Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1902

10400 Nichtamtlicher Teil. stattung des Buches Wert lege. Der Sekretär der Gesellschaft, Herr vr. Schüddekopf- Weimar, erstattete den Geschäftsbericht. Die Gesellschaft zählt 645 Mitglieder. Der Kassenüberschuß beträgt rund 1000 — Als vierte Veröffentlichung der Gesellschaft (für 1903) sei eine im In- und Ausland, herausgegeben von Rudolf Kautzsch, unter Mitwirkung von Marillier (englische Buchkunst), Deneken (dänische), Pol du Mont (belgische und holländische), Blei (amerikanische), Loubier (deutsche Buchkunst und Otto Eckmann), Kautzsch (Joses ein Rundgang durch das Buchgewerbehaus. Insbesondre wurde das Buchgewerbemuseum der Aufmerksamkeit gewürdigt. Ein Festmahl im Hotel Hausse vereinigte die Teilnehmer am Nach mittag. Es sprachen die Herren Professor vr. Witkowsky-Leipzig, Arthur L. Jellinek-Wien, Johannes Baensch-Drugulin-Leipzig, Adolf Weigel-Leipzig, Ör. Schüddekopf-Weimar, Fedor von Zobeltitz-Berlin. reichs Illustrierte Zeitung- (Verlag von Jacques Philipp vormals Philipp L Kramer) ist von Allerhöchster Stelle die Erlaubnis erteilt worden, den Reichsadler im Titel zu führen. Bückerauktion im Hotel Drouot in Paris. — Die Saison der Bücherverkäufe im HotsI äss Vsntss steht nunmehr in voller Blüte. In der verflossenen Woche verging kein Tag, an dem nicht eine größere Bibliothek unter den Hammer gebracht worden wäre. Selten hat das Hotel Drouot einen solchen Menschenzulauf gesehen wie in den letzten Tagen. Freilich waren diese Tausende und Abertausende von Neugierigen nicht der Bücher wegen gekommen, die immer nur ein begrenztes Publikum anlocken, sondern um die Geschmeide, Perlen, Möbel und Kleider der vor nicht langer Zeit in jugendlichem Alter ver storbenen Schauspielerin der 6owsäis k'ranya.iW, IVaväa äs Love^a, zu bewundern. Durch den Verkauf ihres Nachlasses, der, nebenbei bemerkt, eine Million Francs bedeutend überschritt, traten einer seits die Bücher in den Hintergrund, anderseits zogen auch sie Nutzen von den unendlichen Massen, die während mehrerer Nach mittage die Säle durchfluteten. Aus der Fülle der verkauften Bücher sei wenigstens das Wichtigste hervorgehoben. Am 29. November gelangte eine Sammlung moderner Werke zur Versteigerung, von denen den höchsten Preis erzielte: kisrrs äs Nolüao, ksins Naris- ^ntoinstts-, eins der fünfzig auf Japanpapier gedruckten Exemplare, illustriert mit sechsunddreißig Stichen in Photo gravüre, herausgegeben von Voussod-Valadon im Jahr 1890. Diesem Buch war eine weitere Folge von sechsunddreißig Stichen, die sämtlich auf die Königin Bezug hatten, und ein Portrait der selben auf Pergament, nach Vigse-Lebrun graviert von Armand Mathey, beigegeben. Erlös: 1800 Frcs. Ferner sind zu ver zeichnen: -Sir Joshua Reynolds- von Walter Armstrong, Paris, Hachette, 1901, kartoniert, 100 Frcs., — -Eugsnie Grandet- von Honorä de Balzac, mit Illustrationen von Dagnan-Vouveret, gestochen von Le Rat, Paris 1883, broschiert, 750 Frcs., — -Sappho- von Alphonse Daudet, Paris, Magnier. 1897, zwei Oktavbände, Mosaikeinband von Marius Michel, auf japanischem Papier, mit mehreren Stichen, 505 Frcs., — -1,6« liois klousquetiniss- von Alexandre Dumas. Paris, Calmann-Lsvy, 1894, zwei broschierte Quartbände auf China-Papier, 560 Frcs., — -Herodias- von Flaubert, illustriert von Rochegrosse, Paris 1892, -IIn sosur 8iwpls-, illustriert von Emile Adan, Paris 1891, -I,a. I.sA6näs äs Lrrint- äulisv I'8o8pit3.Ijsr-. illustriert von Luc-Olivier-Merson, Paris 1895, sämtliche drei von Cuzin gebundene Bände 405 Frcs., — -?a^8L§68 kari8isv8», Paris 1892, broschiert, 399 Frcs., — -Nswoirs8 äu Oowts äs 6rawmont- von Hamilton, Paris, Conquet, 1888, Maro quineinband von Chambolle-Duru, 320 