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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1926
- Strukturtyp
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- 1926-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1926
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- Deutsch
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x° 242. 16. Oktober 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtscbn. Buchhandel. Portragsabende. — Die Buchhandlung Neuß L Pollack in Berlin veranstaltet im kommenden Winterhalbjahr neben Einzel vorträgen namhafter Künstler Literarische Zyklen. Der erste, der sechs Abende umfaßt, ist aus Werken von John Galsmorthy, Stefan Zweig, Franz Werfel, Knut Hamsun, Romain Rolland und »Junge Dichter« zusammengestellt und wird von der Schauspielerin und Vor- tragslneisterin Ernestine Mitnchheim übernommen. Buchhändleroerein »Rübezahl« in Breslau. — Der Verein rüstet sich zur Feier seines am 23. Oktober in dem großen Saale des Vereins lokals »Zum Stadtgraben«, Neue Gasse, stattsindenden 59. Stiftungs festes, das als Herrenabend gefeiert wird. Der Arbeitsausschuß trifft Vorbereitungen, um diesen Abend recht vielseitig zu gestalten. Die Einladungen werden dem gesamten Breslauer Buchhandel zugehen, um auch iveitere Kreise auf diesen, die Geselligkeit und die Freundschaft pflegenden Buchhändlerverein zu lenken. Dieses Fest wird der Auftakt zu dem im nächsten Jahre zu feiernden 60. Jubelstiftungsfest sein, das größeren Umfang haben soll, mußte doch von der Feier des 50. Stif tungsfestes wegen des Weltkrieges Abstand genommen werden. C. M. Vom Wiener Jungbuchhandel. — Als Ergänzung zu dem Bericht über die Tagung der Kreis- und Ortsvereine in Baden und Wien soll der Vollständigkeit wegen dieser Bericht erscheinen, trotzdem die Sache nicht unmittelbar mit der Tagung in Verbindung stand. Seit einiger Zeit sind wir auch in Österreich, insbesondere in Wien, be strebt, mit der Arbeit, die unter dem Namen »Jungbuchhandel« zu- sammengefaßt wird, zu beginnen. Als schönen Beginn dachten wir uns ein Zusammensein mit den Herren Diederichs und Theodor Marcus, die so viel für den Nachwuchs im Reich draußen tun. Aus erster Quelle konnten wir über Art und Weise, Erfahrung und Durch führung unterrichtet werden. Sofort und in liebenswürdigster Weise sagten die Herren zu, trotzdem sie ihren Wiener Aufenthalt um einen Tag verlängern mußten und ihre anderweitigen Verpflichtungen und Arbeiten drängten. An einem Abend wollten sie mit den Wiener Gehilfen zusammen sein und über die Bestrebungen, die Ziele der Fortbildung des jungen Buchhandels sprechen. Dicht gefüllt mit Men schen war der Saal. Erwartungsvoll, gespannt der beiden Herren harrend. — Herr Diederichs sprach über die Arbeit, wie sie in Deutsch land vor sich gebracht wird, um den Forderungen der Zeit an den Buchhändler gerecht werden zu können. Er erzählte, wer und wie sich die Mitarbeiter und Gleichstrebenden zusammenfinden zum Werk, wie die eittzelnen aus den verschiedensten Städten und Gauen Deutsch lands zu den Akademien gekommen sind. Und als Ergebnis des bisherigen Strebens bezeichncte er das Zusammengehörigkeitsgefühl, die große Bindung von Mensch zu Mensch, gipfelnd in der Erkenntnis der Zellenhaftigkeit des einzelnen, der Notwendigkeit des Zusammen- sügens der einzelnen zu einer Einheit, die sich einfttgt in das Volks ganze