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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Duchlmndel. Redaktioneller Teil. ^ 197, 26. August 1914. Karten vorsichtig zu sein. Ich nehme an, baß jeder Kollege dem ent sprochen haben wirb. Soweit ich Material hatte, habe ich Karten nur an Offiziere in Uniform abgegeben.« Oppeln: »Der hiesige Platzkommandant hat es abgelehnt, den Verkauf irgend welcher Karten mit der deutsch-russischen Grenze zu gestatten. Ich habe mich in Gemeinschaft mit einer anderen Firma an das Generalkommando in Breslau gewendet und gebeten, den Maßstab der zulässigen Karten zu begrenzen. Eine Antwort ist noch nicht eingegangen. Sonstige behördliche Maßnahmen, die mein Ge schäft beeinflussen könnten, sind nicht getroffen worden.« Lissa: »Die Polizeibehörde war bei mir sehr entgegenkommend und hat nur Generalstabskarten, Autokarten, Mittelbach und Raven stein beschlagnahmt. Dagegen hat sie alle meine Verkchrskarten und Kreiskarten des östlichen Deutschland fretgelaflen, während bei vielen Sortimentern auch meine Karten konfisziert wurden, z. B. in Greifs wald. In vielen Orten hat die Polizeiverwaltung eben alle Karten mit Beschlag belegt, wozu sie nicht berechtigt ist. Die Vorschriften zur Beschlagnahme zeigen ganz genau, daß Karten ohne Terrainzeichnnng frei sind. Hier wäre cs gut, wenn die Sortimenter Beschwerde wegen unberechtigter Konfis kation einlegten. Sonstige behördliche Maßnahmen sind im Ge schäft nicht zu fühlen. Die hiesige Kaufmannschaft schließt freiwillig ihre Läden abends 7 Uhr, um Gas zu sparen.« Goslar: »Anfangs wurde alles, Reiseführer, Karten, Atlanten, von den Behörden eingefordert. Jetzt hat das Garnisonkommando nach persönlicher Fürsprache freundliches Entgegenkommen gezeigt.« Augsburg: »Der kommandierende General hat am 31. Juli das gesamte Kartenmaterial bei uns beschlagnahmen lassen, am 4. August jedoch einen Teil wieder freigegeben. Es gelang mir, 10 alte Opitzsche Eisenbahn-Atlanten teils in Einzelkarten, teils voll ständig zu billigem Preis zu verkaufen.« Glog au: »Der Kommandant der Festung Glogau ließ durch die Polizei sämtliche Karten von Deutschland und den Grenzgebieten, wie auch Karten und Pläne von Glogau und Umgegend beschlag nahmen und versiegeln. Als ich aber den Erlaß des Leipziger Korps kommandeurs im Börsenblatt las, richtete ich — unter Bezugnahme darauf — eine Eingabe an den Kommandanten, in der ich um Frei gabe der militärisch nicht brauchbaren Karten bat. Diesem Wunsche wurde sofort entsprochen, und cs entwickelte sich ein lebhafter Karten handel, bei dem uns der Umstand zugute kam, daß man die Karten hier am Orte (Flemming) beziehen konnte. Viele der vorläufig hier bleibenden Offiziere wünschten Karten jGencraistabskarten und Meß tischblätter) der Umgegend. Auf meinen Rat ließen sich die Herren vom Kommandanten eine Bescheinigung ausstellen, die mich ermäch tigte, ein versiegeltes Paket mit Karten von der Polizei öffnen zu lassen und die gewünschten Karten daraus zu entnehmen. So räumte ich schnell mein ganzes Militärkartenlager. Atlanten und Führer waren hier überhaupt nicht verboten.« Leipzig: »Das Garnisonkommando hat meine ca. 60 Karten (meist Generalstabskarten von der Ostgrenze) zu meiner Verfügung gelassen und Verkauf an bekannte, sichere Personen freigegeben.« Kassel: »In der Verordnung über den,Zustand der drohenden Kriegsgefahr' vom 31. Juli 1014 ist auch von der Beschlagnahme kriegsbrauchbarer Karten bei kartographischen Anstalten, Verlegern und Buchhändlern die Rede. In der Tat verfügte auch am Sonn abend, den 8. August, also am 7. Mobilmachungstage, das stell vertretende Generalkommando des 11. Armeekorps in Kassel demgemäß und lieh in allen Buchhandlungen Karten beschlagnahmen, was auch aus andern Orten gemeldet wird. Besonders kam Brunnemanns Deutsche Höhenschichtenkarte »Wandervogel- in Betracht, die nächst den Meßtischblättern den größten einheitlichen Maßstab, aber neueren Inhalt wie diese hat. Bei ihrem Herausgeber, Max Brunnemann in Kassel, wurden die Kartenschränke, deren Schlüssel schon am Sonnabend etngeliefert waren, am Sonntag, den 0. August, amtlich versiegelt, aber schon am 11. August wieder freigegeben, mit der Weisung, nur an sichere Personen zu verkaufen (Offiziere und solche, die sich ausweisen können). Man hat sich inzwischen wohl davon überzeugt, daß die Beschlagnahme etwas po8t kestuni kam und daß in unserem so beispiellos einmütigen und opferwilligen Volke jetzt gewiß kein Verräter zu finden ist, nachdem auch die Ausländer überall gründlich durchleuchtet worden sind.« Stuttgart: »Wir haben ein amtliches Lager der Karten des Wiirttcmbergischen Kriegsministeriums und des Witrttembergischen Statistischen LandcSamts. Beide Stellen haben am 1. Mobilmachungs tage sämtliche Karten zurückgefordert. Weiter wurde der Verkauf der Karten des Wllrttembergischen und Badischen Schwarzwald- veretns, des Schwäbischen Albvereins und des Vogesenklubs verboten und größte Vorsicht im Verkauf von Spezialfllhrern zur Pflicht gemacht.« Die in bezug auf Annahme bez. Abbestellung der Fort- 1306 setzungen seitens des Publikums, sowie auf die Annahme be stellter Werke gemachten Erfahrungen lauten verschieden. Er freulich ist es, daß im allgemeinen bei demjenigen Teile des Publikums, der materiell nicht gar zu hart durch den Krieg betroffen worden ist, die Neigung zum Weiterbezug der abonnierten Blätter besteht. Daß die ins Feld ziehenden Militärpersonen die Fortsetzungen ihrer Journale vielfach ab bestellen, war zu erwarten, wenn auch manche von der Ge legenheit der Nachsendung durch die Feldpost Gebrauch machen werden. Wir stellen die Äußerungen zu den genannten Fragen zusammen, die man in zwei Gruppen, eine »optimistische« und eine «pessimistische«, einteilen könnte. Augsburg: »Hier stockt die Abnahme von Fortsetzungen fast gar nicht,' Abbestellungen sind vorläufig noch selten.« Braunschweig: »Ich habe bis jetzt alles Festbestellte und auch Fortsetzungen anbringen können, freilich aber außer Kriegsbedarf nur ganz geringe Aufträge erhalten.« Frankfurt a/M.: »Abbestellungen sind bis jetzt keine gekommen.« Heidelberg: »Ich habe keine nachteilige Erfahrung, gemacht, zum Quartalswcchsel wird aber doch wohl manches abbestellt werden. Freiburg i. B.: »Neue Bestellungen — außer auf mediz.-chirurg. Werke — kommen nicht mehr vor. Fortsetzungen werben bis jetzt ab- genommeu.« Karlsruhe: »Hierüber kann kein Urteil gefällt werden, da seit Kriegsausbruch keine Bahnsendungen eingetroffen sind. Das Wenige, was in dieser Zeit bestellt wurde und eingetroffen ist, wird natürlich unweigerlich angenommen « Lissa: »Die Kundschaft im Sortiment nimmt Kontinuationcn und Festbestelltes ohne weiteres an. Abbestellungen erfolgten nur seitens der Offiziere, deren Familien nicht am Orte blieben.« Oppeln: »Alle Fortsetzungen wurden bisher, soweit die Abon nenten nicht im Felde stehen, abgenommen. Die Zahl der Abbestellungen ist vorläufig außerordentlich gering.« Weimar: »Von den Zeitschriften sind viele, besonders solche, die dem Ballen beigepackt zu werden pflegen, nicht eingetroffen. Bis jetzt haben die Abnehmer große Geduld und Nachsicht gezeigt.« Saal seid: »Nur wenige Abbestellungen, besonders von den ins Feld gezogenen Leuten.« Breslau: »Überall die gleiche Antwort: Nach dem Kriege.« Glogau: »Abbestellungen liegen naturgemäß eine ganze Anzahl vor, insbesondere leidet der Lesezirkel durch das Fortziehen vieler Offiziersfamilien. Ich habe aber wahrgenommen, baß der größere Teil der Abonnenten nach wie vor seine Zeitschriften weiter haben will.« Stuttgart: »Im Sortiment werden per 1. Oktober jetzt schon viele Zeitschriften abbestellt, um die Ausgaben zu verringern. Im Verlag wird versucht, unfern Kalender , 'in großen Mengen abzubestellen.« Darmstadt: »Zeitschriften sind mehrfach abbestellt und teilweise nicht abgenommen worden; die Betreffenden schützten Mangel an Mitteln vor, waren verzogen oder einberufen. Übelstände nach dieser Hinsicht werden sich erst noch fühlbar machen. Eine Beschränkung des Umfanges der Zeitschriften ist der Lage der Sache nach so erklärlich, ebenso das Nicht- oder Unpünktlicheintreffen, daß man sich mit dem ein sichtigen Publikum schon darüber auseinandersetzen kann. Fälle von scharfen Beschwerden waren bisher selten.« Münster: »Das Publikum bestellt jetzt die Zeitschriften, die es nicht dringend bedarf, fleißig ab.« Goslar: »Die Fortsetzungen werden von jungen Leuten, die ins Feld gezogen sind, stets ganz abbestellt; größere Abbestellungen von seiten des Publikums dürften sicher zum Oktober erfolgen.« Gera: »Zeitschriften wurden bereits verschiedentlich abbcstellt. Bestellte Bücher und Fortsetzungen werden abgenommen.« Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen» Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 17. bis 22. August 1014. Vorhergehende Liste 1014, Nr. 101. * — In das Adreßbuch neu aufgenomniene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs-- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Adler, Hans, Verlag, Leipzig. Die Gesellschaft ist aufgelöst und die Firma erloschen. sH. 17./VIII. 1014.j Aruoldische Buchhandlung, Dresden. Frl. Dora Käthchen Colditz ist Prokura erteilt. sH. 20./VIII. 1014.)
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