Frcs., — -Si8toirs äs8 Hoatrs ^118 ^rnov-, Paris, Launette, 1883, Quartband auf China mit einem Originalaquarell von Grasset, 350 Frcs., — -Obronigus äu ksAvs äs 6darls8 lX-, illustriert von Edouard Morin. Paris, Chamerot, 1876, zwei broschierte Bände in Großoktav, 515 Frcs.,— -6ürouiqus äs ksAus äs 6dar1e8 IX-, illustriert von Toudouze, Paris, Testard, 1889—90, zwei Bände auf Japanpapier mit Radierungen^ 245Frcs., — -Navov I^errut-, von Abbs Prsoost, Illustrationen von Maurice Leloir, Paris, Launette, 1885, zwei Quartbände in grünem Maroquineinband von Chambolle-Duru. Exemplar aus Japanpapier mit einer vierfachen Folge von Radierungen und einem Original aquarell von Maurice Leloir, 520 Frcs., — ein andres Exemplar derselben Ausgabe auf Chinapapier, kartoniert, 260 Frcs., — ^ 288, 12. Dezember 1902 Magnier, 1898, zwei Oktavbände auf China, grüner Maroquin einband von Marius Michel, 300 Frcs. Wie ersichtlich, erreichen diese modernen Luxusausgaben immer einen beträchtlichen Preis, der nicht allzusehr variiert. Der ganze Verkauf brachte für 157 Nummern 16790 Frcs. Tagen ist zu erwähnen: ein Exemplar von -kHes äs Io. k'outo.ius-, mit Bildern von Fessard, Paris 1765, sechs Oktavbände in rotem Maroquin, 662 Frcs., — -Obg.v8on8 H.neisnns3 st ^ouvs1Is8- von 1'^xsroi86 äs Uontsr g. eüsval- von Pluvinel, Paris 1692, Folio mit Stichen auf weißem Velin, 218 Frcs., — ein Exemplar der vollständigen Werke Voltaires in siebzig Bänden mit Bildern von Moreau, 1784—1789, 295 Frcs., — ^laäswoi8s11s äs Hlrrupiv von Thsophile Gautier, mit Illustrationen von Leloire und Toudouze, Radierungen und einem Aquarell von Toudouze, prächtiger, grüner Maroquinband von Cuzin, 1810 Frcs. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. LroolrÜLus' XataloA a.u3As^väd1tsr ^Vsrks äsr au8lLväi8eüsv ^äLWSlt)S^L°-SlS.USALdS iur krS,ESISI80>IS I-ittsiLtui. L°bä, Eir Mzli-oks Qitts^tui. IQ. 4 . 1902 von 6. 6. Losrnsr in I^sipriA. 4". 4 8. 26 Xrn. (Sprechsaal.) Postbezug der Zeitschriften. Der bevorstehende Quartalswechsel veranlaßt, die Bitte an die Verleger zu stellen, dafür Sorge tragen zu wollen, daß der Buchhändler die Zeitschriften so frühzeitig erhält, daß er sie den Abonnenten gleichzeitig mit der Post zustellen kann. Das ließe sich doch leicht machen, wenn die Postexemplare einige Tage zurück gehalten würden. Den Herren Verlegern dürfte durch diesen Modus kaum ein Schaden erwachsen, und der Verleger würde dem rührigen Sorti menter ein Aequivalent für dessen Bemühungen bieten. Geht es aber wie jetzt weiter, so wird die Post bald die Zeitschriften- Lieferung an sich gerissen haben, und der Sortimenter, dem jetzt schon Bazare, Warenhäuser und sonstige Konkurrenten fast sämtliche Brotartikel weggenommen haben, kann seinen Laden schließen, denn der Novitatenvertrieb mit 25 Prozent Rabatt ge währt ihm kaum des Lebens Nötigstes. Möge der Zeitschristenverleger aber auch bedenken, daß auch der große Sortimenter besseres zu thun weiß, als durch seine Arbeit der Post neue Abonnenten zuzuführen. Baldige Aende- rung thut not. Fürwahr, es wäre ein herrliches Festgeschenk des Verlags, das das Sortiment dankbaren Sinnes annehmen würde, und freudigen Herzens würde es wieder am Vertrieb mithelfen. Franz Vieringer in Paffau. Anfrage aus dem Antiquariat. Ist es in Hinsicht auf die neuen Rabattbestimmungen ge stattet, ein nachweisbar antiquarisch erworbenes Werk von tadellos neuer Erhaltung und in letzter Auflage als antiquarisch, also billiger zu verkaufen? Oder ist man gezwungen, auch das antiquarisch erworbene Exemplar zum Ladenpreis zu verkaufen, nur um gegen die Satzungen des Börsenvereins nicht zu verstoßen? Ein besonderer Fall nötigt zu dieser offenen Anfrage. Prag. Jsak Taussig. 42^^bä.^^°^^^^^b- rtalisviseds