Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260317
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192603175
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260317
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-17
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
64, 17. März 1926. Mitteilungen aus dem Antiquariat. kcit, diese Menge von Kriterien richtig anzuwenden. De Ricci sagt übrigens ausdrücklich: »1t is doubtkul «vbetber tbsro de balk- a-dorou copies in existenco LLtiskxiux all tdess reguiromeuts». — Die sogenannte Benton-Copy, eines der schönsten Exemplare, ging vor kurzem von Charles Sessler, Philadelphia, an John M. Patterson um über § 6000 über. Eines der wertvollsten, vielleicht das wertvollste mo derne Buch überhaupt ist Edgar Allan Poes »D » mor - taue and Otbor Doems, Boston, Calvin F. S. Thomas . . . Printer, 1827«. Von -diesem unscheinbaren Druck waren bisher trotz eifrigen Suchens nur vier Exemplare bekannt. Eines von diesen erwarb das Lritisb Nuseum in London im Jahre 1860 um 1 Shilling. Das zweite ist jetzt in der größten amerika nischen Privatsammlung, -der von Henry E. Huntington in San Gabriel in Kalifornien. Dieses Stück kam am 28. April 1892 in der Jves-Auktion in Boston zum Vorschein und ging um 8 1850 an Maxwell über, später an Frederick R. Halsey und schließlich an Huntington. Das dritte Exemplar, ebenfalls aus dem Besitze von Halsey, kam 1919 in einer Auktion der Xudsrsou Oallscies, New Jork, um 8 11 600 an einen Boston« Sammler. Es ist mit seinen Umschlägen tadellos erhalten. Das vierte Exem plar wurde 1914 in Boston entdeckt und ist in der Bibliothek des verstorbenen W. A. Clark. Das fünfte Stück ist nun von Oood- speed's Look Sdvp in Boston aufgefunden und um 8 15 000, also etwa 63 000 Mark, an einen dortigen Sammler verlaust worden. Das Exemplar ist vollkommen frisch und enthält noch auf dem Umschlag den Preis vermerkt, -den es beim Erscheinen hatte: nämlich »9 d». Kein Buch aller Zeiten dürfte diese enorme Wertsteigerung erlebt haben. vr. Rosenbach, der gerade in diesen Tagen das Melker Exemplar der 42zciligen Gutenbergbibcl um 8 l06 000 kaufte, er warb vor einiger Zeit die E r st f ol i o - Ausgabe des Shake speare um den Rekord Preis von 8 43 000. Es ist das von Sotheby in London versteigerte Exemplar der Baroneß Bur- dett Coutts, -das seinerzeit dem Herzog von Roxburghe nur L 35,14 s. kostete, im Jahre 1864 aber schon 1 716 brachte. — Von den 15 ganz besonders schönen Exemplaren, die es noch 1903 in englischem Privatbesitz gab, sind mittlerweile schon 12 in den Vereinigten Staaten gelandet. Insgesamt gibt es in England gegen 40 Stücke des Erstfolios, in Amerika schon bald 80. Wie weit Bücherliebe und ein voller Geldbeutel gehen, möge die Tatsache illustrieren, daß H. C. Folger, einer der leiden schaftlichsten Shakespeare-Sammler in New Jork, allein 35 Exem plare des Erstsolios besitzt. Die seit 1915 bestehende Stoveusou Sooistx ok XwericL hielt ihre letzte Jahresversammlung 1925 in Saranac Lake ab, wo Stevenson 1887—88 seinen »dlaster ok Lallau- tcao« schrieb. Die Gesellschaft hat jetzt 250 Mitglieder, davon 52 lebenslängliche, die den Coll. Walter Scott, New Hork, zum Präsidenten wählten. Sie wird jetzt Stevensons seinerzeitiges Wohnhaus in Saranac Lake um 8 l7 500 aniaufen. Als Jahres gabe wurden Stevensons Briefe aus -der Südsee verteilt. Bruce Rogers ist der in den Bereinigten Staaten am meisten geschätzte Buchkünstler oder, wie es -drüben heißt, »Designer ok Looks». Seine rastlose Tätigkeit erstreckt sich auf bald drei Jahrzehnte und -in diesem Zeiträume hat er eine beträchtliche Reihe von Büchern ausgcstattet, die alle -durch vornehme Ein fachheit ausgezeichnet sind. Es ist interessant, wie weit -der Sam meleifer der amerikanischen Typophilen geht. Die Bücher, die unter Rogers' Leitung entstanden, was natürlich im Druckvcrmerk zu entnehmen ist, sind in den Katalogen der Antiquare und Auk tionshäuser niemals unter den Namen der Verfasser verzeichnet, sondern stets unter »Rogers». Bei uns müßte es also analog heißen »E. R. Weiß, Hamlet» »sw. Die Preise sür Rogers' Bücher sind fortgesetzt im Steigen. 