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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1926
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- 1926-07-03
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- 03.07.1926
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X 152, 3. Zuli 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. hinaus bekanntmachte. Anher in der im Geburtshanse E. T. A. Hofs inanns befindlichen Sortiments- und Antiqnariatsbuchhandlnng liegt die Lebensarbeit des Jubilars in dem mit Liebe gepflegten kleine» heimatkundlichen und wissenschaftlichem Verlage. Um die Vielseitig keit zu zeigen, führen wir nur einige von den ungefähr 120 Titeln auf: Joachim, Das Treßlcrbuch der Marienburg, ein hochwertig wissen schaftliches Werk: Altpreußische Monatsschrift; Oberländer Geschichts blättcr; Mitteilungen der Literarischen Gesellschaft »Masovia : Ncichermann, Plattdütsche Spoaßkes; Joh. Ambrosius, Gedichte und eine ganze Reihe wissenschaftlicher Abhandlungen. Möge es dem In bilar noch lange Jahre vergönnt sein, an der Stätte seiner Tätigtet, zu weilen, ein Vorbild der Gewissenhaftigkeit. Aus An las; des 50jährigen Berufsjubiläums und 40jähriger un- ununterbrochener Tätigkeit im Hause Carl Fr. Fleischer in Leipzig wurde Herrn Buchhändler und Prokurist Johannes Schmidt am 1. Juli d. F. durch den Inhaber der Firma im Aufträge des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler das tragbare Silberne Ehrenzeichen des Buchhandels überreicht. In einer kleiner Feier hatten sich Inhaber, Prokuristen und Angestellte zusammengefunden, um dem Jubilar herzliche und gute Wünsche auszusprechcn. Wert volle Jubiläumsgeschcnke wurden überreicht. Aller Wünsche gipfelten in dem einen Wunsche, das; es dem Jubilar vergönnt sein möge, auch noch das fünfte Jahrzehnt seiner beruflichen Betätigung im Hause Carl Fr. Fleischer in guter Gesundheit zu vollenden. 50. Geburtstag. — Der Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Buchhandlnngsgchilsen-Verbandcs in Leipzig, Herr Otto Krüger, beging am 2. Juli seinen 50. Geburtstag. Eine Würdi gung seiner Verdienste findet sich in Nr. 7 der Mitteilungen des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandes. Gestorben: am 28. Juni nach kurzem schweren Leiden im 52. Lebensjahre Herr Curt Zenker, Mitinhaber der Firma H. A. Ludwig Degener in Leipzig. Der Verstorbene trat 1906 in die Firma ein und war seit dem Ausscheiden des Herrn Degener, des Gründers der Firma, als tätigem Teilhaber im Jahre 1922 ihr Scniorchef. Zu dieser Zeit trat Herr Verlagsbuchhändler Friedrich Arndt in das Geschäft ein, der es weitcrführt. BerkehrrnaAWeli. Berliner amtliche Devisenkurse. -m I. SÄ 1SM am 2. Juli 1926 Geldkurs Drl-slu-z Geldkurs Briefkurs . , F 20,413 2°,4°S W,.l 20,462 168,52 168,91 > 1.689 1,693 1,698 92,17 92,41 92,03 92,27 . 100 Kr. 111,23 111,51 111,21 . 100 Kr. 112,54 112,82 112,46 112,74 New York. . . . 1 z 4,195 4,205 Belgien. . . . 100 Frc». 11,52 11,56 11,375 Italien.... 100 Lire 15,11 15,15 14,90 14,94 ! Paris 11,43 11,47 11,32 11,36 ^ 81,16 81,36 81.18 81,38 67,85 68.01 67,27 67,43 ^ 0,66 0,662 0,662 1 Yen 1,970 1,974 1,976 Prag 12,421 12,461 12,461 '' ,'00 Znnm. 10,55 10,59 21,455 3,045 100 Dinar 7,43 7,45 100 Schill. 59,30 59,44 100000 Kr. 5,87 5,89 5,875 5,895 100 Guld. 81.08 81,28 81.05 81,25 Kvnstantinvpel 1 türk. ^ 2,245 2,255 2.26 2.27 Athen .... 100 Drachm. 5,19 5,21 5,19 5,21 R »kn reff . . . . 100 Lei 1,985 2,005 Warschau. . . 100 Zloty 43,59 43,81 Riga 80,70 81,10 Reval .... Posen . . . . . 44,08 44,32 '00 41.195 41,405 — bpreWal. Offener Brief an Herrn vr. i>. c. Eugen Diederichs. Sehr geehrter Herr vr. Diederichs! Vor mir liegt das neueste Heft des »Ochs vom Lauenstein«. Sie selbst nennen es mit bestechender Verwegenheit »Organ des Gesamt- buchhandels in kleinstem Umfange, aber in größter Perspektive« und zeichnen verantwortlich als Herausgeber, erwarten also wohl selbst, § daß wir Leser mit großen Maßstäben an das Heft hcrautreten. Nach > einem bunten Strauß von zum Teil vortrefflichen Aufsätzen findet sich auf Seite 63 folgender verblüffender Erguß »eines 50jührigen«, den ich zum besseren Verständnis hier anführen muß: »Die nächste Generation. Die Erziehung und Ausbildung der nächsten Generation ist ohne Zweifel das Wichtigste, was wir zu tuu haben. Aber die nächste Generation, also die Menschen, die heute den Jung-Buch- handel ausmachen, haben doch vorläufig gar keine Möglichkeit, sich irgendwie an maßgebender Stelle zu betätigen. Für die nächsten 