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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1926
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- 1926-07-20
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- 20.07.1926
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>!° 166, 20. Juli 1928. Redaktioneller Teil. Vörtnibl-U f. d D««n. »u^bandkl. 4 Mark. Der Preis des Buches wurde infolgedessen auf 10 Mark festgesetzt, worauf das Sortiment 30 bis 40 Prozent Rabatt er hält. Der Verleger errechnet sich einen Minimalnutzen von 6000 Mark. Nach Verkauf von etwa 1000 Exemplaren erweist sich nun das Buch so gut wie unverkäuflich. Einer Einnahme von 6000 Mark stehen noch ungedeckte Ausgaben von 6000 Mark gegen über, ein Defizit, das kaum noch einzubringen ist. Der Fehler lag nicht so sehr an der zu hohen Auflage des Werkes, dessen mög lichen Wirkungsbereich man nicht so klar übersehen konnte, als an der Vernachlässigung jeder Wahrscheinlichkeitskalkulation. In Wirklichkeit hätte sich devBerleger sagen müssen: die Gesamtkosten betragen 12 000 Mark. Es ist wahrscheinlich, daß von dem Werk in den nächsten 4 bis 6 Jahren etwa 1000 Exemplare sich ver kaufen lassen. Bei einem Rabatt von durchschnittlich 40 Prozent muß also der Ladenpreis 20 Mark betragen, damit mit 1000 X 12 — 12 000 Mark die reinen Herstellungskosten gedeckt sind. Erst was darüber geht, hätte dann den Reinverdienst aus dem Buche dar gestellt. Auf diese Weise entstehen zwar dann nicht immer billige Bücher, aber die Kalkulation wird wenigstens auf eine feste Basis gestellt und das Risiko der Auflagenhöhe ausgeglichen. Die Ent scheidung konzentriert sich dann vollständig auf die Höhe der Renta bilitätszahl, von der allein noch der Verkausspreis abhängig wird. Je mehr sich die 'Rentabilitätsziffer der Auflagenhöhe nähert, desto billiger wird der Preis; je mehr sie sich entfernt, desto höher wird er. Ihre richtige Einschätzung wird nun zum eigentlichen Kunst stück jeder Kalkulation. Es gibt kein Prinzip dafür, sie hängt von der Frage ab, wieweit man hoffen kann, durch die Verbilligung eines Buches den Absatz mit Sicherheit erweitern zu können. In den meisten Fällen betrifft aber dieses Problem nur jene Werke, bei denen die Wahl zwischen einem Preis von 12 bis 40 Mark zu treffen ist. Bei teureren Publikationen spielt dann ein Unter schied von 20 bis 40 Mark schon nicht mehr die ausschlaggebende Rolle. Gerade dafür aber können vielleicht doch als allgemeine Richtlinien dienen, daß für Auflagen unter 3000 die Rentabilitäts- zahl ein Drittel, unter 5000 ein Viertel der Auflagenhöhe betragen dürfte. Natürlich sind diese Zahlen dehnbar und beziehen sich von vornherein nur auf Werke, die wirklich ein Rifikogeschäft darstellen. Nachdem sich also schließlich das Grundproblem des geschäft lichen Wagnisses auf diese eine Ziffer konzentriert hat, deren Be deutung mit der finanziellen Größe eines Unternehmens zunimmt, bleibt zum Schluß nur noch ein« Frage zu erörtern: wie ist es möglich, die Unsicherheit in der Bemessung der Rentabilitätszisfer auszuschalten und wenigstens den Rückfluß des Anlagekapitals von vornherein sicherzustellen? Man kann hier, wenigstens für Werke bestimmter Art, z. B. für große wissenschaftliche Publikationen, nur auf zwei Möglich keiten Hinweisen, von denen erst in den letzten beiden Jahren wieder reichlicher Gebrauch gemacht wird: Zuschuß und Subskrip tion. Was die Zuschüss e zum Druck schwieriger Werke betrifft, so sind die Unterstützungen von seiten des Autors oder beteiligter Gesellschaften heute selten geworden. Dies wird sich zunächst nicht ändern. Immerhin wird sich in Zukunft doch auch wieder mancher Gelehrte daran erinnern müssen, daß auch vor dem Krieg viele Werke nicht des Honorars wegen, sondern bouvris causa und aus Liebe zur Sache sclbst-geschrieben worden sind. Das Mäzenaten tum ist mit Abschaffung der Orden und Titel verschwunden. Viel leicht erfindet man später doch wieder ein Stimulans für diese Zwecke. Vorläufig zehrt man von der Beihilfe der Deutschen Notgemeinschaft, die aber den steigenden Anforderungen auch nicht aus die Dauer gewachsen sein wird. Es wird Wohl nötig werden, daß auch die Ministerien der einzelnen Länder sich mit dieser wichtigen Frage in Zukunft befassen und sie von vornherein in ihrem Budget berücksichtigen. Man nimmt an, daß der billige Preis der französischen Bücher zu einer Zeit, wo der Franken noch gut stand, nicht ohne eine systematische Kulturpolitik der Regierung möglich war. Auch bei uns sind vor dem Krieg viele Publikationen mit Unterstützung der jeweiligen Staats- oder Hofkasse erschienen, und den Nutzen daraus hat wahrlich nicht der Verleger allein gezogen. Da aber dies alles Lösungen sind, die erst dann möglich ge macht werden können, wenn sie durch unermüdliche Bearbeitung der maßgebenden Stellen von allen Seiten her vorbereitet wer den, hat sich der Buchhandel vorerst mit seinen eigenen Mitteln beholfen, indem er immer reichlicher von der Subskriptions-Aus schreibung Gebrauch machte. Das eigentliche Wesen der Subskription besteht darin, daß sie die Herstellungskosten eines Werkes schon vor Beginn des Druckes durch Gewährung eines Vorzugspreises wenigstens zum Teil decken soll. Derartige Subskriptionen müssen meist auf Grund eines Prospekts oder einzelner Probetaseln erfolgen und stoßen, da die Termine in der Regel vor Erscheinen des fertigen Werkes schließen, aus Schwierigkeiten in jenen immer häufiger wer denden Fällen, wo der Kunde »die Katze nicht im 'Sack kaufen- will. Sie führen oft zu Verlängerung der Subskriptionstermine, wenn die gewünschte Anzahl von Subskribenten langsamer als erwartet sich einfindet oder die Herstellung des Buches unvorhergesehen« Verzögerungen erleidet. Man wird deshalb nur in jenen selteneren Fällen Gebrauch 'davon machen, wo es sich um monumentale Publi kationen mit niedriger Auflagenhöhe handelt. Beliebter ist die Subskription bei Erscheinen geworden. Man benutzt den Subskriptionspreis, der sich in der Regel 10 bis 20 Prozent unter dem späteren Ordinärpreis befindet und meist kurz fristig limitiert ist, als Lockmittel für die raschere Einführung eines Werkes. Es läßt sich gegen diese Technik, soweit sie auf teure Publikationen, besonders von Serienwerken, angewendet wird, schwer etwas sagen. Sie birgt die Gefahr in sich, daß der spätere reguläre Preis eines Markes dadurch von vornherein unterhöhlt wird. Kann man es 'dem Sortimenter wirklich in allen Fällen verargen, wenn er liegengebliebene Exemplare auch nach Sub- skr-iptionsende gelegentlich noch zum alten Preis verkauft, 'wenn der Kunde sich von vornherein auf diesen Preis eingestellt hat? Auch in Antiquariatskatalogen wird sich der Subskriptionspreis noch lange bemerkbar machen. Auf alle Fälle sollte man von diesem Mittel doch nur Gebrauch machen, wenn es sich um wert vollere Publikationen handelt, bei denen die erwähnte Preisherab setzung auch wirklich eine Rolle spielt. Es ist ein Auswuchs des Subskriptionssystems, wenn heute z. B. ein Werk von 40 Mark in zehn Lieferungen zerlegt wird, worauf dann bei Erscheinen der ersten auch noch eine Subskription ausgeschrieben wird. Es lassen sich also zum Schluß die gesamten Ausführungen zu folgenden Grundsätzen für den Beißig eines Werkes und für die gerechte Beurteilung seines Preises 'zusammenfassen: Außer der Subskription, die ebenso wie ein Zuschuß nur in seltenen Fällen in Fmge kommt, gibt es bis heute noch kein 'Mittel, das Risiko des Verlagsgeschästes auszuschalten. Der Herstellungspreis eines Buches ergibt sich aus der Auflagenhöhe. Für die Bemessung des Verkaufspreises ist jedoch nicht so sehr der Herstellungspreis eines Buches ausschlaggebend, als vielmehr die Rentabilitätsziffer. Di« ganze Erfahrung und der Wagemut des Verlegers hat sich dem nach nach 'Vollendung der Herstellung noch einmal auf di« ein« Frage zu konzentrieren: mit 'dem Verkauf -von wieviel Exemplaren kann ich mit Sicherheit rechnen? Gera-de davon aber kann sich auch der Sortimenter selbst die beste Vorstellung machen. Er wird also nnter diesem Gesichtspunkt in Zukunft selbst beurteilen können, ob ein Buch teuer oder billig ist. Vuchgewerbliche Rundschau. v. (IV steh- Bbl. Nr. 99.) Schrift- und Satzhcrftellung. — Den Siegeslauf der Setz maschine belegt bie Statistik, nach der jetzt durchschnittlich MVO Linotype-Setzmaschinen in einem Jahre ausgestellt werben. Da die Linotype praktisch auch immer noch das Monopol behanptet, so sind die Gewinne der Gesellschaften entsprechend enorm groß. In einer vom »Korrespondent- wiedergcgebenen Notiz des amerikanischen Fach blatts »Rsvsxsxer Vorlck- wird der Holding Co., der Firma Inter national lüuotxpk I-tct. in New Bork, die alle Linotypesadriken In der ganzen Welt kontrolliert, für bie letzten fünf Jahre ein Reingewinn von SO Mill. Goldmark nachgerechnet, von dem nur LOS? an Dividenden 807
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