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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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182, 8. August 1914. Redaktioneller Teil. so wenig darf ein Museumsdirektor sich einseitig auf die Kunst eines Landes festlegen. Nur die künstlerische Qualität ist für die Erwerbung maßgebend. Es scheint mir dies in einer Zeit, in der die nationale Empfindlichkeit aufs höchste gesteigert ist, wert, hervorgehoben zu werden. Vielleicht wird aus den kriegerischen Ereignissen der kommenden Zeit eine nationale deutsche Kunst erstehen. I. B. Haus Schottmüller. Roman von August Niemann. (Enßltn L Laiblins Markbände Bd. 34.) Kl. 6<>. <320 S.) Reutlingen, Enßlin L Laiblins Ver lagsbuchhandlung. In Leinen gebunden 1 ^ ord. Dieses Buch ist eigentlich keine Neuerscheinung, sondern eine über arbeitete, den neuzeitlichen Verhältnissen angepaßte Ausgabe des erst malig 1888 erschienenen Buchhändlerromans »Eulen und Krebse« von August Niemann. Da wir nicht viel gute Berufsromane haben und eigentlich keinen, der mit so großer Sachkenntnis und innerlich über zeugter Begeisterung den buchhändlerischen Verhältnissen in weitestem Umfange gerecht wird, so ist seine Auferstehung nur zu begrüßen. Mag die Handlung sich nur wenig über die Höhe des guten Familienromans der achtziger Jahre erheben — in der Charakterisierung seiner Helden ist Niemann künstlerisch bedeutend. Die von ihm gezeichneten Typen des Buchhandels sind prächtig herausgearbeitet. Wer das Leben des damaligen deutschen Buchhandels genauer kennt, braucht nur einen dünnen Schleier hinwegzuziehen, um allgemein bekannte und besonders charakteristische Persönlichkeiten zu erkennen. Namentlich wenn er weiß, wo der Dichter selbst seine Tätigkeit im Reiche der Eulen und Krebse entfaltet hat, wird ihm das Raten nicht schwer werden. Gleich wohl kann man nicht sagen, daß Niemann auf Sensations- oder Effekt hascherei ausgegangen sei. Er ist durchaus objektiv, so objektiv so gar, daß sein eigener früherer Stand, der des Offiziers, im Ver gleiche mit dem des Buchhändlers nicht gerade günstig abschneidet und auch mancher typische Charakterfehler des Buchhändlers bloßgelegt wird. Seine von der literarhistorischen Kritik bemängelte Neigung zu Reflexionen möchte man gerade in diesem Buche nicht missen. Denn was er, der philosophierende Dichter, über das Buch, seine Hersteller und Verbreiter zu sagen hat, gehört vielfach zu den goldenen Worten, die immer ihre Gültigkeit behalten werden. Gerade in einer Zeit, in der der Buchhandel stärkeres öffentliches Interesse und Verständnis für sich sucht, verdient das Buch die weiteste Verbreitung im Publikum und die Beachtung aller Berufsangehörigen. Was es für die Erwachsenen ist, das soll die Erzählung Frau Regine und ihre Töchter von Jo-anim Klemm. Mit Bildern von R. Trache. Gr. 8°. (223 S.) Im gleichen Verlag. In Leinen gebunden 3 .B ord. fiir die junge Mädchenwelt sein. Obgleich die Erzählung im Gange der Handlung sich höheren künstlerischen Anforderungen nicht voll kommen gewachsen zeigt, so sinket doch das bnchhändicrische Milieu eine so treue und liebevolle Darstellung, dass cs schade wäre, wenn das gemütvoll geschriebene Buch nicht seine Leser in den Kreisen fände, für die es bestimmt ist. Kleine Mitteilungen. Post. — Bei sämtlichen Postanstalten und den amtlichen Verkaufs stellen für Postwertzeichen werden Formulare zu Feldpost- kartcu und Briefumschläge zu F e l b p o st b r i e f e n, die für den Gebrauch zu Mitteilungen an die mobilen Truppen bestimmt und zu dem Zwecke auf der Vorderseite mit entsprechendem Vordrucke ver sehen sind, zum Verkauf an das Publikum bereitgehalten. Die Brief umschläge können sowohl zu gewöhnlichen als auch zu Geldbriefen be nutzt werden. Der Verkaufspreis für die Feldpostkarten-Formulare beträgt 5 Pfennig für je 10 Stück und für die Feldpost-Briefumschläge 1 Pfennig fiir je 2 Stück. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts. Kraetke. Notprüfungen fiir Ärzte und Zahnärzte in Preußen. — Der preußi sche Minister des Innern hat die Vorsitzenden der Kommissionen für die ärztliche und zahnärztliche Prüfung telegraphisch ermächtigt, fiir zum Heeresdienst befohlene Kandidaten, die das Studium beendet haben oder im letzten Semester stehen, unverzüglich abgekürzte Prüfungen (Notprüfungen) nach pflichtmäßigem Ermessen abzuhalten. Diese müs sen alle Prüfungsfächer umfassen, dürfen aber nur einen, längstens zwei Tage dauern. Kandidaten, die die Prüfung bestehen, wird von der Prüfungskommission sofort im Anschlüsse an die Prüfung ein In terimszeugnis erteilt mit dem Vermerk, daß die Ableistung des prak tischen Jahres erlassen und die Erteilung der Approbation beantragt ist. In gleicher Weise werden Kandidaten behandelt, die sich verpflich ten, sich fiir die Dauer des Krieges der Medizinalverwaltnng zur Ver fügung zu stellen. 