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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller LeU. ,tir 278, 1. Dezember 1914. BuchhLudler-Vereinigung des Stadt- und Land kreises Essen. Bericht über das Vereinsjahr 1913/14, erstattet vom 1. Vorsitzenden in der Hauptver sammlung vvm 11. November 1914. Unser Vereinsjahr schloß bereits Ende September d. I. Die Kriegsereignisse brachten es mit sich, daß wir weder im September noch im Oktober Zusammenkommen konnten und ich erst heute in der Lage bin, Ihnen meinen Bericht über das verflossene Vereinsjahr vom Oktober 1913 bis dahin 1914 abzustatten. Die Essener Buchhändler-Vereinigung hat im verflossenen Vereinsjahr 16 Sitzungen, darunter 5 außerordentliche, abgehalten. Der Bestand der Mitglieder hat sich infolge der Auf lösung der Firma G. L. Geck, zu Ende September 1913, vermindert. Unsere Vereinigung besteht daher gegenwärtig aus folgenden Firmen: G. D. Baedeker, Jul. Deiter (V. Wernaer), Fredebeul L Koenen, Günther L Schwan, O. Httlsmann, W. Koerngen, O. Schmemann, H. Vos, Titus Wächtler (M. Braun), F. Flothmann, Kettwig. Unser Vorstand setzt sich seit der zu Anfang des Vereins jahrs stattgefundenen Neuwahl zusammen aus Diedrich Baedeker, Vorsitzendem, V. Wernaer, Stellvertreter, Otto Schmemann, Schrift führer, Max Braun, stellvertretendem Schriftführer, H. Vos, Schatz meister. Wenn ich unsere Tätigkeit im verflossenen Vereinsjahre charak terisieren soll, so ist sie einesteils in der leider wiederum geboten gewesenen Abwehr von Eingriffen Unberufener in unser buchhänd lerisches Gewerbe, andererseits in dem Bestreben, unserer Vereinigung im Publikum mehr und mehr Geltung zu verschaffen, in die Erschei nung getreten. In crstcrer Beziehung war es, wie wir zu unserm Bedauern fcststellen müssen, ein wenn auch nur verschwindend kleiner Teil der Lehrerschaft, der wiederum glaubte, zu Weihnachten den Versuch ma chen zu sollen, aus seinen Kreisen heraus eine Ausstellung von Ju- gendschriftcn zu veranstalten. Als Grund dafür wurde angegeben, daß ans diese Weise anstelle der Schundliteratur der Jugend gute und gesunde Lektüre geboten werden solle. Daß von Essener Buch handlungen, namentlich aber von den unserer Vereinigung angehö- renden Firmen, die den Anspruch erheben, als der Essener Buch handel zu gelten, jemals sogenannte Schundliteratur zum Verkauf gestellt worden wäre, hat man sich wohl gehütet zu behaupten. Man begnügte sich mit der allgemeinen Bemerkung, in der Weihnachts- Bücher-Ausstellung, die dann schließlich in einem hiesigen großen Kaufhanse veranstaltet wurde, etwas besonders für die Jugend Ge eignetes bieten zu wollen, vergaß aber dabei, daß eine jede der Essener Buchhandlungen in der Lage war, der Jugend frommenden, guten Lesestoff zu billigen Preisen und in größerer Auswahl abzu- gebeu. Tatsächlich bedeutete die genannte Ausstellung einen Miß erfolg, da sich eine Reihe der in Betracht kommenden Verleger in der Überzeugung, daß hier ein Eingriff in die Rechte des ansässigen Buchhandels geschehen sollte, von der Beteiligung fern hielt. Der Mißerfolg, besonders in finanzieller Hinsicht, wäre noch größer ge wesen, wenn die Veranstalter der Ausstellung sich nicht durch die städtische Verwaltung eine namhafte Geldunterstützung im voraus