Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1915
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- 1915-01-07
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Redaktioneller Teil. ^ 4, 7. Januar 1915. vor allem die aufsichtführenden Personen es abgelehnt, an der Prolongation fälliger Wechsel mitzuwirken, aus Besorgnis, daß da durch die Inhaber der Wechsel Vorzugsrechte vor den anderen Gläu bigern erlangen könnten. Auch in dieser Richtung ist den Beschwer den noch nicht abgeholfen. Eine andere Klage, die den Altesten der Kaufmannschaft von Berlin zu Ohren gekommen ist, war die, daß den Gläubigern sogar die Einsicht in die Akten über die Geschäftsaufsicht verweigert worden sei. In einem Beschlüsse des Landgerichts Frank furt a. M. ist jedoch dieses Verlangen der Gläubiger für berechtigt erklärt worden. In dem Verfahren über die Geschäftsaufsicht seien die Gläubiger als Partei anzusehen, sie hätten demnach ein Recht auf Einsicht der Akten und Erteilung von Ausfertigungen, Abschriften usw. Dieses Recht ist besonders wichtig, da die Akten eine Übersicht über das Vermögen und die Schulden der unter Aufsicht stehenden Firma enthalten. Eine neue innere Anleihe Rußlands. — Da die russische Negierung bei dem verbündeten England mit ihren Anleihevcrsuchen kein Glück gehabt hat, ist es darauf angewiesen, seinen Geldbedarf, so gut oder so schlecht es geht, im Jnlande zu decken. So steht denn, wie nach dem »Slowo« aus Petersburg gemeldet wird, die Ausgabe einer neuen inneren russischen Anleihe im Betrage von 500 Millionen Rubel bevor. Die erste innere Anleihe, die Rußland gegen Ende Oktober heraus gebracht hat, betrug 300 Mill. Rubel und war von Petersburger und Moskauer Banken übernommen worden, außerdem erhielten diese eine Option auf weitere 200 Mill. Rubel. — Zur Bestreitung der Kriegslasten reichen all diese Summen natürlich nicht entfernt aus. In der Hauptsache wird der Krieg eben mit Hilfe der Notenpresse der Russischen Staatsbank geführt. Verbotene Druckschriften. — Beiwerke zum Studium der A n t h r o p o p h y t e i a, herausgeg. von vr. Friedr. S. Krauß, Wien, Ncnstiftgasse 12. Bd. 1, 2, 3, 4, 5 u. 6. 12. Strafkammer des Kgl. Landgerichts I Berlin. Gänzliche bzw. teilweise Un brauch b a r m a ch u n g. 38 ck. 1108/12. (Deutsches Fahndungsblatt Stuck 4703 vom 4. Januar 1915.) Persoimlnachrichteil. 33 Jahre städtischer Vertreter. — Es ist wiederholt im Börsen blatt darauf hingewiesen worden, wie wichtig es besonders für den Buchhändler ist, eine engere Fühlung mit dem Gemeinwesen seines Wirkungskreises zu gewinnen und sich nach Kräften in einer größeren Öffentlichkeit zu betätigen, als sie ihm in seinem Kundenkreis ent gegentritt. Denn die Bereicherung seiner Kenntnis der Verhältnisse und Personen wird ihm nicht nur persönlich, sondern auch geschäftlich nützen können, da sie ihm einen größeren Überblick verschafft und ihn dazu führen wird, auch sein eigenes Geschäft unter größere Gesichts punkte zu stellen. Gleichwohl dürfte es zu den Seltenheiten gehören, daß ein Sortimenter 33 Jahre lang seine Arbeit in den Dienst der städtischen Vertretung stellt. Auf diesen langen Zeitraum öffentlicher Wirksamkeit konnte am 1. Januar Herr Hofbuchhändler Hermann Bauhof in Negensburg zurückblicken. 21 Jahre lang gehörte er dem Kollegium der Gemeinde bevollmächtigten an, davon 15 Jahre als 2. Vorstand und Vorsitzender des Finanzausschusses. Seit 12 Jahren ununterbrochen als Magi stratsrat tätig, hat er sich besonders um das Theaterwesen der Stadt Negensburg verdient gemacht und sich die Liebe und Achtung der Direktoren und Künstler wie den Dank der dortigen Theaterfreunde erworben. Mit dem neuen Jahre ist Herr Bauhof, der im September vorigen Jahres das Jubiläum seiner 60jährigen Zugehörigkeit zum Buchhandel feiern konnte, aus der städtischen Verwaltung nach 33jähriger Dienstzeit ausgeschicden, begleitet von den besten Wünschen seiner Amtskollcgen für einen freundlichen Lebensabend. Seine zahl reichen