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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1926
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- 1926-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1926
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^ «4, 17. Mür, IS2«. Mitteilungen ,»s dem Antlquariak. vkrs<nblatt f. d. D'schn. Duchhandrl. Bon den berühmten Druckern der Renaiffanee-Zeil find neben den Frankfurter Druckern Egcnolfs, Nie. Baffe u. a. Planlin-Antwcrpen mit dem -«zurixrologium. 1589, besten Schwie gersohn und Geschäftsnachfolger Joh. Moretus mit einem präch tigen Elundenbuch (Antwerpen >818) und die Presse des I. Giunla mit einem »Uissatv krectieutoeum, Venedig 1579» zu finden. Eine besondere Vitrine ist dem Kapitel -Kalender- E l r c i I i g k e > I c n- gewidmet, die ja bekanntlich die -Kalcnder- macher-, Astronomen und geistlichen Herren des >6. Jahrhunderts «egen der Einführung der Gregorianischen Kalcnderrcchnung und Ihrer Abweichung von dem bis dahin gültigen Julianischen Ka lender stark In Aufregung brachten und in Anspruch nahmen. Hier bieten die ausgclegtcn Schätze derFranksurterStadt- b > blioIhek einen besonderen Anreiz für den Sammler, Anti quar und Bibliophilen. Einen weiten Raum nehmen die »Pro fanen Kalender des 17. und 18. Jahrhunderts ein, die als Bauernkalender, Hand-, Reise- und Echreibkalcnder an allen Orten und für alle Provinzen, Stände und Gewerbe gedruckt, ihren Weg bis In die entlegensten Dörfer und Gehöfte des ganzen Reiches und weit über seine Grenzen hinaus fanden und doch trotz ihrer massenhaften Verbreitung heute zu den selten sten Eammlcrgegcnständen des Buchgewerbes zählen. Die An fänge des Almanachs sind in Frankreich zu finden, von denen der ausgestellte »XImaaact, lies Uuses, Paris 1765« die Geburtsurkunde dieser neuen Abart des Kalenders darftcllt. In Deutschland fand er bald feinen Nachahmer in dem -Mufcn- Almanach sklr das Jahr 1770-, den der im Göttinger Hainbund wirkende H. Ehr. Boie gemeinsam mit Fr. W. Götter bet dem bekannten Verleger der Hainbünden Joh. Christ. Dieterich in Güt tingen herausgab. Der nun alle Dichter und bedeutenden und rnagemuligen Verleger der Zeit bewegende Anreiz war gegeben und drückt sich In den Hunderten von Musenalmanachen, histo rischen Kalendern und Taschenbüchern aus, die in den Vitrinen der Ausstellung, von sachkundiger Hand geordnet, zu sehen find. Besondere Vormerkung verdienen an dieser Stelle »Ein feyner klcyncr Almanach, Erster Jahrgang, Bcrlyn und Slettyn, verlegks Friedrich Nicolai 1777», die vollständigen Serien von -Schillers Musen-AImanach», vom »Historischen Kalender für Damen», das »Taschenbuch für 1788, Herrmann und Dorothea, Berlin, bey Friedrich Vieweg dem Alleren-, »Schiller, Wilhelm Teil. Ein Schauspiel. Zum Neujahrsgeschenk auf >805, Tübingen (Cotta) 1804-, das in der heute recht selten gewordenen Ausgabe mit den drei Kupfern ausgestellt ist. Der »Almanach der Belletristen, !782» bringt eine interessante Würdigung mit der Überschrift »Johann Wolsgang Goethe- (»Der deutsche Shakespeare? Das wird er selbst nicht sein wollen, aber etwas mehr als alle anderen Männer In feinem Fach ist er . . .» ufw.). In den Vitrinen »Theater-Almanache- sind als selten vorkommende Sammlerstücke verwahrt: »Almanach für Privatbühnen, Leipzig, G. I. Göschen, Hrsg. v. Ad. Müllner 1817 riss.-, das -Taschenbuch für Schauspieler und Echausplelllebhaber, Offenbach am Main, bey Ulrich Weist 1779, mil einem Titelkupser ,Mm Dobler'-, -Wci- uiarifches dramatisches Taschenbuch für große und kleine Bühnen, Johrg. I, 1823, Hrsg. v. Th. Hell, mit dem Bildnis H. Elanrens und 3 kolor. Kupsern», und nicht zuletzt der »Almanach drama tischer Spiele zur geselligen Unterhaltung auf dem Lande, Hrsg, v. A. von Kotzebue, Leipzig, P. K. Kummer, Jahrg. 17, I8I9-. Der Reformator französischer Buchkunst F. Didot ist mit einen: in edler Anliqua gesetzten »IdLLtre rtou vsme«, Parts, F. Didot, 1817» würdig vertreten. Ein anderer französischer »dtmauacd 4oa 8pe»tacto«, 1807, Paris, ede- JancI» muß unbedingt Samm- lersreude und Eammellust wecken. Für die Abtellungen »Jagd, Garten undNakurim Almanach- hat dl« Großherzog liche Kabincllsblbliothek in Darmstadl reiche, prachtvolle und sellcne Schütze aus ihren Sammlungen zur Verfügung gestelll, von denen das aus dem Verlage Palm in Erlangen hervorge- gangene »Deutschlands Flora von >791, Botanisches Taschenbuch mit farbigen Kupfern- wohl den ersten Versuch auf diesem Epe- zlalgcbiele darstelll. Eiue vollständige Serie -Taschenbuch für Forst- und