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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1926
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- 1926-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1926
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- Deutsch
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>6 160. 13. Juli 1926. Redaktioneller Teil. Max Dessoir als Gastprofessor in Argentinien. — Professor Max Dessoir wird zu Anfang August, einer Einladung der Deutsch- Argentinischen Gesellschaft folgend, sich nach Buenos Aires be geben, um in der Philosophischen Fakultät der dortigen Universität eine Reihe von Vorträgen zu halten. Daran werden sich voraus sichtlich Vorlesungen in anderen siidamerikanischen Universitätsstädten anschließen. BerkelirsliachrWeii. Berliner amtliche Devisenkurse. am 10. Juli 1S2S am 12. Juli 1926 Geld kur« «lies,ui« Geldkurs Briefkur- . I ^ 20 «01 20.40 20 52 168 51 1.698 1.694 Oslo »2.17 111,45 112,67 . i r 4.195 4,205 Belgien. . . . . 100 gsrc». 9.85 8,83 . 100 Lire 14 43 14. 6 14 20 . 100 gucS. 10.84 10.545 10 585 . 100 Frcs. 81 16 81,19 81,39 . ,00 Peseta- 66 52 66.68 66 27 66 43 . 1 MilrctS 0,658 0.660 0,659 0,'61 Japan .... . 1 ?1en 1.SV6 1,970 1.97 1,974 Prag . 100 Kr. 12,422 12,462 12,422 12,462 LMabvn"^ .' .' 10,548 10,588 10.55 10. 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In der Frühe schon hatten der B u ch h ä n d l e r ve r e i n Rübezahl un- die Gesellschaft zur Förderung buch händlerischer Fachbildung durch Abordnungen ihr verdientes Vorstandsmitglied beglückwünscht. 75. Geburtstag. — Der in Buch- und Musikalienhändlerkreifen wohlbekannte frühere Prokurist Herr N. K'a tz s ch m a n n begeht am 14. Juli 1926 im Ruhestand seinen 75. Geburtstag. Nach 55jähriger arbeitsreicher und erfolgreicher Tätigkeit bet der Firma Breitkopf L Härtel kann er noch bei guter Gesundheit diesen Ehrentag begehen. Gestorben: am 8. Juli d. I. >im Alter von 73 Jahren Herr Bernhard Grosz in Leipzig nach langer schrverer Krankheit. Der Verstorbene war Seniorches und Gründer der Knnstanstalt B. Grosz Aktiengesellschaft, Leipzig. 50 Jahre seines Lebens hat er seinem Unternehmen gewidmet und es durch unermüdlichen Fleiß und zielsichere Führung zu seiner heutigen Größe gebracht. Paul König f (s. Bbl. Nr. 150). — Dem Abl. wird noch folgender Nachruf zur Verfügung gestellt, der in Nr. 5 der Deutschen Wacht- Batavia erschienen ist. Am Dienstag, dem 18. Mai, mittags, ist Paul König, der Geschäfts führer des Deutschen Bundes und der Deutschen Wacht, unser treuer Mitarbeiter, zu Buitenzorg nach längerem Leiden entschlafen. Ein guter Mensch, ein guter Deutscher, ein wackerer Kamerad ist von uns gegangen. Bis zum letzten Augenblick hat er für die deutsche Sache gearbeitet. Noch am Dienstag vormittag, am Tage seines Todes, er- > hielten wir von ihm in Batavia verschiedene schriftliche Mitteilungen. Das letzte, was er uns mit Bleistiftnotizen von seiner Hand einsandte, ! war der Aufruf zu einer Sammlung für die Kriegergräber von Tsing- ! tau. Dort in Tsingtau hat auch Paul König gestanden, bereit, sein Leben fürs Vaterland zu opfern. Er blieb erhalten. Es harrte feiner noch eine Aufgabe fern im Süden unter Palmen, die für ihn die Krönung seines vaterländischen Strebens war. In beinahe sechs jähriger Arbeit hat er sie gelöst. Uns aber ist es eine Ehrenpflicht, heute Paiü Königs an erster Stelle der von ihm so trefflich und mit so viel Liebe betreuten Zeitschrift zu gedenken. Paul Hermann König wurde am 18. Juli 1882 zu Weimar in Thüringen geboren. Er lernte in Weimar im Buchhändlerfach, war dann längere Zeit in Italien tätig und ging im Jahre 1607 von Italien aus nach China. Dort arbeitete er beim »Ostasiatischen Lloyd- in Shanghai. Als der Krieg ausbrach, meldete sich König, der wegen eines Herzfehlers in Deutschland dienstuntauglich erklärt war, sofort als Freiwilliger in Kiautschou. Er gehörte als solcher zur Besatzung des Jnfantcriewerkes lll, einer Mittelstellung. Die Besatzung schlug verschiedene Sturmangriffe ab, erlag jedoch am 6. November, als der Feind die Schwäche der Zentrumsstellung erkannt Hane und deshalb seine Hauptanstrcngungen ans dieses Werk konzentrierte. Während der Verteidigung war König dein Kommandanten des Werkes eine große Stütze. Mit seinem Humor erheiterte er den Verteidigern so manche trübe Stunde; er trug viel dazu bei, gerade in den letzten Stunden den Mut der Besatzung zu entflammen. Mit seinen Kame raden warf er sich immer wieder dem anstürmenden Feind entgegen. Nach seine. Gefangennahme stellte er sich dem Kommando sofort zur Verfügung und leistete als Kenner der östlichen Verhältnisse gute Dienste. Er kam ins Lager Marugama und dann ins Lager Bando. Gemeinsam mit seinem Shanghaicr Freund, dem vor kurzen in Soera- baja verstorbenen Herrn Tittel, übersetzte er in der Gefangenschaft vom ersten Tage an die englischen nnd japanischen Zeitungen und sorgte fiir die Nachrichtenverbreitung. Eine Fortsetzung dieser Tätigkeit bildete später die Gründung des »Bando Tagblatt«, eines Blattes, das neben geistiger Anregung und gemütvoller Aufheiterung zum Zwecke hatte, den einzelnen Mann ständig über die Geschehnisse in Europa zu unter richten. Einer der Hauptleitcr dieses Blattes war Paul König. Ein weiteres Werk, dessen Hauptverdienst bei König liegt, ist »Fünf Jahre hinterm Stachcldraht«. Weiter verfaßte König humoristische Vorträge, die den Kriegsgefangenen Lichtpunkte im traurigen Einerlei der langen fünf Jahre waren. Während der Grippe-Epidemie im Lager war König seinen Kameraden ein treuer Pfleger. Im Jahre 1920 kam König nach Batavia, wo er die Geschäfts führung des Deutschen Bundes und der Deutschen Wacht übernahm. Alle wissen, was König insbesondere fiir die »Deutsche Wacht« ge wesen ist. Mit viel Fleiß und Geschmack hat er die Zeitschrift auf die heutige Höhe gebracht. Wer mit ihm zu tun hatte, kennt seine Hin gabe und Freundlichkeit. Unermüdlich hat er getrachtet, das Deutsch tum im Deutschen Bund zu sammeln. Immer wieder hat er die Lands leute, die gleichgültig oder verdrossen zur Sette standen, an ihre Pslichi gemahnt. Seit zwanzig Jahren fern der deutschen Heimat, war er des Deutschtums getreuer Eckart. Eine Sorge hatte er manchmal: ob er wohl die »Deutsche Wacht« überleben würde. Dieser Sorge ist er, der Treue, heute enthoben. Am 16. Juli 1923 verheiratete sich König zu Buitenzorg mit Char lotte Plötz, die ihm in den drei verflossenen Jahren brav zur Seite ge standen und ihn in den letzten Monaten treulich gepflegt hat. An fang März warf ein Malaria-Anfall König nieder. Darnach kam er wohl wieder ins Kontor, aber da sich inzwischen Thrombose einge stellt hatte, verordnetcn ihm die Arzte strengste Ruhe. Beseelt von Arbeitsdrang, konnte er die ihm auferlegte Ruhe nicht halten. In seinem Arbeitszimmer ist er gestorben. Es mar ein trüber Nachmittag, als wir Paul König in Butten zorg zu Grabe trugen. Des Lebens heiter strahlendes Sonnenlicht war nie auf ihn gefallen. Auch sein Humor war Fröhlichkeit ans ernstem Grund. Er hat Not und Sorge gekannt sein Leben lang. Aber seine größte Sorge galt stets den anderen: sie galt dem alten Mütterlein im fernen Weimar, sie galt dem großen deutschen Vater land. Wie Tränen netzten Regentropfen die leuchtenden Blumen der Kränze und die deutschen Farben, die seine Bahre deckten. Landsleute ans Buitenzorg und Batavia standen neben der Witwe am offenen Grab. Der deutsche Generalkonsul, Herr von Keßler, schilderte des Verblichenen Lebenslauf und dankte ihm im Namen der Reichsbehör- den für alles, was er für sein Vaterland getan. Mit bewegten Worten »ahm der Präsident des Deutschen Bundes von dem treuen Mitarbeiter Abschied, nnd sein Kriegskamerad, Herr Lendrich, rief ihm ein letztes Lebewohl zu. Dann ward es still, und unhörbar zog durch die Tscmaras des stillen indischen Friedhofs die alte deutsche Weise: >Jch halt' einen Kameraden « 883
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