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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 229, 2. Oktober 1914. Strafe. Die Statthaltern hob jedoch damals dieses Straferkenntnis auf. Nach etwa anderthalb Jahren ergriff das Gremium der Buch händler Partei für die Firma Taussig L. Taussig und stellte wieder Strafantrag bei der Gewerbcbchörde erster Instanz. Der Magistrat lehnte jedoch die Einleitung eines Strafverfahrens mit Rücksicht ans den seinerzeitigen Erlaß der Statthalterei ab. Inzwischen erwarb Herr Boöanek das »Akadcmickä knihknpectvi« von Kysner a Dusek. Die Firma Taussig L Taussig stellte nun erneut bei der Gewerbe behörde erster Instanz Strafantrag, in dem sie hauptsächlich ins Treffen führte, wie der seincrzeitige Erlaß der Statthaltcrei sich in seinen Folgen als schädlich für sie erwiesen habe. Ter Magistrat gab dem Anträge Folge und verurteilte Boeanek zur Strafe von 50 Kronen oder fünf Tagen Arrest. Boeanek ergriff die Berufung an die Statt haltern, doch diesmal ohne Erfolg; die Statthaltcrei erkannte nunmehr zu Recht, daß ein Eingriff nach §§ 46 und 47 der Gew.-O. vorliege, und bestätigte das Erkenntnis der ersten Instanz. Die ausländischen Universitätsassistenten und Privatdvzenten. — Die Verfügung des Kultusministeriums, nach der vom nächsten Se mester auch iu Preußen russische, serbische, französische, englische, bel gische und japanische Studierende bis auf weiteres nicht mehr ausge nommen werden, enthält auch eine Bestimmung über ausländische Hoch schullehrer. Danach sind sie alle, die einem der im Kriege mit uns oder unseren Bundesgenossen befindlichen Staaten augehören, alsbald zu entlassen. Der Ministcrialerlaß sagt wörtlich, daß an den Universi täten und Technischen Hochschulen Angehörige der betreffenden Staaten zu einer Lehrtätigkeit nicht zuzulassen sind. Es ist also in dem ge gebenen Falle Privatdozeuten das Ankündigen und Halten von Vor lesungen bis auf weiteres nicht zu gestatten. Au eine vollständige Ent ziehung der venia le^encli ist demnach vorläufig nicht gedacht. Ersatz für Kriegsschäden. — Der Deutsche Handelstag trifft Maß nahmen, um Handel und Industrie nach Möglichkeit eine Entschädi gung für die zahlreichen durch den Krieg ihm auferlcgten Verluste zu sichern. Er bittet seine Mitglieder, die amtlichen Handelsvertretungen, für ihre Kreise fcstzustellen und durch Beweise zu belegen: 1. die bereits eingetreteueu und noch eiutretendeu Kriegsschäden unter genauer Angabe, worin die Schäden bestehen, welchen Betrag sie ausmachcn und wie und durch wen sie entstanden sind; 2. die Forderungen an Angehörige feindlicher Staaten, von denen befürchtet wird, daß sie infolge des Krieges ganz oder teilweise nicht werden erfüllt werden; 3. die in feindlichen Ländern befindlichen Eigentumsstücke, von denen befürchtet wird, daß sie infolge des Krieges beschädigt werden, vernichtet werden oder verloren gehen können. Der Deutsche Handelstag wird diese Feststellungen sammeln nnd in geeigneter Weise bei der Regierung verwenden. Einjährigen-Prüfung für junge Kauflcute. Unter den jetzigen Verhältnissen ist es nicht möglich, die nach der deutschen Wehrvrdnung vorgesehenen besonderen Kommissivnsprllfungen für den Einjährig- Freiwilligcn-Dienst abhalten zu lassen. Das Ministerium des Innern hat daher im Einverständnis mit dem Kriegsministerium bestimmt, daß junge Leute des Handclsstandcs, die auf anderen als öffentlichen höhe ren Schulen oder durch Privatunterricht vorbereitet sind, zur Ablegung der Prüfung bei der höheren Abteilung einer der fünf sächsischen öffent lichen Handelslehranstalten sich melden können. Dementsprechend ist die Direktion der Öffentlichen Handelslehranstalt zu Leip zig ermächtigt, Meldungen zu diesen Prüfungen anzunehmen und solche sofort abzuhalten. Die Prüfung ist eine schrift liche und mündliche und erstreckt sich auf die Fächer, die in der Prüfungsordnung der Öffentlichen Handelslehranstalt zn Leipzig vorgeschrieben sind. Jedoch ist die ganze Prüfung ans höchstens 2 Tage abzukürzcn. Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist, daß die Bewerber die Zustimmung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter zum Eintritt in das Heer, sowie ein ärztliches Zeugnis über ihre Mili tärtauglichkeit vorlegen. Vertagung des Internationalen Kongresses für Serualforschung. — Der geschäftsführendc Vorstand der Internationalen Gesellschaft für Sexualforschung gibt durch Rundschreiben an seine Mitglieder be kannt, daß der ans den 31. Oktober bis 4. November dieses Jahres ausgeschriebene erste internationale Kongreß für Sexualforschung mit Rücksicht auf die Kriegswirrcn vertagt worden sei. Literarische Sachvcrständigenkammcr in Leipzig. — In der Zu sammensetzung der für das Königreich Sachsen bestehenden Sachver ständigenkammer für Werke der Literatur in Leipzig sind folgende Ver änderungen eingetrcten: Das ordentliche Mitglied Rechtsanwalt Ober justizrat Robert Frcnkel in Leipzig ist gestorben. Das stellvertretende Mitglied Geheimer Hosrat Professor vr. Heinrich Bruns ist auf seinen Wunsch von seinem Amte entbunden worden. Ernannt worden sind das bisher stellvertretende Mitglied Zeitungsverleger Edgar Herfurlh in Leipzig zum ordentlichen Mitglied der Kammer, Rechtsanwalt vr. Johannes Mittelstädt in Leipzig und der Geheime Hofrat Professor Or. Max Leblane in Leipzig zu stellvertretenden Kammermitglicdern. Die Sorge um die Pariser Kunstschätzc. — Aus Genf wird dem »Berliner Tageblatt« gemeldet: Im Louvre zu Paris sind bekanntlich umfassende Vorbereitungen zum Schutze der Kunstschätze getroffen worden. Man zieht wieder eine Belagerung von Paris in Betracht und fürchtet nicht nur die Bomben der Zeppeline, sondern auch die Ge schosse der deutschen Geschütze. Die »Mona Lisa«, ans Reisen ge wöhnt, ist nach Toulouse übergesiedelt, wohin ihr die »Venus von Milo« gefolgt ist. Das Gemälde von Veronese: »Hochzeit zu Kana« ist infolge seines Umfanges nur schwer transportierbar. Es wurde deshalb durch starkes Eisengitter geschützt. Viele Kostbarkeiten sind in Zement eiugcmaucrt worden. In einer Nacht sind mehr als 800 Ge mälde in Sicherheit gebracht worden. Alle Fenster des Louvre und anderer Museen sind vermauert worden. Wenn die Franzosen im Louvre keine Geschütze aufstellen, wird» auch diese Sammelstätte von Kunstwerken geschont werden. Eine Stimme aus Dänemark. — Im »Leipziger Tageblatt« lesen wir: Gustav Wied, der bekannte dänische Satiriker, schrieb in der Zeit, in der die Lügcnnachrichten über deutsche Niederlagen in Dänemark noch geglaubt wurden, aus Kopenhagen an seine Übersetzerin, Jda Jacob Anders in Berlin: . . . »Armes Deutschland! Das tüchtigste, das geistig regsamste Land Europas! Es würde mich tief schmerzen, wenn die anderen Mächte, die sich bei weitem nicht mit ihm messen können, nur durch ihre Massenwirkung den Sieg davontragen würden! Ich halte viel auf Deutschland. Wir nordischen Völker haben Grund dazu, denn Deutschland hat uns mit einzig dastehender Gastfreiheit seine Tore geöffnet, während Frankreich noch gar nicht lange weiß, daß wir existieren, England .sich selbst genug ist^ und das räuberische Ruß land uns unsere Kunst und Literatur stiehlt!« Die Deutschen werden sich dieser Gesinnung freuen und sie den, liebenswürdigen Dichter zu danken wissen. Wenn aber Gustav Wied seinen nächsten Brief nach Berlin schreibt, wird er doch wohl ein Wort ändern müssen. Nach allen den Erfahrungen dieser großen Tage wird es nicht mehr heißen dürfen »Armes Deutschland!«, sondern »Reiches, unendlich reiches Deutschland!« Und das sagen wir nicht im Gefühl der ttberhebung, sondern mit tief innerlicher Dankbarkeit. Die Vorlesungen an der Handels-Hochschule Berlin werden, wie die der andern Berliner Hochschulen, ungeachtet des Krieges, am 27. Ok tober beginnen. Die erste Immatrikulation findet am 26. Oktober statt. Verbotene Druckschriften. — Sichere Verhütung der Em pfängnis. Die existierenden Mittel zur Verhütung der Schwanger schaft ans ihren Wert sowie ihre moralische Berechtigung geprüft und ausführlich beschrieben von Frauenarzt vr. Harter. Landgericht Altona (Elbe). — Unbrauchbarmachung. — 5 I. 557/44. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 4710 vom 29. September 1914.) PersonalnMrWen. Verleihung des Eisernen Kreuzes. — Das Eiserne Kreuz erhielten ferner die Herren: vr. Mr. Richard von Bergmann-Korn, Mitinhaber von Will). Gottl. Korn und des Bergstadtverlags in Breslau, Leutnant der Reserve im Dragoner-Regiment von Brcdow (1. Schlesischen) Nr. 4; Felix von Bressensdorf, Mitinhaber von List L von Bressensdorf in Leipzig, Oberleutnant der Reserve und Ordonnanz offizier der 89. Infanterie-Brigade, Hanns Stcttner, Inhaber von Craz L Gerlach in Freiberg, Sachsen, Oberleutnant der Reserve im Jäger-Bataillon Nr. 12. Friedrich von Grauer f. — In Stuttgart ist der frühere lang jährige Direktor der königl. Forstdirektion, daselbst, Präsident vr. Friedrich v. Graner, im 68. Lebensjahre gestorben. Der Verstorbene bekleidete von 1887 bis 1896 die ordentliche Professur für Forstwissen schaft an der Universität Tübingen nnd veröffentlichte Werke iiber Forstbetricbseinrichtung, Forstgesetzgebung, Forstverwaltung usw. Vcraiitwvrtlichcr Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börscnverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche« Buchhändlerhau». Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 36 (BuchhändlerhauS). 1476
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