Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-19
- Erscheinungsdatum
- 19.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141219
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191412197
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19141219
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-19
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 294, 19. Dezember 1914. essen beauftragt werden soll, so wird anheimgcstellt, sich au de» Vor steher der Anwaltskammer in Brüssel, Herrn Theodor, Rue du Com- mcrce 118, zu wenden, der die Angelegenheit einem deutschsprechendeu Anwalt überweise» wird. Briefe an Herrn Theodor können in einem unverschlossenen Umschlag an die Kaiserliche Zivilverwaltung in Brüs sel zur Weitergabe übersandt werden. sic. Bestrafung des Vcrsasscrs der Druckschrift »Liebcstollc Weiber«. (Nachdruck verboten.) Der Schriftsteller Karl Dr. in Berlin ließ zu Anfang 1914 daselbst ein Buch erscheinen, das den Titel »LicbeStolle Weiber« trug. Cr schilderte darin die Erfahrungen, die er angeblich auf der Suche nach einer Braut gemacht habe, und gab die angeblich auf Heiratsgesuche hin erhaltenen Briese wieder. Der Zweck der an Umfang ganz geringen Druckschrift sollte der sein, das Publikum aufzuklären und die Männer über die Gedankengängc heiratslustiger, verliebter junger Mädchen zu belehren. Das Buch wurde von der Polizei für unzüchtig erachtet und Dr. unter Anklage gestellt. Am 7. Juli 1914 hat ihn das Landgericht Berlin III wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften gemäß 8 184, 1 StGB, zu 100 Geldstrafe verurteilt und die Unbrauchbarmachung der beschlagnahmten Exemplare des Buches sowie der zur Herstellung benutzten Platten und Formen nach 8 41 StGB, aus folgenden Gründen verfügt: Auf Seite 7 enthält das Buch den Liebesbrief einer Putzmacherin, der, wie das Landgericht sagt, geeignet ist, das Scham- und Sittlich keitsgefühl des normalen Menschen in geschlechtlicher Beziehung zu verletzen und eine sexuell aufregende Wirkung auszuiiben. Dr. ist sich dessen bei Abfassung und Verbreitung der Schrift auch bewußt ge wesen. Im übrigen ist der Inhalt des Buches zwar roh und wider wärtig, aber nicht direkt unzüchtig. Die Maßnahme der Unbrauch barmachung wurde über das ganze Buch verhängt, da infolge des ge ringen Gcsamtnmfanges die Ausscheidung der strafbaren Stelle un möglich war. Dr.'s Revision, die die Unzüchtigkeit bestritt, seine an- .geblich moralische Absicht hervorhob und die Unbrauchbarmachungsver- fügnng angrisf, hat jetzt das Reichsgericht auf Antrag des Rcichs- anwalts als unbegründet verworfen, da das Urteil rechtlich und tat sächlich durchaus gerechtfertigt erschien. (Aktenzeichen 2 Ö. 870/14.) Perslmalimchnchten. Ernennung znm Hosbuchhändler. — Herrn Ernst Noetzel, al leinigem Gesellschafter der Firma Max Jaeckel Buchhandlung und Antiquariat, G. m. b. H., in Potsdam, wurde das Prädikat eines Königlich Preußischen Hosbuchhändlers Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen (Sohn) verliehen. Gefallen: am 20. November im Kampfe gegen Rußland Herr Oskar Bocttger, Kriegsfreiwilliger im 22. Reserve-Jäger-Bataillon. Der im Alter von 22 Jahren Verstorbene war der älteste Sohn des Herrn Curt Bocttgcr, Inhabers der E. Nchfeldschcn Buchhandlung in Posen, dem wir unser aufrichtiges Beileid zu diesem schweren Verluste aussprechen; ferner am 40. November Herr Hans Neu ho ff, Unteroffizier im Landsturm-Bataillon Frankfurt a. M., Prokurist im Hanse Herrn. Schlag Nachf. Inhaber Felix Hcutze in Leipzig. Gestorben: am 11. Dezember nach langem, schwerem Leiden Herr Hof buchhändler Carl Bath, Mitinhaber der Firma Carl Bath, vorm. Mittler's Sortiments-Buchhandlung A. Bath in Berlin. Herr Carl Bath trat nach beendigter Ausbildung in, väterlichen Geschäft Mittler's Sortiments-Buchhandlung A. Bath in Berlin im Jahre 1886 seinem älteren Bruder Georg Bath zur Seite und hat als dessen rechte Hand durch seine Arbeitskraft und seinen Fleiß viel zu dem heutigen Ansehen der Firma beigetragcn. Vor fünf Jahren machte ein Schlagansall den Anfang zu dauerndem Siechtum, so daß der Tod für ihn eine Erlösung bedeutete. Sein einziger Sohn, Herr Heinrich Bath, der zurzeit im Felde steht, trat im Juni dieses Jahres in die Firma ein und wird sie im Geiste des Verstorbenen weiterfllhrcn; ferner am 6. Dezember Herr Rudolf R i t t c r v o u R o h r e r, Mitinhaber der von ihm 1863 gegründeten Firma Rudolf M. Rohrer in Brünn. Der im Alter von 76 Jahren Verstorbene war erster Bürgermeister-Stellvertreter und Ehrenbürger von Brünn, Präsident der dortigen Handels- und Gewerbekammcr sowie anderer gemeinnütziger Anstalten Mährens; am 17. Dezember Herr Franz Rade stock, Inhaber den Buchhandlung Franz Radcstock, Sortiment und Antiquariat in Leipzig. Der im Jahre 1850 geborene Bcrufsgenosse erlernte den Buchhandel im väterlichen Geschäft, beteiligte sich sodann am Feldzuge 1870/71 und gründete nach seiner Rückkehr in Dresden eine Sortiments- und Antiqnariatsbnchhandlung, die er später nach Leipzig verlegte und mit gutem Erfolge betrieben hat. SpreWal. Wie neue Buchhändler entstehen (vgl. Nr. 271, 275, 277, 278 u. 285.) zeigt auch folgendes, mir zufällig in die Hände gelangtes gedrucktes Formular: Verehrliche Expedition! Das Publikum liest jetzt nur Kriegsberichte, alles andere tritt in den Hintergrund. Dies werden Sie mir bestätigen können. Ich mache Ihnen nun den Vorschlag, den Abonnenten Ihres geschätzten Blattes den Bezug meiner Deutschen Feldpostbriefe zu empfehlen und die Zustellung der Hefte regelmäßig durch Ihre Boten erfolgen zu lasten. Sie werden verdienen, und Ihren Lesern erweisen Sie einen großen Gefallen! Diese schmucken Bändchen, deren Inhalt stets wertvoll bleiben wird, liefere ich Ihnen mit 6 Pfg. das Heft und bei regelmäßigem Bezüge von mindestens 100 Stück mit halbem Porto! Ich liefere Ihnen das auf der Beilage zur Abbildung gebrachte Klischee leih weise, so daß Sie die Ausgabe des jede Woche neu erscheinenden Bändchens Ihren Lesern anzeigen können. Bis jetzt sind 4 Bänd chen erschienen. Eine Anzahl Zeitungen erhält bereits regelmäßig die „Deutschen Feldpostbriefe" in größerer Anzahl, und die fort währende Steigerung des Absatzes beweist, daß die Bändchen über all gern gesehen werden. Falls Sie meinem Vorschlag nähertreten wollen, bitte ich um j postwendende Nachricht, da ja nur eine Zeitung am Platze den Ver trieb übernehmen kann. Hochachtungsvoll Chemnitz, Ende September 1914. H. Thümmlers Verlag. Herr H. Thllmmler Verlag, Chemnitz, übermittelte mir die ersten Sendungen unter Nachnahme mit Berechnung der Spesen, obwohl ich Jahreskonto bei ihm habe. Erst auf meine Drohung, daß ich mich dem Konkurrenz-Unternehmen zuwenden würde, ließ Herr Th. die Anrechnung der Spesen fallen. Herr Thümmler ist selbst Sortimenter, ihm gehört die Firma Jnvalidendank, Chemnitz. Die Art und Weise verschiedener Herren Verleger macht immer weitere Schule. Wie ist diesen vom Sortiment aus entgegenzutreten? Hier kann vorläufig wohl nur Selbsthilfe helfen! Diesen Herren Verlegern wäre am besten mit voller Nichtver- wcndung ihres Verlages gedient. Es ist Len Herren Kollegen vom Sortiment zu empfehlen, eine Liste von diesen Verlegern im Geschäftsraum aufzuhängen, damit sich das Personal diese Firmen einprägen kann. Eine Liste der dem Sortiment weniger wohlwollenden Verleger in den Mitteilungen der Kreis- und Ortsvereine zu veröffentlichen, wäre sehr von Nutzen! Ich bitte um weitere Vorschläge. Annaberg i/E-, 13. Dezember 1914. Emil Engert. Erwiderung. Die Gesamtauflage meiner »Deutschen Feldpostbriefe« beträgt bis her rund 850 Tausend Hefte. Etwa ein Viertel des Absatzes habe ich dem Sortiment zu verdanken, die übrigen drei Viertel aber den Zeitungen und Hausierern. Soll ich nun aus Liebe zu meinen Kol legen andere Absatzmöglichkeiten unbeachtet lasten? Der Sorti menter bestellt: 1 Exemplar Heft 1 u. ff. in Kommission, der Kolporteur schreibt: Senden Sie sofort 500 Hefte per Nachnahme und bestimmt übermorgen nochmals 500 Hefte. Einzelne Zeitungen beziehen auf einmal mehr, als Herr Engert bisher überhaupt zusammen er halten hat. Herr Engert, würden Sie in meinem Falle nicht auch so handeln? Die Sortimenter verwenden sich nun einmal nicht gern für 10 Pfennig-Hefte, und daß Sie und eine kleine Anzahl hiervon eine Ausnahme bilden, ist für mich erfreulich, kann mich aber nicht ab halten, hier in diesem Falle eine Ausnahme zu machen. Chemnitz, 16. Dezember 1914. H. Thümmlers Verlag. 1788
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder