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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140714
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191407149
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Redalllnncllci Teil. .V l'-O. >-> Juli 1914. «I,-,, »Die Brückt« Hai ihren Kvnkcns angcsagt. Tamil ist ein gulcs 2lllck organisaiorischer Arbeit vcrnichlct ivordtn. Tenn bar meiste, was bisher auf dem Gebiete der Formalcinhcil ge leistet tvurde, und er ist sehr viel geschehen, wen» man auch im Buchhandel wenig davon merkt, wird wohl leider wieder zur Regellosigkeit, diesem Zeit und Raum fressenden Ungeheuer, zn- rtilkkehrcn. Mindestens hat die »Zentrale für Organisationstechnik« lange Zeit zu tu», um uns nur dar Gcschasfenc zu erhalten. Die - Zentrale« hat sich aus mehreren Mitgliedern des sog. Kleinen Rate» der Brücke und früheren Mitgliedern dieser Vereins ge bildet, tun die ursprünglichen Ziele weiter zu verfolgen (Organi sierung der geistigen Arbeit, Wellsormat, Anlegung von Archiven). Dar Börsenblatt berichtete in Nr. 90: Geheimrat Ostwald soll seine 10 000 ./k-Stiftung zurückgezogen haben. ES hat damit den Kernpunkt der Krisis getroffen, denn ursprünglich war ja in den Zeitungen zu lesen, daß Gcheimrat Ostwald >00 000 .// aus seinem Nobelpreis gestiftet habe. Er beabsichtigte auch, diese Lumme nach und nach der Brücken-Jdce zu opfern, hat aber in kluger Vorsicht nur Teilzuschüsse von 10 000 .« zugesagt. Eine Übersicht über den VermögenSstand der Vereins hat ihn ver anlasst, seine Zuschüsse einzustellen. Sein vornehmes Angebot, die Forderungen der Gläubiger unter gewissen Bedingungen aber voll zu übernehmen, wurde leider, hcuiptsächlich wegen einer grotzcu imaginären Forderung, nicht angenommen. Eine Eini gung konnte in der Mitgliederversammlung nicht stattsinden, und dem verbleibenden Rumpf blieb schliesslich nichts anderes übrig, als den Konkurs anzustrebcn. Eigentlich aber ist die Brücke, das Institut für Organisation, an mangelnder Organisation zu gründe gegangen. Ich kenne den eigentlichen Gründer persönlich zu genau, um nicht Respekt vor seinen grobzügigen, tiefdnrchdachten Organisationplänen zu zei gen. Gerade dieses Großzügige, das für die Zukunft baut, hat in der Brücke die Forderungen der Gegenwart übersehen lassen. Der Kaufmann hat zu wenig, der Organisator zu viel Rechte in ihr ge habt. Und die aus der Brücke herausgewachsene Zentrale für Organisationstechnik wird wohl, aus diesem Zusammenbruche lernend, den kaufmännischen Geist vorwalten lassen, denn schließ lich ist'S doch er, wie die Erfahrung zeigt, der etwas erhalten kann. In dem Dickleiber der »Bugra« (nebenbei: ich finde es scheublich, dah wir neben den vielen Fremdwörtern, die wir sowieso schon besitzen, noch künstliche, Telegrammschlüsselwörter schaffen), also in dem amtlichen Katalog der »Bugra« habe ich leider vergeblich nach der Buchdruckerfachschule Münchens gesucht. Es ist nur die Damen-Akademie des KünstlervereinS zu finden. Es war demnach in der Tat nicht möglich, zu zeigen, daß wir uns sehen lassen können. Die liebe Stadtverwaltung hat ihren Geldbeutel zugeknöpft und den erbetenen Zuschuß verweigert. Das ist umso bedauerlicher, als unser Schulwesen !m allgemeinen an erster Stelle im Reiche steht, wir also Gelegenheit gehabt hätten, zu zeigen, daß auch unsere Fachschulen berechtigt an diesem Rufe teilnehmen. Ich gehöre nun einmal, fast möchte ich sagen leider, weil mir manchmal der Tag zu kurz ist, zu den Menschen, die immer gerne lernen. Daß mir da eine Gelegenheit wie die »Bugra« erwünscht ist ist selbstverständlich. Leider komme ich erst in einem Monat dazu. Sonst hätte ich gerne den Allgemeinen Buchhandlungs- gehilfen-Tag <4.-6. Juli) benutzt. Schon weil er durch die Führung von lokalkundigen und sachverständigen Kollegen viel Zeit sparen läßt. Was solch eine Ausstellung wert ist, dafür hatten wir in den letzten Wochen einen kleinen Beweis: Die Firma Georg W. Dietrich hatte anläßlich des Besuches des Groß- Herzogs von Hessen, als dessen Hofverleger, ihren Verlag in A. L W. Bauers Kunsthandlung unter dem Schlagwort: Das schöne Buch und seine Entstehung ausgestellt. Sie zeigte durch Druckproben und Originale, welche Sorgfalt und Mühe die Herausgabe von künstlerisch feinen Büchern dem Ver leger kostet. Die Drucke sind aber auch von entzückender Feinheit, so daß ich mich gar nicht beschämt fühlte, als ich eine Reproduk tion für ein Original hielt. Schade nur, daß man nicht immer wie hier in der Ausstellung, dem Kunden den feinen Unterschied zwischen VorzugSdrncken und gewöhnlichen zeigen kann: dann 1130 ! würden gar manche Käufer sich sicher für ersterc entschließen. Einen kleinen Einblick in den Vertrieb erhielt man auch durch ein Landkärlchcn, in dem eingcslecklc Fahnen den Absatz in den ver schiedenen Ländern zeigten. Einige Werke Ware» auch in den Ausgaben der fremden Sprachen ausgclcgt (Russisch, Polnisch, Holländisch, Schwedisch). Kurz, ich verdanke Herr» Dietrich eine Lehrstunde durch diese vornehme Propaganda-Ausstellung. G. Rccknagel. Das moderne Zcitungswesen in Deutschland. Von 1)r Albert Haas, Chefredakteur des »Berliner Bör- sen-Courier.. ^Volkswirtschaftliche Zeitfragen Nr. 2Ki.j Berlin. Verlag von Leonhard Simion Nf. 1914. Preis I.