Jagdsreunde, Hrsg. v. Ritter von Wildungcn, Mit farbigen Kupsern, Marburg, Akademische Buchhandlung 1869 bis li>12» und des «lle Geschäslsmöglichkellen schnell erfassenden Ver legers I. G. Cotta »Tajchenlalender für Natur- und Garten freunde, Tübingen, 1798- lassen wohl vermuten, daß einem -dringenden Bedürfnis» der Zeit auch auf diesem Gebiete dank verlegertschcn Wagemutes abgeholfen worden ist. Als ergänzende Abteilung zu Schillers Almanachen bringt die Vitrine »Damen- A I m a n a ch e- das ganz aus den Geschmack der Damenwelt zu- gcschnittcne und mit viel Grazie und Anmut ausgestattete »Fraucnlaschcnbuch jür das Jahr 1815 uss., Hrsg, von de la Motle-Fouquö, mit Kupsern von Hctdeloss, C. Kolbe u. a.» einen »Frauenzimmer-Almanach, mit Kupsern von Schwcrdtgeburth, Leipzig 1818» und eine schöne Serie des bei A. F. Böhme in Leipzig erschienenen »Frauenzimmer-Almanach zum Nutz und Ver gnügen aus dem Jahre 1789 uss.». Den eisrlg tätigen »schmücken den Künstlern-, den Kupferstechern ui d Jllustralionslünstlcrn der klassischen und romantischen Zeit, besonders aber D. N. C h o d o - wiccki und E. L. Riepen Hausen ist in den Vitrinen -M o d e - A l m a n a che» der gebührende Ehrenplatz, eingcräumt. Es würde zu weit führen, die fruchtbringende Tätiglett dieser rastlos schassenden Künstler, die sich der illustrativen Aus schmückung der Almanache und Taschenbücher als eines beson ders begehrenswerten Gegenstandes ans dem Büchermarkt ihrer Jahre gewidmet haben, hier einzeln zu würdigen. Nur eins lann gesagt werden: Kundgebungen des Enlzücklscins find vor den diese Schätze und Juwelen bergenden Vitrinen dauernd zu ver nehmen. Auch dieSchweizerDichtung dieser Zeit ist durch den reizenden Almanach -Alpenrosen. Ein Schweizer Taschenbuch aus den, Jahre 1821, Hrsg. v. Kuhn, Meißner u. a., mit Kupfern von Ustcri» vertreten. Ein sehr interessantes Stück aus der Ab teilung »M tllcund 2. Hälstedesl 9. Jahrhundert s» btldel der »Berliner Kalender aus das Gemcinjahr 1851, Mit Kupsern, Hrsg, von der Preußischen Kalender-Deputation». Er trägt, wie die Erscheinungen des deutschen Büchermarktes während des Weltkrieges das Gcnccalkommando-Zensurzelchen trugen, eine» eingedruckten -Kalender-Stempel» aus dem unteren Teile des Titelblattes. Hübsche und wertvolle Sammlcrslücke bilden der -Taschcnkalcnder aus dem Jahre >848, Mil 8 Lithographien, bei Trowitzsch und Se-Hn, Franksurt und Berlin» und der »Almanach der Radlrungen von Moritz von Schwind, Zürich 1844». Einen breiten Raum nehmen ebenfalls die -P o I i t i s ch - satirischen Volkskalender» dieser Zeit ein. Inter essierte Kollegen verweise Ich zur Versenkung in dieses reizende und äußerst lnlcrcssanle Thema aus das mit viel Liebe zur Sache geschriebene und entzückend ausgestattete Werk »Lothar Brlegcr, Theodor Hosemann. Ein Altmeister Berliner Maleret (München, Delphin-Verlag 1920)». Das für Antiquare und Sammler kaum mehr entbehrliche Werk cntchält ln einem Anhang den »Katalog der graphischen Werke des Künstlers, zusammcnge- stell! von Karl Hvbrecker». Die Ausstellung kann mit einer sel tenen Fülle der in Hobrcckers Bibliographie verzetchnetcn Werke «ufwarlcn. Witz, Satire, Ironie sprudeln dem Beschauer aus Bild und Vers dieser künstlerisch-lllerarischen Bolkskalender auf allen Seiten entgegen. In mehreren Vitrinen sind die zahlreichen Erscheinungen aus den Gebieten der »M I l i t ä r -, G c s ch i ch I s -, Hof- und Elaatskalender und der Genealogischen Almanache und Taschenbücher» untergebracht. Die Ab teilung -Märchen-Kalender« birgt wiederum entzückende Schätze feinster Art sür die Sammler und Liebhaber schön illu strierter Bücher. In die jüngste Zeit leiten die zum größten Teil aus der Bibliothek des bekannten Sammlers und Bibliophilen Herrn Echrlstgießeretbefitzer Or. Kltngfpor in Osscnbach ge bildeten Gruppen »Moderne Kalender-Drucke« und »Moderne Wand-, Geschäfts- und Reklame» kalen der« über. Besonders an diesen beiden Gruppen, deren Erzeugnisse noch ganz in unserer Zeit wurzeln, wird der Beweis geliefert, daß egoistische Eammlerietdenfchaft sich durch öffent liches Ausstellen der erworbenen Gegenstände große Verdienste erwerben kann. Der großzügige Sammler hatte es ja bereits durch di? von Tausenden bewunderte Ausstellung feiner kostbaren bibliophilen Büchcrschätze ans der Jubiläumsausstellung der Gillenberg-Gesellschaft in Mainz »Das Deutsche Schöne Buch I960—1925» im Herbst «ergangenen Jahres bewiesen. Die mtt Hupps »Denkfchem Kalender» und dem »Münchener Kalender» ins II
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