25jähriges Geschäftsjubiläum. — Am 1. August konnte die Firma W i l h. H i e m c s ch in Kronstadt (Ungarn) auf ein 25jähriges Be stehen zurückblicken. Sie wurde am 1. August 1889 von Wilhelm Hie mesch gegründet, der sie durch seine kaufmännischen Fähigkeiten, durch Fleiß uud durch sympathisch-liebenswürdiges Wesen rasch zu schöner Entwicklung brachte. Am 7. März 1907 wurde er durch den Tod seinem Wirkungskreis entrissen; an seiner Stelle übernahm sein Bruder Hein rich Hiemesch die Buchhandlung, dem am 1. Januar 1912 Emil Hie mesch als Teilhaber zur Seite trat. Vermittlungsstelle der Handelskammer zu Berlin für den Güter transport zu Wasser. — Die Handelskammer zu Berlin wird während der nächsten Zeit mit Rücksicht auf die dem Eisenbahntransport ent- gegenstchendcn Schwierigkeiten eine Vermittlungsstelle für den Verkehr auf den Wasserstraßen einrichten, soweit diese der Versorgung Berlins dienen. Aufgabe der Vermittlungsstelle soll es sein, festzustellen einer seits, in welchen Orten Schiffsraum zur Verfügung steht und anderer seits, welche Waren zur Versendung gelangen sollen. Der Bedarf an Laderaum und die Zahl und Größe der zur Verfügung stehenden Schiffe sind von den Interessenten bei dem Verkehrsbureau der Han delskammer, Universitätsstrahe 3 d, anzumelden. Sämtliche Bureaus der Handelskammer sind für das Publikum jetzt täglich von 9 bis 9 Uhr geöffnet. Schluß der Werkbundausstellung in Köln. — In einer außer ordentlichen Sitzung der Kölner Stadtverordneten wurde beschlossen, die Werkbundausstellung zu schließen. Die Ausstellung Alt- und Neu- Köln wurde bereits geschlossen, um zu anderen Zwecken hergerichtet zu werden. Des weiteren wurde die Schließung sämtlicher Museen und öffentlicher Sammlungen beschlossen. Erhöhung der Buchdruckpreise in Schweden. — Die Buchdrucker kammer und die Ortsabteilungen des schwedischen Buchdruckeryereins in Stockholm, Göteborg und Malmö teilen durch Anzeigen und Rund schreiben mit, daß sämtliche Buchdruckereien Schwedens genötigt sind, Preiserhöhungen fiir Buchdruckarbeit jeder Art vorzunehmen, da der an Stelle des abgelaufenen, am 1. Juli eingegangene neue Reichstarif vertrag für alle typographischen Arbeiter erhebliche Lohnerhöhungen bringt und dadurch die Arbeitskosten in gewissen Fällen bis zu 25°/» steigert. Keine französischen Films mehr! — Der Verein der Lichtbild- Theater-Besitzer von Groß-Berlin und Brandenburg hat beschlossen, keine französischen Films mehr vorzuführen. Gleichzeitig teilt der Verein mit, daß die Direktionen der Firmen Path6 frsres und L6on Gaumont unter Mitnahme des gesamten vorhandenen Bargeldes und Hinterlassung bedeutender Verbindlichkeiten vor einigen Tagen ge flüchtet sind. Die Vereinigung der Handelskammer Köln und Mülheim a. Rhein. — Der Handelsminister hat über die Vereinigung dieser beiden Handelskammern die folgende Verfügung erlassen: Nachdem die Städte Köln und Mülheim und die Landgemeinde Merheim zu einem Stadt kreise Köln vereinigt sind, genehmige ich, daß die Bezirke dieser beiden Handelskammern zusammengelegt werden. Die Handelskammer erhält ihren Sitz in der Stadt Köln und führt den Namen »Handelskam mer zu Köln«. Sie beginnt ihre Tätigkeit sofort. — Die Mitglicderzahl wird unter Berücksichtigung der von beiden Kammern getroffenen ver traglichen Vereinbarungen vom 14. Januar 1914 auf vierzig festgesetzt. Notprüfungen für die Kandidaten des höheren Schulamts in Sachsen. — Das sächsische Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter richtes hat beschlossen, für solche Bewerber um die Kandidatur des hö heren Schulamts und der Pädagogik, die nachweislich als zum Dienst im Heere, in der Marine, der Land- und Seewehr verpflichtet sind oder auf freiwillige Meldung hin einberufen werden, sei es zum Dienst mit der Waffe oder als ausgebildete Krankenpfleger, außerordentliche Kan didatenprüfungen, sogenannte Notprüfungen, anzuordncn. Zu diesen Prüfungen sind zuzulassen: 1. solche Bewerber, deren wissenschaftliche Hausarbeiten bereits angenommen oder doch so weit gefördert sind, daß sie als genügend in ihrem Werte bezeichnet werden 1239
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