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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1903
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- Deutsch
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pss 184, 11. August 1903. Nichtamtlicher Teil. 6131 Nichtamtlicher Teil. Nus Ruhland.*) IV. 8. Das Kapital, das von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften vermaltet wird und dessen Zinsen zur Belohnung wissenschaftlicher Werke bestimmt sind, wurde durch ein Ver mächtnis des Herausgebers vieler bedeutender wissenschaftlichen Werke, K. T. Ssoldatjenkows, um 20000 Rubel vermehrt. Mit den Zinsen dieses Kapitals sollen Arbeiten aus dem Gebiete der Philosophie und der Forschungen über Entstehung und Ent wicklung der Aufklärung orientalischer und slawischer Völker prämiiert werden. — Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften wird sich an der internationalen Vereinigung der Akademien be teiligen- sie erhält zu diesem Zweck jährlich 3000 Rubel aus der Reichshauptkasse. — Im Moskauer Historischen Museum wird nächstens die reichhaltige Chmyrowsche Vüchersammlung, die über dreißig Jahre unbenutzt geblieben ist, der öffentlichen Benutzung zugänglich gemacht werden. — Die kaiserliche Gesellschaft für- russische Geschichte und Altertümer verlieh die Karpowsche Prämie (500 R.) Herrn I. Lappo für sein Werk »Das Großherzoqtum Litthauen seit dem Abschluß der Lubliner Union bis zum Tode Stephan Lathoris. 1569—1586. Band. I. -— Die kaiserliche Gesell schaft der Freunde allrussischer Literatur feierte ihr fünfundzwanzig- jähriges Jubiläum. Der Vorsitzende, Graf Scheremctjcw, teilte während der Festsitzung mit, daß Seine Majestät der Kaiser das Protektorat der Gesellschaft anzunehmen geruht und zur Heraus gabe ihrer Arbeiten 2000 Rubel bewilligt habe. — Die Russische Geographische Gesellschaft verlieh dem Professor der persischenSprache W. Shukowskij für sein Werk «Muster der persischen Volksdichtung- (3 R.) die goldene Medaille. — Der Professor der Kasaner geist lichen Akademie, I. Berdnikow, erhielt für sein Werk »Grundlagen des Kirchenrechts der orthodoxen Kirche« die Prämie des Metro politen Makarius. — Das Statistische Komitee des Gouvernements Archangelsk hat einen Preis von 1000 Rubel für die beste Ge schichte der Stadt Archangelsk ausgesetzt. — Die historisch-philo logische Fakultät der Moskauer Universität verlieh dem Professor Owssjaniko - Kulikowskij für sein Werk -Syntaxis der russischen Sprache« die Poliwanowsche Prämie im Betrage von 5000 Rubel. — A. Tscherep - Spiridowitsch verspricht 5000 Rubel als erste Prämie für das beste Werk über -Die Grünewalder Schlacht (1410) und ihre Bedeutung für die Föderation der Slaven«, nach dem von ihm ausgearbeiteten Programm. — In Kamenez-Podolsk wird eine Podolische historisch-archäologische Gesellschaft gebildet, zu deren Gründern auch Bischof Kirion gehört. Die russische historische Wissenschaft wurde in den letzten Monaten durch bemerkenswerte Werke bereichert. Ganz besonders hervorzuheben ist eine photomechanische Reproduktion der fürstlich Radziwillowschen oder Königsberger Chronik, die die Kaiserliche Gesellschaft der Freunde alten Schrifttums heraus gegeben hat (40 Rubel). Es ist dies eine der wichtigsten Quellen zur Geschichte Rußlands, die wahrscheinlich im letzten Jahrzehnt des fünfzehnten Jahrhunderts geschrieben wurde. Fürst Radziwill schenkte sie der Königsberger Bibliothek, und als Königsberg im siebenjährigen Kriege von den Russen besetzt wurde, kam sie in die Bibliothek der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Hier wurde sie bereits von russischen Historiker» benutzt. Die Chronik besteht aus 251 eingebundenen Blättern mit sehr lesbarer Schrift und vielen, den Text erläuternden Miniaturen. Es befinden sich darin auch einige Blätter vom Abt Daniel, vom heiligen Dorotheus und vom heiligen Epiphanias. — Ferner ist zu erwähnen: »Die Puschkinsche Jubiläums- Literatur, 1899— 1900, Eine kritisch-bibliographische Rund schau von W. Ssipowskij, herausgegeben von der Pusch- kinschen Lyzeumsgesellschaft« (2 R. 25 K.>. Es ist dies eine außerordentlich sorgfältige und reichhaltige Arbeit; nur allein das Verzeichnis der Jubiläumsartikel über Puschkin umfaßt 31 Seiten. Der gewissenhafte Herausgeber hat mit großem Verständnis namentlich die wissenschaftlichen Arbeiten der Historiker, Akademiker, Professoren und Lehrer hervorgehoben und ge würdigt. — Auch eine dritte russische, von Professor Modestow revidierte und vervollständigte Auflage von Wägners «Rom- ist erschienen. (6 R.). — »Ein Jahrbundert des Kriegsministeriums, 1802—1902« ist der Titel eines vom Generalleutnant D. Skalon herausgegebenen umfangreichen Werkes, von dem bereits neun Bände erschienen sind. Es wird dies wohl das größte und wich tigste kriegsgeschichtliche Werk Rußlands iverden, das durchweg auf bisher unveröffentlichten Dokumenten des Ministeriums fußt. Man kann es als eine vollständige Geschichte des russischen Heeres und Kriegswesens bezeichnen. — Von dem Werk der Frau Ragosin *) Letzte Mitteilung siehe Nr. 60, 62 d. Bl. vom 14. u. 17. März 1903. Red. «Geschichte Assyriens von der Erhebung der assyrischen Herrschaft bis zum Fall Ninives, Mit 101 Abbildungen und 2 Karten« (2 R. 50 K.), ist der 2. Band erschienen. — Erwähnenswert ist ferner »Die Aufgaben der russischen Aufklärung in Vergangenheit und Gegenwart, Von I. Kornilow.« (1 R. 50 K.). — Von Eugen Markows »Skizzen aus der Krym, Schilderungen aus dem Leben, der Geschichte und Natur, mit 257 Abbildungen- (5 R.) ist im Verlag von M. O. Wolfs die dritte Auflage erschienen. — Ein wichtiges Werk ist ferner -Materialien zur akademischen Ausgabe von Puschkins Werken«, gesammelt von L. Maikow, herausgegeben von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. — Auch »Aus unveröffentlichten Papieren A. Puschkins, mit Porträt und Fak similes, von I. Schljapkin (3R.)- enthält viele, höchst interessante Dokumente, die den berühmten russischen Dichter treffend kenn zeichnen. — Der Professor der Kasanschen Universität E. Bobrow veröffentlicht ein großes Werk unter dem Titel -Literatur und Aufklärung in Rußland im neunzehnten Jahrhundert (Materialien, Forschungen und Notizen).- — In dem von der Gesellschaft der Freunde russischer historischer Aufklärung zur Erinnerung an Kaiser Alexander III. heraus gegebenen 6. Bande ihres Sammelwerks -Altväterliches und Neu zeitliches« befinden sich Erinnerungen, biographische Materialien und Briefe russischer Kaiser, Schriftsteller, Staatsmänner und anderer hervorragender Persönlichkeiten. Auch seltene Bildnisse von Gogol und Autographen von Kaiser Peter I. sind darin. — Großfürst Konstantin Konstantinowitsch, Präsident der Akademie der Wissenschaften, hat durch Professor W. Ssawaitow einen dem Andenken an L. Maikow gewidmeten Sammelband auf seine Kosten herausgeben lassen. Der ganze Erlös soll einen Prämien fonds bilden, der den Namen Maikows tragen und für hervor ragende Arbeiten auf dem Gebiete der Geschichte der russischen Literatur bestimmt sein wird. — Von D. Jasykows -Berichten über das Leben und die Werke russischer Autoren- ist die erste Lieferung erschienen. Sie enthält kurze Biographien und aus führliche bibliographische Mitteilungen über Autoren, die im Jahre 1881 gestorben sind: F. Dostojewskij, A. Pissemskij, N. Piro- gow, W. Grigorjew, K. Keßler, A. Kotljarewskij, W. Hinschkow, Fürst A. Wassiltschikow, Fürst N. Kostrow und andere. — Von sonstigen wissenschaftlichen Erscheinungen sind noch erwähnens wert: Kollers Einleitung in die Wissenschaft des Rechts; Skworzows Grundlagen der Oekonomik des Ackerbaus; A. Wwedenskijs Philo sophische Konturen, Lieferung 8 (Von der Philosophie in Ruß land, Vom Mystizismus und Kritizismus W. Ssolowjows usw.) In den »Arbeiten der anthropologischen Abteilung der kaiser lichen Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaften« (Bd. XXI) ist kürzlich eine umfangreiche Studie von A. Elkind »Die Juden; eine vergleichende, anthropologische Untersuchung- erschienen. Es ist dies ein 462 zweispaltige Seiten enthaltender Quartband mit vielen Illustrationen, Bildnissen und Diagrammen. Der Verfasser hat u. a. 325 polnische Juden anthropologisch untersucht. — E. Vurinskijs »Gerichtliche Expertise von Dokumenten« behandelt u. a. die wichtige Frage von den wissenschaftlichen Grundlagen der Handschriftenkunde. Der Verfasser sucht zu beweisen, daß die Handschriftenkunde als Teil der Anthropologie wissenschaftlich er forscht werden müsse. — Von Michail Larionowitsch Michailows Werken ist der 1. Band erschienen. Die Werke dieses, in den fünf ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hochgeschätzten Dichters und Schriftstellers, eines genialen Übersetzers Heinescher Lieder und Freundes der Koryphäen russischer Literatur, werden jetzt zum erstenmal gesammelt. M. L. Michailow ist in Sibirien in der Verbannung gestorben. — Im nächsten Jahre wird L. N. Tolstojs fünfundsiebzigster Geburtstag gefeiert werden. Aber schon jetzt ist ein umfangreicher Band von Jurij Bitowt unter dem Titel »Graf L. N. Tolstoi in Literatur und Kunst- erschienen. Cr ent hält ein ausführliches bibliographisches Verzeichnis der russischen und ausländischen Literatur über Tolstoj und fünfzig Bildnisse. — Schließlich ist noch eine Geschichte der russischen Kunst und Kunstaltertümer von Rjedin und der XV. Band des geographi schen Prachtwerks »Aovnilc AisoAraüvLuz- lcrolostva LolslrisAv- als erschienen zu verzeichnen. Über künftig erscheinende Werke ist folgendes zu melden: Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften wird ein kirchenslawisches Wörterbuch herausgeben. Es sollen darin Texte aus dem neun ten und der ersten Hälfte des zehnten Jahrhunderts, alte Denk mäler aus der Zeit der Heiligen Kirill und Methodius und ihrer Schüler und Nachfolger ausgenommen werden. Der Slawistcn- kongreß in St. Petersburg ist beauftragt, alles', was sich auf die Herausgabe dieses Werkes bezieht, zu bearbeiten. — Ferner beabsichtigt die kaiserliche Akademie der Wissenschaften, Volkslieder, die Frau Linjewa in den Zentralprovinzen Rußlands vermittelst 814»
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