zu sichern gewußt hätten. Es darf erwartet werden, daß die Behörden grundsätzlich solche unberechtigten Bestrebun gen zur Lahmlegung des hier einzig berechtigten Buchhandels, der ohnedies schwer um seine Existenz kämpft, nicht mehr, sei cs direkt oder indirekt, unterstützen werden. Die von der »Buchhändler-Vereinigung im Rheinisch-Westfälischen Jndustrie- bczirk« gleichzeitig ergangene Aufklärung und Warnung der Be hörden über die eben gekennzeichneten Bestrebungen eines Teiles der Lehrerschaft hat unsere eigene Ortstätigkeit offenbar in wirksamer Weise unterstützt und die Negierung hoffentlich davon überzeugt, welche schwere, den Sortiments-Buchhandel schädigende Folgen ihr vor eini gen Jahren erlassenes Rundschreiben gegen die Schundliteratur, das gewiß gut gemeint und in einer Art berechtigt war, gezeitigt hat. Ein Zeichen, daß auch bei den Behörden die bessere Erkenntnis sich Bahn zu brechen beginnt, war das Schreiben des hiesigen Schulrats Timm vom 9. Dezember 1913 an den Vorsitzenden, in dem Herr Timm mitteilt, daß in der Lehrerkonferenz von ihm und den anwe senden Lehrern der von der »Buchhändler-Vereinigung« erhobene Ein spruch gegen die Bücherverkäufe von Lehrern als in jeder Weise be rechtigt erklärt worden sei. Seit Februar 1914 hat uns vorzugsweise die Ausstellung »Unsere Jugend« beschäftigt, die unter der Führung des »Ver kehrsvereins« im Frühjahr und Sommer dieses Jahres stattfand. Der Zweck der Ausstellung war, der Lehrerschaft und den Eltern der Schüler ein umfassendes Bild über den gegenwärtigen Stand der l714 Mittel für den Unterricht, die Belehrung und Anregung der Jugend einerseits und für die Fortbildung der Lehrer andererseits zu bieten. Als die »E. B.-V.« von dem Plane Kenntnis erhielt, war sie sofort entschlossen, ihm alle nur mögliche Förderung angedeihen zu lassen. In der Hoffnung, durch direkte Verhandlungen mit den in Betracht kommenden Verlegern sowohl eine beträchtliche Platzprämie zu erzielen, als auch für das hiesige Schulmuseum eine namhafte Zuwendung von Werken und Anschauungsmitteln zu erhalten, glaubte die Aus stellungsleitung zuerst, sich der Dienste der Essener Buchhändler-Ver einigung ganz entschlagen zu können. Erst als man erkannte, daß auf diese Weise der für die einzelnen Abteilungen benötigte Lehr- und Lernstoff nicht zu beschaffen war, suchte man im letzten Augen blick nähere Fühlung mit uns zu nehmen. Auch jetzt noch erklärten wir uns bereit, mit der Ausstellungs-Leitung Hand in Hand zu gehen, trotzdem uns bekannt war, daß sie bereits mit einer Anzahl namhafter Verleger Abschlüsse gemacht hatte, und die Ausstellungsleitung wegen der hohen Kosten, die ihr die Veranstaltung der Ausstellung verur sachte, von der »E. B.-V.« für das Einräumen eines Verkaufs-Standes eine Platzmiete von 1000 und eine Gewähr-Summe von weiteren 500 im Falle die Ausstellung einen Fehlbetrag ergäbe, forderte. Wenn auch die Ausstellung selbst, namentlich in der ersten Hälfte ihrer Dauer, zahlreiche Besucher anlockte, unter denen freilich mehr als die Hälfte große und kleine Kinder waren, so ließ der Besuch doch in der späteren Zeit erheblich nach und wäre noch geringer ge wesen, wenn nicht der hinter der Ausstellung eingerichtete »Park« mit Rutschbahn, Karussell, Berg- und Talbahn, Schießbuden, Neger- staüt usw. ein Hauptmittel der Anziehung des Publikums gebildet Hütte. So kam es, daß der Verkaufs-Stand der »E. B.