Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19270331
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192703319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19270331
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-31
- Monat1927-03
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
76, 3l. März 1927. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Pastorevsamili« entstammend, hat Herr Kick unter dem unvergeßlichen Justus Pape in Hamburg di« Lehrzeit durchgemacht und später tu seinen Wauderjmhren auch längere Zeit in Wien gearbeitet. Im Jahre 1882 kaufte er ran Gustav Schloeßnmnw in Gotha den theologischen Ver lag und verlegte ihn kurz darauf in sein« Vaterstadt Hamd-uvg. Gustav Fick blieb der bisherigen Richtung des Verlags treu, doch wandte er sein Interesse mehr -den religiös-erbaulichen Schriften als den theo logisch-wissenschaftlichen zu. Seine Beziehungen zu guten Autoren wie Bohrinann, Konsistorialrat Josephson, Nelle, Buchwald fllhrten dem Verlage deren Schriften zu. Tuch ließ Meister Guntram von Augs burg seine Werk« bei ihm erscheinen, die sehr großen Absatz fanden. Auch das Gebiet d«r Belletristik wurde gepflegt. Groß« Verdienste erwarb sich Herr Kick durch die Anregungen, die er dem Maler und Illustrator Rudols Schäfer gab, die von ihm illustrierten Werke: »Lieder Paul Gerhardts», »Vom Wandsbeker Boten», »Rosen und Rosmarin» haben den Künstler in zahlreichen deutschen Familien bekanntgemacht. ISIS siedelte Kick mit seinem Verlag nach Leipzig Uder und hinterlieh in Homburg eine Zweigniederlassung. Am gleichen Jahre wurde er auch Teilhaber der Firnia H. G. Wallmann in Leipzig. Hierdurch Hot er in ganz besonderer Welse mit dem evangelischen Buchhandel Fühlung genommen. Sein liebenswürdiges Wesen, sein« große Hilfsbereitschaft, sein sicheres Urteil und sein bereitwilliger Rat haben ihm den Rns eines väterlichen Freundes geschossen. Ge radezu vorbildlich ist sein Wirken auch Wer den engen Kreis der Be- rufsinteressen hinaus. Das gleiche Jubiläum begeht Herr Emma Wittig, Inhaber der Sortimentsbuchhandlung gleichen Namens in Hildburg Hau sen. Fm Jahre 1888 in Schlesien geboren, besuchte er in Inner das Gymnasium und erlernte 188S den Buchhandel bei I. Neulich in der gleichen Stadt. Nach Beendigung der Lehrzeit war er in Hirschberg i. Schles., Freibnrg i. Schles., Neisse und Deutsch-Krone i. Westpr. tätig. 1888 wurde er Teilhaber der Firma Max Leipelt in Barmbrunm, schied jedoch 1882 aus dieser Firma ans, um die Technische Buchhaudlung oon Otto Petzoldt in Hildburghausen zu er werben, die er unter seinem Namen Iveitersührte. Seilt Streben ging dahin, das Sortiment nicht nur ans technischein Gebiete weiter aus- zubanen, sondern zum allgemeinen Sortiment zu entwickeln, was ihm durch zähe Arbeit und reiches Wissen, unterstützt von seiner Frau und seinem Sohn, trotz der Kriegsstllrme auch gelungen ist. Am 1. April vollenden sich 25 Jahre, seitdem Herr G. Foerster als Vertreter für den Verlag Herder öc Co., Freiburg i. Br., tätig ist. Herr Foerster erfreut sich wegen seiner Geschäststüchtigkeit und unaufdringlichen Art allgemeiner Beliebtheit lm Sortiment. Sein vornehmer Charakter und sein jederzeit hilfsbereites Wesen haben ihm einen großen Freundeskreis gesichert. Aus Anlaß ihrer erfolgreichen ununterbrochenen Tätigkeit in derselben Kirnra wird nachfolgenden Herren das tragbare Ehren zeichen des deutschen Buchhandels in Bronze verliehen: Herr Walter Pommer kann am 1. April d. I. aus ein« 25jährige Tätigkeit in der Gropius'schen Buch- und Kunsth-aiMung, Wilhelm Ernst L Sohn in Berlin zurllckblicken. Nach beendeter Lehrzeit war er in verschiedenen Buch- und Kunsthandlungen des Reiches tätig. In Berlin sollte er festen Fuß fassen. Ausgerüstet niit guten Kenntnissen der technischen Literatur, mit den Bedürf nissen eines anspruchsvollen Kundenkreises des Inlands wie des Auslands rertrant und durch ein besonderes Sprachtalent unter stützt, ergab es sich von selbst, Herrn Pommer die Leitung der Gropins'- schen Buchhandlung anzuvertrauen. Herr Max Rodewald wird am 1. April aus eine Njährige Tätigkeit, erst als Lehrling, dann als Gehilfe in der Firnia F. E. Fischer in Leipzig zuriickblicken, der er ein wcrlvolier und geschätzter Mitarbeiter ist. Herr E rn st Hunger ist am 1. April 25 Jahre ununterbrochen in-der Firma Hug L Co. in Leipzig tätig. Er ist gelernter Musi kalienhändler und wird von seiner Firnia als äußerst