Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1927

74, 29, März 1927, Redaktioneller Teil, 2, Betriebe, die nicht wirtschaftlich orbenden (Zuschußbetriebes, sind abzubauen, Es kommt dabei weder aus die Art der Anschüsse (direkt »der indirekt) noch aus di« Notwendigkeit eines Betriebs slir den Wirtschastskörper sUnkosteudeckung) an. Dieser Grundsatz ist nicht neu. Wirb aber immer noch nicht überall strikt durchgeführt. 3, Nur solche Betrieb« sind aufrecht zu erhalten, di« nach Erfüllung von 2. wesentlich unter Stadtpreis arbeiten <39-^9 Prozent mindestens). Diese Verbilligung darf nicht durch Stenersreiheit oder versteckte Zuschüsse sRaum) erzielt sein. Sie muß hervorgeruscn werden durch ordentliche kaufmännische Maßnahmen: Modrige Generaluukosten (ehrenamtliche Kräfte, billiger Strom): billig« Einläufe: keine Ver zinsung und Amortisation des Anlagekapitals: rationell« Ausnutzung des festen Käuserkreises und des Saisongcschästs: genaue Kenntnis der Bsdllrfnisse des Käufers. 4, Keine Einrichtung darf Selbstzweck wenden, alle dürfen nur Mittel zum Zweck sein und müssen, .wenn sie ihre Ausgaben erfüllt haben, abgebaut werden. Dies gilt schon heute für Lebensmittelverkäufe, Textilwaren verkäufe, Druckereien, Schneidereien. Sie gohiircn nicht mehr zum Aufgabengebiet eines WirtschastSkörpers, Für andere Einrichtungen muß diese Frage untersucht werden, L. Der Wirtschastskörper muß -lebendige Fühlung mit seiner Studentenschaft haben. Nur aus ihr kann er Kraft sür die Zukunft erhalten. Nur durch ganz enges Zusammenwirken mit ihr kann er sich davor schützen, ein neben der Studentenschaft stehender Konsum verein zu werden. Aus -dem Selbsthilfewillen der Studentenschaft ist die Wirtschaftshilfe geboren. Hüten wir -ihre Hürsorgearbeit vor dem Zurllckfinken in autoritäres Stipendienwesen der Vorkriegszeit, hüten wir ihre Betriebs vor dem Abgleiten zu selbstzwecklichen Versuchs objekten dilettantischer GeschäftSfühver-iStudenten. 8. Die Geschäftsunkosten sollen in einem bestimmten Verhältnis zur Studentenzahl stehen, (2 Mark pro Kops und Fahr scheint mir angemessen.) Der BevmaltungAapparat soll möglichst klein sein. Es gibt Wichts geheim zu halten. Wer berechtigtes Interesse nach weist, kann jederzeit volle Auskunft über -den gesamten Rechnungs- verkohr haben, unter Einsichtnahme in di« Bücher. Auch über die gezahlten Gehälter, Es handelt sich um Wohlfohrtsorganiswtioncn> da gibt es keine Geheimnisse (mit Ausnahme vielleicht der Geld quellen, dies aber ans naheliegenden Gründen der Werbung). Noch manches könnte man zu Kellners Broschüre sage». Nicht immer klagt er berechtigt an. Aber we-nn man ihm di« Türen der Aufklärung verschließt, mutz er mit den ihm erreichbaren Waffen kämpsen, Im großen und ganzen aber muß man ihm — leider — recht geben. Für di« Wirtschaftskörper aber ist es höchste Zeit, die Grenzen ihrer Arbeit zu erkennen nud nicht den Anschluß zu verlieren an die Wirtschaft um eines Zieles willen, das 1Ü19—1924 -bestand, das sich heute verschoben hat -und das tn zehn Jahren ganz anders gelagert sein wird. Die Wirtschaftshilfe ist kein toter Organismus, Sic muß sich täglich neu einstellen aus di« Fragen ihres Tätigkeits bereichs: den menschlich und wissenschaftlich würdigen jungen Volks genossen ohne Rücksicht aus Herkunft und Geldbeutel des Vaters zu einer akademischen Bildung zu verhelfen. Dabei wird sie immer der Unterstützung -aller Kreise gewiß sein, und hierin liegt ihre Auf gabe für alle Zeiten. Das -Wie» muh sie immer und -immer -neu formen Und suchend sich ernstellen auf die Bedürfnisse des Tages und der Wirtschaft, Und weiter will ja auch Kellner nichts, -denn eins dieser Bedürfnisse lautet heute: Keine unlauter« Kon kurrenz -dem freien Handel! H, 8. Menzel, Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion des Börsenblattes, Leipzig, Buchhändlerhaus, Gerichtsweg 26, zu richten. Vorhergehende Liste s. Nr. 68. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. kurviger kür den kuck-, Kunst- u. klusikalien- Kandel. Ar. 11. Wien. ^us dem lnkalt: keriekt über die Anreißer kür kapier- und 8edrsid>var6n. 37. dakrg., Ar. 5. Wien. ^us dem lnkalt: Oie drohenden Xolltarik- erkökungen. — Oer Kampk gegen die Vervielfältigungsapparate. — Ar. 6. ^U8 dem Inkalt: Aoed ein Kalenderrekormer. — vis wirtsckaktlieks kedeutung der Reklame. 348 Arbeiterjugend-Verlag, Rerlin 8 W 61: Verreicknis des 8ekrikttums und kild^verkes. klärr 1927. 12 8. Der B a h n h o f s b u ch h a n d c l. 22. Jahrg., Nr. 4. Leipzig. Aus dem Inhalt: R. Leib-l: Bekämpfung der Schmutzschriften. — Vom Büchermarkt des Bahnhofsbuchhandels. Beethoven-Alm anach der Deutschen Musikbttcherei auf das Jahr 1927. Hrsg, von Gustav Bosse. Negensburg: Gustav Bosse Verlag. 1927. XVI, 597 S. u. über 30 Kunstbeil, von Prof. Hans Wildermann. Hlw. Mk. 6.—; Lwd. Mk. 7.—. kibliograpkie der ^rialxvissvnsekakten. Monats- Kette der kued- und Aeitsekriktenliteratur des ln- und Aus landes über Oesellsekakt, Politik, Wirtsekakt, pinanren, 8iatistik. verausg. vom 8tatist. keieksamt. 23. dakrg., 8ekt 2. kerlin: Reimar Robbing. 4° klk. 20.— kür das Vierieljadr. Vas deutscke kued. 7. dakrg., 8ekt 3/4. Hrsg. vom körsenverein der veutseken kuekkandler. veiprig. ^us dem lnkalt: Problem »8üd8lawi6n«. — d. Winekler: vedmel-kk^tkos. — keet- koven-viteratur. kibliograpkie der seit 1918 ln veutsekland neu kerausgegebenen Werke über vud>vig van keetkoven, ru- Deutsches Bücherverzeichnis der Jahre 1921 bis 1925. Liefe rung 25. (Ouellenmaierial—Rommel.) Leipzig: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. sVollstän- dig in etwa 35 Lieferungen.) Lex.-8° Preis Mk. 10.—. Der Buch- und Zeitschriftenhandel. 48. Jahrg., Nr. 12. Berlin. Aus dem Inhalt: E. Drahn: Die Umgestaltung des Büchermarktes. — Besichtigung des neuen Geschäftshauses der Firma Curt Hamel. — L. Silberberg: Zur Finanzierung des Reise- und Versandbuchhandels. Buchhändlergilde-Blatt. 11. Jahrgang, Nr. 3. Berlin. Aus dem Inhalt: Rabattkürzungspläne der A W V. — Die AWV und der deutsche Buchhandel. — P. Martell: Das neue Arbeits losenversicherungs-Gesetz. Cotia'sche Buchhandlung Nachfolger, I. G., Berlin u. Stuttgart: Verzeichnis einer Auswahl empfehlenswerter Werke. Frühjahr 1927. 40 S. Vs vrolt d'Xuteur. 40e anoöe, Ao. 3 du 16 Klars 1927. Kerne, kureau international de l'vnion vitisraire et ^rtistiqne. ^ns dem lnkalt: Partie okkioielle. vögislation intörieure: l'ekS- eoslovaguie. voi relative au droit d'auteur sur les Oeuvres eation en Kranes de 1a Lonvention d'vnion de Kerne. Die Pa ob press e. 11. dakrg., Klärr 1927. Heidelberg, ^ns dem lnkalt: p. Karaiskakis: Die Kaekpresse — ^vie sie sein soll! — kl. Vrexler: Die Vdersättigung an lnsertionsokkerten. — Werbe leiter Rosendlatt: vie Verwendung von Reitern in der Kartei. — klisskrauok der Okkerten-8pedition. — v. Reiekert: ver Abonnent, niekt der Inserent, l'räger einer Kaokreitsekrikt. — Vieseeke: DlerukünRigeRni^vicklung desdsutseken^nLeigvnstils. 200 Jahre Frommann Ve-rlag. Festschrüft. Stuttgart: Fviodrich Frommanns Verlag (H. Kurtz.)) 12 S. u. 4 Taf. Gehlen, vr. Max, Leipzig C 1: Verzeichnis: Der Unterricht tn Staatsbürgerkunde und Lebenskunde. 8 S. 4° Groos, Julius, Verlag, Heidelberg: Verzeichnis: Lehr bücher der neueren Sprache nach der Methode Gaspey-Otto-Sauer. 16 S. 0 utkind, 6. 8., R. ldel u. v. vurtain : Kritr von vnruk. prok. vr. 6. R. keeker. 1927. Krankknrt: Krsnkkurter 8ocietäts- vruekerei 6. m. k. 8., ^bt. kuekverlag. 97 8. klk. 1.80. Herders vertraulieks klittvilungen. Kreikurg i. 8.: vorder L 6o., 6. m. d. 8. Ar. 1 vom veremder 1926; Ar. 2 vom März 1927. dakresder!ekt der v e t a i I l! s i e n k a m m e r ru 8am- durgkür 1926. 8amburg 1927: Keldstverlag der vetaillisten- kammer. 157 8. Alls dem Inhalt: Wirtschaftsberichte über den Buch-, Musik- u. Kunsthandel sowie Briefmarkenhandcl. Ferner ein Verzeichnis des ständigen Fachausschusses für den Buch-, Kunst- und Musi- kalienhanöel.