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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1926
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- 1926-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1926
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- Deutsch
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166. 20. Juli 1926. Sprechsaal. sich aber Herr Dieberichs und Herr Reich! zu, so mögen sie es in einer Form tun, die nicht mehr Schaden anrichtet, als der positive Wert solcher Meinung reicht. Ich glaube an die deutsche Jugend, wenn sie ihre Aufgaben nicht aus den Augen verliert, wenn sie begreift, was vor allem unseres Volkes Wohl bedingt, wenn sie mit sicherem Instinkt den Männern folgt, die würdig sich erweisen, ihr eine neue Sittlichkeit in Beruf und Leben als anspornende, helfende, ehrfurchtgebietende Männer zu zeigen. Zu denen zählen solche, die nicht selbst von sich sagen, daß sie hoch stehen und von höheren Etagen herabschauen, sondern von denen die anderen sagen, daß sie zu ihnen hinaufschauen. Dann darf unsere Jugend die Früchte einbringen, deren Keime heute noch verborgen und beschmutzt in der voranschreitenden Genera tion liegen. Karlsruhe. ArminGräff. Deutsche Berkehrswerbung und der deutsche Auslandbuchhandel. Die »Reichszentrale für Deutsche Verkehrs werbung« versendet ein Rundschreiben an die deutschen Vereine und Verbände im Ausland, in dem sie einen »Deutschen Kalender« und einen »Deutschen Werkkalender« anbietet. Aus diesem Rund schreiben ist folgendes von besonderem Interesse: »Um diesen Kalendern für den in Vorbereitung befindlichen Jahrgang 1027 einen möglichst großen Absatz zu sichern, haben wir uns rm Einvernehmen mit dem »Bund der Ausländsdeutschen', Hauptstellc Berlin, entschlossen, besonders günstige Bezugsbedingun gen Hinzuräumen in der Art, daß wir interessierten (!) Herren Ihres Vereins die Vertriebsangelegenheit unter Zugrundelegung eines entsprechenden Rabatts für jedes vertriebene Exemplar über tragen. Der Büchhandelspreis des Kalenders beträgt Mk. 2.-50, welcher Betrag in abgerundeter Währung Ihres Landes zu er heben wäre. ^Auf diesen Preis würden wir einen Rabatt von gewähren und bei großem festen Absatz von 50 Exemplaren an den Nettobetrag mit Mk. 1.50 berechnen. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie in Ihrem Vorstande oder bei Ihren Mitgliedern diese Angelegenheit zur Sprache bringen und den für den Ver trieb der Kalender in Frage kommenden Herrn veranlassen wür den, sich mit uns direkt in Verbindung zu setzen. Wir würden dann sofort das benötigte Material zur Gewinnung der Bestel lungen, wie Prospekte, Bestellkarte, Liste zum Zirkulieren usw., so wie weitere Probeexemplare der Jahrgänge 1926 gern zur Ver fügung stellen. Sollten Sie etwa innerhalb Ihres Vereins nicht die erforder liche Vertriebsakquisition (!) vornehmen lassen können, so käme unter Umständen in Frage, ob nicht ein rühriges deutschfreundliches Unternehmen hierfür gewonnen werden könnte.« Soweit das Rundschreiben, bas unterzeichnet ist: Reichszentrale für Deutsche Verkehrswerbung. Schumacher. Wie aus der Einleitung des Rundschreibens hervorgeht, ist die Reichszentrale für Deutsche Verkehrswerbung vom Reichsverkehrs minister unter Mitwirkung der großen wirtschaftlichen Zentralver- bände gegründet worden. Es muß dann aber wundernehmen, daß eine solche halbamtliche Stelle so wenig mit den geschäftlichen Ge pflogenheiten vertraut ist. Es scheint der Reichszentrale für Deutsche Verkehrswerbung nicht bekannt zu sein, daß es Buchhandlungen gibt, die sich mit der »Vertriebsakquisition« (wie es der Brief so schön nennt) von Büchern und Kalendern befassen. Es wäre doch richtig gewesen, sich erst an solche »geschäftlichen Unternehmen« zu wenden. Fast an all den Plätzen, an denen man größere deutsche Vereine im Ausland findet, gibt es deutsche Buchhandlungen und sogar Zei tungen, was der R. f. D. V. nicht bekannt zu sein scheint, was sie aber leicht durch Nachfrage entweder beim Börfenverein der Deut schen Buchhändler oder durch das Auswärtige Amt bzw. die deut schen Konsulate im Auslande hätte erfahren köunen. Den Buchhand lungen ist es durch ihre Werbeorganisation doch am besten möglich, größere Mengen des in Frage stehenden Kalenders abzusetzen. Wenn der Absatz der R. f. D. V. nicht genügt hätte, dann wäre ihr immer noch der Weg offen geblieben, sich direkt um die Werbung durch In anspruchnahme der deutschen Vereine zu bemühen. Aber von vornherein den umgekehrten Weg zu gehen und nur bann sich an »geschäftliche Unternehmen« zu wenden, wenn innerhalb der Vereine nicht die »er forderliche Vertriebsakquisition« vorgenommen werden kann, bedeutet eine schwere Schädigung des deutschen Auslandbuchhandels. Es spielt hierbei keine Rolle, worauf diese eigentümliche Handlungsweise zurück zuführen ist. Genau so gut wie es der R. f. D. V. möglich war, die Anschriften der deutschen Vereine im Auslande zu ermitteln, wäre sie auch imstande gewesen, zu erfahren, wo sich deutsche Buchhand lungen befinden. Dies ist leider nicht der erste Fall dieser Art. Und besonders unter dem Deckmantel des Heimatdienstes wird immer und immer wieder versucht, den Buchhandel zu umgehen, und durch direkte Wer bung unter Benutzung der deutschen Vereine im Ausland versucht, in direkte Fühlung mit dem Kunden zu kommen. Warum, ist mir eigent lich nicht recht klar. Denn man bietet meist wie im obigen Falle dem Kunden denselben Rabatt, den man auch dem Buchhändler geben würde. Und der Erfolg wird nie derselbe sein, denn in den sel tensten Fällen wird man denselben Absatz erzielen, den eine Buch handlung mit ihrem festen Kundenkreis bieten kann. Ein großer Berliner Zeitschriftenverlag fand es für richtig, vor einiger Zeit den gleichen Weg zu beschreiten. Es wäre daher an der Zeit, daß sich die deutschen Auslandbuchhändler zusammentun und gegen eine derart berufsschädigende Handlungsweise energisch Stellung nehmen. Man sollte Loch annehmen, daß den amtlichen Stellen die Be deutung der deutschen Auslandbuchhandlungen bekannt sein sollte und daß man amtlicherseits alles tun würde, dieselben in ihrem Kampf, dem deutschen Buch wieder die frühere Bedeutung im Ausland zu sichern, zu unterstützen. Es wäre intevessant, zu erfahren, was die Reichszentrale für Ver-kehrswerbung zu der Angelegenheit zu sagen hat. Kapstadt, den 22. Juni 1926, k. 0. 6ox 2594. Ferdinand Stich. Wem gehören die Zeitschriften-Abonnenten? Die Firma L in Z) zahlt seit 1^ Jahren sehr schlecht. Es ist ein dauernder Kampf um die kleinsten Beträge. Schließlich riß uns die Geduld, wir verklagten die Firma und bekommen nun in endlosen Raten unser ziemlich großes Guthaben herein. Die betreffende Firma hat nun eine größere Fortsetzung einer unserer Zeitschriften. Sie bestellte diese Kontinuation ab mit der boshaften Motivierung, baß wir für unser Vorgehen Strafe verdienten. Gleichzeitig erklärte sie, daß sie die Bezieher auf eine andere, ähnliche Zeitschrift überführen werde. Es fragt sich nun, hat die Firma L bzw. das Sortiment das Recht, so vorzugehen? Sind ähnliche Fälle bekannt, die zu einer gerichtlichen Entscheidung führten, und wie find sie ausgegangen? Der Verlag, der in jahrzehntelanger Arbeit durch gute Leistung, eigene Reklame sich einen Abonnentenstamm geschaffen hat, wobei die Mitarbeit des Sortiments voll anerkannt wird, kann doch seine Abon nenten, die er nicht benachrichtigen kann, nicht der Willkür eines Ein zelnen preisgeben! Die Post gibt übrigens die Adressen der Abon nenten dem Verlag, sodaß er hier vor Überraschungen und vor der Konkurrenz geschützt ist. Wir bitten um Aussprache. Stuttgart. Verlag »Der praktische Schulmann«. „Postalischer Scherz." Einer unserer englischen Mitarbeiter sandte uns heute einige Kor rekturbogen zurück, und zwar als eingeschriebene Drucksache. Der Briefumschlag enthielt in schöner Handschrift außer dem Vermerk »resistereck» noch die beiden Worte: »krinte-ck matter«. Diese Be zeichnung stand in der Mitte des Briefumschlags und war doppelt unterstrichen. Etwas weiter unten folgten dann Name und Wohnort unserer Firma. Mit dieser eingeschriebenen Drucksache also trat heute morgen der Briefträger in unser Geschäftslokal und verlangte »Herrn Printed Matter« zu sprechen. Auf unsere verdutzten Gesichter -erwiderte er, daß er für diesen Herrn »Printed Matter« eine eingeschriebene Druck sache abzuliefern habe, und dabei legte er uns Len von einem Post sekretär (!) vorgeschriebenen Empfangsschein znr Einsichtnahme vor. Der Schein lautete tatsächlich auf den Namen -es Herrn »Printe- Matter« i. Hause Als wir dem Briefträger die Sache er klärten und ihm sagten, daß er einen Herrn »Printed Matter«, ali38 »Herrn Drucksache«, wohl in ganz Berlin nicht finden werde, meinte er gemütlich: »-Na, ick vastehe ja keen Französ'sch, aber der Postsekretär müßte det doch wissen«. — Der Briefträger hat unbe dingt recht. L. V. B. Verantwort!. Redakteur: Richard Albert i. — Bcrbag: Der Börsen verein der Deutschen Bmhhändter zu Leipzig, Deutsches BuchlhSudlerhauS. Druck: E. Hedrtch Nach^ sAbt.Ramm LSeemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion ».Expedition: Li^pzig. GevichtSweg 2S s^uchbändlerhauöl. 916
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