Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19141229
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191412293
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19141229
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-29
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
// Nr. 300. SM°^^0^^^6,^6 CN i ;jährlich freiS^ch^lost-Il- ->d^^Marl^Eosto^rrw-iluagZ Mr>?,6.NDr statt IS M? ««elsengrluchewerdrnmttlS"pj. ^ jt Deutsche» Deiche zahle» säe jede» Exemplar ZO^Mar» dez.8 des Dörss^iereius die viergejpaltens "petitzeile ode^deren »» !3S Mar» jährlich. Nach den, «nsland erfolgt Ll-serung N NaUm ts Hf^'/.S-tZ-SSM., V26.2S M.. >/, 6.50M-: sür Nicht-»j -e>k>;>g e» MgM'ümdÄMrlerMrKiV'öerMNWnDWUMlerm Leipzig, Dienstag den 29. Dezember 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Das Weihnachtsgeschäft im deutschen Buch handel 1914. Wir beabsichtigen in einer der Januarnummern einen Ar tikel über das Weihnachtsgeschäft im deutschen Buchhandel 1914 zu veröffentlichen und wären den Lesern zu Dank verbunden, wenn sie uns an der Hand der untenstehenden Fragen ihre Erfahrungen und Beobachtungen während der Weihnachtswochen zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit Mitteilen würden. Eine möglichst ausführliche Beantwortung würde nicht nur die Ein wirkung des Krieges auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft zei gen, sondern vielleicht auch einen Fingerzeig geben können, was im neuen Jahre zu geschehen hat, um die wirtschaftlichen Ver hältnisse im deutschen Buchhandel günstig zu beeinflussen. Die Leser würden sich daher nicht nur unseren Dank, sondern den des gesamten Buchhandels verdienen, wenn sie unsere Bitte berück sichtigen und uns mit Material an die Hand gehen würden. Falls nicht ausdrücklich gewünscht, werden die Namen der Firmen in dem Artikel nicht genannt werden. Leipzig, Ende Dezember 1914. Redaktion des Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel. Fragen: 1. Welche Einwirkung hat der Krieg auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft ausgeübt, und wie war das finanzielle Er gebnis im Vergleich zu den Vorjahren? 2. Haben Sie eine besondere, den Zeitverhältnissen angepaßte Reklame in die Wege geleitet, und welche Erfahrungen haben Sie mit Plakaten, Katalogen, Anzeigen, Ausstellungen usw. ge macht? 3. Konnten Sie bei Ihren Bemühungen auf das Entgegen kommen der Zeitungen Ihres Ortes rechnen, und bei welchen öffentlichen Stellen, Vereinen usw. haben Sie dabei Unterstützung gefunden? 4. Machten sich bei der Auswahl von Geschenkwerken be sondere Einwirkungen in vaterländischer oder religiöser Bezie hung bemerkbar, und welche Einzelerscheinungen wurden vom Pu blikum bevorzugt? 5. Hat der Krieg auf den Absatz von Jugendschriften quali tativ und quantitativ eingewirkt? 6. Ergaben sich Störungen Ihres Betriebes infolge postali scher Unzulänglichkeiten oder Erschwerungen? 7. Haben Sie den Eindruck, daß viele Bücher ins Feld ge sandt wurden, und welchen Schriften wurde dabei der Vorzug gegeben? 8. Wie verhielt sich das Publikum gegenüber ausländischen Werken? 9. Hat sich der Einfluß von Warenhäusern, Vereins- und Zeitungsbuchhandlungen sowie anderer nichtbuchhändlerischer Geschäfte an Ihrem Orte bemerkbar gemacht, und was ist Ihrer seits geschehen, um dieser Konkurrenz zu begegnen? 10. Hat das Publikum selbständig gewählt oder sich von Ihnen beraten lassen? 11. Wie könnte das Publikum im nächsten Jahre in stärkerem Maße zur Literatur hingeführt werden, und was sollte zur Er reichung dieses Zweckes von Sortimentern, Verlegern und buch- händlerischen Organisationen getan werden? 12. Welche Beobachtungen haben Sie sonst noch gemacht? Etwas vom feldgrauen Buchhändler. IV. (III siehe Nr. 280.) Neu-Nuppiner Bilderbogen. Es gibt ein altes, prächtiges Soldatenlied, dessen Weise wir oft in Belgien und Nordfrankreich gesungen haben; ganz eigen wurde mir aber stets zu Mute, wenn unsere keineswegs wohltempe rierten Stimmen den einen Vers anhuben: Bruder, ach Bruder, sie haben mich geschossen, Feindliche Kugeln, die haben mich getroffen, Bringt mich ins nächste, nächste Lazarett, Das; meine Wunde verbunden werd'. Und auch ich habe dann das Lazarett kennen gelernt, zwar lag es nicht so nah, wie man nach den Worten des Liedes anneh men sollte, ach nein, zwischen dem Getroffensein und dem nächsten Lazarett lagen nahezu sechs Tage, und als ich endlich in der kleinen brandenburgischen Landstadt Neu-Rnppin einen recht küm merlichen Einzug hielt, glaubte ich kaum, noch einmal mich der Ncu-Rrchpiner Bilderbogen erfreuen zu dürfen. Doch es ist anders gekommen. Als ich nach einem langen Morphiumschlafe auf wachte und mich nicht in einem engen, schmutzigen Schützengra ben, sondern in einem weißen Bett befand, pries ich das Schick sal wie weiland der irrfahrende Odysseus auf dem gelobten Jtha- ka-Strande. Und als mir aus meine ungläubige Frage, wo ich wäre, nochmals der Name Neu-Ruppin zugeraunt wurde, ver schwand die ernste, blutige Gegenwart, und ich sah mich als bunt- demützten Sextaner vor den schmalen Auslagen heimischer Buch binderläden. Stundenlang staunte ich davor und zählte immer wieder von neuem die Toten auf den buntgedruckten Bilderbogen. Da gab's graubärtige Buren mit Stutzen und Patronengürteln zu sehen, rotbefrackte Engländer, riesige Khakihelme auf den Köpfen, rote und gelbe Feuer sprangen aus jedem Gewehrlauf hervor, und in den Lüften flogen dickbauchige, flaschenartige Gra naten umher. Mittendurch aber schlängelte sich der Modder- River, dessen Ufer brennende Farmen einfaßten. Unter all der Herrlichkeit war dann zu lesen »Gedruckt bei Gustav Kühn in Neu-Ruppin«. Meinem Ohre klang dieser unfreiwillige Reim, der so unaussprechlich viel in sich barg, süß und hold. Der Bil derbogen lockte stärker, und meine Finger suchten die letzten Kup ferpfennige zusammen. Ängstlich wurden sie nachgezählt; wirk lich, sie langten zu einem Groschen, und dann forderte ich stolz wie ein Spanier die betreffende blutrünstige Schlacht. Zu Hause wurde der kostbare Schatz alsbald Plastisch mit Zinn- und Blei soldaten so gut es ging auf dem Tische dargestellt. Ohne Phan tasie wäre das freilich ein tollkühnes Unterfangen gewesen; aber sie war da, und die papiernen Kartaunen und Kartätschen Ha gelten nur so. Kam jedoch solch eine kleine Bombe auf neu trales Gebiet, nämlich auf das Aufsatzhest, in das meine Schwe- 1813
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder