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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1926
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- 1926-07-20
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- 20.07.1926
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^ 166, 20. Juli 1926. Redaktioneller Teil. Börsettvlalt f. d. Dtschn. Buchhandel. verteilt wurden, um die restlichen 50A für die Stärkung des Unter nehmens auf neu« Rechnung vorzutragen. Die Hauptgewinne der Gesellschaften fallen natürlich auf Amerika, wo di« Verwendung der Setzmaschine eine viel größere Bedeutung als auf dem alten Kon tinent gefunden hat, nicht ohne zu einer weitgehenden Änderung in der Organisation des Gewerbes zu führen. Vor allem wird in Amerika eine höhere Leistung des Maschinen setzers bzw. der Setzmaschine dadurch erreicht, daß man dort von dem handgeschriebenen Manuskript fast vollständig losgekommen ist. Di« durchschnittliche Mehrleistung des amerikanischen Maschinensetzers gegen über dem deutschen dürfte zum großen Teil darauf zurückzuführen sein, daß in Amerika die Schreibmaschine Gemeingut des geistigen Arbeiters geworden ist. In Deutschland ist das selbst noch nicht für Li« Mitarbeiter- kreisc der Tagespresfe festzustellen, und es ist bekannt, daß in den Re daktionen der größeren deutschen Zeitungen ein erheblicher Teil des Manuskripts erst durch Abschreiben auf der Schreibmaschine setz maschinenreif gemacht werden muß. Das spielt natürlich, wenn die Herstellungskosten des Satzes an sich betrachtet werden, für den Vergleich der Wirtschaftlichkeit von Maschinensatz und Handsatz eine Rolle. In unserer Rundschau II in Nr. 31 vom 6. Februar wurde be reits die Erscheinung der sogenannten Satzfabriken erwähnt, die sich vereinzelt auch in Deutschland, namentlich in der Reichshauptstadt, ansgetan haben. Bemerkenswert ist, daß jedoch manch« Buchdrucker- Verbände gegen die Satzfabriken Stellung nehmen. So Haben jüngst der Schweizer Buchdrucker-Verein und sein Vertragspartner auf Arbeiterseite, der Schweizer Typographenbund, eine in Bern aufge machte Satzfabrik in Verruf gesteckt. Die Leistung des Handsatzes ergibt allgemein, was das Quan tum angeht, nur etwa der Leistung der Setzmaschine. Der Werk setzer, der in der Stunde 4 Winkelhaken zu 9 Zeilen auf 5 Konkordanz zu je 58 Buchstaben Korpus setzt, erzielt eine Buchstabenleistung von 4 mal 9 Zeilen mal 58 Buchstaben — 2088 Buchstaben in der Stunde, sodaß er am Tag bei achtstündiger Arbeitszeit 32 Winkelhaken mal 9 Zeilen ^ 288 Zeilen mal 58 Buchstaben — 10 704 Buchstaben setzt. Daß das Handsatzmaterial aber auch in praktischer Beziehung dem Zeilenguß nicht überlegen ist, ergeben die häufigen Betrachtungen in der Fachpresse über das Spießen des Handsatzes. Die mikro skopische Genauigkeit des Materials wird durch den Gebrauch sehr be einträchtigt, teils durch den sich ansetzenden Schmutz von Farben und Waschmitteln, nicht zum wenigsten aber auch durch die Einflüsse der Stereotypie. Dazu kommt, daß älteres Material im bunten Wechsel mit schriftgießcreineuem Material zusammen Verwendung findet, sodaß sich die Differenzen dadurch noch vermehren. Nicht zu übersehen ist aber auch, daß die aus Lettern zusammengesetzten Schriftformen durch die im Betriebe laufenden Maschinen bzw. die von diesen ausgehenden Schwingungen beeinflußt werden, die oft die Ursache der Entstehung von Spießen sind oder diese doch fördern. Es liegt also im Inter esse der Betriebe, nicht nur die Maschinen durch zweckmäßige Iso lierungen selbst zu schonen, sondern auch die schädlichen Einflüsse der von ihnen ausgehenden Schwingungen auf die Satzform zu beheben. Druckherstellung. — Einen bemerkenswerten Fortschritt im Schnell pressenbau bedeutet die neu« Haltzylinder-Schnellpresse der Firma Winkler, FallertL Co. in Bern. Das mit drei Auftragwalzen und Stabausleger ausgerüstete Modell 1926 entspricht hohen Anforderungen, was Druckgualität, Geschwindigkeit und bcgueme Bedienung angcht. Alle den Druck ausnehmenden Organe sind kräftig ausgebildet, und der Antrieb ist sorgfältig durchkonstruiert. Der Druckzylinder sitzt auf einer hydraulisch eingepvcßten Stahlachse und ist auch im Innern außerordentlich sicher versteift. Beim Farbwerk sorgen vier Stahlzylinder und sechs Massewalzen, ausschließlich Heb walze und Duktor, für einwandfreie Farbgebung. Ein« Qualitäts maschine ist auch die »Ultra-Record« der Schnellpressenfabrik BohnL Herber in Wttrzburg, eine Zweitourenmaschine, die über 1 Meter kürzer ist als die Haltzylinder-Maschinen gleichen For mats. Trotz der kurzen Bauart ist der Druckzylinder hinten frei zum Zurichten. Das mit einem llbertragungszylinder, dessen Umfang der Formlänge entspricht, ausgestattete Zylinderfarbwerk ist samt Farb kasten am Ablegetisch angeordnet. Bei Druckabstcllung erfolgt gleich zeitig automatische Farbeabstellung. Infolge der leichten Ausbildung des Rahmens und Fortfalls des Farbreibtisches wird die hin- und herbewegte Masse kleiner und der Kraftverbrauch der Maschine ent sprechend geringer. Eine neu ausgebildete Greifervorrichtung in Ver bindung mit schwingenden Marken ermöglicht genaues Register. Für Mehrfarbendruck werden jetzt mit Erfolg auch Rotationsmaschi- 908 neu verwandt, wie die von KönigLBauerin WUrzburg kon struierte Mehrfarben-Rotationsmaschine, die eine stündliche Höchst leistung von 8000 Bogen ergibt. Auch die Maschinenfabrik Augsburg - Nürnberg und die Maschinenfabrik Fran ke n t h a l bauen Rotationen mit zweifarbigem Schön- und fünffarbi gem Widerdruck. Eine starke Konkurrenz ist dem Farbenbuchdruck durch den Off setdruck entstanden, der bekanntlich vom Blechdruck übernommen wurde und sich in den jüngsten füns Fahren auch in Deutschland gut eingefllhrt hat. Natürlich eignet sich der Offsetdruck n'cht für alle Arbeiten vorteilhaft; ein solches Druckverfahren gibt es überhaupt nicht. Besonders kommt für Len Offsetfarbendruck in Betracht, daß ein genaues Passen bei der Elastizität des Gummituches sehr schwer zu erzielen ist. Ein Hauptmangel des Offsetdrucks ist es, daß mit der Farbe, die bei der Übertragung durch den Gummizylinder nicht von allen Stellen der Platte in gleichen Mengen auf das Papier übertragen wird, nicht die Tiefenwirkung zu erzielen ist, die sich beim Buchdruckklischee an bei der nitter Benutzung eines Rasters geätzten Tiefdruckplatte ergibt. Ein neues Verfahren, der sogenannte Manultiefdruck der Firma F. Ullmann G. m. b. H., Zwickau, vereinigt in gewisser Beziehung die Vorzüge von Offsetdruck und Tiefdruck. Die aufge wiesenen Proben ergeben jedenfalls eine Tiefenwirkung vom tiefsten Schwarz der unaufgeteilten Fläche bis zu den feinsten Lichtern