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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1926
- Strukturtyp
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- 1926-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1926
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160, 13, Juli 1028, Redaktioneller Teil. Sinne sind genau wie im Buchhandel jetzt überall die Berufs- bildungsfragen in den Vordergrund des Interesses gerückt. Vor einiger Zeit schon hat die Vereinigung deutscher Arbeitgeberver bände einen Arbeitsausschuß für Bevussa-usbikdung gegründet. Ferner ist z, B. im Rahmen des Ansschusses für wirtschaftliche Verwaltung beim Reichskuvatvriuni für Wirtschaftlichkeit (Berlin NW 7, Schadowstraße 1 S) ein Fachausschuß für Berkaufswesen gegründet worden, der vom 28, Juni Ibis 3, Juli 1926 in den Räumen des Organisations-Instituts I>r, Piorkowski, Berlin W 06, Leipziger-Str, 110/16, einen praktischen Anleilungskursus für Ver kaufsleiter veranstaltete. Der Kursus unisaßte die Darstellung von Auswahl- und Anleitungsmethodcn des Verkaufspcrsonals, Borträge über Mittel zur Förderung der Arbeitsfreude, die ver schiedenen Arten der 'sachlichen und persönlichen Kundenwerbung, Feststellung des Verkaufserfolges, amerikanische Bcrkaufsmcthoden, Besichtigungen in führenden Berliner Häusern, neue technische Hilfsmittel für die Werbung, Der 'Buchhandel steht also mit seinen Bestrebungen nicht mehr 'allein. War er auch als erster aus idem Plan, so wird er nun 'vielleicht von diesen allgemeinen Bestrebun gen mancherlei Anregungen erhalten können, über die Lage speziell im 'Buchgewerbe 'berichtete die "Indu strie- und Han-delSzeitnng» Mitte Juni im besonderen Hinblick auf die Verhältnisse in Leipzig: Die Beschäftigung im Buchdruck ist gegenüber dem Vormonat ein wenig zuriickgcgangen. Der Verlag hält nach wie vor mit Auf trägen infolge Absatzmangetr zurück: nur einige wenige populär wissenschaftliche Werke und Lehrwerke mache» davon eine Ausnahme. Auch die Industrie zögert noch immer mit der Erteilung von Propa- gandallfträgen. In dem Buchbindereigowcrbe herrscht seit b«» letzten Monaten eine sehr starke Depression, die parallel geht mit der Lage in der Gesamtwirtschaft und in den Begleiterscheinungen eines völlig abhängigen Lohngewerbes noch ihre besonderen Gründe hat. Der Auftragsbestand für den wesentlich vergrößerten Apparat der Buch bindereien erweist sich immer noch als viel zu gering. Die Geschäfts lage des letzten Jahres wurde erschwert durch die Höhe der zu zah lenden Löhne und durch die Schwierigkeiten mit den Verlegern als Auftragsgeber und mit den Rohstofflieferanten. Für die Lithogra phie trafen aus einzelne» Bezirken des Inlandes recht lebhafte Auf träge ein, jedoch ist dies nur eine lokale Erscheinung, da andere Be zirke vollkommen stillicgen. Es ist nur unter den größten Schwierig keiten möglich, Aufträge zu erhallen, um so mehr, als infolge der Beengung des Absatzgebietes die Preise außerordentlich gedrückt sind. Die allgemeine kritische Wirtschaftslage spielt im Reklame- und Ans- stattungswcsen ebenfalls eine große Nolle. Die Geldverhältnissc sind immer noch sehr beengt. Jede Firma vermeidet im großen und ganzen die nicht unbedingt notwendigen Ausgaben, infolgedessen werden auch viele Wcrbepläne znrückgestellt. Das Verlagsgeschäft ist verhältnismäßig still, da das Sommergeschäft noch nicht begonnen hat und das Krühjahrsgeschäft bereits zu Ende ist. Die Kundschaft bestellt nur sehr vorsichtig, weil noch starke Lager vorhanden sind und die Kreditverhältnisse immer noch sehr zu wünschen übrig lassen. Die Lage laus dem Papiermavkt ist, 'wie wir dem -Marktbericht 'der Wirtschaftlichen Vereinigung entnehmen, wie in fast allen anderen Geschäftszweigen, gedrückt, »Der 'Mangel an flüssigen Mitteln macht es für die 'Verbvancherschaft notwendig, mit der Herstellung neuer Werke und- Auflagen, wenn diese nicht nnnin- gängkich notwendig ist, zu stoppen. Der geringe Papievbvdarf wird nur kurzfristig emgekanst, wenn 'sich auch Id-ie großen -Ver- brauchersirmen ihre 'Standard-Papiere noch wie vor ans Lager legen, um 'den jeweils für größte Mengen niedrigsten Einkaufs preis zu genießen. Die Papierpreise haben demgemäß aus Grund der -vorherrschenden Absatzkrifis einerseits, wie auch unter -dem Druck der dadurch bedingten -scharfen Konkurrenz andererseits in den letzten Monaten erheblich nachgelassen, und zwar derart, daß man nach und nach -bis an die äußerste Grenze gegangen ist. Den meisten