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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1894
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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U. Bergmann, Leipzig. >W0111 ^ And Lebcl sprach! Zeitroman. Zwei starke Mnde. Urteile: Die „Hamburger Nachrichten" schreiben : „Die ursprüngliche Annahme, daß man es in Tilel und Deckblattmaske mit einem Reklame kniff zu thun habe, der ausgeklügelt ist, um die Neugierde zu erregen, wird schon nach Durchsicht der ersten Buchkapitel hinfällig. Man empsängt vielmehr sofort den Eindruck, als habe der ungenannte Verfasser aus Gründen höchst ernster Natur von der Bekanntgabe seines Namens abgesehen, und man liest weiter mit der Empfindung, daß daS Werk mehr ist, als wofür es sich ausgiebt. Denn will es nach seiner Bezeichnung: ein „Zeitroman", auch als eine Erfindung der dichterischen Phan tasie genommen sein, so verwahrt sich der ungenannte Autor doch sogleich wieder in sehr entschiedener Weise gegen diese Einschränkung seiner Glaubwürdigkeit dadurch, daß er lebende Thatzeugen ausruft, in Personen, die noch jetzt mitten in dem Kampf des Tages stehen und hier teilweise selbst wichtige Stellungen inne haben. Das verschiebt die Grundlagen des eigentlichen Romans, leiht diesem etwas von dem Charakter einer Chronik, ja, in weiterem Sinne selbst von dem einer Anklage schrift, die, indem sie die verderblichen Wir kungen der sozialistischen Lehren an einigen dem Leben entnommenen Beispielen nachweist, ei» bedingungsloses „Schuldig" ausspricht über alle, die im Sinne dieser Lehren thätig sind." Leipziger Tageblatt: „Der Stoff ist vorzüg lich gewählt, der Bau des Romans ist be- wunvernswcrt und meisterhaft. Der Roman ist das Werk eines echten, gottbegnadeten Poeten." Die „Post" schreibt: „Es wäre zu beklagen, wenn dieser Zeitroman, welcher den Namen eines solchen wirklich verdient, nicht die Be achtung, deren er wert ist, finden sollte." Kirchliche Korrespondenz (vr. Pfleiderer in Ulm): Der Verfasser ist ein sehr bedeutendes, grstaltungssähiges Talent, dessen Schilderungen packen, ja ergreifen, und das oft Scenen von erschütternder dramatischer Lebendigkeit vor- sührt." Trier'sche Ztg.: „Das Buch verdient, gerade weil es sich von Uebertreibungen und theore tischen Erörterungen fernhält, in den weitesten Volkskrcisen gelesen zu werden." Münchner General-Anzeiger: „Ein hochbcdcu- tcndcS Buch — der Mann mit der Maske hat sich gut eingeführt." Münchner Neueste Nachr.: „Schönheit der Sprache, logischer Ausbau, Gedankenreichtum, dann eine hochdramatische Handlung fesseln den Leser bis zur letzten Zeile. In seinem Schlußkapitel namentlich erreicht der Roman eine seltene dramatische Höhe." Soeben erschienen: Bolks-A'i»sgave nur 4 ^ ord., 3 no., 2 70 H bar und 7/6 von: Und Lebet sprach! Zeitroman. 63V Seilen. Die sozialistische deutsche und deutsch-amerikanische Presse überhäuft den ihr unbekannten Verfasser mit wütenden Schmähungen und liefert dadurch den deut lichsten Beweis, daß der Roman „Und Lebe! sprach" die sozialistische Partei an ihrer wundesten Stelle getroffen hat und selbst unter den Anhängern der Sozialdemokratie eine Aufklärung verbreitet, welche von den Führern auf das unliebsamste empfunden wird! Da inzwischen von dem Zeit-Roman die zweite große (verbesserte) Auflage (3.— 5. Tausend) vorbereite, kann ich von der vorstehend angekündigten Volks-Ausgabe zu 4 ord. nur mäßig L cond. und nur bei gleich zeitiger Barbestellung liefern. — Jede Empfehlung erzielt für das bedeutende Buch, das als das be merkenswerteste alles seit Jahresfrist Erschienenen bezeichnet wird, sicher Käufer. Ich bitte zu verlangen! Leipzig, Ende Mai 1894. A. Bergmann Verlag. ! A. Bergmann, Leipzig. ! . Und Lcbel sprach! Zeitroman. Zwei starke Aände. Urteile: Das „Leipziger Tageblatt" schreibt: „Der Ver fasser geht streng mit den Herren Bebel und Liebknecht und den kleineren Parteigöttern ins Gericht, welche, aus hohem sozialdemokra tischen Olymp behaglich thronend, dem „ge knechteten" Volke den Himmel auf Erden ver heißen und nun schon von Jahr zu Jahr, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt die gläubigen Massen aus den Tag vertrösten, da der ersehnte „große Kladderadatsch" losgehen wird, dieser allgemeine Umsturz alles Bestehenden, aus den das goldene Zeitalter ewiger „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" folgen soll; fürwahr, eine herr liche Zeit, dies goldene Zeitalter, das uns die Herren Bebel und Genossen vormalen, so herrlich, daß wir alle uns versucht fühlen könnten, diese Zeit uns selber herbeizuwünschen, wenn — nur die Menschen nicht mären! Kein solches Zukunftsbild nun, wie es so oft die sozialdemokratischen Partetsührer den andächtig des Meisters Worten lauschenden Genossen vors geistige Auge gezaubert, ist es, das uns der Verfasser entrollt, sondern, wie schon der Titel des Buches besagt, ein Bild seiner Zeit, ein Stück Geschichte der deutschen Sozialdemo kratie aus den letzten zehn Jahren, und dieser Zeitroman „Und Bebel sprach", besten Tilel übrigens einigermaßen an den von desPopular- philosophen Friedrich Nietzsche „Also sprach Zarathustra" erinnert, trägt trotz des poetischen Gewandes, in das der Stoff gekleidet ist, so sehr den Stempel der Wahrheit an sich, das, was der ungenannte Verfasser uns hier er zählt, ist, von Kleinigkeiten abgesehen, dem wirklichen Leben anscheinend so abgelauscht, daß alles das, wenn es sich auch nicht so zu getragen hat, sich doch so, wie es der Verfasser uns hier erzählt, thatsächlich zugetragen haben könnte. August Bebel und die übrigen Häupter der sozialdemokratischen Partei werden an diesem Zeitroman, in welchem ihr verderbliches Treiben und Trachten bloßgelegl und an Bei spielen gezeigt wird, wohin dieses Treiben führt und führen muß, freilich nicht viel Freude haben, obwohl sie werden zugeben müssen, daß der Verfasser uns diese Herren menschlich so nahe rückt wie möglich und nicht nur schwarz auf schwarz malt, sondern sich nach Kräften bemüht, Licht und Schatten, soweit von elfterem sich hier reden läßt, gerecht zu verteilen. Gerade hierdurch aber hat der Ver fasser den Wert seines an sich aus alle Fälle schon bedeutenden Buches noch um ein Be trächtliches erhöht, indem er uns nicht auf der einen Seite wahre Engel, auf der anderen eingefleischte Teufel vorführt, sondern wirkliche Menschen mit ihren Vorzügen wie mit ihren Schwächen und Fehlern u. s. w.
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