-V.«, für den ein gelernter Buchhändler von uns angestellt war, der sehr geschickt seines mühevollen Amtes waltete, von dem Publikum nicht diejenige Beachtung fand, die unserer Ausstellung wegen ihrer Reichhaltig keit, der übersichtlichen Auswahl an geeigneten Werken und der hüb schen Aufmachung wohl gebührt hätte. So war der Ausstellung »Un sere Jugend« und ihren Veranstaltern ein bedauernswerter Mißerfolg beschicken, der naturgemäß auch die »E. B.-V.« mit sich riß. Die Brutto-Einnahmen unseres Vcrkaufsstandes, der sich gleich links vom Haupt-Eingang des eigentlichen Ausstellungs-Gebäudes befand, be trugen insgesamt 1392 Wenn hiervon der den Verlegern für ihre Lieferungen zukommende Betrag abgezogen wird, so bleiben für die »E. B.-V.« ganze 342 übrig, von denen wir nicht allein das Gehalt, das unser Verkäufer für die Zeit seiner Tätig keit bezog und das rund 900 betrug, sondern auch unsere sonstigen linkosten mit rund 200 und sodann noch die vorher besprochene Abgabe an die Ausstellungs-Leitung im Betrage von 1500 bezahlen sollen. Da das ein Ding der Unmöglichkeit ist, so muß erwartet wer den, daß die städtische Verwaltung, die ohnehin den nicht geringen Fehlbetrag der Ausstellung selbst zu decken haben wird, auch für die Deckung der noch übrigbleibenden Ncstsumme und des Verlustes, den wir durch Diebstahl und Wasserschaden im Verkaufsstand erlit ten haben, eintritt. Eine nicht geringe Mühewaltung entstand der »E. B.-V.« durch die Inanspruchnahme einzelner Abteilungsvorsteher der Ausstellung für die Bestellung der für ihre eigenen Zwecke ge wünschten Bücher. Wenn wir diese ganze Angelegenheit, die das Interesse der »E. B.-V.« bis zum heutigen Tage unausgesetzt in Anspruch nahm, vorurteilslos überblicken, so müssen wir leider gestehen, daß die Gel tendmachung unserer Vereinigung in der Essener Bürgerschaft durch unser geschlossenes Auftreten auf der Ausstellung »Unsere Jugend« mit den dafür gebrachten Opfern sehr teuer erkauft worden ist. Gleichwohl wollen wir uns mit dem Bewußtsein trösten, daß die Essener Buchhändler gezeigt haben, baß auch sie die idealen Güter, deren Hüter der deutsche Buchhandel in erster Linie ist, hochzuhalten wissen. Es ist zu hoffen, daß unser Auftreten in der Essener Bür gerschaft und namentlich von der Stadtverwaltung in Zukunft voll ge würdigt werden wird. Kleine Mitteilungen. Nabattvergütung bei Postbezug von Zeitschriften. — Wie in früheren Jahren (zuletzt 1913, Nr. 289 u. 302) will das Börsenblatt wieder eine Liste derjenigen Zeitschriften veröffentlichen, die den durch die Post beziehenden Sortimentern eine Nabattvergütung gewähren. Wir richten daher an alle Zeitschriften-Verleger wiederholt die höfliche Bitte, der Redaktion des Börsenblattes umgehend mit direkter Post die nötigen Angaben zu machen. Erforderlich sind: a) Titel der Zeitschrift, b) Verlagsfirma, e) genaue Angabe des Betrags der Vergütung bei vierteljährlichem — halbjährlichem — oder jährlichem Bezüge; Vergütung für Partiebezug ist besonders anzuführen. Wird die Vergütung in Prozenten angegeben, was sich wegen der Partie-
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