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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1926
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- 1926-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1926
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160, 13, Juli 1926, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Die Hauptversammlung der amerikanischen Sortimenter-Vereinigung in St. Louis. In St. Louis fand die diesjährige »Convention«, die Hauptversammlung der Sortimenter der ^.6.^,. (American Look8eHer8' ^88oeiation) vom 10.—13. Mai statt. Die 282 Teil nehmer der Tagung wurden einzeln mit Namen in der Nummer vom 1>ubIi8dei-8' VVeekl^ vom 22. Mai aufgeführt. Viele Besucher hatten ihre Frauen mitgebracht, abgesehen von den vielen weiblichen Buch händlern, die Mitglieder sind. Das große Gruppenbild, das wie in den früheren Jahren beigegeben ist, zählt ungefähr 150 Personen, davon ein gutes' Drittel Damen. Die Vereinigung hat jetzt ungefähr 800 Mitglieder, die Zahl der in den Vereinigten Staaten tätigen Sorti menter beträgt etwa 10 000. Ein Bibliothekar erwähnte in seinen Begrüßungsworten an die Versammlung, daß die Amerikanische Bibliothekar-Vereinigung 50 Jahre alt sei und 8000 Mitglieder be sitze, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Buchhändler-Vereini gung, wenn sie dies für Amerika ehrwürdige Alter erreicht haben wird, auch 8000 Mitglieder zählen möge. Ein anderer Biblio thekar, vr. Arthur E. Bostwick, der Leiter der öffentlichen Bibliothek in St. Louis, hielt eine bemerkenswerte Rede, aus der wir einiges wiedergcben wollen. Er erklärte in geistreichen Ausführungen den Zweck von Bibliotheken, der sich ganz gleich geblieben sei, von den chinesischen Bibliotheken vor 2000 Jahren, den römischen und denen des Mittelalters bis heute: Werkzeuge der Bildung zu sein. Neu sei aber die Erziehung der Massen, die sich die amerikanischen Biblio thekare zum Ziel gesetzt haben. Er sagte: »Wir als Bibliothekare und Sie als Buchhändler arbeiten auf ein Ziel hin: Gedanken in Form von Büchern ins Volk zu tragen; die Herausgeber von Zeitschriften und Zeitungen verbreiten das gedruckte Wort in etwas anderer Form, Lehrer benutzen das gesprochene Wort in Verbindung mit dem ge schriebenen, und die mündliche Verbreitung wird auch von der Geist lichkeit, von Vortragenden und dem Rundfunk bewirkt. Malerischer Formen bedienen sich Künstler und Photographen und neuerdings der Film. Viele Gruppen sind bei der Arbeit, Geistesgut zu verbreiten, ein großer Prozentsatz der schassenden Menschheit ist daran beteiligt.« Der Redner gab dem Wunsche Ausdruck, daß alle Kräfte Hand in Hand arbeiten sollten und sich daher ganz von selbst Bibliothekare und Buch händler bei dieser Arbeit treffen müßten. Der amerikanische Biblio thekar als Sohn eines praktischen Volkes stehe mitten in dieser Praxis und nehme für sich in Anspruch, derjenige zu sein, der dem Bedürfnis der Leserwelt nicht nur am meisten entgcgenkommt, sondern das Lese- bedürfnis selbst am besten weckt. Er erwähnte weiter, daß es wohl bis jetzt nur in Amerika vorkommt, daß Bibliotheken Leser oder künf tige Leser in Räume führen, in denen diese sich ganz selbständig mit den vielen Büchern beschäftigen und jedes Buch ihrer Wahl mitnehmen Lürfen, um es zu Hause zu lesen. Der Redner will das alte Märchen zerstreuen, als gäbe es einen Wettbewerb zwischen Bibliothek und Buchhandel. Die Bibliothek ist nach seiner Meinung nur eine Vor schule für den Bücherkauf, wofür er Beispiele gibt. Er sagt, jedes ge lesene oder gar mehrfach gelesene Bibliotheksbuch zöge Käufe tu einer Buchhandlung nach sich. Ein Kinomanu habe ihm einst 50 Stücke des Buches gegeben, das gerade als Film lief. Sie waren in wenigen Stunden verliehen, und manche Buchhandlungen hätten darauf mehr als fünfzig Stück von diesem Buch verkauft. Er betonte aber: »Es war ein gutes Filmstück und ein gntes Buch«. Der Amerikaner ist iin allgemeinen davon abgekommen, für schlechte Ware umfangreiche Reklame zu machen, vr. Bostwick gibt zu, daß einige Bibliothekare so weit gegangen seien, Bücher All verkaufen, um den Wünschen ihrer Leser ganz gerecht zu werden, er hält dies aber weder für notwendig noch wünschenswert, der Bibliothekar soll nur Büchcrbesitz befür worten, und die Bibliothek soll die große Prüfungsanstalt für Bücher sein, der Buchhändler hat das übrige zu tun. Wir schicken ihnen täg lich Kunden. Was die Buchhändler zusammen mit den Bibliotheken in den Staaten noch zu leisten haben, sieht man, wenn ab und zu ein Redner wirkliche Zahlen bringt. So sagte einer, daß es in den Ver einigten Staaten von 100 Millionen Menschen 75 gäbe, die noch keine Bücher lesen und kaufen. Ein bei uns noch wenig bekannter Gegenstand war der Inhalt des Vortrages des Vizepräsidenten der 8t. b.oui8 lnduZtlial 8avin§8 1'ru8t Comp, über Abzahlungsgeschäfte im Buchhandel (In8ta1inout Zolling). Sie haben in Amerika eine ungeheure Ausdehnung und werden schon seit 50 Jahren getätigt. Große Verluste werden durch Versicherung vermieden, durch bindende Verträge mit den Käufern und eine beträchtliche Anzahlung. Im Buchhandel ist das Abzahlungs geschäft noch nicht so eingeführt, dagegen gibt es acht Geschäftszweige, in denen riesige Umsätze darin erzielt werden: Möbel, Pianos, Rund funk-Anlagen, Staubsauger, Waschmaschinen, Autos, Juwelen und Phonographen. Die Schätzungen über die Gesamtsumme der Ratcn- 878 geschäfte in den Vereinigten Staaten im Jahre 1025 gehen von 3>4 bis 8 Billionen Dollar. Der Redner empfiehlt, keine Abzahlungs geschäfte unter dem Gesamtwert von 50 Dollar zu machen, weil sich sonst die Unkosten nicht lohnen, und stellt eine kleine Rechnung auf. Ein Gegenstand (Bücher), der im Einzelhandel 110 H kostet, müßte bet Abzahlung zu 110 Z verkauft werden; die Anzahlung beträgt 26 Z, die Monatsraten 9 H. Bei einem Verkauf zu 110 Z würde die An zahlung 25 S betragen und die Raten 8.50 § monatlich. Aber bet ge nauer Berechnung wären eben die vorher genannten Zahlen richtig. Manche Geschäfte haben ihren Umsatz durch Einführung der Abzahlung um 60 v. H. erhöht, und die Warenhäuser seien in den Buchabtcilungen auch zur Abzahlung übergegangen. Wirkliche Verluste werden nur zu 1 v. H. angegeben. Der Redner gibt natürlich auch Ubelständc zu. Gerade so schädlich wie Überladung (ovor8toek) im Ladengeschäft sei, so natürlich auch für den Privatmann, aber das Ubcrkaufen käme im Abzahlungsgeschäft selten vor. Dem Vortrag schloß sich eine lebhafte Aussprache an, in der noch weiter die Nützlichkeit des Ratengeschäfts für den Buchhandel erläutert wurde. Zwei Anzeigenfachleute sprachen kurz über Werbung, ebenso eine Dame Mrs. Washburn. Auch in Amerika kann man nicht jedes Jahr ganz neue Gedanken über Werbung haben, und so erschien nur Be kanntes in anderer Tonart. Die Dame sagte z. B.: »Der Sortimenter hat unendliche Gelegenheiten, um für Bücher zu werben. Die ein fachsten naheliegenden Sachen werden am leichtesten übersehen . . . . Beinahe jeden Tag bringt die Zeitung etwas, das in Verkaufs- gedankcn umgesetzt werden kann: eine Vorlesung, ein Schauspiel, eine nationale Frage, alles Gegenstände, die sich eignen, Bücher daraufhin zu verkaufen .. . . « Zum Schluß gaben acht Gruppen der Vereinigung kurze Berichte: die Hochschul-Buchhandelsvereinigung (College 6ook- 8tvro8), die religiösen Buchhändler, die Warenhausbuchhändler, die Buchhändler der kleinen Städte und die der großen Städte, die Kinder buchgruppe, der Rechnungs-Ausschuß usw. Die Stadt St. Louis hatte große Anstrengungen gemacht, die amerikanischen Sortimenter zu ehren. Die große Tageszeitung »OIvbo vomoerat« hatte schon vorher stark geworben für die öffentliche Haupt-Veranstaltung im größten Saale der Stadt. Es waren dort 6000 Menschen erschienen, und die acht Berühmtheiten der Stadt, oarunter die bekannten Schriftsteller Carl Sandburg, Gilbert Frankau, Charles I. Finger hielten Ansprachen. Uber den nächsten Tagungs ort kam man zu keiner Entscheidung. Nachdem zweimal hintereinander die Versammlung im Westen getagt hat, war man sich klar darüber, daß sie wieder nach dem Osten verlegt werden müßte, denn manche großen Städte des Ostens waren sehr schwach vertreten. Dem Vorstand bleibt es überlassen, für 1927 entsprechend zu wählen. 8eb. keallexikon der deul8clien Ci1erri1urxe8cliictite. Unter Nit- >virlrunA sablroiebor IHbAslebrtor boraiwAOZeben von Co. 1925/26. 8ub8lir.-?r. jede lüek.: Nie. 3.50 (lüek. 7: IM. 5.80). Ein Reallexikon der Literatur entsprach schon lange einem Be dürfnis. Allerdings finden sich die wichtigsten Stichworte auch in jedem größeren Konversations-Lexikon, aber einerseits hat nicht jeder Literatnrfreund ein solches, und andererseits kann in einem Konver sations-Lexikon die Literatur nicht mit der Ausführlichkeit und Gründ lichkeit behandelt werden wie in einem Spezial-Lexikon. Am ehesten wäre dem Literaturfreund mit einem Lexikon der Weltliteratur ge dient, aber dieses würde einen ziemlich großen Umfang annehmen und verhältnismäßig rasch veralten. Vor Jahren hatte der Verlag von Larousse in Paris neben seinen großen Enzyklopädien und Wörter büchern auch ein solches literarisches Konversations-Lexikon heraus gegeben, aber es ist schon lange vergriffen und nicht mehr neu aufge legt worden. Das vorliegende Werk hat die Grenzen seines Gebiets wesentlich enger gezogen: es beschränkt sich auf die deutsche Literaturgeschichte und läßt die literarischen Stoffe und Motive außer acht. Diesen soll ein besonderes Lexikon gewidmet werden, und außerdem soll noch ein Personallexikon folgen. Das wären allein für die deutsche Literatur drei Lexika. Nun wird man das Personallexikon schon am ehesten eni- behren können, aber das Stoff- und Motivlexikon wird sich nicht ans die deutsche Literatur beschränken können, und da würde der Literatur- freund wohl am ehesten ein allgemeines literarisches Lexikon wünschen. Das ließe sich aber nur durchführen, wenn alle Artikel sehr knapp be handelt würden, sodaß es für wissenschaftliche Zwecke nicht in Betracht käme. Aus diesem Grunde haben die Herausgeber und der Verlag des obigen Werkes sich entschlossen, sich vorläufig auf ein Neallcxikon der deutschen Literaturgeschichte zu beschränken. Allerdings fragt cs sich,
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