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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1926
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- 1926-07-20
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- 20.07.1926
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186, 20. Juli 1926. Redaktioneller Teil. Auflagenhöhe 1 000 2000 3000 4 000 5 000 6 000 7 000 8 000 9 000 10 000 Satz und Druck von 10 Bogen 1500 1 600 1 700 1800 1 900 2 000 2 100 2 200 2 300 2 400 Korrekturen—ca.20di> d. Satzkost. " 260 250 250 250 250 250 250 250 250 250 Textpapier °/°» So ck- 6/L Zuschuß 310 630 950 1260 1580 1900 2 210 2 620 2 840 3150 160 Autotypietafeln a 200 qora — 32000 gem L 0,15 ^ 4 800 4 800 4 800 4 800 4 800 4 800 4 800 4 800 4 800 4 800 Druck von 10 Bogen Tafeln 3000 3 150 3 300 3 450 3 600 3 750 3 900 4 050 4 200 4 350 Tafelpapier °/go 100.— 4- 10°/° Zuschuß 650 1 100 1650 2 200 2 750 3 300 3 850 4 400 4 950 5 600 Gefamtkosten 10 410 11530 12 650 13 760 14 880 16 000 17 110 18 220 19 340 20 450 Pro Exemplar 10.40 5.80 4.20 3.46 3.— 2.65 2.45 2.30 2.15 2.05 Ermäßigung in di» 44 28 18 14 11 8 6 6 s also zwischen einer Auslage von 2000 und 0000 Exemplaren, und man kann wohl annehmen, daß 3—4000 heute die durchschnittliche Auflagengrenze für populäre Bücher sein wird. Darüber hinaus wird sehr häufig der Verleger vor der schwierigen Frage stehen, ob er 1000 oder 2000 Exemplare eines Buches drucken soll. Da illustrativ die Rentabilität des Klicheedruckes gegenüber dem Licht druck auch von 1000 an einsetzt, wird mit der Entscheidung dieser Frage gleichzeitig auch die über die Reproduktionstechnik ge fallen sein. Komplizierter gestaltet sich die Kalkulation bei jenen kost bareren Werken, die mit farbigen Tafeln oder mit Lichtdruckrepro- duktionen ausgestattet sind. Der Vierfarbendruck kostet rund ge rechnet das Fünffache der einfarbigen Autotypie, der Farbenlicht druck das Zehnfache der einfarbigen Lichidrucktasel. Bei derartigen Tafelwerken spielt meist der begleitende Text für die Kalkulation fast keine Rolle. Man schätzt bei solchen Publikationen in der Regel richtig, wenn man bei Öuartwerken für die einfarbige Licht- drucktasel «inen Verkaufspreis von 0.80 Mark, für die farbige von 8 Mark annimmt. Da der Lichtdruck — wenigstens vorerst noch — nur für kleine Auflagen rentabel ist, wird hier mit derselben Über legung die Entscheidung zwischen einer Auslagenhöhe von 300 bis 1000 getroffen werden müssen. In England bevorzugt man heute noch für solche Werke die numerierte Auflage von 300 bis 400 Exemplaren. Bei uns ist auch der Lichtdruck populärer geworden, und man wird ohne erhebliches Risiko im Durchschnitt eine Auf lage von 600 bis 800 Exemplaren in Auftrag geben können. Wir sind im Gegensatz zu England, wo eine Auflage rasch verkauft oder dann bald im ganzen verschleudert wird, an ein langsameres Tempo für derartige Werk« gewöhnt und rechnen selten mit einem Vcrgrifsensein vor 12 bis 20 Jahren. Immerhin sind auch jene Publikationen auf einen Absatz angewiesen, der in den ersten 3 bis b Jahren wenigstens das reine Anlagekapital ohne Spesen und Zinsen zurückfließen läßt. Die Bemessung der Auflagenhöhe wird sich also in diesem Fall nach der Frage zu richten hoben, wieviele Exemplare des Buches man in jener Zeit mit Sicherheit absetzen zu können glaubt, über das Drei- oder Vierfache dieser Anzahl mit der Auflage hinauszugehen, wird sich in keinem Fall empseh- len. Daß der Preis von Büchern mit so geringer Auflage ein hoher sein muß, wird jedem verständlich sein. Damit ist nun bereits «in anderes Problem d«r Verlagskalku lation angeschnitten, das mit dem der Auflagenhöhe eng zusammen hängt. Es ist das der Rentabilitätsziffer oder des Wahrscheinlichkeitsfaktors. Die Rentabilitätsziffer spielt innerhalb der Verlagskalku lation, wenn man nach Grundsätzen zur Verminderung des ge schäftlichen Risikos bei der Herausgabe eines Buches sucht, eine noch wichtigere Rolle als die Frage der Auflagenhöhe. Eine zu hoch bemessene Auflage verursacht schlimmstenfalls Mehrkosten, die zu dem Gesamipreis der Herstellung des Satzes und der Abbil dungen kaum in nennenswertem Verhältnis stehen. Da ferner wertvolle Bücher ja nie für die nächsten fünf Jahre geschrieben sind, wäre cs falsch, sich von der momentanen schlechten Geschästs- 900 läge des Herstellungsjahres allzu sehr beeinflussen zu lassen. Auch kann jedem Buch noch ein Spätsommer erblühen. Und schließlich ist Verlegen schon immer eine Tätigkeit gewesen, -die ohne Opti mismus nicht möglich war. Mißgriffe in der Auflagenhöhe sind also kaum zu vermeiden, zum mindesten selten katastrophal. Dies ist dagegen der Fall, wenn es sich um Fehler bei der Festsetzung des Verkaufspreises handelt. Diese sind selten wieder gut zu machen, am wenigsten dadurch, daß man unter dem Ein druck schlechten Absatzes später den Preis eines Buches herabsetzt. Jeder Sortimenter wird beobachten können, welche Unsicherheit für den Ankauf wertvoller Neuerscheinungen durch die jüngsten Preis herabsetzungen und -den --antiquarischen- Verkauf von fast neuen Kunstbüchern in das Publikum getragen worden ist. Schon aus diesem Grund muß die Entscheidung über den Ladenpreis für den Verleger die wichtigste sein. Sie wird in dem Augenblick zu einer einfachen und schema tischen Rechnungsangelegenheit, wo man sich über die Rentabili tätsziffer klar geworden ist. Unter Rentabilitätsziffer -versteht man jene Anzahl von Exemplaren eines Werkes, die verkauft werden muß, -damit -die Herstellungskosten der gesamten Auflage, eventuell mit dem Pauschalhonorar, jedoch nur inklusive der Einbandkosten und der Geschäftsspesen für die verkauften Exemplare gedeckt sind. Mit anderen Worten: der Verleger muß sich, unabhängig von der gedruckten Auflagenhöhe, aus -Grund seiner persönlichen Erfahrungen ein klares Bild verschaffen, wieviele Exemplare er von einem neuen Werk in jenem Zeitabschnitt wahrscheinlich -ver kaufen wird, den er zur Deckung seiner größten Ausgaben für den längstmöglichen hält. Mit -Hilfe -dieses Wahrscheinlichkeitsfaktors läßt sich nach Abzug des durchschnittlichen -Sortimenterrabatts der erforderliche Verkaufspreis dann ohne weiteres bestimmen. Auf Grund der überraschend niedrigen Preise unserer Tage, z. B. aus dem Gebiet der Kunstliteratur, hat man nun oft den Eindruck, daß diese wichtigste Vorsichtsmaßregel einer verlege rischen Kalkulation entweder leichtsinnig übergangen wurde oder überhaupt nicht bekannt war. Dies« Preise -werden nämlich oft nur -dann verständlich, wenn man annimmt, -daß von den be treffenden Werken eine überraschend hohe Auflage -hergestellt wor den ist und daß dann der Verkaufspreis lediglich auf Grund der gesamten Auflage festgesetzt wurde. Das Resultat dürfte -dann in vielen Fällen sein, daß das Buch zunächst einen glänzenden Frühling erlebt, daß aber die Sommerernte ausblcibt, und daß sich im Spätherbst herausstellt, daß die Herstellungskosten noch kaum gedeckt sind, während große Vorräte nach den ausbleibenden Bestellungen schreien. In Zahlen gesprochen würde die Sache folgendermaßen aus- sehen: Von einem Werk, dessen natürliche Absatzbafis aus 1000 Exemplaren bestand, ist eine Auflage von 3000 gedruckt worden. Die Gesamtherstellungskosten inklusive des vertraglich für jede Auf lagenhöhe gleichbleibenden Honorars -betrugen infolgedessen statt 10 000 Mark bei 1000 Auflage 12 000 Mark, wozu dann noch Ein- bandkoste-n und Spesen pro Exemplar hinzukamen. Von letzteren abgesehen kostete also das Exemplar statt lO Mark tatsächlich nur
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