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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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229, 2, Oktober 1914. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 7523 G) Wie es im Kriege wirklich hergeht, heute, jetzt, wo wir das lesen; das sagen die Worte der vielen Mitkämpfer, die Oberst Hoppenstedt, ein Soldat und Künstler zugleich, zu einer geschloffenen Einheit zusammengefügt hat; von der Vorgeschichte des Krieges bis zum FriedenSschluß. — Hier nur zwei Bruchstücke aus dem über 400 Seiten starken Band. Brief des damaligen Oberst Frhrn. v. Loe: .Dann kam der König nach Ems mit den alten Freunden Tresckow, Perponcher, Lehndorff. Ich war viel dort und eines Tage- m? meinem ganzen Offizierkorps zum Diner, als der Abgesandte Benedetti erschien. Es war eine schwüle Stimmung. Di« Männer sahen finster aus; wir hatten alle das Gefühl, daß die Unverschämtheit ihren Höhepunkt erreicht hatte. Der König allein verzweifelte nicht am Frieden: es wurde dem guten Herrn so schwer, seinem Volke noch einmal das Kriegselend aufzulegen. Als ich mich am Nach mittage verabschiedete, fragte er mich, da er das Regiment inspizieren wollte: .Wie weit find Sie?" Ich antwortete etwas naseweis': .Ew. Majestät, jede Stunde zum Ausrücken bereit, und wenn's bis Paris sein müßte". Darauf antwortete er mit seinem milden Ernst: .So weit find wir noch nicht, und dahin wird's auch hoffentlich nicht kommen; für den spanischen Thron, der unS nichts angcht, will ich das Blut meines Volkes nicht opfern". In Bonn erhielten wir am andern Morgen das Telegramm, daß der Erbprinz von Hohenzollern entsagt habe. Sie können sich meine Stimmung denken! Wir schäumten alle vor Wut und Erbitterung. Am andern Morgen war ich draußen beim Exerzieren, als mein Adjutant mit hochgehaltenem ZeitungSblatt ansprcngte; Bencdettis Impertinenz — des Königs Antwort — der Krieg! Ich riß ihm das Blatt aus der Hand, ritt sogleich vor die Front des Regiments und machte meinem Herzen Luft. Ein brausendes, nicht endendes Hurra! Als wir in die Stadt rückten, wurden wir von der Bevölkerung überall mit Jubel empfangen. In der Nacht um I Uhr kam telegraphisch der Mobilmachungsbefehl. Es lag alles in meinem Bureau bereit; ein Schreiber hatte seit 8 Tagen stets die Wache. Ich stand sofort auf und expedierte um 2 Uhr die sämtlichen Befehle. Während ich in der besten Arbeit war, wälzte sich mit Gesang ein Strom von mehreren tausend Menschen vor mein Haus — sämtliche Studenten, begleitet von einem großen Teil der Bevölkerung. Nicht endende Hochs auf den König; Verwünschungen gegen Napoleon; das Preußenlied aus lausend Kehlen: Die Wacht am Rhein. Ich mußte, so kostbar meine Zeit war, heraus auf den Balkon und eine Rede reden, um 2 Uhr in der Nacht wahrscheinlich der blühendste Unsinn — fand trotzdem ausgezeichnete Aufnahme. Nun bat ich um Schonung meiner Arbeiten, die mir auch gewährt wurde. Sie zogen jubelnd ab. Am anderen Morgen meldeten sich 500 Studenten zum freiwilligen Eintritt ins Regiment. Die Wogen der Begeisterung gingen hoch in jener schönen Zeit. Der deutsche Riese schüttelte sich und reckte seine Glieder; Frankreich war geschlagen, ehe es den Krieg begonnen." Ein Füsilier des 8Z. Regiments schildert einen Kampf bei Fröschweiler: .Der erste Anlauf geht bis zu den Kiesgruben; platt wirft sich alles auf den Bauch: .Kleine Klappe hoch, Schnellfeuer!" Zwei Geschütze fahren davon, bei den übrigen hält die Bedienung aus und sucht mit Kartätschenfeuer uns zurückzuwerfen. .Auf, marsch, marsch, Hurra!" tönt daS Kommando, zwei schlimme Ladungen gehen zum größten Teil zu hoch, jetzt sind wir am Ziel, die Geschütze sind unser. Was nicht tot oder verwundet ist, wird niedergemacht, und mit der Kreide, die ihm sein beim Ausbruch deS Krieges zum Generalstab versetzter Kapitän scherzweise zu diesem Zwecke geschenkt, schreibt Leutnant S. an die Geschütze: I I. und 12. Kompanie 88. Aber weiter: .Vorwärts, vorwärts." Halb rechts vor uns liegt das brennende Fröschweiler. . . . Längs eines Feldweges, der mit dünnen Obstbäumchcn besetzt ist, werfen wir unS nieder; Brust und Leib finden in einer flachen Furche dürftige Deckung, Kopf und Beine sind ungeschützt. Knisternd und raffelnd und pfeifend saust eine Mitraillcusenladung nach der anderen durch die Bäume; wehrlos liegen wir da, denn unsere Zündnadeln reichen nicht hinüber, und haben große Verluste. Kein Schuß fällt auf unserer Seite; da drüben plötzlich Helle Trompctensignale; dichte >Ltaubwolken wirbeln auf, auf riesigen Rossen, in blanken Küraffen, den wallenden Roßschweif hinten am Helm, reiten, den blinkenden Pallasch in der Hand, zwei Kürassier-Regimenter zur Attacke an. .Karree formieren, Karree formieren!" rufen bei unS, ver Friedensgewohnheit gemäß, die Füsiliere durcheinander. Hauptmann v. G. aber schreit mit donnernder Stimme: .Denkt ihr Schafsköpfe, die kommen hier herauf? Kleine Klappe, Schnellfeuer!" Dichter Pulver dampf hüllt uns nun ein; in langer Linie ein wütendes Knattern deS Kleingewchrfeucrs. Plötzlich höre ich dicht rechts hinter mir schnaubende, keuchende Pferde; mit sechs Geschützen fährt die Batterie des Hauptmanns Teubel bis in unsere Schützenlinie. ,Im Avancieren abgeprotzt. Mit Kanälchen geladen, vom rechten Flügel feuern!" und r-r-rung, r-rung, r-r-rung, geht Schuß auf Schuß in Dies Volksbuch bester Art wird von Jedermann gelesen und verstanden, werden; rund 4O kleine Karren erleichtern die Übersicht und das Verständnis. Wir sind überzeugt: »Der 70 er Rrieg" wirü balö üas verbreitetste unserer »Gelben Sucher" sein; es wird den Massenabsak von „Heer" und „Flotte" noch überbieten.- Wie alle Bücher unseres Verlage« kostet er kartoniert M. 1.90, in Halbpergament M. Z.OO. 50 ProZöttl! Alle bis zum 15. Oktober bestellten Exemplare liefern wir mit 50 PkoZklU! Unsere Prospekte mit der Titelzeichnung Professor F. H. Ehmckee tragen eine Subskriptionsliste, die wir anSzulegen, auszuhängen und in Vereinen, Schulen usw. herumgehen zu lassen bitten. Wir bitten, sofort zu bestellen. Alle Firmen, die vor dem Krieg vorausbestellt haben, bitte» wir ihre Bestellung zu bestätigen. Der Gelbe Verlag Mundt K Blumtritt in Dachau bei München Börsenblatt sL« der, L«»tsch«, Buchhandel. St. Iahagang. 1003
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