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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1876-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1876
- Sprache
- Deutsch
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ErsHettit Börsenblatt für den Beiträge für daS Börsenblatt sind an die Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum de« Börsenderem» der Deutschen Buchhändler. ^ 77. Leipzig, Montag den 3. April. 1876. Amtlicher Theil. Grncrulvcrsam,»lauft des Unterstützungsvereins deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehilfen. Berlin, den 2S. März 1S76. Der Vorsteher, Julius Springer, eröffnete die Versamm lung und begrüßte die Anwesenden. Er ehrte das Andenken des verstorbenen Herrn G. W. F. Müller, des ehemaligen Vorsitzenden des Vereins, mit den nachfolgenden Worten: „Bevor wir in die Verhandlung der heutigen Tagesordnung eintreten, ist cs meine Pflicht, hier des Mannes zu gedenken, welcher während voller zehn Jahre den Vorsitz unseres Vereins geführt hat und der vor wenigen Monaten durch den Tod von uns geschieden ist — unseres Freundes Georg Wilhelm Ferdinand Müller. „Müller war von dem ersten Tage an, an welchem der 1836 von Georg Gropins gegründete Nnterstütznngsverein seine hel fende Thätigkeit begann — den 19. September 1838 in dem Vorstande thätig: bis 1851 als Prüsungs-Commissarius, dann, nach Hermann Schultze's Ausscheiden und Theod. Ehr. Friedr. Enslin's Tod, als Sccretär und von 1862 bis 1871 als Vorsitzen der des Vereins. „Vom ersten Tage seiner Mitwirkung im Vorstande widmete unser Freund dem Vereine ein lebhaftes Interesse und eine seltene Hingabe. Er bethätigte dieselben in seiner anfänglichen Stellung als Prüsungs-Commissarius, und verstand es als Secretär, für die bis dahin noch geringe Wirksamkeit des Vereins die allgemeine Theilnahme des deutschen Buchhandels zu gewinnen. Seine Berichte über diese Wirksamkeit gaben dem Buchhandel mehr und mehr ein richtiges Bild von dem, was der Verein zu leisten habe und welche Mittel ihm fehlten, seine Aufgaben zu erfüllen. Und seine hierauf zielenden Bestrebungen blieben nicht erfolglos. Mit dem lebhafteren allgemeinen Interesse für den Verein wuchsen dessen Mitglieder und mehrten sich seine Mittel; ja, ich darf sagen: durch Müller ist erst das Bewußtsein von den Aufgaben des Unterstlltzungsvereins im deutschen Buchhandel derart angeregt worden, daß der deutsche Buchhandel heute den Unterstützungsverein als eng und untrennbar ihm angehörig ansieht. „Die Bemühungen des Vorstandes, von der Staatsregierung für den Verein Corporationsrechte zu erlangen, welche großen Schwierigkeiten begegneten, wurden zumal von Müller unverdrossen unterstützt, der Wohl einsah, daß ohne diesen Besitz der Rechte einer juristischen Person die volle Thätigkeit des Vereins gelähmt bleiben müßte. Sehr wohl erinnere ich mich des Tages, als mir mein Freund Anfang 1861 strahlenden Angesichtes die Nachricht brachte, daß der König dem Vereine Corporationsrechte ertheilt habe. Nun erst sah Müller die Existenz des Vereins als scstbegründet an. Bald daraus — im März 1862 — zum Vorsitzenden gewählt, Lreinndvierzigster Jahrgang. zählte unser Freund die weitere gedeihliche Förderung des Unter stützungsvereins zu den Aufgaben seines Lebens. Die allgemeine Achtung, welche der ernste und einsichtsvolle Mann im Kreise seiner Berufsgenossen genoß, der edle, hochherzige Sinn, der ihn auszeich nete und den er aller Orten bethätigte, die große Freude und Lust und die Geschicklichkeit, mit welcher er gewisse Arbeiten aussührte, die in statistischer und anderer Beziehung das Bild erweiterten, das von den Leistungen des Vereins zu geben war, um deren Bedeutung und Werth darzulegen, machten es Müller vor Vielen möglich, die Lebensaufgabe, die er sich gestellt, zu erfüllen. „Sein Streben, dahin zu gelangen, daß der Verein seine Mittel zu förmlichen Pensionen für die durch Alter oder Krankheit hilfs bedürftig Gewordenen verwende, mußte er zwar als nicht durchführ bar aufgcben; hieraus aber entwickelte sich das vom Verein seither sestgehaltene Prinzip, seine Mittel hauptsächlich;» den fortlaufenden Unterstützungen herzugeben, die beinahe die Pension ersetzen, ans welche Diejenigen zur Fristung ihres gebrochenen Lebens angewiesen sind, welche durch eigene Thätigkeit die Mittel dazu nicht zu erwer ben vermögen. „Wie bedeutend die Leistungen und die Wirksamkeit des Ver eins unter Müller's Vorsitz gewesen, zeigt ein Vergleich des Jahres berichtes 1861 mit dem des Jahres 1871. „Schon 1870 glaubte unser Freund, daß seine Kräfte nicht mehr ausreichten, diese größer und größer werdenden Verhältnisse des Vereins als Vorsitzender weiterzusühren und es war seine be stimmte Absicht, die zu erfüllenden Aufgaben schon damals jünger» Händen zu übergeben. Ließ er sich nun zwar bewegen, solches Vor haben noch auszuschieben, so legte er doch, da seine nicht mehr feste Gesundheit Schonung und Ruhe bedingte, in der Generalversamm lung des Vereins vom 26. März 1871 — heute gerade vor 5 Jahren — sein Amt als Vorsitzender nieder. „Darauf zum Ehrenmitglicde des Vorstandes erwählt, nahm Müller wohl noch einige Zeit mit dem alten Interesse für den Ver ein an den Vorstandssitzungen theil, bis dann freilich bald das immer heftiger auftretende körperliche Leiden, das er ohne Klagen und mit der ihm vor Vielen eigenen Ergebung ertrug, es ihm untersagte. „Was Müller für unseren Verein gethan und gewirkt, bleibt unvergessen: es ist von Segen für den Verein gewesen; der Verein wird das Andenken an seinen Wohlthätcr alle Zeit in Ehren be wahren." Der Vorsteher theilte sodann mit, daß dem Verein gestern ein Legat von Dreitausend Mark zugcgangcn sei. Es sei ihm nicht gestattet, den Namen des würdigen Erblassers zu nennen, aber der ! Verein werde auch ohne die Nennung des Namens das Andenken eines solchen Wohlthätcrs ehren. I5S
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