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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1879-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1879
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Stimmengleichheit entscheidet das vom Vorsitzenden des Wahl ausschusses zu ziehende Loos. Sollte eine Nachwahl nöthig werden, so werden solche Wahlen in der Hauptversammlung selbst von den stimmberechtigten Mitgliedern vollzogen. Herr Kröncr beantragt, die Debatte über K. 15. zu ver tagen, bis die übrigen Paragraphen angenommen sind, weil der Inhalt von Z. 15. dadurch bedingt wird; Herr Morgenstern will über ZK. 15—25. zuerst eine Generaldebatte unter Beiseite lassen des Wortlautes der einzelnen Paragraphen. Es ist hier das ganze Gebiet der Verwaltung zu ordnen. Stehen die Prin zipien erst fest, dann wird es leicht sein, sich über die Einzel heiten zu einigen. Herr Kaiser will vor allem §. 58. des Entwurfes, in welchem die Bestimmungen über die Wahl der Delegirten ent halten sind, behandelt sehen, weil dadurch die Zusammensetzung der Generalversammlung bedingt wird. HerrKröner will weder den Entwurf des Vorstandes noch den des Herrn Morgenstern und beantragt die Annahme der ZK. 15—21. des alten Statuts mit den von ihm vorgeschlagenen Aenderungen, die zum Theil nur unbedeutender oder rein formeller Natur sind mit Ausnahme der zu Z. 19. und 20. gemachten. K. 19. ent hält den Zusatz: Abwesende können Stimmzettel durch Bevollmächtigte, Ge schäftsführer, oder falls sie Mitglieder eines vom Börsen verein genehmigten Kreisvereins sind, durch einen Delegirten ihres Vereins abgeben lassen, doch müssen die ausdrücklich darauf gerichteten Vollmachten Tags vor der Versammlung dem Archi- variate zur Prüfung und Mittheilung an den Vorsitzenden des Wahlausschusses übergeben werden. Persönlich in Leipzig anwesende Mitglieder können nur in Krankheitsfällen durch Bevollmächtigte wählen. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Loos. Der Z. 20. erhält die durch diesen Zusatz nothwendig gewordenen Aenderungen. In seiner Motivirung bittet Herr Kröner zu beachten, daß er an Leipzig festhalte. Will man einen Sortimentshandel in seinem jetzigen Bestand, so muß man unbedingt einen Central platz haben. Löst sich der Sortimentshandel aus und wird er den Schleuderern überlassen, dann ist ein Centralplatz aus geschlossen. Müssen wir einen Centralplatz haben, so wollen wir zu Leipzig stehen, so lange es die Interessen des Sortiments handels hoch hält, und die Abstimmung wird zeigen, daß auch seine Freunde in dieser Sache zu ihm stehen. Erkennt es aber die Schleuderei als eine Macht an, mit der man rechnen müsse, so müsse der Buchhandel von Leipzig lassen und dann werde er sich für sein Handeln eine andere Richtung vorschreiben. Unter Umständen müßte ein Majoritäts- und ein Minoritätsantrag in der nächsten Hauptversammlung gestellt werden. Herr Morgenstern ist nicht im Stande gewesen, seinem Entwürfe schriftliche Motive beizugeben, er muß deshalb einige Worte hier hinzufügen. Seit vielen Jahren sind die Klagen über die ungünstige Abrechnungszcit allgemein. Es sind in der That Mißstände vorhanden und neue Vorschläge, denselben ab zuhelfen, kehren in großer Zahl jährlich wieder, dringend noth wendig erscheint es ihm, die Hauptversammlung von der Ab rechnung zu trennen. Die Abrechnung ist ja eine ganz andere geworden. Die neuen Verkehrsanstalten, die Postanweisungen, u. dgl. haben den Werth der Abrechnungszeit verringert. Der Meßbesuch der Sortimenter und Verleger wird immer mehr und mehr abnehmen. Will man Jemand von den Anwesenden sprechen, so hat er „keine Zeit". Die Jahreszeit ist noch für eine Er holungsreise zu wenig angenehm. Eine Folge des schwachen Besuches ist das Uebergewicht der Leipziger; sie können den ganzen Buchhandel majorisiren. Dies unbehagliche Gefühl ist ein allgemeines. Hieraus entstand der sehr richtige Gedanke einer Delegirtenvertretung. Es ist sactisch unmöglich, daß die Gesammtheit einer so großen Corporation eine Urabstimmung vornehmen kann. Der Gedanke spricht sich in dem Entwurf des Börsenvereins aus, ist aber nicht consequent durchgeführt und die Jnconsequenz ist so groß, daß er lieber das ganze Project aus geben möchte. Er sucht die Majorisirung in anderer Weise zu umgehen, durch eine wandernde Hauptversammlung. Alle Stände wandern mit ihren Versammlungen und befinden sich wie es scheint dabei Wohl. Mit der eigentlichen Förderung des Ge schäfts kann im schönen Herbst eine Erholungsreise verbunden werden. Man wählt Orte, die landschaftlichen Reiz haben. Das Bergnügungsprogramm, dem man sich ungehindert von den mate riellen Sorgen der Messe hingeben kann, ist ein reiches. Die Ver sammlung ist angeregter, der gemüthliche Gedankenaustausch ein viel lebendigerer und erwärmender. Ganz — das muß zu gegeben werden — sind die Gefahren einer localen Zusälligkeits- zusammensetzung der Versammlung nicht ausgeschlossen. Er er klärt trotzdem unumwunden, daß er und seine Freunde konser vativ und bei Leipzig bleiben möchten, wenn Leipzig dem Schmerzensschrei nachgibt. Jedoch nur wenn Leipzig der Schleu deret entgegentritt, können wir zu Leipzig stehen. Dies im All gemeinen, die Motivirung von Einzelheiten unterläßt er, und geht auf den Entwurs des Börsenvorstandes über. Dieser ent hält zu viel und Manches, was nur in die Geschäftsordnung gehört. Die Verfassung, und das ist ja das Statut, darf nur das Bleibende enthalten, alles Andere gehört in die Special gesetzgebung. Namentlich scheint ihm das Prinzip der Abstim mung aus einer falschen Basis zu ruhen. Es gibt da Viril- stimmcn und Delegirtcnstimmen, welche unter Umständen Hunderte von Mitgliedern repräsentirten. Es würden Mitglieder erster und zweiter Classe geschaffen; letztere werden sich gedrückt sühlen, wenn sie bei Abstimmungen abtreten müssen. Auf die Paragraphen, welche die Befugnisse der Versammlung bestimmen, komme er später zurück. Der Kröner'sche Antrag, „durch Bevollmächtigte zu stim men", habe etwas sehr Bestechendes, aber es spreche auch vieles gegen ihn. Wir bekommen schwach besuchte Hauptversammlungen, aus wie vielen Mitgliedern bestehend, läßt sich augenblicklich schwer übersehen. Um seine Ansicht kurz zu resumiren, so hält er die Anträge des Börsenvorstandes für unannehmbar und hat gegen die Kröner's mannigfache Bedenken, würde sich jedoch unter Umständen über diese wegsetzen können. Herr Mayer kann das Prinzip der Abstimmung durch die Delegirten nicht für gefährlich halten. Jeder vermag ja sein gewichtiges Wort in die Wagschale zu legen und damit auf die Abstimmung Einfluß auszuüben. Tritt das Delegirtenproject in Wirksamkeit, so hat er nichts gegen eine Wanderversammlung, sonst ist eine solche im Buchhandel nicht denkbar, wenn man wirklich eine angemessene Repräsentation der Gesammtheit haben will. Die nächste Umgebung des Ortes, wo die Versammlung stattfindet, wird ebensogut dominiren, wie die Leipziger in Leipzig. Cantate ist übrigens dort die einzig richtige Zeit für die Haupt versammlung. Herr Morgenstern hat die Schwierigkeiten der Ab stimmung hervorgehoben, die er nicht zugeben kann. Von Biril- stimmen kann man nicht reden, da Jeder ja seine Stimme durch seine Vertrauensperson, den Delegirten, übt. Er steht auch zu Leipzig; aber es Hilst nichts, das Secirmesser muß angelegt werden und die Leipziger müssen selbst erkennen, daß ihre In teressen mit denen Aller identisch find. Herr 1)r. Brockhaus: Die Dclegirtenangelegenheit ist eine
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