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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1872
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1872-12-11
- Erscheinungsdatum
- 11.12.1872
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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4714 Nichtamtlicher Theil. 289, II. Deccmber. Centralisirung des Geschäfts noch möglich sein? Unter den so günstig gestellten Bedingungen — Gratis- und Franco-Vermittlung — wird das Institut sehr in Anspruch genommen werden von weit und breit, und dann muß jede Controle darüber wegfallen, ob für die Vacanzen auch geeignete Bewerber und umgekehrt vorgeschlagen werden. Da nun hierauf auch von Seiten des Verbands keine Rück sicht genommen ist, so wird das Institut kaum mehr nützen als die Stelle im Börsenblatt, welche die Gesuchs-Inserate bringt. Die Hauptfolge davon wird vielleicht sein, daß diese Inserate mit der Zeit wegfallen, denn im Börsenblatt werden dieselben bezahlt, der Verband besorgt das aber — gratis. Einem Bedürfniß nun gar ist mit dem Vermittlungs geschäft kaum abgeholfcn, da ein solches einfach nicht vorliegt. Es gibt mehrere sehr solide Vermittlungsgeschäfte — und den Prelle reien einzelner derartiger Privatinstitute (— von denen der Leip ziger Verein wissen will —) kann man doch mit ein klein wenig Courage viel leichter dadurch entgegenarbeiten, daß man dieselben schonungslos an die Oeffentlichkeit zieht. Die Zusendung der Vacanzen und Bewerberlisteu geschieht nun gar an alle Jnteressirteu gratis und franco! Wir glauben mit dem hiesigen Vereine, daß dadurch im Laufe derZeit und bei voraus sichtlich starker Benützung ein schönes Stück Geld dem besseren Zwecke (der Krankenunterstützung) entzogen wird, welches gewiß von den Betheiligten gern vergütet würde. Man sollte da un bedingt doch die Selbstkosten berechnen. Noch mehr aber würde es Schade sein um jeden Pfennig, der für die Gründung eines eigenen Verbandsorgans ausgegeben würde. Von den Abounementsgeldern kann sich ein solches schwerlich halten (wir haben die Erfahrung gemacht an dem Casseler Correspondeuz- blatt) und jeder Zuschuß aus den Mitgliederbeiträgen würde uns wie eine Verkürzung der Krankencasse erscheinen, deren Grün dung wohl als der Hauptzweck des Verbandes hinzustellen ist. Die Motive zur Einrichtung dieser Casse weisen darauf hin, wie sehr die Anrufung des Berliner Unterstützungsvereins selbst Denen erschwert ist, die Jahre lang ihre Beiträge zu demselben zahlen. Es läßt sich nicht leugnen, daß lästige, ja demüthigende Formalitäten die Unterstützung zu einem Almosen machen, und daß daher eine Casse sicher Sympathien finden wird, an welche man sich durch die Beiträge ein Recht erwirbt. Wir wollen die Berech nungen nicht erwägen, welche zu Grunde gelegt sein müssen, wenn vou4Thlrn. Beitrag jedes Mitgliedes eine Unterstützung von monat lich 25 Thlrn. geleistet werden soll — es mag da wohl sehr viel auf Legate und Privatschenkungen „speculirt" worden sein —. Das steht fest, daß der Berliner UnterstützungNoerein das Bedürf- niß nach einer Krankencasse, welche von Gehilfen dotirt und ver waltet wird, selbst geschaffen hat. Er hat die feit Jahren an ihn gestellte Forderung, dem Gehilfenstande Sitz undStimme in derVerwaltung eiuzuräumen, mit Beharrlichkeit ignorirt, wiewohl dieselbe schwerlich als unberechtigt bezeichnet werden kann. Hier haben die Gehilfen ihre Forderung in einer Weise verkörpert, daß von dieser Seite aus die Sympathien nicht fehlen werden. Anderer Seite wird es aller dings mit Vorbehalten bleiben, an der Durchführung des schönen Unternehmens durch klingende Sympathien sick zu beiheiligen. Hoffen wir das Beste! Vor allem freilich sollten die angedeuteten Ersparnisse bei Stellenvermittlung und Vereinsorgan Platz greifen. Schließlich möchte die Klage über die Vorstandsorganisation auch keine unberechtigte sein. Mit Ausnahme nur zweierVertraucns- männer sind nur Leipziger Gehilfen wählbar; wahlberechtigt wie derum nur in Leipzig anwesende; mit einem Wort: der Leipziger Verein wird bei allen Wahlen eo ip5o die Mehrheit haben, kann und wird also Vorstand und Verwaltung ganz nach seinem Geschmack einsetzen, und ob dieser stets mit den Wünschen der auswärtigen .Mitglieder — oder auch nur mit den Interessen derselben harmo- niren wird, muß die Zukunft lehren. So erfreulich es ist, daß der Verband so großen Anklaug ge funden hat, bedauerlich bleibt es immer, daß der Aufruf (außer dem New-Aorker) nur von norddeutschen Vereinen unterzeichnet ist, eine Thatsache, die keinen vorteilhaften Eindruck macht in einem Ausruf zur Bildung eines Allgemeinen De utschen Ge- hilfeuverbandes." Miscellen. In mehreren Zeitungen sind die Bibliographien, wozu die Redactioncn stets ein Gratis-Eremplar für bloße Einreihung des Titels von 1, 2, höchstens 3 Zeilen beanspruchen, mit wenigen löblichen Ausnahmen, z. S. die Blätter für literarische Unter haltung und das Literarische Centralblatt, ohne Angabe des Ladenpreises, und sind deshalb für den Verleger ganz werthlos; er gibt eben seine neuen, oft theuren Werke ohne Nutzen gratis! Der Bücherfreund weiß ohne Preisangabe nicht, ob ein Buch einen V-r Thlr. oder 3 Thlr. kostet, und er unterläßt in den meisten Fällen, besonders auf dem Lande oder in kleinen Städten, die Bestellung lieber ganz, als daß er sich erst brieflich an eine Buchhandlung wendet, was umständlich ist und Porto kostet. Es wäre deshalb jedem Verleger anzurathen, solche Werke für die einfache Aufnahme des Titels ohne Preisangabe fernerhin nicht mehr gratis abzugeben. —1. „Für eine Tochter Palm's!" — Unter diescrUeberschrift bringt das Börsenblatt vom 2. Dec. einen Artikel, der sich zum Zweck macht: „den Anstoß zu geben, daß von Seiten des Gesammt- bnchhandels Schritte geschehen möchten, um in einer Unterstützung dieser Tochter Palm's, verehelichte Lechner, das Andenken des Mannes zu ehren, der stets ein Stolz unsres Standes bleiben wird rc." Es dürfte, wenn der „Gesammtbuchhandel" für diesen Zweck in Anspruch genommen werden soll, doch nicht unzeilig sein, an einen Auszug aus dem berüchtigten Buche „I^^lleinnAns aux Duileries de 1850 ü 1870"zu erinnern, der nach der „Gegenwart" 1872. Nr. 14 auf deutsch folgendermaßen lautet: Nr. 1172. Sophie Lechner. geb. Palm, die Tochter des von Na- ,.Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung", schreibt an den Kaster, daß ihr unglücklicher Later das Buch nicht gedruckt und deu Inhalt desselben nicht gekannt habe, sie bittet tim eine Unterstützung, da sich ihr Mann in Paris uiederlafseu will, und erhält 500 Frauken. Nach diesem möchte es doch zweifelhaft erscheinen, ob durch eine Unterstützung der genannten Frau der „Gesammtbuchhandel das Andenken Palm's zu ehren" hat. Wer sie unterstützen will, kann es doch höchstens aus Nächstenliebe thnn und in der allerdings wohl sicheren Hoffnung, daß die Tochter Palm's keine weiteren Bitt schriften an den Neffen des Mörders ihres Vaters richten wird. Wenn unter dieser Form also eine Sammlung veranstaltet werden soll, so wird sich auch Einsender an derselben betheiligen. L. Aus Leipzig, 5. Dec. berichtet die Deutsche Allgemeine Zeitung: „Der Gesammtvorstand des Deutschen Buchdrucker vereins, einer Vereinigung der deutschen Buchdruckerei- -und Schriftgießereibesitzer, deren geschäftsführender Ausschuß sich hier be findet, hielt in den letzten drei Tagen Hierselbst eine Berathung über verschiedene wichtige Angelegenheiten, an welcher auch die Vorsteher der Kreise des Vereins theilnahmen. Unter den mit Einstimmigkeit gefaßten Beschlüssen ist folgender hervorzuheben. Der Vorstand be schloß nämlich, nachstehende Bestimmungen sofort zum Vereinsgesetz zu erheben: Wenn in irgend einer Stadt vrn Seiten unter sich geeinigter Gehilfen
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