in jeder gewünschten Deckung, die an Buchdruck heranreicht und dabei die dem Gummidruck -eigene Weichheit zeigt. Das neue Mlmann-Kopier- verfahren ermöglicht, jede, auch die feinste Rasteraufnahme bis zu 160 Linien auf die Druckplatte einwandfrei zu übertragen. Da als Druck element das Zink verwandt wird, und da durch die Vertiefung in die Platte keine Beeinflussung des Druckbildes durch die Walzen stattfindet, können auch große Auflagen gedruckt werden. Die Platten sollen in der Rollen--Offsetmaschine mit 6000 Druck pro Stunde laufen. Durch den Wegfall des Umdrucks und des Steinautos wird eine erhebliche Ersparnis und Beschleunigung in der Herstellung erzielt. Gegenüber dem Tiefdruck ergibt sich der Vorteil, daß die Schrift nicht mit gerastert, sondern mit den Filmen der Bilder direkt auf die Druck platte übertragen wird. Infolgedessen fällt die Schrift ungleich schärfer aus wie sonst im Offset und ist vom Buchdruck nicht mehr zu unter scheiden. Den bisherigen Herstellungsmethoden im Buchdruck soll der Manultiefdruck im Preise ganz erheblich überlegen sein, die Druck kosten sollen sich kaum teurer stellen als im Buchdruck, zumal da Zu sammendrucken von Bild und Text durchaus möglich ist. Papierverarbeitung. — Auf dem Wege der fortschreitenden Auto matisierung der buchgewerblichen Technik bedeutet die neue Bogen- Zusammentragmaschine der Leipziger Fabrik von A. Gut - beriet L Co. einen wichtigen Schritt. Die sinnreich konstruierte Maschine besorgt das sogenannte Zusamn.ertragen der gefalzten Bogen eines Buches, das bisher durch die Handgriffe weiblicher Hilfskräfte erfolgte, die von Stapel zu Stapel gehen, auf die denkbar einfachste Art vollkommen automatisch. Selbstverständlich ist auch die Tages leistung vielfach größer als bei Handarbeit, und bei zuverlässiger Funktion ist die Bedienung der besonders für große Auflagen berech neten Maschine außerordentlich einfach. Papier-Fabrikation. — Die größten Produktionsgebiete für Papier sind die Bereinigten Staaten und Canada. Neuerdings läuft die Produktion an Zeitungspapier in Canada der amerikanischen den Rang ab, was sich aber besonders daraus erklärt, baß zwei Drittel der canadi- schen Produktion in den Vereinigten Staaten verbraucht werden. Wie andere Rohstoffe (Mineralöl und Gummi) saugen die Vereinigten Staaten auch aus der übrigen Welt Material für die Papiersabrikation z. B. aus Finnland und Norwegen an sich. Betriebs-Technik. — Für die genaue Erfassung der effektiven Arbeitszeit ist der automatisch« Zeitrechner der Firma Fried. Ernst Benzing, Kontrolluhrenfabrik in Schwenningen, be stimmt, über den ein Buchdruckereibesitzer, der den Apparat monate lang in seiner Setzerei benutzt hat, Mitteilungen in der Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker macht. Die Anwendung des Zeitrechners ergibt folgende Organisation: Für jeden Setzer ist arbeitstäglich ein Tageszettel im Bureau oder vom Faktor auszustellen. Dieser wird vom Faktor ausgefllllt, nicht, wie es vielfach üblich ist, burch den Setzer. Vor Ausgabe jeder Arbeit trägt der Faktor Name des Bestellers, Art der Arbeit und Auftrag-Nummer ein. Er hält ein Setzer eine Arbeit zur Ausführung, soschiebtderFaktor im gleichen Augenblick den Tageszettel in den Zeit rechner ein und läßt Datum sowie Beginn der
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