8 100—200 sind keine Seltenheit. Frcderic War de, der frühere typographische Leiter der Driucetou llnivsrsitx Dress, der jetzt in London zusammen mit Stanley Morison arbeitet, hat in Band 4 von ->1be Dlourou« (London) eine kurze Monographie über Rogers geschrieben. Die kkarvard Duiversit)' Dress in Cambridge (Mass-, 11. S. A.) gibt jetzt Wardes neues Werk: »Lruoe kiogsrs, Designer ok Looks- heraus. Die einfache Ausgabe kostet 8 3, die illu strierte Vorzugsausgabe 8 10- Einen besonderen Wert besitzt die darin enthaltene Bibliographie -der sämtlichen Bücher des Künstlers und Typographen. — Von gleicher Wichtigkeit ist die Bibliographie der dkorr^mouutb Dress in Boston, die ihr Besitzer Daniel Berkeley Updike in Band LVIII, No. 8 von »Ibs Dubliskers' WsokI;-« veröffentlicht. Sie ent hält eine Auswahl -der sür Updikes Kunst typischen Bücher der Jahre 1896 bis 1925. Auch -sein weitverbreitetes Werk »Dciutiux Dz-pes, Dbeir 1Iistor>-, Dorws und Ilse« (Oxkord kluiversitx Dress, 1922, 2 Bde.) ist in der eigenen Offizin gedruckt. — Dougla» Mc Murtrie in New Jork — auch durch seine Privatpressc in Greenwich (Conn.) gut bekannt — gibt seit einiger Zeit eine Vierteljahrsschrist »Xrs Dypoqcapkica« heraus, die ähnliche Tendenzen wie Stanley Morisons »Ido Dleurou- verfolgt. Vor kurzem erschienen ein von ihm herausgegebener Neudruck der berühmten Schriftprobe von Plant!» »Iudex Obacaeterum« (1567) und Fournier le Jeunes »Specimen der Sedainoise- und »Nonpareille» (1757), die letzteren im Verlage von R. O. Ballon, Chicago. A. Edward Newton hat bei Little, Brown L Co., Boston, ein amüsantes Werk herausgegeben: »DK« Oc ostest Look tu tbe World and otber Dapers» (443 S., 8 5). Das »Oreatest Look» ist selbstredend die Bibel, und Mr. Newton erzählt eben von den seltenen Bibelausgaben in allen Sprachen der Welt. Sein -im gleichen Verlag erschienenes Buch »Xmeui- ttes ok Look Lolloctiug« erreichte in kurzer Zeit die Auf lage von 8000 Exemplaren. — Der auch in Deutschland sehr bekannte Joseph Penncll hat bei Little, Brown L Co., Boston, seine »Xdvonturos ok SU Illustrator« (8 12.50) herausgegeben. Die mit 200 Tafeln nach Zeichnungen, Radie rungen und Lithographien ausgestattete geistreiche Autobiographie bringt aufrichtige Urteile über Pennells Zeitgenossen und erzählt interessante Anekdoten über bedeutende Künstler und Literaten, wie Whistler, Beavdsley, Wells und Shaw. Für den Graphiker sind des Autors Bemerkungen über die Technik der Illustration von -besonderem Wert. Das Buch ist übrigens eine hervorragende Druckleistung von William Edwin Rudge. Thomas F. Carter hat das für die Vorgeschichte des Buchdruckes grundlegende Werk hcrausgegeben: »Dbe Inven tion ok Driutiug kn Obi ua and its 8 proad West- vard« (Ovlumbia vuiversity Dress, 800 Seiten, 37 Tafeln und Bibliographie, 8 7.50). Er hat volle 3 Jahre -sein Material in den Bibliotheken des Orients, in -den Archiven Europas und durch direkte Verhandlungen mit den -bedeutendsten Sinologen gesam melt. Während sein Buch im Druck war, erkrankte er und konnte -die letzten Korrekturbogen nur im Bette -lesen. Wenige Stunden vor -seinem Tode hat er einige geheftete Exemplare seinen Freun den in drei Kontinenten handschriftlich gewidmet. Berliner Bibliophlleri-Abend. Am 9. März -hielt vor einer zahlreichen Zuhörerschaft Herr Buchbindermeister Her fürth einen Vortrag über ein Thema, das jeden Bücherfreund außerordentlich interessieren muß, näm lich über »Einbandled e r« (mit Vorlagen). Der Vortragende wies -darauf hin, daß er aus der sehr umfangreichen Materie nur das Wichtigste erwähnen könne, und ging vorerst ganz kurz auf die Geschichte der Verwendung des Leders als Einband ein, die recht alt ist. So hat schon im Jahre 774 Karl der Große einem Kloster Tierfelle zum Einbinden von Manuskripten überlassen. Im 13.—15. Jahrhundert begann aber eigentlich so recht die Ver wendung der Tierhaut als Einband. Damals war Schweinsledcr das gebräuchliche. Die Renaissance brachte auch der Buchbinderei eine neue Technik, die des Golddrucks auf Leder. Auch -die Tür ken und der Orient waren hervorragend in der Behandlung des Einbandleders, ebenso die Stadt Cordoba, besonders für Ziegen leder. Heute noch erinnern Ausdrücke wie Corduan, Saffian, Maroquin an diese Zeiten. Besonders rot gefärbtes Ziegenleder war z. B. im 16. Jahrhundert in Europa Mode. Der Vortragende
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder