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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1926
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- 1926-10-02
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1926
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230. 2. Oktober 1926. Redaktioneller Teil. dar und darf als aktuell bezeichnet werden. Es hat sich ein Ehren ausschuß gebildet, an dessen Spitze Herr Gcheimrat vr. Volkmann steht, und auch sonst wird der Plan, in großzügiger Weise siir das Interesse am Buch zu werben, von namhaften Personen unterstützt. Die künstlerische Ausgestaltung liegt in den Händen von Lothar Körner, der ein auserlesenes Programm ausgestellt hat. Die Lei tung des Arbeitsausschusses liegt in der Hand des obengenannten Verbandes. Auskünfte sind in der Geschäftsstelle, Leipzig, Hospi talstraße 25, zu erhalten. 4V. Stiftungsfest des Vereins Markthelser der Berliner Buch händler. — Ein glänzender, genußreicher Abend war es, der die über aus zahlreich erschienenen Mitglieder mit ihren Damen der Markt helfer der Berliner Buchhändler am Sonnabend, dem 25. September, in die Arminsäle, Kommandantenstraße, führte, galt es doch, das 40- jährige Stiftungsfest zu feiern. — Nachdem die Kapelle A. Weiß für musikalischen Genuß gesorgt hatte, trat der Tanz in seine Rechte, unterbrochen durch einen Prolog, den Fräulein Meta Jungnickel aus drucksvoll zum Vortrag brachte, und der den Anwesenden den Werde gang des Vereins vor Augen führte. — Der rührige I. Vorsitzende des Vereins, Herr Eugen Müller, wies in seiner Begrüßungs ansprache darauf hin, daß der Verein jetzt aus 40 Jahre seines Be stehens zurückblicke, und er sei stolz auf die Erfolge, die es dem Ver ein ermöglichten, seinen kranken und erwerbslosen Kollegen bis z-um Kriege Unterstützungen zu gewähren, und er hoffe, daß der Verein auch jetzt wieder in die Lage versetzt werde, mit Hilfe freiwilliger Spenden sein begonnenes Werk fortsetzen zu können. — Allgemeine Freude rief es hervor, als der frühere verdienstvolle Vorsitzende, Herr Albert Jungnickel, zum Ehrenmitglied,.' ernannt wurde. — Nun sorgte eine Tombola, durch die wertvolle Bücher zur Verteilung gelangten, für Unterhaltung. — Dankenswerterweise waren einige Vorstands mitglieder des »Krebs« anwesend. — Hoch angerechnet wurde es dem einzigen Prinzipal-Vertreter, dem Nestor der selbständigen Steglitzer Sortimentsbuchhändler, Herrn Otto Kunze, der es sich nicht hatte nehmen lassen, den Abend durch seine Anwesenheit zu verschönen, wo für er durch ein dreifaches Hoch seitens des 1. Vorsitzenden Herrn Müller belohnt wurde, in däs alle Anwesenden einstimmten. Herr Kunze dankte für die freundliche Einladung und die ihm dargebrachte Ovation und legte seinen kurzen Ausführungen die Worte des Sallust zugrunde: »Ooueorckia res parvae ereseunt, ckiseorckia maxlniae ckila- buntur« (Durch Eintracht wachsen kleine Dinge, durch Zwietracht werden die größten zerstört). So wie es im Gemeinde- und Staats- lebcn, auch im Eheleben notwendig sei, daß die Eintracht vorherrsche, so sei es auch im Vereinsleben, und daß diese hier gepflegt werde, das habe er empfunden, und daß es künftig so bleiben möge, das sei sein heutiger, sein sehnlichster Wunsch! — Jetzt ertönten wieder lustige Weisen und hielten die Festteilnehmer mit ihren Damen bis zum frühen Morgen in der fröhlichsten Stimmung zusammen, bis man doch endlich an ein Auseinandergehen denken mußte! — Allen, denen cs vergönnt war, dieser wohlgelungenen Veranstaltung beizuwohnen, wird diese Feier unvergeßlich bleiben. Denen aber, die sich um die selbe so verdient gemacht haben, insbesondere dem Ersten Vorsitzenden Herrn Eugen Müller und seinen Mithelfern, sei an dieser Stelle für ihre Mühewaltung der herzlichste Dank ausgesprochen. Auch den mu sikalischen Leistungen der Kapelle A. Weiß gebührt lobende Anerken nung, hat sie doch zur Verschönerung des Festes wesentlich beige tragen! . 0. X. Die Stellenvermittlung des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs- gchilfen-Berbandes (Fachgruppe Buchhandel im D. H.-V.) bringt sich erneut in Erinnerung bei Besetzung offener Stellen. Auch Aushilfs kräfte werden für besondere Arbeiten schnellstens vermittelt, und die zahlreichen Anerkennungsschreiben geben Zeugnis davon, daß durch diese Art Stellenvermittlung beiden Teilen, Prinzipal und Angestell ten, am schnellsten gedient werden kann. Auch für besonders quali fizierte Stellungen ist der Verband in der Lage, geeignete Kräfte nachzuweisen. Aufträge sind zu richten an die Hauptgeschäftsstelle in Leipzig, Hospitalstraße 25 (Fernsprecher 62 916) oder an die Zweig- gcschäftsstelle Berlin SW 11, Königgrätzer-Str. 79 (Fernsprecher Hasenheide Nr. 623). Eine für die Vcrlagswclt wichtige Unterrichtsreform in Holland. — Im europäischen und oft- und westindischen Reich der Niederlande hat der Unterricht in wirtschaftswissenschaftlichen Fächern in den letzten Jahrzehnten eine außerordentliche Ausbreitung erfahren. Hunderte von Höheren und Mittleren Handelsschulen, Ökonomischen Abteilun gen an Oberrealschulen und Lyzeen, von Abendlehrgängen usw. be- 1190 stehen heute, die jährlich weit über 20 000 Schüler aufnehmen. Wäh rend für die meisten Wirtschaftsfächer vom Staate Lehrbefähigungs- Nachweise geschaffen wurden, fehlte bisher ein Staatsdiplom für Wirtschaftssprachlcr, Neuphilologen, die an Handelsschulen die Schüler mit Wortschatz und Schriftverkehr der ivirtschaftenden Berufe bekannt und vertraut zu machen haben. Durch König!. Verfügung vom 3. Aug. 1926 (Staatsblatt 291) ist für Holland diese Lücke in der Ausbildung der Neuphilologen gefüllt und das fehlende Staatsdiplom für Neu philologen geschaffen, vornehmlich dank den Bemühungen des be kannten Förderers wirtschaftssprachlicher Forschung und Unterweisung l)r. E. E. I. Messing von der Niederländischen Handels-Hochschule (Rotterdam, Walenburgerweg 49) und seines »Vereins für sprach- kundlichen Handelsunterricht«. Aus dem Programm des für das neue Diplom vorgesehenen Staatsexamens geht klar und deutlich die durchaus neuzeitliche a u s l a n d k u n d l i ch e (in unserem Falle also de u t s ch k u nd l i ch e) Ei n st e l l u n g hervor. Die mündliche urrd schriftliche Prüfung umfaßt nämlich als Hauptgebiete: 1. Allgemeine Kenntnis von der Organisation und Technik des Güter-, Geld- und Kapitalverkehrs mit Einschluß der Unternehmungsformen: 2. Kenntnis der (hier: deutschen) Wirtschaftssprache; 3. Kenntnis der für das betreffende Land (hier: Deutschland) charakteristischen wirtschaftlichen und besonderen (staatlichen, sozialen, kulturellen) Gegenwarts-Einrich tungen, Verhältnisse, Gebräuche. Die mündliche Prüfung zu 2 und 3 geht ganz in der Fremdsprache (hier also deutsch) vor sich. Wie der Vorsitzende des Vereins für sprachkundlichen Handelsunterricht mit teilt, geht der Verein nunmehr an die Vorbereitung von Literatur- l i st e n heran, die zunächst, soweit möglich, eine G e s a m t ü b e r s i ch t über die in deutscher Sprache abgefaßte, auf die Vermittlung posi tiver Kenntnisse gerichtete Literatur bringen sollen. In dem bekannten Organ des Vereins, der von vr. Messing geleiteten Monatsschrift »De Spiegel van Handel en Wandel« sollen diese Literaturlisten nach und nach veröffentlicht und die in Betracht kommenden deutschen Ver lagswerke besprochen werden. Es kommen in Frage: Gesamtdar- stellungen (Handbücher, Nachschlagewerke, Lexika), Einzeldar stellungen und Zeitschriften, sowie Schulbüche r, die zum Gegenstand haben: I. Allgemeine und spezielle Wirtschafts kunde: Güter-, Geld- und Kapitalverkehr, Unternehmungssormcn (Han dels- und Industriebetrieb, Bankbetrieb, Betrieb der Verkehrsunter- nehmui^en: Speditions-, Fracht-, Lager- und Versicherungsgeschäft). II. Allgemeine und spezielle deutsche »B ü r g e r künde« (Der Staat und seine öffentlichen Einrichtungen). lila) Deutsche Wort- und Sprachkunde: Erklärende Wörterbücher, Behandlung der Wortfamilien, Wortschatz des Wirtschaftslebens (Kaufmannssprache, Handelsteil der Tagespresse), Stilistik, Humor in der Sprache usw. d) Schöne Literatur: Romane und Gedichte, die Probleme der wirtschaften den Berufe zum Mittelpunkt haben (Standcsdichtung). IV. Methodik des Unterrichts in obigen Fächern. Das fudctcndcutschc Buchwcscu. — Durch das tschechoslowakische Gemeiudebücheroigesetz hat nicht nur das tschechische, sondern auch das deutsche Buchwesen eine bedeutsame Förderung erfahren, und zwar in organisatorischer Hinsicht. Zmn größten Teil ist indessen der Auf schwung des sudetendeutschen Buchwesens in materieller Hinsicht der Opferwilligkeit und Tatkraft der Bevölkerung selbst zuzuschreiben, da der Staat herzlich wenig Aufwendungen hierfür macht und Sub ventionen an deutsche Schriftsteller nicht gezahlt zu werden pflegen. Der Aufschwung des sudetendeutschcn Buchwesens sei durch nachstehende Zahlen und sonstige Angaben illustriert: Im Jahre 1920 gab es 458 deutsche Gemeindebüchereien, deren Zahl bis zum Jahre 1925 aus fast 3000 stieg. Die Zahl ihrer Bände betrug insgesamt 1694 600, die der Entlehnungen 2 965 681. Die Einnahmen machten mehr als 3 Millionen -Tschechokronen aus. Die Zahl der qualifizierten Biblio thekare überstieg 2000, die in einem Verband organisiert sind. In Reichenberg wurde im Jahre 1924 die große »Deutsche Bücherei« er öffnet, die die Grundlage für die künftige Zentral-Nationalbibliothek des gesamten Deutschtums iu der Tschechoslowakei bilden soll. Mit der Herausgabe von deutschen Büchern befassen sich neben Vereinen (z. B. der Adalbert Stifter-Gesellschaft) zahlreiche deutsche Vcrlags- anstalten. Andererseits sei mitgeteilt, daß es eine Reihe deutscher Lescvereinc und öffentlicher Büchereien gibt, von denen die studentischen »Germania«, »Akademia« und »Lese- und Nedehallc in Prag« am bekanntesten sind. Diese Vorkommnisse sind von der tschechischen Presse lebhaft besprochen worden, und man hat daraus die Schlußfolgerung herleiten wollen, daß eine kulturelle Unterdrückung des Sudeten- ! deutschtums seitens der tschechischen Machthaber des Staates nicht statt-
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