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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1879-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1879
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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Erscheint außer Sonntag« täglich — Bis Börsenblatt Beitrüge sür das Börsenblatt sind an die Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigknthum de« Börsenderein« der Deutschen Buchhändler. 233. Leipzig, Mittwoch de» 8. October. 1879. Nichtamtlicher Theil. Quartal-Rundschau im deutschen Buchhandel. Juli — September 1879. Die Monate des Hochsommers sind bekanntlich für die meisten Geschäfte eine stillere Zeit. Wer es nur irgend ermöglichen kann, der entflieht dem Druck der Giebel und Dächer, der niedren Häuser dumpfe Gemächer und eilt in die frische, grüne Natur hinaus, Stärkung und Erholung suchend von der Last und Anstrengung des Berufes. Für Schulen höherer und niederer Ordnung sind die lang ersehnten Hundstags ferien eingetreten, die Hörsäle der Universitäten stehen verödet und selbst auf den Gerichten finden sich nur wenige Räthe ein, um die als schleunig bezeichneten Sachen zu erledigen. Es ist die Periode des Jahres, die man die „saure Gurkcnzeit" zu nennen Pflegt. . Der Buchhandel empfindet die Wirkung dieser Monate in be sonders hohem Grade. Die Hauptkundschaft des Sortimenters befindet sich auf dem Lande oder auf Reisen; sie hat vielleicht zum Abschied noch einen Wegweiser oder ein Coursbuch gekauft. Reise lektüre von einiger Bedeutung mitzunehmen fällt nur Wenigen ein. Ansichtssendungen, von Einzelnen ebenso ersehnt wie von Anderen als lästige Plage betrachtet, können nur noch wenige gemacht wer den, und selbst diese wenigen präsentiren sich als Pallete beschei densten Umsanges. Es fehlt eben nicht nur an Personen, denen man etwas zuschicken kann, sondern auch an dem erforderlichen Material. Der Verleger hält seine Neuheiten gern bis zum Herbst zurück, den er den „Beginn der besseren Jahreszeit" zu nennen beliebt. Somit wäre denn über das dritte Quartal dieses Jahres wenig zu berichten, wenn nicht am Schluß desselben ein für den Buchhandel bedeutungsvolles Ereigniß stattgefunden hätte: die Verhandlungen der Commission zur Revision des Statuts des Börsenvereins. Die Arbeiten dieser Commission haben 5 Tage gewährt, von des Morgens srüh bis in die späte Abendstunde hinein; sür die Erholung war nur eine kurze Mittagspause gegönnt. In dankenswerther Weise hat der Vorstand des Börsenvereins die Ergebnisse der Berathung zur Kenntniß seiner Mitglieder ge bracht. Die Berichte des Hrn. CarlB. Lorck sind gewiß allseitig mit Interesse gelesen worden, allein der Hr. Berichterstatter sagt selbst, daß er um nachsichtige Beurlheilung bitten müsse, da es nicht ganz leicht gewesen sei, dem zehnstündigen Kreuzfeuer der Debatten und der Anträge durch fünf Tage zu folgen. Hierzu kommt für die Leser des Börsenblattes noch ein anderer besonders fühlbarer Uebel- stand. Die Berichte können eben nur dem ganz verständlich sein, der die gedruckten Vorlagen, welche die Grundlagen der Berathungen bildeten, fortwährend zur Hand nehmen kann. Bei allen Anträgen und Amendements wird auf die betreffenden Paragraphen der Ent- Sechsundvierztgster Jahrgang. würfe verwiesen, ohne daß der Wortlaut dieser Paragraphen mit- getheilt würde. Diese gedruckten Vorlagen sind aber nur Wenigen zugänglich gemacht. Es ist deshalb vielleicht Manchem erwünscht, eine kurze Beantwortung der Frage zu erhalten: Wodurch unter scheidet sich das revidirte Statut von dem jetzt gültigen? Welche Reformen sind vorgeschlagen und auf welchem Wege sollen sie ver wirklicht werden? Das Material zur Beantwortung dieser Fragen ist dem Rundschauer, dem es nicht vergönnt war, den Verhand lungen beizuwohnen, von einem wohlwollenden Freunde übergeben. Zunächst hatte der Vorstand den Entwurf eines neuen Statuts ausgearbeitet. Derselbe umsaßt auf 19 Folioseiten 77 Paragraphen und schließt sich in vielen derselben dem jetzt gültigen Statut an. Beigegeben ist eine Karte, welche die beabsichtigte Kreiseintheilung des Börsenvereins enthält. Zu diesem Entwurf hat der Börsen vorsteher Hr. W. Hertz „Bemerkungen" geliefert, welche 68 Druck seiten umsassen und in ausführlicher Weise die beabsichtigten Aende- rungen des Statuts motiviren. Dieser osficiellen Vorlage reihten sich die von Hrn. E. Morgenstern bearbeiteten „Grundsätze eines Statuten-Entwurfes" an. Dieselben enthalten nur 3 9 Paragraphen und beginnen als K. 1. mit der Kreiseintheilung. Die geringere Anzahl der Paragraphen ist hauptsächlich dadurch herbeigesllhrt, daß eine ganze Anzahl Bestimmungen, welche das jetzige Statut enthält, besonderen Geschäftsordnungen Vorbehalten bleiben. Die Berathungen der Commission begannen damit, daß man vorläufig nur über Prinzipien, welche für die Absassung des Sta tuts maßgebend sein sollten, verhandelte. Es waren zu diesem Zweck seitens des Vorstandes 18 Fragen entworsen, von denen aber nur der kleinere Theil zur Discussion gelangte. Man entschied sich am zweiten Tage dafür, in die paragraphenweise Berathung des Statuts einzutreten, da es wahrscheinlich sei, daß man auf diesem Wege rascher zum Ziele gelangen werde. Der Entwurf des Vor standes wurde nun zu Grunde gelegt, dabei aber auch dem Morgen- stern'schen Entwürfe die vollste Beachtung geschenkt. Schon während der Verhandlungen des ersten Tages hatte sich deutlich gezeigt, daß zwei verschiedene Strömungen bei den Mitgliedern der Commission herrschend seien. Die Majorität er achtete cs als eine der ersten Pflichten des Börsenvereins, die Schleuderei zu bekämpfen, die Minorität wollte diese Bestrebungen den Kreisvereinen überweisen. Wenn Hr. A. Kröner die Ansicht aussprach, daß die ganze Bewegung im Buchhandel durch die Schlenderei im Verkehr mit dem Publicum hervorgerufen sei und daß diese Schleudere! einen Nothstand erzeugt habe, dem abzuhelfen dringend geboten sei, so ist diese Ansicht in vollem Umsange begrün det. Befände sich der Sortimentshandel in blühendem Zustande, fände Jeder, der redlich und unverdrossen arbeitet, reichliches oder auch nur genügendes Auskommen, der Ruf nach einer Aenderung S49
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