Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1879-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1879
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18790924
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187909245
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18790924
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1879
- Monat1879-09
- Tag1879-09-24
- Monat1879-09
- Jahr1879
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3788 Nichtamtlicher Theil. 221, 24. September. auf Seite der Franzosen. Diese Befehdung der Deutschen dauert, mit Unterbrechungen, bis heute sort Das Erwachen des russischen Ratioualgesühls schien eben auf keine andere Weise inaugurirt werden zu können, als dadurch, daß die Deutschen, die dem Lande die hervorragendsten und besten Staatsmänner, Krieger, Gelehrten, Künstler, Beamten, Kaufleute, Fabrikanten, Handwerker und Acker bauer geliefert, und denen es einen gewichtigen Theil seiner Ent wickelung und Civilisation zu verdanken hat, mit Koth beworfen, verketzert und als Verräther gebrandmarkt werden. Wir schließen hiermit unfern Aussatz — ohne das Thema vollständig erschöpft zu haben. Doch wird das Gegebene vorläufig genügen, um manche allgemein verbreiteten falschen Begriffe zu be richtigen. Die deutschen, in Petersburg erscheinenden Zeitungen, „St. Petersburger Zeitung" und „St. Petersburger Herold", ebenso die französischen, haben wir absichtlich nicht berührt, in der Voraussetzung, daß sie genügend bekannt sind. Dahingegen ver dienen die illustrirten und die speciellen, wissenschaftlichen Zeit schriften, namentlich aber die großen deutschen Revuen, in denen sich das geistige Leben Rußlands vorzugsweise abspiegelt, eine ausführliche Charakteristik, — dieselbe kann aber nur der Gegen stand eines besonder« Artikels werden. L. L Miscellcn. Aus Budapest. Am 21. August hielt der Ungarische Landes-Buchhändlerverein seine 2. Jahresversammlung im Handelsstands-Saale des alten Lloyd-Gebäudes in Budapest ab. Von den Beschlüssen der ziemlich schwach besuchten Generalver sammlung (cs waren von circa 150 Mitgliedern bloß 25 anwesend) ist besonders hervorzuheben: die Petition an den ungarischen Reichstag des Inhalts, die hohe Legislative möge veranlassen, daß die königl. ungarische Universitäts-Druckerei das fernere Verlegen von Schulbüchern und Lehrmitteln sistire, und daß mit der Zeit dieses den ungarischen Buchhandel in hohem Maße schädigende Monopol der Regierung gänzlich aufgehoben werde. Es ist dies dieselbe Resormbestrebung, welche unsere Collegen in Oesterreich bereits vor langer Zeit und mit einigem Erfolg in Bewegung setzten. Es wurde auch beschlossen, an den löbl. Oesterr. Buch händlerverein die Bitte zu richten, derselbe möge uns die auf das oesterreichische Schulbücher-Monopol bezüglichen Vereinspetitionen und anderen darauf Bezug habenden Schriften aus dem Bereinsarchiv copiren und einsenden lassen, damit wir bei unseren jetzt vorzuneh menden ähnlichen Bemühungen jenes schätzbareMaterial mitverwer- then können. Ucber den weiteren Verlauf der Versammlung ist nichts Erhebliches zu berichten; den schlechten Zeiten und gedrückten Ver hältnissen wollen wir den Umstand zuschreiben, daß die Mitglieder in solch geringer Zahl erschienen, und daß auch die Erschienenen in puvctoBereinsangelegenheiten eine sichtbareKälte zur Schau trugen. Unser einziger, allerdings trauriger Trost kann heute sein, daß die am 30. v. M. stattgehabte Generalversammlung des weit älteren Oesterreichische« Buchhändlervereines in keiner Beziehung wärmer vertreten war, als unser blutjunger Ungarischer Verein. Hoffen wir, daß mit Eintritt besserer geschäftlicher Verhältnisse auch das Leben unserer Vereine ein frischeres wird! — Zum Schluß ver zeichnen wir noch das Ergebniß der Neuwahlen. Gewählt wurden: zum Präses: Ferd. Pseiser in Budapest (wieder gewählt), I. Vicepräses: L. Aigner ebend. (wieder gewählt), II. Bicepräses: S. Rosenberg in Eperies (wieder gewählt), I. Schriftführer: S. Zilahy in Budapest (neu gewählt), II. Schriftführer: F. Tetteh ebend. (neu gewählt), Cassirer: R. Grill ebend. (wieder gewählt); zu Ausschußmitgliedern: Paul Franke, A. Hossmann, Fr. Kilian, L. Kükai, B. Nagel, PH. Wodianer, sämmtlich in Budapest, C. v. Csäthy in Debrezin, L. Csiki in M. VLsärhely, B. Fraenkel in Miskolcz, A. Maurer in Kaschau, C. Stampfe! in Preßburg, C. Valentin in Fünfkirchen. 2. Bitte um Aufklärung. — Nach einer Bekanntmachung vom k. baher. Finanzministerium vom 12. August wird, einem Gesuche des Regierungs-Registrators Gr übel in Ansbach entsprechend, ge nehmigt, daß das von demselben herausgegebene neue statistische Ortslexikon für das Königr. Bayern im Bedürsnißsalle aus Regiemitteln angeschafft werde; dasselbe sei im Berlage von C. Brügel L Sohn in Ansbach erschienen und koste bei directem Be züge pro Exemplar 8 Mark. — Mit Bezug hierauf werden die Hrn. Brügel L Sohn in Ansbach hiermit aufgesordert, sich nun darüber zu erklären, wie der Sortimenter sich gegenüber solchen königlichen Aemtern re. verhalten soll, welche Grübel's Ortslexikon infolge der Ansichtsversendungen zum Ladenpreise von 80 Ps. pro Lieferung (vollständig in „circa" 15 Lieferungen) bestellt haben, die aber nun durch den angeführten Finanzministcrialerlaß verhindert sind, den wirklichen Preis zu verrechnen, sondern nicht mehr als 8 Mark in Ansatz bringen dürfen. Pcrsonalnachrichte». Fast gleichzeitig mit Wcstermann starb auch ein namhafter englischer Berlagsbuchhändler, Thomas Longman in London, 83 Jahre alt. Er war Macaulay's Verleger, und dieser schreibt über seine Geschäftsverbindung mit Longman in seinem Tagebuche Folgendes: „Tom Longman besuchte mich heute. Eine neue Auflage sei nothwendig. Das ist geradezu wunderbar; 26,500 Exemplare in 10 Wochen verkauft. Ich würde mich gar nicht wundern, wenn ich dieses Jahr 20,000 Psd. St. Reingewinn aus meinem Buche machte. Longman stellte mir den Antrag, da er nicht wisse, was er mit dem vielen Gelde ansangen solle, den mir zukommenden Betrag sofort in meine Bank einzubegeben, anstatt erst zu Ende des Jahres, wie dies im Contract festgesetzt ist. Longman deponirte daher zu meinem Credit in Williams' Bank einen Cheque von 20,000 Pf. St." „Diese Transaktion", so fährt Macaulay sort, „steht ganz einzig in den Annalen des Verlagsgeschäftes da. Meine Bankiers waren darüber höchlichst erstaunt, und als ich in die City kam, um über die Anlage des Geldes Instructionen zu ertheilen, beglückwünschten sie mich aus das wärmste. Ich hatte große Lust, zum Finanzminister zu gehen und aus das nächste Anlehen mitzubieten." Freilich, ein Cheque von 400,000 M. für ein Buch kommt nicht alle Tage vor. Allein es sollte noch besser kommen. Im Herbst desselben Jahres konnte Longman weitere 6000 Psd. St. auf Macaulay's Conto eingebeu, und im Ganzen verkauften sich in England allein bis 1866 an 150,000 Exemplare der „Geschichte Englands", was Macaulay über 1 Mi». M. einbrachte. Longman's Katalog zählt die be rühmtesten Namen der englischen Literatur unter seinen Autoren. (Dtsch. Allg. Ztg.) ac-c- Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aussätze ans dem Gebiete der Preßgesetzgsbnng, des Urheberrechts und der Lehre vom Berlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder