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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18991003
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^ 230, 3. Oktober 1899. Nichtamtlicher Teil. 7157 Linie der Ordinärpreis kommt, in die Linie die Summe nach Abzug von 15 oder 10"/g. Die verschiedenen Posten werden znsmmnenaddiert und daruntergesetzt »Netto bar gegen Kassa«. Das ist ein Verfahren, daß ich auf Rechnungen von Leipziger Firmen gesehen habe. Diese 15°/, entstehen haupt sächlich dadurch, daß diese und jene Firma in Berlin oder Leipzig absichtlich neue Bücher antiquarisch macht, indem sie sie aufschneidet oder beschmutzt. Es handelt sich aber in der That um neue Bücher, die die Firmen mit lö»/,, Rabatt weggeben wollen. In dieser Art und Weise wird von Leipzig und Berlin aus verfahren. Das ist eine illegale Weise. Ich glaubte gerade diesen Fall erwähnen zu sollen, da er sehr prägnant ist. Herr Julius Zwißler-Wolfenbüttel: Ich muß meinem Erstaunen Ausdruck geben, daß in einer Stadt wie Lübeck, wo man Verständnis haben sollte für Handel und Wandel, derartige Beschlüsse gefaßt worden sind. Ich kann Ihnen von einem anderen Fall erzählen. Als die Rabattfrage bei uns im Herzogtum Braunschweig auf der Tagesordnung stand und das herzogliche Staatsministerium bei den Buchhändlern anfragte, wie es käme, daß fortan nur 50/^ gegeben werden sollten, und worauf dies basierte, ist der Regierung und den betreffenden Bibliotheken die Sache klar gemacht worden, und daraufhin hat das Staatsministerium verfügt, daß die Bücher nach wie vor von den heimischen Buchhändlern mit dem von diesen zu ermöglichenden Rabatt bezogen werden sollten. Man braucht es auch nicht scharf zu verurteilen, wenn es im kleinen vorgekommen ist. Wenn es aber jetzt einen derartigen Umfang angenommen hat, daß jeder in der Lage ist, all und jedes Buch zu besorgen, dann ist es unsere Pflicht, dagegen unsere Stimme zu erheben und Leipzig zu sagen: es ist Mißbrauch, der bei euch betrieben wird, es ist ein illegales Geschäft, und ihr habt es in der Hand, es abzustellen, ihr könnt es, wenn ihr wollt; untersucht einmal diese Dinge. Aber nun sagen die Leipziger weiter: solange wir die Berliner Konkurrenz haben, können wir auch von den 10°/g nicht lassen. Wir können auch nicht zulassen, daß die Provinzialsortimeuter uns Hinein reden, denn in Leipzig, am Platze selbst, können wir nicht genug Geschäfte machen, weil dort Ibeinahe jeder Mensch in in der Lage ist, Bücher netto oder mit geringem Aufschläge zu kaufen. Ich wollte gerade zur Verstärkung unseres Vor gehens und zur Verstärkung der Resolution, die uns vor gelesen ist, doch darauf hingewiesen haben, daß vieles im Argen liegt. Meine Herren, es ist nur von 10o/o Rabatt die Rede gewesen; ich glaube aber sagen zu können, in vielen Fällen liefern gewisse Firmen in Berlin und Leipzig nach außerhalb noch mit mehr Rabatt, um die Kundschaft einzufangen, die andern nach Recht zu käme. Wer also von Ihnen noch mehr derartige Fälle an führen kann, den möchte ich doch bitten, es zu thun. Es wird alles stenographiert, was gesprochen wird; und wir werden es dem Börsenblatt zum Abdruck einschicken. Bringen Sie also noch Fälle vor, damit sie an die Oeffentlichkeil kommen! Je mehr solcher Fälle vorgebracht werden, desto nützlicher wird es sein für unser schwieriges Werk. Vorsitzender: Ich möchte nur kurz mitteilen, daß in unserem Verbände ein satzungstreuer Buchhändler mir fol gendes milgeteilt hat, was zur Illustrierung der Leipziger Verhältnisse dienen kann. Denken Sie sich, ein Verleger von Schulbüchern, die in den Herzogtümern gebraucht werden, läßt diese in Leipzig ausliesern zur Bequemlichkeit der betreffenden Sortiments handlungen. Er wünscht nicht den Bezug dieser Bücher durch die Buchbinder und hat also seinen Kommissionär be auftragt, die Buchbinderkommissionäre von den Listen zu streichen. Nun geschieht folgendes: Irgend eine Leipziger Firma bezieht für den Buchbinderkommissionär und dieser chickt die Bücher an die Buchbinder in Schleswig, welche iv loco mit 10o/o liefern; der satzungstreue Sortimenter aber kann nichts dagegen machen. Solche Verhältnisse muß man sich klar machen. Wenn man bedenkt, daß so etwas passiert, muß einem geradezu die Schamröte ins Gesicht steigen. Daß wir dem Treiben kein Ende bereiten können, ist selbstverständlich, sondern es müßte der ganze Buchhandel aufgeboten werden. Wenn aber diese Angelegenheit in Fluß kommt, dürfen wir hoffen, daß auch ein bißchen gesundere Luft nach Leipzig hineinweht und in andere Gebiete, und wir bessere Zustände erhalten. Ich möchte Ihnen ein Telegramm vorlesen, das eingetroffen ist, woraus Sie sehen, daß andere Verbände mit uns übereinstimmen. Es stammt aus Dresden und lautet: »Zur Hauptversammlung beste Wünsche. Unsere gestrige Versammlung beschloß: Verein erklärt sich mit be absichtigtem Vorgehen des Vereinsverbands bezüglich Rabatt regelung grundsätzlich einverstanden, wünscht jedoch, daß Verlag kiichts anderes und weiteres erklärt, als daß von bestimmtem Termin an nur Ladenpreis als Grundlage des Verkaufs zu betrachten, mithin das Gewähren eines Skontos überhaupt nicht mehr zulässig. Hiergegen fehlenden Firmen soll Rechnung gesperrt werden. Verein Dresdner Buchhändler.« Sie sehen also, wie weit die Herren gehen. Ich glaube nicht, daß wir nötig haben, uns in eine Diskussion hierüber einzulassen. Aber es ist gut, wenn es nebenbei erwähnt wird. Wir stehen auf einem anderen Standpunkte. Wir meinen, wir Buchhändler sollen in gewissem Sinne auch Kaufleute sein. Wir haben sehr viel kaufmännisches Publi kum, und diesem zu sagen, ihr bekommt bei Barzahlung kein Skonto, das können wir nicht durchführen. Ich würde das für sehr gefährlich und bedenklich erachten. Herr Aug. Frederking-Hamburg: Ich glaube kaum, daß in der Einzelberatung sich ergeben wird, an diesen vor züglich ausgearbeiteten Thesen überhaupt etwas auszusetzen. Ich möchte deshalb beantragen, daß wir die Thesen voll ständig annehmen, so wie sie jetzt lauten. Herr Julius Zwißler-Wolfenbüttel: Ich darf bemerken, daß einzelne Punkte aufgestellt sind auf Grund von Rück sprache mit verschiedenen Juristen. Nur auf dem von uns niedergelegten Wege ist nach Ansicht der Juristen etwas zu erreichen, einen andern haben wir vorläufig nicht gefunden. Ich möchte das nur erklären. Herr Will). Halle-Altona: Ich möchte beantragen, daß zu dieser Fragestellung noch hinzugefügt wird, die Versamm lung erklärt zugleich diesen Beschluß als diejenige Antwort, die sie auf eine von autoritativer Seite jüngst im Börsen blatt gestellte Anfrage an das Sortiment giebt, ob das Sorti ment notleidend ist oder nicht. So ungefähr war die Frage. Es würde das zugleich eine Unterstützung sein für die Thätigkeit des Verbandsvorstandes. Dann wäre es auch wünschenswert, daß die andern Kreis- und Ortsvereine ihre Meinung kundgäben. Wenn sie sich zustimmend erklären, könnten sie einen ähnlichen Beschluß fassen und ihn bekannt geben, daß auch der Börsenvereinsvorstand und andere Per sönlichkeiten wissen, wie das Sortiment über diese Sache denkt. Herr Julius Zwißler-Wolfenbüttel: Ich glaube dem, was Herr Halle wünscht, ist im großen und ganzen zu zustimmen. Ich möchte aber bitten, diese Resolution ohne Rücksicht auf irgend welche Personen anzunehmen. Sie wissen, wie schwer es ist, zu arbeiten, und ich möchte nicht, daß durch irgend eine Sache der Weg, den wir zu betreten gedenken, erschwert würde. Ich habe nichts dagegen, daß die Resolution des Herrn Halle für sich angenommen wird, aber ohne Bezug auf irgend eine Persönlichkeit. (Bravo.) Herr Wilh. Halle-Altona: Ich erkläre mich einver- 953 tztchrxndiechjlgfttt Jahr-ang
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