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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141010
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191410108
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Nr. 2S«. j?hrlkH?Äach ^dekn^Nus^od ^iefei^g N «aUm^Ä^/^6^3!50M.^^'S.26M^^6.^0 M.:?ür^ich " 5 Drüber L^^ig oder dur^Lk^e^zba^d. an^Aichtmit^lleder in N Mitglieder 40 Hf.. 32 M.. bO^A!.. WO NI. — Beilagen werden N LEAMum§Mör'1?MMWeMAWMÄ Leipzig, Sonnabend den 10. Oktober 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Zulassung von Sendungen fremdsprachlicher Literatur nach dem neutralen Ausland. (Vgl. Nr. 22i, 22« u. 227.» Berlin M. 66, den 2. Oktober 1914. L ' Reichs-Postamt. I. 0. 1143. Zur Eingabe vom 26. September. Durch mein Schreiben vom 25. September, 8t. 8.1. 6. 1089, ist der auf die Wiederzulassung von Briefen mit fremdsprach lichem Inhalt bezügliche Teil Ihrer Eingabe bereits beant wortet worden. Die von dem Bezirksverein Freiburg des Hansa-Bundes ausgehende Eingabe hat der Präsident des Hansa-Bundes an mich gelangen lassen, sie hat ebenfalls am 25. September fol gende eingehende Beantwortung gefunden: Auf Anordnung des Herrn Reichskanzlers sind von jetzt ab offene Briefsendungen (auch Kataloge und Prospekte) mit fremdsprachlichem Inhalt nach Oesterreich-Ungarn und dem neutralen Auslande wieder zugelassen. Die Sendungen können in gewöhnlicher Weise eingeliefert werden. Bedenken gegen Massenauflieferungen von Drucksachen be stehen nicht. Von einer Beschlagnahme für Deutschland bestimmter oder von Deutschland ausgehender Posten auf neutralen Schiffen ist amtlich hier nichts bekannt geworden. Wegen der in den Zei tungen darüber enthaltenen Nachrichten habe ich bei den be treffenden fremden Postverwaltungen angefragt, eine Antwort jedoch bisher nicht erhalten. Die infolge des Kriegszustandes eingetretenen Verkehrs beschränkungen mit dem Auslande und die Aufhebung solcher Beschränkungen werden öffentlich bekannt gegeben. Bis auf weiteres sind mangels Beförderungsgelegenheiten von der An nahme bei den deutschen Postanstalten ausgeschlossen Post sendungen jeder Art nach Ägypten, Belgien, Frankreich (einschl. Marokko) und Großbritannien nebst ihren Kolonien und Post anstalten im Auslande, nach dem europäischen und asiatischen Rußland, Finnland, den russischen Postanstalten im Auslande, Tunis, Westafrika, ausgenommen die spanischen und portu giesischen Besitzungen, nach Arabien, Persien, Afghanistan und Beludschistan, nach allen deutschen Schutzgebieten, ausgenom men vielleicht Kiautschou, wenn durch Vermittlung der chine sischen Postverwaltung und der Postverwaltung der Vereinigten Staaten von Amerika noch eine Postverbindung möglich ist, was sich hier zurzeit nicht feststellen läßt. Über die nur für einzelne Dienstzweige bestehenden Be- schräntungen empfiehlt es sich, bei den Postanstalten nachzu fragen, weil solche Beschränkungen oft nur von kurzer Dauer sind. Im Aufträge des Staatssekretärs, gez. Kobelt. An den Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Leipzig. Ran an die Arbeit! Von E. W. Trojan (Berlin-Cöpenick). Nach einer über acht Wochen dauernden Kriegszeit werden auch die eingefleischten Skeptiker und Pessimisten sich zu der An sicht durchgerungen haben, daß niemand in Deutschland Ursache hat, zurzeit den Kopf hängen zu lassen und in dumpfen Kassandra- tönen flau zu machen. So wenig wie wir Ursache haben, ange sichts der ungeheuren Kraft- und Blutopfer in sinnlosen Sieges taumel zu fallen. Aber wir haben Ursache, zuversichtlich und ge trost in die Zukunft zu blicken. Und da scheint es denn Zeit, hohe Zeit sogar, daß alle die, die es angeht, es sich angelegen sein lassen, mit einer gewissen Sorte von wenig schätzenswerten Mitbürgern einmal recht kernig und deutlich deutsch zu reden. Gemeint sind jene in einem Teil der reichshaupt- und großstädtischen Presse ihr Wesen treibenden Literaten, die, ansonst keiner nationalen oder deutschen Gesinnung verdächtig, urplötzlich mit Ausbruch des Krie ges ihr patriotisches Herz entdeckt haben und nun in Kriegsdithy ramben sich ergehen, die man anfangs wohlwollend entgegenge nommen hat, weil sie einem echt schienen, die einem aber je länger je mehr banal Vorkommen, weil sie nichts als Worte enthalten, leere Worte, mit einigen ethischen Redensarten verbrämt. Es steckt in diesen Artikeln aber auch eine bedeutende Gefahr für das gesamte Schrifttum und den Buchhandel, die nicht länger mehr übersehen werden kann. Der Grundgedanke dieser seichten Artikel ist nämlich durchweg derselbe und äußert sich meistens in der schon zum Klischee gewordenen nachstehenden Form: »Welche gewaltigen Umwälzungen hat doch der Krieg in un- serm ganzen Denken, Fühlen und Handeln hervorgerufen! Alles, was uns vorher wichtig und bedeutend war, wo ist es geblieben? Es ist verschwunden, es ist nicht mehr da. Ich stehe vor meiner Bücherei (vor dem Krieg hieß es Bibliothek) und sehe die Bände an, greife einen heraus, sehe ohne Gedanken hinein und stelle das Buch wieder an seinen Platz. Was soll mir jetzt das Buch? Wie überflüssig ist das Buch in dieser Zeit, in der es gilt, das Schwert zu schwingen (der Autor selbst ist ungedienter Landsturm ohne Waffe oder dienstuntauglich). Wenn etwas seinen Wert verloren hat, so ist es das Buch. Es ist langweilig, es ist höchst überflüssig. Inmitten meiner Bücherei könnte ich verhungern, denn niemand leiht mir in der Kriegszeit etwas auf Bücher (der Autor hat die Bücherei bereits lange vor dem Krieg zweimal an gute Freunde verpfändet). Weg mit dem Buch! Ein jeder Mann muß auf gegen den grimmen Feind! Ihr Männer der Feder, auf, gegen den Feind! Ein Verräter an seinem Volk und der Zukunft dieses Volkes, wer jetzt noch an etwas anderes denn an Kampf und Blut und Tod denkt!« (Der Autor trägt seinen Artikel zur Redaktion, empfängt dreißig Mark und geht in sein Cafe, das früher »Mont martre«, jetzt aber »Kaffeehaus Vaterland« heißt.) Nicht wahr, Geschreibsel dieser Art hat Wohl jeder in diesen Tagen schon gelesen. Und es ist doch nichts als eine große gemeine Lüge darin. Die großen gespreizten Worte verdecken die Wahr heit. Gewiß, 4n den ersten Wochen war es Wohl so, aber über diese Zeit sind wir glücklich hinweg, und da zeigt es sich denn, daß die alten Werte noch genau so hoch im Kurs stehen wie vor dem Krieg. Denn geht der Krieg um materielle oder um geistige Dinge? Letzten Endes zweifellos um geistige. Es ist ganz sinnlos, aus der gegenwärtig herrschenden und mit Notwendigkeit herrschenden 1513
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