tüchtiger Mit arbeiter geschätzt. Todesnachrichten. — Im Alter von 58 Jahren ist am 25. März in Bad Nauheim der Leipziger Univcrsitätsprofessor v. vr. H e i n r i ch Boehmer einem Herzschlag erlegen. Sein« besondere Arbeit galt dem Gebiet der Luthersorschung. — In Halle ist am 21. März im SS. Lebensjahre Professor vr. Gutzcit, Direktor des Molkcrei- laboralorlnms des landwirtschaftlichen Instituts, gestorben, — Der bedeutende Asftriolog« vr. Paul Haupt, seit 188S Professor in Baltimore, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Sein« zahlreichen Schriften sind teils in deutscher, teils in englischer Sprache erschienen. Mit F. Delitzsch hat er die Assyriologische Bibliothek herausgegcben. — Am 27. März ist Karl Prohaska, Professor der Wiener Hoch schule für Musik, im 58. Lebensjahr verstorben. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen de» Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Zur Schutzfrist. 1. Nur eines einzigen Artikels erinnere ich mich, in dem her vorgehoben wurde, daß die Herren von der Schönen Literatur nicht die einzigen Nutznießer des Urheberrechts sind, sondern baß es auch noch andere Literaturgattungen gibt. In der Tat macht die Schöne Literatur nur etwa 2V Prozent der jährlichen Bucherzcugung aus, und nicht viel mehr als diese 28 Prozent können S8 Jahre nach dem Tode des Verfassers unverändert nachgedruckt werden. Alle übrige Literatur, vom Kochbuch bis zum wissenschaftlichsten Werk, ist so starken- Wandlungen unterworfen, daß 38 Jahre nach dem Tod« des Urhebers kaum noch viel mehr vom früheren Inhalt übrig ist als der Titel. Und dafür soll den Erben des ursprünglichen Verfassers nun noch 28 Jahre länger eine Abgabe entrichtet werden?! 2. Wenn Herr Rosner meint, daß ohne Freiwerden Freytags statt der fünf »Soll und Haben» fünf Bücher lebender Dichter den Konfirmationstisch geziert hätten, so kennt er die Einstellung, der großen Menge herzlich schlecht. Bei dieser soll selbst ein Gescheit! von nur 3—4 RM. »nach etwas aussehen», und ein geschütztes Werk, das solchen Anforderungen entspricht, ist sllr jenen Preis nur sehr selten zu haben. Folglich: statt des Buches würde ebn anderer Gegen stand geschenkt werden. Dresden. Heinrich Ehlers. Duchhiindler an die Front! Die Konsequenz aller meiner Ausführungen, die lm Laufe der Jahre das Börsenblatt gedruckt und nicht gedruckt hat, fasse ich nunmehr ln die lebendige Forderung, die ich an den Einzelnen, nicht an eine Organisation richte, zusammen: Buchhändler an die Front! Das soll heißen, daß der Buchhändler im geistigen und gesellschaftlichen Leben der Nation sich seine achtunggebietende Stel lung wieder erringen soll, die chm als dem verantwortlichen Ver mittler-Erzieher gebührt. Hier kann die Arbeit des Einzelnen in seiner Stadt schon viel leisten; durch Zusammenarbeit vieler Einzelner kann aber erst Entschei dendes geleistet werden, und darauf kommt es an. Es gibt' viele Wege, dies zu erreichen, znm Beispiel öffentliche Ämter in der Gemeinde, im Landtag, im Reichstag usw. und ähm liches, worüiber vielleicht andere etwas zn sagen hal>on. Ich möchte heute als Forderung vorschlagen, daß der Buchhändler öffentlich als Redner auftritt und so für seinen Stand und dessen Bedeutung wirbt, indem er über geistige Fragen der Gegenwart, über Kunst oder Lite ratur, oder Lider andere geistige Dinge, die ihm liegen, 'in öffent lichen Vorträgen i n s>e iner oder in fremden Städten spricht. Ich fange an und fordere alle Kollegen, die öie Gab« dazu haben, auf, sich mir anzuschließen. Die Erfahrung dürfte erwiesen haben, daß die Vortragsveran staltungen werbetechnisch am besten waren, die nicht auf ein enges Interessen- oder Literaturgediet hinzielten, sondern die, die im all gemeinen geistige Probleme anschnitten, wodurch geistige Pionier- avl>eit geleistet wird. Nicht Werbung sür ein bestimmtes Buch, sondern Werbung für die Bedeutung des Buches, und noch besser: Werbung für den Buch händler. Ich stehe also lim kommenden Herbst und Winter für Vorträge zur Verfügung über nachstehende Gebiete: Bildungswesen, Kunstge-- schichte, Literaturkritik, Buchkunst, Baukunst und Verwandtes. Besondere Themen: »Beruf und Leben«:, »Beurteilung des Kunstwerks«, »Entscheidung über Kunst und Literatur«, »Giotto — Mussolini — Chaplin« und ähnliche. Potsdam, Humboldtstraße 1. Karl Heid kamp. 364 ^ ^ «hl- (Abt.^t n -eemann). Qai
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder