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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1894
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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LS60 Nichtamtlicher Teil. äS 109, 15. Mai 1894. lokal oder seine Wohnung hat, diesen Nachbarort als Zahlungsort auch in der Weise zu bezeichnen, das; dem Hauptort nur die Straße des Nachbarorts beigesügt wird, und es steht nichts entgegen, diese Form als eine genügende Bezeichnung des Nachbarorts als Zahlungs ort jedenfalls dann gelten zu lassen, wenn das so bezeichnte Geschäfts lokal oder die Wohnung in dem Nachbarort ermittelt worden ist. In einem solchen Falle ist für eine Nachfrage bei der Polizeibehörde kein gesetzlicher Anlaß. Der Protest ist vielmehr an dem richtigen Ort er hoben, wenn die Protesterhebung in der durch die Angabe der Straße oder des Straßenteils gekennzeichneten Ortschaft stattgefunden hat.» Ein altes Manuskript. — Die königliche Bibliothek zu Berlin hat kürzlich ein altes Manuskript erworben, das in Hinsicht aus die Geschichte der Medizin, die Kulturgeschichte und die französische Sprache beachtenswert erscheint. Prof Or. Steinschneider lenkt in Virchows Archiv die Aufmerksamkeit auf dieses Werk. Es ist eine altsranzösische Kompilation eines jüdischen Arztes über die Fieber in hebräischer Schrift. Das Manuskript umfaßt mehr als 300 Pergamentblätter in kleinem Format Das litterarhistorische Interesse des seltenen Werkes, das nach Steinschneiders Ansicht vor dem Jahre 1306 entstanden sein dürfte, kann erst nach voller Erkenntnis der sprachlichen Seiten gewürdigt werden. (Nat.-Ztg) Verein jüngerer Buchhändler -Palm» in München. — Der -Palm-, Verein jüngerer Buchhändler in München, feierte am Mitt woch den 2. Mai im neuen Saale des -Wittelsbacher Gartens» sein zwanzigstes Stiftungsfest. Der prächtige Saal, ein Meisterwerk moderner Innendekoration, wie, man es in dieser harmonischen Vollendung selbst in dem kunstliebenden s München kaum ein zweites Mal findet, war durch ein einfaches, aber geschmackvolles Arrangement für die Gelegenheit gekennzeichnet. Vor der gewölbten Rotunde, in der das Orchester Platz fand, hatte man, umgeben von Pflanzen und Blumen, das Standbild Joh. Phil. Palms ausgerichtet, des unvergeßlichen Mannes, dessen Namen der Verein trägt. Die Begrüßungsrede des Vorsitzenden und ein von Herrn R. Jordan gedichteter und gesprochener Prolog leiteten die Feier ein. Es folgte die Festrede deS Herrn H. Hecking, der in warmen begeisterten Worten ein kurzes Bild von dem Märtyrertum Joh. PH. Palms entrollte, dann aus die zwanzigjährige Geschichte des Vereins hinüberleitete und mit der Ueberreichung eines künstlerisch aus gestatteten Ehrenmitglieds-Diploms an Herrn Max Lorbach, den hoch verdienten Poeten des Vereins, schloß Gesänge wechselten mit Vorträgen, Vorträge mit musikalischen Darbietungen ab. Die Hauptüberraschung bildete die Vorführung eines großen Projektionsapparates, mittels dessen die Porträts der Mitglieder und humoristisLe Gruppenbilder derselben, begleitet vom Vortrag launiger Verse, in riesiger Vergrößerung -an die Wand geworfen» wurden. Erwähnenswert sind noch die mit unvergleich licher Meisterschaft von Herrn Wandner zum Vortrage gebrachten Ge dichte in oberbayerischsr Mundart, die einen großen Heiterkeitserfolg er zielten. In später Stunde erfolgte die Verlesung und Verteilung der Kneipzeitung des berühmten -Jsarbleches-, das auch diesmal von dem Humor und dem Können der Vereinspoeten erfreuliches Zeugnis ablegte. Die vielen schriftlichen und telegraphischen Glückwünsche von aus wärts waren ein Beweis der Sympathicen, deren sich der -Palm» überall erfreut, und die Feier, die gegen 100 Teilnehmer, Mitglieder und Gäste, darunter viele der Herren Prinzipale Münchens, bis in die Morgen stunde fröhlich vereinigte, kann in jeder Beziehung als gelungen bezeichnet werden. V. Sprechfaul. --- Sortimenter - Geschäftsverkehr. Im Börsenblatt Nr. 103 hat ein Kollege vom Sortiment Anlaß genommen, eine eigentümliche Geschästspraxis eines Berliner Verlegers etwas tiefer zu hängen. Als Seitenstück möchte ich mir als Verleger erlauben, ein Stückchen aus dem manchmal auch nicht gerade angenehmen Verkehrsleben eines Verlegers mit dem Sortimente zu schildern. Das der Redaktion des Börsenblattes vorliegende Schriftstück lautet'. -Herrn X. X ... in Stuttgart. -Die Disponenden Ihrer Faktur haben gestrichen, da wir Dis- ponenden überhaupt nicht gestatten können; wir bitten zu remit tieren oder zu bezahlen. Ergebenst X. X...., Berlin.» Antwort auf demselben Zettel geschrieben: -Sende sofort zurück. Verbitte mir aber von Ihnen jede Zusendung, auch Cirkulare zu senden untersage ich Ihnen hiermit. Ergebenst X. X...., Stuttgart. - Ich glaube, dem obigen ist zur Erläuterung weiter nichts hinzuzu- sügen, als — und dies dürste gewiß Anlaß zum Nachdenken geben — eine 7/6-Bestellung von seiten besagter Stuttgarter Firma, per Post paket zu senden, äo ckato 7. Mai l894, die wir der Redaktion des Börsenblattes ebenfalls zur Ansicht übermitteln. 8. 8. Sortimenter-Verein! ? In einer großen Stadt der Reichslande befinden sich ca. 15 Sor timents - Buchbandlungen. In diesen 15 Geschäften suchte eine kauf männische Firma einen bekannten eingebürgerten Zolltarif zu kaufen und wandte sich, als sie ihn nicht fand, entrüstet an den Verlag dieses Zolltarises. Dieser Verlag hat vor kurzem zweimal Cirkulare an den Buch bandel versandt, mit denen er den Tarif anbot (auch in Kommission!;. Die Bezugsbedingungen a cond. oder bar übertrcffen die gewöhnlichen Sätze bedeutend. Wen trifft also die Schuld an diesem Mangel an Lager? Es liegt Schreiber dieses fern, hier irgendwelche Kritik zu üben; nur möchte er vermuten, daß nicht das Fehlen einer Soctimenter-Ver- cinigung Schuld trägt an dem darniederliegenden Geschäfte Die Ursache biervon liegt hauptsächlich wohl an der oberflächlichen Behandlung der verlegerischen Angebote, wie der angeführte Fall zeigt, und an der unsystematischen Verwertung des statistischen Materials, das jede geordnete Kassensührung ergeben muß Nur wenn der Sortimenter diese Faktoren heranzieht, kann er stets genau wissen, wie und womit er Geld verdienen wird. Hierzu kommt natürlich die -Kunst-, alles Offerierte aus die Bezugs preise hinzu prüfen und durch größere Barbezüge, wie durch Rechnen überhaupt, denjenigen Gewinn zu erzielen der auch den Sortiments buchhandel zu einem einträglichen Geschäfte macht, wie dies verschiedene Firmen-Jnhaber wohl heute noch beweisen können. Postkarten mit Nachnahme. Keine Postaufträge mehr! sollte die Parole sein für jeder mann, der Forderungen durch die Post einziehen will; denn seitdem Post nachnahmen auch auf Postkarten zulässig sind, hat sich das Einziehen von Forderungen ganz wesentlich vereinfacht und billiger gestaltet. Während der Postaustrag mindestens 30 H und dann noch die Post anweisungsgebühr kostet, kommt die Nachnahmepostkarte nur auf 15 nebst den Uebersendungskosten des Geldes zu stehen, — Auch nach Oesterreich ist die Postkarte mit Nachnahme zulässig. 8. Bemerkung der Redaktion. — Die letzte Angabe des Herrn Einsenders ist insoweit einzuschränken, als nach Ländern außerhalb des Deutschen Reiches Nachnahme nur auf Einschreibsendungen zulässig ist. Erlaubt sind Nachnahmen auf Briese, Postkarten, Druck sachen, Warenproben und Geschäftspapiere, außer im inneren deutschen Verkehr, auch nach Belgien, Chile, Dänemark, den dänischen Antillen, Italien, Luxemburg, Norwegen, Oesterreich-Ungarn, Rumänien, Schweden und der Schweiz. Im Verkehr mit Norwegen, Rumänien, Chile kommt für Nachnahmesendungen nur eine beschränkte Zahl von Postorlen in Betracht. Konkurrenz von Nichtbuchhändlern. Die Neuvorpommersche Post bringt folgende Mitteilung: -Wolgast, 23. April. Der Provinzial-Verein für innere Mission hat den Pastor Baumann in Zarnekow zum Agenten der Synode Wolgast ernannt. Dieser Verein steht unter der Leitung des Konsistorialpräsidenten vr. Richter und vertreibt erbauliche Bücher und namentlich künstlerisch-schöne Bilder zu er staunlich billigen Preisen. Der Prospekt liegt bet allen Geist lichen zur Einsicht aus.» Was berechtigt den Verein für innere Mission zum Bücher- rc -Vertrieb? wird man fragen, da er doch wohl einen Gewerbeschein kaum auszuweisen haben wird. Der Buchhändler zahlt seine hohen Steuern, hält ein großes festes und Kommissions-Lager in allen möglichen Wissenschaften, macht Reklame nach allen Regeln der Kunst, und die Konsum-, Post-, Offizier-, Doktoren- und sonstigen Vereine schlagen ihm ein Schnippchen, indem sie ihren Mit gliedern billiger liefern, als es ein Buchhändler je im stände wäre. Es wird wirklich Zeit, daß der Buchhandel gegen dieses Unwesen ernstlich Front macht, und hoffentlich tragen diese Zeilen dazu bei, daß auch weitere Kreise sich dieses neuen Falles von unberechtigter "Konkurrenz annehmen. 6. . . . Obasasur. >
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