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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1914
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil Verband der Buchhändler Pommerns. Stettin, den 4. September 1914. Der Verband der Buchhändler Pommerns schließt sich der Er klärung des Münchener und des Hamburg-Altonaer Buchhändler vereins an und wird diejenigen Verlagsfirmen, die infolge des Krieges den Kredit aufgehoben haben und nach der Aufforderung des Börsenvereinsvorstandes diesen Schritt nicht rückgängig ma chen, seinen Mitgliedern, sowie der Redaktton des Börsenblatts zum Zweck der Veröffentlichung nach angemessener Frist bekannt- geben. Der Vorstand des Verbandes der Buchhändler Pommerns. Johs. Burmeister, vonKoppelow, Vorsitzender. Schriftführer. Außerordentliche Versammlung der Korporation der Berliner Buchhändler am Dienstag, den 18. August 1914. Besprochen von R. L. Prager. Der Vorstand der Korporation hat am 18. August 1914 die Mitglieder zusammenberufen, um mit ihnen die Lage zu besprechen und zu versuchen, gemeinsame Maßregeln zu treffen und sich über die Schritte zu einigen, die Verlag und Sorti ment zur Aufrechterhaltung des Betriebs einerseits und zur Linderung der Not unter den Angehörigen des Berliner Buch handels andrerseits fordern. Die sehr zahlreiche Versammlung wurde vom 1. Vor steher, Herrn vr. Ernst Bollert, mit einer Ansprache er öffnet, in der er auf den Ernst der Lage hinwies und erklärte, daß er die Mitglieder der Korporation zusammenberufen habe, damit sie sich miteinander aussprechen und zugleich Maßregeln verabreden, wie man die schwere Zeit am besten überwinden könne. Verlag und Sortiment müßten miteinander Hand in Hand gehen; der Verlag müßte das Sortiment in jeder Weise unterstützen, sowohl aus Kollegialität wie im eigenen Inter esse des Verlages, um das Sortiment in den Stand zu setzen, die schwere Zeit ungefährdet zu überstehen und auch ferner für den Vertrieb des Buches fähig zu sein. Nach einer kürzest allgemeinen Besprechung wandte man sich der Beratung einzelner Punkte zu und erörterte zuerst, wie der Verlag sein Verhalten einrichten solle. In der Debatte, an der sich die Herren Ernst, vr. Paetel, vr. de Gruyter, Fritz Theodor Cohn und R. L. Prager beteiligten, wurde zunächst die Frage der Ausgabe von Neuigkeiten behandelt. So gut wie ein stimmig wurde zum Ausdruck gebracht, daß man die Ausgabe von wissenschaftlichen Neuigkeiten vorläufig vertagen solle, daß es dagegen zu empfehlen sei, belletristische Neuigkeiten in beschränktem Maßstabe herauszubringen, um dem Sortiment verkäufliche Bücher zu bieten, ferner auch deshalb, weil sich nach dem ersten kriegerischen Erfolge Bedarf nach Unterhal tungsliteratur Herausstellen werde. Hinsichtlich der Ausgabe berechneter Fortsetzungs werke zeigte die Besprechung dasselbe Bild. Wissenschaftliche Werke solle man so viel als möglich zurückhalten, belletristische und für da? größere Publikum bestimmte herausbringen. Was die wissenschaftlichen Zeitschriften betrifft, so müßten sie, soweit berechnet, weiter erscheinen, neu zu be rechnende seien soweit als tunlich, d. h. vorerst, zurückzu- halten. Hoffentlich wird in kurzem die Lage übersichtlicher sein; davon wird es abhängen, ob die Zeitschriften - Fort setzungen erscheinen oder noch weiter zurückgehalten werden sollen. Bei dem außerordentlich großen Anteil, den das Aus land am Bezüge wissenschaftlicher Zeitschriften hat und bei der Unmöglichkeit, vor Beendigung des Krieges nach dem Auslande zu versenden, ist ja sowieso Zurückhaltung geboten. Es wird empfohlen, eveni. mehrere Nummern oder Hefte zusammen auszugeben, ferner den Umfang der Zeit- schriften zu beschränken, was sich schon dadurch rechtfertigt, daß es vielfach schwer halten wird, den Stoff in sonst gewohnter Weise heranzuschaffen. Jedenfalls ist das Weiter erscheinen an sich, wenn auch in größeren Zwischenräumen und in verkürztem Umfange, schon der Inserenten wegen zu empfehlen. Belletristische Zeitschriften und solche für das größere Publikum müssen auch hier eine gesonderte Behand lung erfahren. Aber auch für sie wird es sich empfehlen, eine Zusammenfassung von Nummern und einen verminderten Umfang anzustreben. Auch das Verhältnis der Verleger zu den Autoren wurde besprochen. Es wurde als durchaus nicht gegen den Anstand verstoßend erklärt, wenn ein Verleger mit einem Autor, dessen Werk fertig hergestellt ist, aber infolge der jetzigen Verhältnisse nicht ausgegeben werden kann, wegen Stundung des verabredeten Honorars in Verhandlung tritt. Einen weiteren Punkt bildete eine Besprechung über die Aufrechterhaltung des Verkehrs des Verlegers mit den Lieferanten, Druckereien, Buchbindereien usw. Man empfahl denjenigen Verlegern, die dazu imstande sind, auch während des Krieges die Lieferanten weiter zu beschäftigen, um ihnen zu ermöglichen, ihre Angestellten weiter zu behalten. Auch die Verhältnisse im Sortiment fanden eine ein gehende Erörterung. Es wurde festgestellt, daß im Augen blick das Geschäft in den Sortimentshandlungen vollständig stockt. Abgesehen von solchen Handlungen, die eine sehr günstige Geschäftslage haben, Kriegskarten, sowie etwas schöne Literatur verkaufen, dürften die Berliner Sortimenter so gut wie keinen Absatz haben, da augenblicklich jeder die allerdings reichlich vorhandene Zeit mit dem Lesen von Zeitungen und Telegrammen ausfüllt. Ruhe zur Beschäftiguug mit wissenschaftlichen Dingen wird auch bei Professoren und Gelehrten zurzeit kaum vorhanden sein. Auch dies dürfte sich bald bessern, nachdem gute Nachrichten dem einzelnen die Rnhe wiedergeben werden, sich mit Wissenschaft und Literatur zu befassen. Es wird auch an die Zeit 1870 erinnert, in der ja auch nach dem ersten Siege das Vertrauen zurückgekehrt ist und das Geschäft sich wieder belebt hat. Von einer Seite wird auch empfohlen, die Behörden und Bibliotheken zu ver anlassen, Bücher zu kaufen. Der 1. Vorsteher macht darauf aufmerksam, daß die Hauptsache sei, daß Verlag und Sortiment einander unterstützen, was den einhelligen Beifall der Ver sammlung fand, so daß man Wohl sagen darf, daß der 1365
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