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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1908
- Sprache
- Deutsch
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K. k. UniversttätS-B«chhau»ltt«- Georg TzekinS« in Wien. *6rottKsr, Der Lrisg. Lin Lilclsrr^Irivs. 5 F.E.W. Vogel in Leipzig. 8ss1wavv, ^.rLtliobs UsZutaolitull^. 2 50 5837 Vandenhoeck L Ruprecht in GStttuge«. 5850 "Burckhardt, Ed. v. Gebhardt. 50 -ß. Vateelän-ische Verlags- u. Ku«sta«sta»t in Berti«. 5848 *ksissbaväbuob kür äis obristliebs b'awilis. 13. ^uü. 1 Veit L Comp, in Leipzig. 5850 "Illüxgs, Die VsrbroituvAsvsiss u. LsLämxkuvA äsr ll'ubgrlrulogs. 6a. 10 Verlag der „Lustige« Blätter« (vr. Eysler L Lo.) G. M. b. H. in Berlin. 5853 *Iäv6tti, Ois Lörss. 50 Erich Weder in Berli«. 5835 IVavcielt, Oas gssamtg ksobt in ^ra^s unä ^ntvort. 31. Xuü. Lxlt. 9 Länäs. 27 ged. 31 ^ 50 -Z. lZavä I. ^.Ugsmsinor 'teil. „ II. ksobt ä. 8obu1civsrbältvi8S8 sin- svblisssliob Uaväslsrsobt. „ III. 8avbsvreobt. „ IV. I'awilisnrsobt. „ V. Lrdrsetlt. ,, VI. Röwisobs Rsobtsgssobiobto. Ueutsede üsedtsgsscdicdte. „ VII. ^ivilxrorsss. Lovlrvrs. „VIII. 8trakrsodt. 8trakpro^es8. „ IX. Lirobovreobt. Völlrsirsobt. klatiovalölrovowis. a Lanä brosob. 3 gsb. 3 ^ 50 Nichtamtlicher Teil. Ein Ehrentag des Hauses Philipp Neelam jun. Zu Kantate, am höchsten Feste der deutschen Buchhändler- melt, hat die Verlagsbuchhandlung Philipp Reclam jun. in Leipzig in aller Stille, wie es ihren nunmehr vierzig jährigen Traditionen entspricht, ein Jubiläum gefeiert, das nicht nur eine bedeutsame Etappe in ihrer eignen Entwick lung bezeichnet, sondern als ein Markstein in der Geschichte des Buchhandels, ja, in der des geistigen Lebens überhaupt gewürdigt zu werden verdient: das Erscheinen der 5000. Nummer der Universal-Bibliothek. Die Geschichte dieses Unternehmens ist die Geschichte aller epochemachenden Geistestaten: Verständnis für die Be dürfnisse der Zeit, zielbewußte Energie und unerschütterlicher Optimismus auf der einen, überlegener Hohn, versteckter und offner Widerstand und stumpfe Gleichgültigkeit auf der andern Seite. Als Antoine Philippe Reclam, der Sproß eines alten savoyischen Geschlechts, das mehr als 150 Jahre in Genf ansässig gewesen war und dessen Mitglieder infolge Aufhebung des Edikts von Nantes nach Deutschland und Irland auswanderten und namentlich in der Berliner französischen Kolonie hervorragende Stellungen einnahmen, zu Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts den Entschluß faßte, den mit Hilfe seines Sohnes Hans Heinrich ausgearbeiteten Plan zur Schaffung einer wohl feilen Bibliothek auszuführen, standen ihm nur geringe Mittel zu Gebote, dafür aber als ein Erbteil seiner Väter ein desto größerer Fonds von geistiger Beweglichkeit und zäher Energie. Heute, angesichts der gewaltigen Erfolge, fällt es schwer, die Tatsache zu verstehen, daß die geniale Idee, dem Publi kum für den denkbar geringsten Betrag die köstlichsten Blüten und Früchte aus dem Garten der Literatur zu bieten, nicht überall begeisterte Zustimmung fand. Allerdings waren ältere Versuche ähnlicher Art fehlgeschlagen, aber das hatte daran gelegen, daß dem Publikum nur fragmentarische Bei träge in einer geradezu elenden Ausstattung geboten worden waren. Daß Reclam nun vollständige, textlich einwandfreie und sauber gedruckte Dichterwerke und außer diesen populär wissenschaftliche Bücher zum Preise von zwei Silbergroschen für das Bändchen herausgeben wollte, wo man für voll ständige Ausgaben bisher zum mindesten ebensoviele Taler bezahlt hatte, wollte den Leuten nicht in den Kopf. Den Buchhändlern jener Tage darf der Vorwurf nicht erspart werden, daß sie das Publikum in seinem Mißtrauen gegen die gelbroten Heftchen des billigen Kollegen bestärkten. Aber wie hätten sie auch die Wirkung ahnen können, die das Unternehmen allmählich, ganz allmählich auszuüben begann? Wie hätten sie unter den damaligen Verhältnissen voraussehen können, daß gerade der böse Konkurrent, der Preisverderber, es war, der mit seinen billigen Büchelchen überhaupt erst ein größeres, literarisch interessiertes Publikum schuf und damit auch das Absatzgebiet für teuerere Werke in einer ungeahnten Weise erweiterte? Es wäre deshalb un gerecht, wollte man den damaligen Vertretern des Buch handels, ganz besonders den Verlegern, wegen ihrer feind seligen Haltung heute noch grollen. Auch die Sorti menter, die sich gegen die Universal-Bibliothek ver schworen und in der Annahme, daß die billigen Büchelchen, an denen ja nichts zu verdienen sei, den Kunden die Lust rauben wurden, teuere Werke zu kaufen, die Unglücklichen, denen es einfiel, nach Reclam-Bändchen zu fragen, mit vornehmer Geringschätzung behandelten, ver dienen Nachsicht. Sie haben sich, wie es nun einmal die Art der Menschen ist, gegen ihr eigenes Glück gesträubt und gerade durch ihre ablehnende Haltung den alten Starrkopf in seinem segensreichen Vorsatze bestärkt. Gerade weil sic nicht mittun wollten, sagte er: nun erst recht! Gerade weil sie sich sträubten, brachte er immer neue, mit derselben Sorgfalt redigierte Heftchen auf den Markt und hatte die Genugtuung, zu sehen, wie das Publikum den hübschen Büchelcheu und vielleicht mehr noch dem billigen Preise nach und nach Geschmack abzugewinnen begann und schließ lich mit dem sanften Nachdruck, den die öffentliche Meinung zu jeder Zeit in einer andern Form äußert, die Sortimenter zwang, auf ihre Verlangzettel die böse Firma Philipp Reclam jun. zu schreiben. Im November 1867 war als erstes Bändchen der Sammlung Goethes Faust, Erster Teil, erschienen, aber erst Mitte der siebziger Jahre begann die Presse von dem Unternehmen Notiz zu nehmen. Als eine der ersten Tages zeitungen schrieb das »Kommunalblatt für Königsberg und die Provinz Preußen«: »Ein nicht hoch genug zu schätzendes Bildungsmittel ist dem deutschen Publikum in der, von dem Buchhändler Philipp Reclam in Leipzig vor einigen Jahren ins Leben gerufenen ,Universal-Bibliothek' zuteil geworden. Es wird hier in der Tat eine Lücke ausgefüllt, einem Notstand abgeholfen, der anfing, geradezu bedenklich zu werden . . . Die .Universal- Bibliothek' bietet dem deutschen Publikum eine musterhafte Sammlung der vorzüglichsten Werke nicht nur deutscher, sondern auch ausländischer und altklassischer Autoren zu einem überaus geringen Preise, so daß es jetzt für jeden ein leichtes ist, sich nach und nach eine vorzügliche Hausbibliothck anzuschaffen. Aber nicht nur das große Publikum, auch der ausgesprochene
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