20—30 Jahre lasten noch die Leute auf dem Buchhandel und auf dem wirtschaftlichen Leben überhaupt, die heute 30 und 10 Jahre alt sind, und es entsteht die wichtige Frage, ob die Welt nun so lange warten soll, bis diese abgestorben sind. Ich bin nicht geneigt, die kommende Generation zu überschätzen, aber dringend ist die Frage, wo denn die besonderen Qualitäten der gegenwärtigen Gene ration und insbesondere der Zwischen-Gcneration liegen, die für längere Zeit noch als Inhaber und Leiter der Unternehmungen gelten wollen. Wenn man die ganze Frage mit diesem Gesichtspunkt be trachtet, so bleibt gar nichts anderes übrig, als auf eine katastrophale Abwärtsbewegung zu rechnen, auf eine Ebbe, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Was heute im Sortiment und Verlag von Bedeu tung ist, wird durch einige alte Herren vertreten, die 60 Jahre alt und älter sind und die sich mehr oder weniger jung erhalten haben. Was unmittelbar hinterher kommt, das sind die zwiespältigen Men schen, die zwischen einer alten und einer neuen Zeit stehen und weder die eine noch die andere begriffen haben.« Ich freue mich herzlich des Lobs, das hier ein 50jähriger einem 60jährigen spendet; dieser Fall ist nicht häufig. Es könnte zwar mißgünstige Leute geben, die Ihnen, sehr geehrter Herr Diederichs, den Abdruck dieser Anerkennung als Eigenlob auslegen möchten, das ja nach alten Feststellungen einen unangenehmen Duft verbreitet. Aber ich stimme gern in das Lob ein, ebenso in das für den Jung-Buch- handel, denn es ist mir unzweifelhaft, daß sich in unserer jungen und jüngsten Generation zahlreiche, von wirklichem Idealismus und ern stestem Streben erfüllte Kräfte befinden, auf die wir große Hoff nungen zu setzen Und die wir mit allen Mitteln zu stützen und zu för dern haben. Dagegen ist das Urteil über uns 40jährige für uns recht niederschmetternd. Woher sollen wir Unglücklichen noch den heule sehr dringenden Mut nehmen, wenn unsere Trottelhaftigkeit nns üi so überzeugender Weise von denen, die auch einmal 40 Jahre alt waren, bescheinigt wird? Ihr 50jähriger Herr Mitarbeiter hält sich ersicht lich nicht mit Kleinigkeiten auf, sondern liebt runde Formeln; er zieht es vor, eine ganze Generation auzubellen, statt bestimmter Per sönlichkeiten. Dieser weisen Vorsicht entspricht der Mut, mi/ dem er seinen eigenen Namen verschweigt; so müssen wir leider den Heraus geber, der sich damit identifiziert, haftbar machen. Sie versäumen keine Gelegenheit, darauf hinzuweisen, daß es aus den Geist airkommt, in dem wir die Jugend erziehen. Ich bin nun der Meinung: Erziehung ist nur durch Beispiel möglich, und kaun nicht finden, daß das Beispiel, das Sie geben, sehr glücklich ist. In einem wundervollen Kapitel in den »Wanderjahren« predigt Goethe als das erste Erfordernis Ehrf u r ch t, und ich glaube, man kann sehr wohl Zöpfe äbschneiden und dennoch Ehrfurcht haben. Es kommt dabei eben auf ein gewisses Unterscheidungsvcrmögen und Augenmaß an. Dünkel ist nur die unsympathische Form von Dummheit, uns wenn Sic als 60jähriger im Schmuck weiße.- Haare ganze nachfolgende Generationen in Ihrem »Organ« anpöbcln lassen und in einer mir aufdringlich erscheinenden Art um unsere jüngste Generation buhlen, so erziehen Sie durch dieses Beispiel keine Führer-Persönlichkeiten, wie wir sie uns wünschen müssen, sondern Sie züchten Dünkel und aufgeblasene Phraseure. Ich habe von jeher zu den aufrichtigen Verehrern Ihrer Vcrlägstätigkeit gehört, und es schmerzt mich zu sehen, wie Sie persönlich auf dem besten Wege sind, nicht mehr ernst genommen zu werden. Ich kann auch nicht begreifen, warum ein Verleger, der sowohl in dem inneren Aufbau, als dem äußeren Gewand seines Verlags größten Ernst und hervorragenden Geschmack bekundet, uns in einem Lebensalter, dem das Vorrecht der Abklärung und Lebensweisheit zusteht, mit derartigen Leichtfertigkeiten ennuyiert und sich durch Geschmacklosigkeiten wirkliche Freunde entfremdet; hoben doch auch Sie selbst stets alle, die dem großen »Satansmeister« nicht den Nocksaum küssen, mehr oder minder herzhaft als Idioten be leumundet. Solange Sie nur Werke Ihres Verlags ankündigen, mögen Sie Ihre Stimme laut erheben und den Mund voll nehmen, obgleich ich glaube, daß wirkliche Kultur nicht geräuschvoll einherschreitet: wollen Sie aber beginnen, den deutschen Buchhandel und namentlich dessen Jugend zu erziehen, so geben Sie ihm auch persönlich das Beispiel der Würde und der Weisheit, das Ihre Verlagsarbeit von 843
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