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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1907
- Sprache
- Deutsch
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3494 Iliirsenblatt s. d, Dljchir. Buchhandel. Sprechsaal. ^ 76. 3. April 1907. Engels Literaturgeschichte und habe seinerzeit die Sache dem Börsenvereins-Vorstand mitgeteilt. Unser geschätzter Erster Vor steher des Börsenvereins, Herr Albert Brockhaus, hat mir gegen über ofsin geäußert, daß der Ausnahmeparagraph der Satzungen, tz 3 Ziffer Sb, bedauerlich sei und den Sortimentsbuchhandel zweifellos schädige. 1887 wurden diese Satzungen beraten und der Ausnahmcparagroph von dem Verlag zur Bedingung gemacht. Aus den Tag für Tag sich häufenden Klagen des Sortiments über direkten Verleger-Vertrieb sieht man recht, wie diese wunde Stelle in den Vereinssatzungen gemißbraucht wird. Auch dem hiesigen Zweigverein des Deutschen Sprachvereins ist ein Exemplar -Engel, zu dem angeführten billigen Preise von 10 ./l zugcgangen. Das Exemplar ist durch eine hiesige Buch handlung dem Verlag wieder zugestellt worden. Nach Rücksprache mit den Herren vom Sprachverein, dessen Mitglied ich übrigens auch bin, habe ich die Empfindung gehabt, wie niederdrückend jetzt oft das Bewußtsein ist, Sortimentsbuchhändler zu sein, und wie schwer solche Freytagschen Geschäftsprinzipien sowohl dem Verlag wie dem Sortiment in seinem Ansehen schaden. Gustav Horn, Danzig. V. Zur Ergänzung des im Börsenblatt vom 4. d. M. enthaltenen Hinweises der Firma W. Groos in Coblenz können wir Mitteilen, daß Herr G. Freytag in Leipzig auch in den hiesigen Lehr anstalten Engels Literaturgeschichte zu ermäßigtem Preis aus geboten hat. Nach einer uns zugegangenen glaubwürdigen Mit teilung sind an die Lehrer des hiesigen Königlichen Gymnasiums 15 Exemplare statt zu 12 zu 10 ^ 79 H abgefitzt worden. Ob diese Exemplare durch Vermittlung einer hiesigen Sortiments buchhandlung an die Lehrer gelangt sind und die Rabattdifferenz dem Sortiment gutgeschrieben worden ist, entzieht sich unsrer Kenntnis. Jedenfalls ist eine solche Preisermäßigung als Ver- legerwillkür zu bezeichnen, die geeignet ist, den Buchhändlerstand in den Augen des Publikums noch mehr herabzusetzen, als dieses schon der Fall ist. Wiesbaden, März 1907. Moritz und Münzel. VI. Die Firma G. Freytag in Leipzig hat auch den hiesigen Pro fessoren der höheren Lehranstalten Vorzugsangebote gemacht. Folge davon war zunächst, daß mir sogar einer der Herren ein für eine Schulbibliothek fest verkauftes Exemplar zurückgebracht hat mit der Ausrede, man habe vernommen, es werde demnächst eine neue Auflage erscheinen! Dies geschah vor etwa sechs Wochen. Ob in diesem Fall der Verlag nicht zum Ersatz des mir ent gangenen Gewinns angehalten werden kann? Ferner wurde von einem andern Professor sogar den Schülern und Schülerinnen des Gymnasiums und der höheren Mädchenschule Engel, Literaturgeschichte zum Vorzugspreise und bei Sammelbestellung von acht Exemplaren ein Gratisexemplar angeboren, so daß im letztern Fall der Preis pro Stück noch wesentlich billiger käme. Diese frohe Botschaft brachte mir meine eigne Tochter aus der Schule heim. Cs war mir schon aus gefallen, daß mehrmals Schüler zu mir kamen, um sich nach dem Preis der Literaturgeschichte zu erkundigen; ich führte dies darauf zurück, daß der Herr Professor, der sich bei mir ein Ex mplar zur Einsicht geholt hatte, das Buch zur Anschaffung empsohlen habe. Nun kam mir die Klage des Herrn Meinardus zu Gesicht, und mein Verdacht bestätigte sich. Die Schüler wollten nur den Preis des Herrn Professors — desselben, der das Werk bei mir zur Einsicht geholt und natürlich zurückgebracht hatte —, resp. des Verlegers mit meinem Preis vergleichen. Wieviel Partien Herr Frcytag hier abgesetzt hat, kann ich nicht sagen; daß es sich aber unter allen Umständen in dieser Sache nicht nur um direkten Verlagsvertrieb, sondern um Schleuderei handelt, liegt klar auf der Hand. Am schlimmsten dabei ist aber, daß die Jugend schon aufmerksam gemacht wird und den Fall zu verwerten wissen wird. Noch eins: Jeder Kollege, der die Kulanz der Firma Frcytag in solchen Dingen kennt, wird mir bestätigen, daß sie fest oder bar bezogene Artikel niemals, weder bar noch in Rech nung, zurücknimmt. Wie also, wenn ich nicht zufällig ein paar Exemplare »Engel« L cond. erhalten und verkauft hätte und das mir vom Herrn Professor zurückgegebene Exemplar, da die Oster meßarbeiten noch nicht erledigt sind, remittieren könnte? Der Herr Verleger hätte dann doppelten Nutzen und würde sich höchstens ins Fäustchen lachen. — Winterthur, März 1907. Alb. Ho st er. Vahnhofsbuchhandel. (Vgl. Börsenblatt 1906 Nr. 287; 1907 Nr. 4, S1, 70.) Erklärung. (Vgl. Nr. 70 d. Bl.s Mit Bezug auf den Artikel des Herrn Wilhelm Süsserott in Nr. 70 des Börsenblatts stelle ich hiermit fest, daß Herr Süsserott wiederum Staatsbahnhöfe und Haltestellen der Berliner Hoch- und Untergrundbahn verwechselt. Wie jedem mit Berliner Verhältnissen auch nur oberflächlich Vertrauten bekannt ist, gibt es in Berlin 1. den »Potsdamer Hauptbahnhof., 2. den »Wannsee-Bahnhof« und 3. den -Potsdamer Ringbahnhof-. Diese Bahnhöfe, von denen jeder sein eignes Gebäude besitzt, sind Staatsbahnhöfe, und der Druckschriften - Verkauf untersteht der Kontrolle der Eisenbahnverwaltung. Seit fünf Jahren befindet sich in der Nähe des Potsdamer Hauptbahnhofs in der Königgrätzerstraße der Eingang zu der unterirdischen »Haltestelle Potsdamer Platz«; diese Halte stelle gehört der Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrund bahnen und wird mit diesem Namen sowohl durch Plakate an der Haltestelle, als auch auf den Billets der genannten Gesellschaft so bezeichnet. Einer Abteilung meines Geschäfts unterstehen auch die Buch- und Zeitungshandlungen auf dieser »Hoch- und Untergrundbahn»; in diesen werden sämtliche Druckschriften, soweit sie geeignet und polizeilich zum öffentlichen Verkauf zugelassen werden, wie in jeder Sortimentsbuchhandlung, öffentlichen Verkaufsstelle, ins besondere auch wenige Schritte entfernt von der genannten Halte stelle auf der Straße, zum Verkauf gestellt. Danach muß ich die Darstellung des Herrn Süsserott, wonach an verschiedenen -Ecken« des Berliner »Potsdamer Bahnhofs- ver schiedene Literatur vertrieben wird, als den Tatsachen direkt wider sprechend zurückweisen. Georg Stille, Berlin. Rabatt-Tabelle. (Vgl. Nr. 66, 73 d. Bl.) Auch wir haben uns eine Rabatt-Tabelle zu 7*/, A ausge arbeitet, haben jedoch keine Bruchteile von Pfennigen eingestellt, sondern die Brüche, teils nach oben, teils nach unten, zu ganzen Pfennigen gemacht, Beträge, die mit 05 H endigen (z. B. —.75 H), ganz außer Betracht gelassen, d. h. also Rabatt nur von 10 H zu 10 abgezogen, und haben diese Tabelle zur Prüfung und Ge nehmigung der betreffenden Bibliothek eingereicht. Die Genehmi gung dieser einfachen Tabelle ist erfolgt, und wir haben nun dadurch ein für alle mal die in Rechnung zu stellenden Preise. Hamburg, 29. März 1907. Heroldsche Buchhandlung. Ein Bittsteller. Es schrieb uns ein Herr Kraus, Vuchhandlungsgehilfe, aus dem k. k. Kaiser Franz Josephs-Spital in Wien, er würde in einigen Tagen aus dem Spital entlassen werden und stände dann mittellos auf der Straße und wäre dem Elend preisgegeben, wenn nicht mildtätige Herzen sich seiner erbarmten. Zum Beweise seiner Angaben schickte er einige Kuverts von Verlegern aus Rheinland und Westfalen ein, die ihm Geldsendungen gemacht hätten; auch fügte er ein ärztliches Attest bei. Wir nahmen nun Veranlassung, uns bei dem angegebenen Spital zu er kundigen, namentlich in der angegebenen klinischen Abteilung, und erhielten von dieser mit Schreiben vom 27. März 1907 die Mitteilung, daß der Patient Kraus bereits vor längerer Zeit wegen berufsmäßiger Bettelei entlassen worden sei. Er habe sich durch Bittschriften und gefälschte ärztliche Zeugnisse einen sehr einträg lichen Verdienst zu verschaffen gewußt. Kraus sei überdies keines wegs dauernd berufsunfähig. Kevelaer, 30. März 1907. Butzon L Bercker.
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