Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1926
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- 1926-06-26
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- 26.06.1926
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X-146,26. Juni 1826. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Vier namentlich genannten beruflich überlasteten Herren. Gottlteb jedoch, der erste und beste hiesige Kenner des alten Bucheinbandes, ist weder hier noch dort genannt und sein engeres Gebiet von keinem anderen Fachgenossen berührt worden. Das ist auffallend, weil die Nattonalbibliothek eine der kostbarsten Einbandsammlungen besitzt und als erste unter den großen deutschen Bibliotheken durch ein richtung gebendes Einbandwerk ihre reichen Schätze bekannt machte. Der Inhalt der Festschrift ist recht bunt. Von den 49 Beiträgen behandeln 7 die Geschichte der Bibliothek und die Entwicklung ihrer Sammlungen. B i ck veröffentlicht den bisher ungcdruckten 2. Teil der zur Feier der Erbauung des Gebäudes herausgegebenen Festschrift vom Jahre 1737, der »kepraegsntstio öidliotkeeae Ca68srese. ?ar8 oecunäa«. Doublier berichtet sehr interessant über bas für die Bibliothek so bedeutungsvolle Vierteljahrhundert 1891—1916. Aus Smitals Beitrag erfahren wir von des kaiserlichen Bibliothekars Hugo Blotius großen Verdiensten um die Wiener »Palatina« und seinen Katalogtsterungsarbeiten. Aus den reichen Handschriftenbe ständen schöpfen 8 Beiträge, unter ihnen der umfangreichste von Hans Gerstinger über den Historiographen Johannes Sambucas (1531—84), einen der erfolgreichsten Sammler besonders griechischer Handschriften, aus dessen Besitz die Palatina gegen 500 Manuskripte erwarb. Eine der schönsten hiesigen Miniaturen-Handschriften ist die vom liebentbrannten Herzen des Nen6 d'Anjou, deren erstaunlich far bentreue Faksimile-Ausgabe in einigen Wochen im Verlage der Öster reichischen Staatsdruckerei erscheint. Ihre textliche Stellung behan delt Winkler. Uber Druckschriften handelt merkwürdig nur ein einziger Beitrag von Robert Teichl, -er eine kartographische Dar stellung der Wiegendruckentwicklung veröffentlicht. Aus ihr ersieht man deutlich, daß die sozusagen druckort-dichtesten Gebiete des XV. Jahrhunderts innerhalb des damaligen Deutschen Reiches lagen: die Po-Ebene, die Rhein-Mündung und das Gebiet zwischen dem Ober- Rhein und der oberen Donau bis etwa in die Regensburger Gegend. Es ist zu wünschen, daß Teichls glückliche Idee in einem größeren Kartenmaßstabe mit Berücksichtigung aller Möglichkeiten der graphi schen Darstellung ausgeführt wird. Von den übrigen Beiträgen be handeln 11 literarisch-philologische Themen, 7 kuinstgeschichtliche, 6 rein historische, 2 theatergeschichtliche, 1 mathematische. Die Ausstattung ist gediegen, Satz und Druck im allgemeinen recht gut. Die Titelseite ist typographisch mißlungen, besonders durch die falsche Stellung des Satzspiegels und der Vignette. ü—r. Deutsch, Otto Erich: Die Originalausgaben von Schuberts Goethe-Liedern. Ein mustkbibliographtscher Ver such. V. A. Heck, Wien. j1926.j 24 S. 8° Mk. 3.-. Dieses dünne Heft scheint mir in manchen Beziehungen an- regungsreich und wertvoll. Zunächst als Bibliographie, die dem Musik- und Schubertsammler, aber auch dem Goethe-Sammler dient, über die bibliographische Arbeit kann ich nur im allgemeinen urteilen, da ich die Einzelheiten, die hier beschriebenen Originalausgaben, bei weitem nicht so gut wie der Herr Verfasser kenne. Wie die Anmerkun gen beweisen, ist diese Arbeit genau und sorgfältig: ausgehend von der Autopsie der beschriebenen Stücke sind -die archivalisch buchgeschtcht- lichen Quellen nach Möglichkeit herangczogen und mit einer kritischen Benutzung der bibliographischen Literatur verbunden worben. Ohne eine wissenschaftlich methodische Durchführung läßt sich keine beschrei bende Bücherkiste aufstellen, und die Methode muß, der erstrebten Ord nung wegen, auch in ein System hineinführen. Dazu geben die Aus führungen des Vorworts wichtige Hinweise. Ein praktisches Beispiel bietet schon der ,Versuch' selbst: wenn es, wie häufig, ebenso aus ver legerischen wie aus wissenschaftlichen Gründen, nicht möglich ist, eine Gesamtbibliographie für einen Autor aufzustellen, sollte man deshalb auf dergleichen richtig eingegrenzte bibliographische Einzelstudien nicht verzichten, weil sie oft grundlegend und nicht nur vorarbeitend für eine abschließende spätere Zusammenfassung werden und es in jedem Falle besser ist, Teilgebiete genauer kennen zu lernen, als überhaupt auf Aufklärung zu verzichten. (Im übrigen ist gerade dieser Versuch nur als Probe einer bereits in Arbeit befindlichen Gcsamtbibliographie gedacht und hat auch als solche Veröffentlichung einen Vorzug, da er den genauen Sachkennern die Gelegenheit zur Kritik gibt, die der endgültigen Ausführung der Bibliographie noch nutzbar gemacht werden kann; wer grundsätzliche Einwendungen machen will, kann sie schon jetzt begründen.) Mit Recht hebt das Vorwort hervor, daß bisher die bibliographische Hauptarbeit für die Musiknoten — Erst und Frühdrucke von einigen Sammlern und Händlern geleistet worden ist — man braucht hier etwa nur an die Musikbibliothek von Paul Hirsch in Frankfurt a. M. und ihre schönen Veröffentlichungen (bet Martin Breslauer - Berlin) oder an die Katalog serien von LeoLiepmannssohn - Berlin zu denken oder sich zu erinnern, daß Forscher wie Friedländer, die auch hier Ausge zeichnetes leisteten, die Mäterial-ien, die sie brauchten, durch eigene Sammlertätigkeit gewinnen mußten — um die Richtigkeit dieser Be hauptung zu verstehen. Das ist natürlich kein Vorwurf gegen die be stehenden öffentlichen Sammlungen, die ebenfalls vielfach Vortreffliches wirken. Aber es liegt nun einmal in der bibliothekarischen Tätigkeit, daß sie universal sein muß und ihren Vertretern, selbst wenn sie es wollen, keine Zeit läßt, die Amtsgeschäfte mit der Veröffentlichung eigener Forschungsergebnisse zu verbinden. (Welche Werte deshalb oft verloren werden, braucht man niemand zu sagen, der die Verhält nisse kennt; ich könnte aus meinem eigenen -Bekanntenkreise manchen Bibliothekar nennen, mit dem ein von ihm schon gehobener Wissens» schätz wieder zu Grabe getragen worden ist.) Die bibliographische Fest stellung der Erst- und Frühdrucke, der Originalausgaben von musi kalischen Werken ist eine schwierige, da vielfach noch ungesicherte. Noten gehören zu den am meisten verbrauchten Büchern und ihre Originalausgaben daher häufig zu den großen Seltenheiten, die, un bestimmt und unerkannt, trotzdem noch billig zu erwerben sein können. Der Antiquar und der Bibliophile haben hier ein unter Umständen nicht allein ideell, sondern auch materiell lohnendes Sammelgebier, für dessen bibliographische Erforschung cS wertvoll sein würde, die allgemeineren Merkmale zur Bestimmung der Plattenauflagen mit ihren Ausgabenzuständen vergleichend zusammenzustellen. Daß die Bibliographie der Mufikoriginalausgaben mit der der Weltliteratur zusammenhängt und also Berücksichtigung in den Literaturkatalogen verdient (ähnlich wie Übersetzungen zeigen auch Vertonungen die nationale und internationale Verbreitung eines Werkes an; bisweilen enthält ein Notendruck auch den ersten Textdruck oder geänderte Fas sungen, die auf den Autor und nicht aus den Komponisten zurück- führen), sei schon deshalb erwähnt, weil man vielfach noch die Noten drücke für Bücher, die eigentlich keine Bücher sind, zu halten geneigt ist. G. A. E. Bog eng. Abraham a Santa Clara: Die Buchgewerbe in den Traktaten Etwas für Alle des Abraham a Santa Clara. Eingeleitet von vr. Alois Jesi-nger. Berlin: H. Berthold Schriftgi-eherei-Aktien-Ges. Abt. Privatdrucke. 1926. 400 ge zählte 'Exemplare. 89 S. Halbperg. 8.—. Die Bcrtholddrucke sind Musterstllcke des Schriftschnitts und der Typographie und zugleich Gaben von inhaltlicher Bedeutung. Sie bilden damit eine reizvolle Sammlung; der neue, 15. Bertholddruck schließt sich den Vorgängern angenehm und erfreulich an. Er ist in 400 gezählten Stücken unter künstlerischer Leitung von Rudolph Geyer von der Buchdruckcrei Christoph Reißer's Söhne in Wien mit Augu- stea-Antiqua und Mainzer Fraktur der Schriftgießerei H. Berthold, G. m. b. H. in Wien gesetzt und gedruckt und enthält Beschreibung und Abbildung buchgewerblicher Stände um das Jahr 1700. Sie sind Abraham a St. Claras »Etwas für Alle« -entnommen; voraus gcht eine Einleitung von Alois Jesinger. Der schöne Bertholddruck, auf handgeschöpftem Papier und in Halbpergamentband, erfreut in haltlich durch dreierlei: durch die zeitgenössische Beschreibung des Schristgießers, des Buchdruckers, des Kupferstechers, des Papier-ers, des Buchbinders vor 2>» Jahrhundert; durch diese Beschreibung in der echten Abraham a St. Clara-Manier; und, wie nicht zu bezweifeln (in dem Exemplar, das uns vorliegt, sind sie nicht enthalten), durch die Kupfer, die jeden der einzelnen Stände in einer »Gewerbsperson«, die mit ihrer Hantierung beschäftigt ist, darstellen. Jedes Kupfer hat Überschrift, Leitsatz und belehrenden Sechszeiler. Beim Schriftgießer z. B. heißt die Überschrift: »Was hie nach Gottes Wort gestaltet, gilt auch dort«, und das Gedicht: »Gedanken find zerstreute Schriften, die gut und böses können stifften, nach dem man sie zusammenstellt; seyd, sie zu prüfen, so bemühet, baß Gott, der in die Hertzen sichet, nichts les' als was Ihm wol gefällt«. — Die Kupfer find vom Kupfer stecher und Kunsthändler Christoph Weigel in Nürnberg (1654—1725), der zugleich Verleger des Werkes war. Das »Etwas für Alle« -enthält der Beschreibungen und Abbildungen auch buchgowerblicher Stände mehr, als hier vertreten sind, aber der Bertholddruck wollte sich auf die fünf, die vorhin angegeben sind, beschränken. Weigel hat eine Menge von Blättern und Kupferwerken herausgegeben. Vielleicht konnte Jesinger mit erwähnen, daß die Kupfer zum «Etwas für Allee zum Teil schon in Weigels 212 »Abbildungen der gemeinnützlichen Haupt-Stände« (1797) vertreten find. Der »dritte und letzte« Teil behandelt übrigens außer den buch gewerblichen Ständen, die Jesinger als darin enthalten angibt, auch Kartenmacher (S. 263) und Patronierer oder Bri-efmaler (S. 410). 811
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