Fabriken bleibt ein Nutzen, wie er zur Erhaltung der Lebensfähigkeit des 'Betriebes notwendig ist, nicht mehr, Isodaß viele Werke vorgezogen haben, ganz oder teilweise stillzülegen. Daraus folgt aber weiter, daß wir nunmehr wohl bei den niedrig sten Preisen augelangt sein dürften und Erhöhungen in dem Mo ment eintveten werden, 'sobald 'der Bedarf sich einigermaßen steigert. Die augenblicklichen Uuterpvsis« — welche inoffiziell sind — 'werden dann sofort 'ganz oder teilweise rer schwinden und die Fabriken bestrebt sein, wieder die regulären Preise, an denen sich nichts geändert hat, zu erzielen, um so mehr, als mit einer Senkung der Zellulosepreise jetzt kaum noch gerechnet werden kann, da sich die Zellulosefabrikation ein immer größer werdendes Ab satzgebiet in -der Kunstseiden Industrie erschließt,» Die Kursver- befserungen für Werte der Papierindustrie, di« gleichwohl in der letzten Zeit 'festzustellen waren, werden 'damit begründet, daß die Geschäftslage in letzter Zeit ein günstigeres Aussehen bekommen hat. Es -ist nun allerdings, wie die »Grünen Briefe für Kapital und Wirtschaft» hervorhoben, für die gemischten Betriebe eine Besserung im Geschäftsgang zu verzeichnen. Ungünstiger aber ist die Lage bei den reinen Papierfabriken, die immer noch in großem Umfang« unter der allgemeinen Wirtschaftskrise zu leiden haben. Die Papier erzeugende Industrie halte am 31, Mai 10,7^ Voll- arbeitslose und 13,2N Kurzarbeiter, Me gleichen Zahlen im Buchdruck- und Buchbindergewerbe sind 18,5^ und 13,21/6. Die in -den oben angeführten Berichten ongodeu-tete Pro-dnkti-onsbe- schränknng des Buchhandels wird bestätigt durch die Zahlen der erstmalig im Börsenblatt angekündigten stleuigkeiten, Es wurden davon gezählt: ISIS 1914 1921 1922 1923 1924 1926 Januar 1192 982 1299 1056 989 800 1096 Februar 1303 1085 1249 1173 1275 1177 1115 März 938 1163 1231 1402 1422 1235 1217 April 1254 1071 1562 1492 I0S8 1396 897 Mai 1629 1475 1227 1191 1109 1341 902 Juni 1051 1170 1223 1376 1331 1220 1087 zusammen 7367 6946 7791 7690 7224 7171 6314 Das Monatsergebnis für Juni ist also dieses Jahr zwar höher als 1913, -das Gesamtergebnis für das erste Halbjahr ist aber doch das modrigste unter allen gezählten Jahren der letzten Zelt, auch niedriger als für 19l3 und 1914, die beiden letzten Vvrlrisgsjahre. Man darf also von einer starken Einschränkung reden. Abzu warten bleibt freilich, ob "das zweite Halbjahr dieselbe Tendenz bc-i-behält oder ob etwa die Zahl für Juni schon wieder eine Neu- belebnng der Berlegerlust andentet. In der »Frankfurter Zeitung- hat kürzlich im Rahmen einer Aufsatzreihe über »Wege zur Rationalisierung» l>r, Walther Loh- meyer (Zürichs auch die Frage der »Rationalisierung im Buch gewerbe und im Buchhandel» behandelt. Zweifelsohne verdient das Problem aufmerksamste Boachtung, Wir können Lohmeyrr aber nicht in allem, was er sagt, zustimmen. Er hat recht, es gibt im Buchhandel »zahlreiche Quellen der -Vergeudung von Kraft, Zeit und -Stoff und der -betriebstechnischen 'Rückständigkeit-, Ist das aber bei ihm wirklich so sehr viel schlimmer als in den Zweigen von Handel und Gewerbe, die ihm nach Betriebs- und Umsatz- größc, Kapitalkraft und Warencharakter vergleichbar find? Man darf doch das Kleinstadlsortiment nicht immer mit dein Großstadt warenhaus und den Provinzvcrlag nicht nur mit dem -modernsten Fabvikbetrieb vergleichen! Für völlig verfehlt und unbegründet -halten wir auch die Behauptung, der -Buchhandel -stehe allen Ra- tionalislerungsideen besonders -verständnislos und ablehnend gegen über, Wenn nicht jeder »Pla-nwirkschafts»->Vorschlag gleich mit Heller -Begeisterung ausgenommen und sofort verwirklicht wind, so ist Idos noch lange kein Beweis für Rückständigkeit, Kann dem nicht auch -bessere Einsicht in die realen Bedingungen und Mög- -lichkeiten zugrunde liegen? Der -Verkehr über Leipzig mit allen seinen Einrichtungen war jedenfalls -schon zu einer Zeit ein Bei spiel echter Rationalisierung, als man sonst noch nicht einmal da? Work Rationalisierung kannte, -geschweige denn feine Bedeutung erkannt hatte. Man darf sich -durch Schlagworte nicht blenden lassen. Als Ziel scheint Lohmeyer vorzu-schweben die Rationali sierung des Buchhandels auf »das allbehcrrschenide Massenbuch» hin mit feinem Stiefbruder, dem teuren (subskribierten > --Edel» buch- und -das Großkaufhaus für Bücher», Der deutsche Buch handel hatte bisher sin anderes Kulturidea-I. Das hier Vorgc- 875
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