und darinnen ihre Pflicht erfüllt. Herr Marcus führte diesen Gedanken weiter und leitete ihn in das Praktische, in das Geschehen ein: wie diese Erkenntnis bei den Zusammenkünften gewertet wurde. In dem Erleben der Kameradschaftlichkeit, des Kennenlernens der ver schiedenen Menschenarten, dem Achtenlernen der Meinung und des Wesens der anderen liegt die große Kraft — und die notwendige Kraft, die dem einzelnen helfen kann, auf seinem Platze seine Pflicht zu tun, diese Pflicht so zu erfüllen, daß man den Menschen spürt, der dahinter steht. Als Abschluß gab Herr Marcus ein kurzes Beispiel der Arbeitsweise einer Arbeitsgemeinschaft. Reicher Beifall dankte den beiden Herren, die uns so selbstlos ihre freie Zeit zur Verfügung stellten. Es sei ihnen an dieser Stelle nochmals der herzlichste Dank zum Ausdruck gebracht. Bis lange nach Mitternacht saßen unsere lieben Gäste mit einigen Wienern beisammen, Meinungen tauschend über das vielgestaltige Gebiet, das so schlicht »Buch« heißt. Rückschauend den Abend in seiner Gänze betrachtet, Zusammensetzung und Er gebnis, kann er als gelungen bezeichnet werden. Denn die zwei wichtigsten Punkte des ganzen Strebens waren gegeben: Beisammen sein und Bewegung der Geister, sei sie wie immer, denn sie führt zur Tätigkeit. In Wien wird sie in allernächster Zeit in Form von Arbeitsgemeinschaften an Abenden entsetzen. Darin soll unser Dank an die Sprecher bestehen: Arbeiten. Hans Kodek, Wien. Die englischen Buchhändler in Leipzig. — Über den Besuch der von der Zoeiet^ ok Lookmen organisierten Studienkommission in Leipzig /vom 22.—25. Juni 1926 wurde schon im Bbl. vom 29. Juni ausführlich berichtet. Die Delegation hat nun selbst einen Bericht erstattet, der im Druck vorliegt und dem wir folgendes entnehmen. Es wird hervor gehoben, mit wie geteilten Gefühlen die englische Delegation sich auf die Reise zum Studium der Buchhandelszentralen in Amsterdam und Leipzig begeben und wie dankerfüllt sie ihre allerwärts bestätigte angenehme Enttäuschung zu bekennen hätte. Es sei im Rahmen eines Berichts von wenigen Seiten natürlich unmöglich, auch nur annähernd erschöpfend über die unendliche Fülle der Anregungen und Eindrücke besonders in Leipzig zu berichten. An erster Stelle gibt sich das große Erstaunen kund über die einzigartige Zusammenarbeit der Verleger und Sortimenter in Deutschland (und Holland). Börsenverein und Börsen blatt erfahren höchst anerkennende Würdigung des Wertes ihrer man nigfachen und zweckmäßigen Einrichtungen für die Förderung des deutschen Buchhandels. Bei Besprechung der Werbestelle findet sich die Bemerkung, daß die Buch-Anzeige in Tageszeitungen in Deutsch land keine so große Rolle spiele wie bei den englischen Verlegern. Tie bewundernswert katalogisierte Bibliothek des Börsenvereins und die Buchhändlerlehranstalt mit ihren verschiedenen Kursen haben einen besonders tiefen Eindruck auf alle Teilnehmer der Delegation gemacht. Eine solche Schule sei für England im höchsten Grade erstrebenswert, und »ihre Schaffung ist unerläßlich nötig, wenn wir die Qualität unserer Sortiments- und Verlagsgehilfen verbessern wollen«. Die Studienkosten werden als sehr niedrig bezeichnet. Der Vertrieb der Verlagsproduktion durch Reisende sei in Deutschland viel weniger ausgeprägt als in England, was sich durch den Vorzug des täglich die Verbindung aufrechterhaltenden Börsenblatts leicht erklären lasse, sowie durch die Wöchentlichen Verzeichnisse und sonstigen Nachschlage werke, die rasches Ausfinden im Bedarfsfälle gewährleisteten. Das Kommissionswesen, Paketaustausch und BAG, sowie der Vcrlegerverein mit Adressenstelle finden anerkennende Erwähnung, die sich auch auf das Buchhändleradreßbuch erstreckt, »ein Muster von Knappheit und Vollständigkeit«. Der Prachtbau der Deutschen Bücherei und das Deutsche Buchhändlerhaus werden an letzter Stelle gewürdigt. Es sei natürlich nicht angängig, die Einrichtungen des Leip ziger Platzes bei aller Würdigung ihrer ungeheuren Vorzüge für die Entwicklung des deutschen Buchhandels auf englische Verhältnisse zu übertragen, dazu seien schon die Vorbedingungen der jahrhunderte langen Entwicklung nicht gegeben. Die Delegation sei sich auch der zu übenvindenden Schwierigkeiten voll bewußt, an die Schaffung von Institutionen zu gehen, von denen man nicht wüßte, ob sie schließlich gut einschlagcn würden. Auf den letzten Seiten werden in fünf Punkten »Praktische Vorschläge für die Übernahme auf den Britischen Buchhandel« gemacht: Ein Britischer Buchhandelsrat, aus Verlegern und Sortimentern gebildet, als Dachorganisation, eine Bestellanstalt in bescheidenerer Form, eigener Automobilbestelldienst für London an Stelle der jetzt noch nicht in Frage kommenden Paketaustauschstelle, eine offizielle Adreßbuchabteilung mit Versandstelle fertiger Adressen und endlich eine Fachbibliothek, die mit wenig Kosten zu schaffen sei und dem bedrückenden Gefühl, ganz und gar auf die 6i-iti8Ü lV1u86uin lübrarz? angewiesen zu sein, abhelfen würde. Zur weiteren Verfolgung der angeschnittenen Fragen, die sich durch die Reise nach Leipzig und Amsterdam ergeben haben, wird von den teilnehmenden Herren die Einsetzung eines besonderen Studien-Ausschusses emp fohlen. Die Universitäts-Bibliothek zu Berlin hat soeben nach einer fast zehnjährigen Pause einen Bericht über das Nechnungsfahr 1925 ver öffentlicht, dem wir folgende Zahlen entnehmen. Im Jahre 1925 wurden 119 637 Bestellungen abgegeben, wovon 63,3?L erledigt wurden. 27,6A der Bücher waren ausgeliehcn, 7^5 nicht vorhanden, 1.6A nicht benutzbar und 0,5?6 ungenügend bestellt. Der Lesesaal wurde an 300 Offnungstagen von 136 545 Lesern besucht; die Höchstzahl an einem Tage betrug 968. Das Zeitschriftenlesezimmer wurde an 301 Off nungstagen von 13 234 Benutzern besucht. Die Vermehrung betrug 24 315 bibliographische Bände (im Jahre 1923 15 486 Bände), davon als Pflichtexemplare 7571, und durch Kauf 6379 Bände. Für den Bücherkauf wurden insgesamt ausgegeben RM. 83 633.59, und zwar für neue Bücher RM. 17 349.31, für Fortsetzungen NM. 15 676.l)8, für Zeitschriften RM. 40 196.39 und für Antiquaria NM. 10 411.81. Im Sommer- und Wintersemester wurden vom Oberbibliothekar l)r. Schneider in den Räumen der Universitätsbibliothek und unter Be nutzung ihres bibliographischen Apparats Vorträge zur Einführung in die Bibliotheksbenutzung gehalten, die von etwa 70 bzw. 100 Hörern besucht waren. Deutscher Schriftstcllertag in Wien. — Der seit zwei Jahren wieder rührig seine Mitglieder versammelnde Deutsche Schriftsteller verband tagte diesmal in Österreich, wo er eine Landesgruppe von etwa 150 Mitgliedern hat. Die Tagung war auch aus dem Reiche stark besucht und fand unter Vorsitz von 1)r. Wilhelm Wend- 1247
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