— ord. Nicht umfangreich ist die Arbeit van -Haas über das moderne Zei- tnngswesen in Deutschland. Für denjenigen Leser, der ein klares Bild wünscht, ist die Haaö'sche Darstellung sehr empfehlenswert, weil sie gut gegliedert und fesselnd geschrieben ist. Es tritt deutlich hervor, wie das Zcitungswesen sich in die Kultur von heute hineingestcllt hat, welche Hemmungen zu überwinden waren, welche Erfolge erzielt sind. Merkwürdige Zwischenfälle ans der (beschichte des deutschen Zeitungs- wescns beleben den Stoff. Wie nach Einführung der Preßfreiheit, nach dem Aufblühen Berlins zu einer europäischen Metropole das Zeitungs- wcsen einen ungeahnten Aufschwung nahm, das steht mit beruflichem Stolze vorgetragen in der HaaS'schcn Broschüre. Gleichzeitig steht aber fiir mich darin, das; alle Versuche des Verfassers, die Beschaffen heit der heutigen Presse zu erklären, mich nicht davon abbringcn, daß die Errungenschaften innerhalb des Zeitungswesens doch in großem Maße nur äußerliche sind. Es ist eben durchaus eine Anklage in der Entschuldigung enthalten, die so häufig vorgetragcn wirb: »Unsere Zeit verlangt es so!«. Ich halte es fiir verdienstvoller, wenn jemand versucht, die Zeit zu beeinflussen, anstatt sich ihr völlig in die Arme zu werfen. Der Zwang zur Schnelligkeit ist das Unglück des ZeitungS- wcsens. Ich kenne Leute, die deswegen keine Zeitung mehr lesen, weil sic zu oft erscheint: ein Weniger wäre ihnen mehr. Bedenklich er» scheint mir ferner der Inhalt des auf Seite 21 stehenden Satzes, in dem es heißt: »Um eine ununterbrochene Verzinsung des in den Maschinen angelegten .Kapitals zu ermöglichen, ist es also nötig, verschiedene Zei tungen zu besitzen, die zu verschiedenen Stunden auSgcdruckt werden müssen.« Der Mensch, der Maschinen schuf, um Menschenkräftc zu besserer Arbeit freiznmachcn, merkt nicht, daß die Maschine ihn selbst immer abhängiger macht. Auch Friedrich Naumann, anv dessen Munde wir doch Loblieder ans die »eisenknetendc« Zeit gewohnt sind, muß er kennen, daß das Schassen der maschinellen Hilfsmittel nicht etwa eine Ersparnis an Mcnschenkraft bedeute, sondern nur eine andere Ver fügung über die «Kräfte. Daß dieser ernste Nachteil in der Haasschcn Schrift so stark hcrvortritt — ohne daß es der Verfasser vielleicht be absichtigt hat —, darin sehe ich nicht den kleinsten Nutzen des Büchleins. Daß unser Zeitungswesen »an sittlichem Ernst, an Gefühl der Verantwort lichkeit und an Anständigkeit des ToncS hinter dem keines anderen zivilisierten Landes znrücksteht, wohl aber daö mancher Länder gerade in diesen .Hinsichten übcrtrifft«, ist kein Trost. Neben verschiedenen Druckfehlern finde ich falsche historische An- gaben: die Kölnische Zeitung ist nicht 1802, sondern bereits -IN Jahre früher gegründet, der Hamburgische Korrespondent nicht 1710, sondern 171-1, möglicherweise noch früher, und die Königöberger Hartungsche Zeitung erschien bereits um 1050, während -Haas daS Jahr 1000 an gibt. Göttingen. K. E. B r a ch w i tz Kleine Mitteilungen. Bismarck-Festausschuß Groß-Berlin 101.'». Zur Vorbereitung fiir die 100jährige BiSmarck-GeburtStagSfcler ist ein Arbeitsausschuß gebildet worden, der wiederum Unterausschüsse eingesetzt hat. Neben Werbe-, Finanz-, Presse-, Festspiel-, Fackelzng-, Kommers-AnSschnß. möchten wir besonders ans den D e n k s ch r i f t e n - A n s s ch n ß Hin weisen, der ans nachstehenden Herren besteht: Erz. von Liebert, Berlin- Wilmersdorf. Holsteinische Str. 20. als Vorsitzendem; Rektor Or. Lcitzkc, Berlin X.O., Hcincrsdorfer Str. 18, Schriftsteller Arthur Reh- bcin, Berlin >V. .50, Augsburger Str. .50, und Buchhändler Frly Rühe si/Fa. Georg Nancki, Berlin K.^V. 08, Eharlotten-Str. 7-1/75 ES ist dieAnfgabe diescsAnsschusses, eine billige, volkstümlich gehaltene Festschrift zu wählen resp. schreiben zu lassen, die zum Bismarck-Tag in die weitesten Jugend- und Volkskreise gebracht werden soll. Verleger, die passende Festschriften haben oder noch bringen wollen, werden ersucht, sich mit einem der oben genannten Herren möglichst bald in Verbindung zu setzen. U.
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