Freunde im Börsenoerein, dem er gleichfalls seine Arbeits kraft widmete — er gehörte von 1901 bis 1907 dem Rechnungsaus- schuffe an —, werden sich gern diesen Wünschen anschließen. Gefallen: am 30. Oktober 1914 in Frankreich bei einem Sturmangriff bei Vailly Herr Georg Mühl im Infanterie-Regiment Nr. 24. Der Verstorbene hatte seine Ausbildung in Nud. Koch's Hof-Buch handlung in Brandenburg a. H. genossen, worauf er in den Firmen Th. Fröhlich, Berlin, und H. Hugendubel, München, tätig war. Von 1907 bis 1914 hatte er den ersten Gehilfen posten in der Hofbuchhandlung B. Lux in Nom innegehabt. Im Mai 1914 kehrte er nach Deutschland zurück, um sich hier selb ständig zu machen. Gestorben: am 21. Dezember 1914 auf dem östlichen Kriegsschauplatz im Kampfe fürs Vaterland Herr Karl Wilh. Zeidner, Leutnant des 24./1. Landsturm-Marschbataillons und Mitbesitzer der Firma H. Zeidner in Kronstadt. Er wurde an der Spitze seiner Kompagnie bei dem Sturmangriff auf die Studnica- Höhe in den Ussoker Bergen am 20. Dezember so schwer ver wundet, daß er bereits tags darauf seinen Verletzungen er legen ist. Franz von Wedel f. — In der Weihnachtsnacht ist in Ostende Franz von Wedel an einer schweren Verwundung, die er bet den Kämpfen an der belgischen Küste erlitten hatte, gestorben. Er war der Gründer der »Sport-Welt« und des »Deutschen Sports«, zweier Zeitschriften, die zu den ersten ihres Faches gehören. Nach Beendi gung seiner journalistischen Tätigkeit siedelte er nach England über, kehrte jedoch sofort bei Kriegsausbruch in die Heimat zurück. Obwohl bereits 61 Jahre alt, trat er wieder — er hatte als junger Offizier den Feldzug 1870/71 mitgemacht — in die deutsche Armee ein. Anton von Werner -f. — Der Direktor der Berliner akademi schen Hochschule für die bildenden Künste Anton von Werner ist am 4. Januar nach längerem Leiden im 71. Lebensjahre in Berlin ge storben. In ihm verliert Berlin nicht nur den preußischen Geschichts maler, sondern auch den Direktor seiner akademischen Hochschule, die er fast rund vierzig Jahre hindurch beherrschte. Am 9. Mai 1843 in Frankfurt a. O. geboren, war Anton v. Werner mit sechzehn Jahren als Schüler in die Berliner Akademie eingetreten. Seine Studienfahrt führte ihn von hier nach Karlsruhe, wo Lessing und Adolf Schrödter (später sein Schwiegervater) seine Lehrer wa ren, weiter nach Paris und nach Italien. Dann kam die Schick salswende: die Teilnahme am Kriege, und schon das Jahr 1873 sah ihn als Professor und Mitglied der preußischen Akademie, das Jahr 1875 den Zwciunddreißigjährigen als Direktor der Hochschule. Erst mit den Gemälden, die den Ereignissen von 1870 und 1871 ihre Ent stehung verdanken, gewann der damals achtundzwanzigjährige Künstler den Ruhm, der seinen Namen in die Weite trug. »Die Kaiserpro klamation in Versailles« im Berliner Schlosse (wiederholt als »Pro klamation des Kaiserreichs« für die Berliner Nuhmeshalle), »Die Be gegnung Bismarcks und Napoleons«, »General Neille überbringt den Brief Kaiser Napoleons«, »Der Sturm auf die Spicherer Höhen«, »Kronprinz Friedrich Wilhelm an der Leiche des Generals Abel Douay bei Weißenburg« sind unter seinen Gemälden an erster Stelle zu nennen. Clara Ernst f. - Am 25. Dezember 1914 ist in Berlin-Schöneberg im 93. Lebensjahre Frau Clara Bülow geb. Klütz gestorben. Vor lan gen Jahren war sie unter dem Namen Clara Ernst als Schrift stellerin für die Jugend, namentlich für die reifere weibliche Jugend, auch in weiteren Kreisen bekannt. Zuerst trat sie im Jahre 1860 an die Öffentlichkeit mit einem kleinen Band von Gedichten — »Feldblumen« benannt. Später war die Verstorbene längere Zeit Mitarbeiterin an den Unternehmungen von Thekla v. Gumpert. Von selbständigen Bü chern seien die Jugendschristen: »Nach der Arbeit« und »Still und be wegt« erwähnt. Sprechfaul. Ein merkwürdiges Berlagsunternehmen scheint im schönen Charlottenburg zu bestehen. Vor etwa 8 Tagen kam ein Vertreter des Kunstverlags U nion zu mir, um mir den Allein vertrieb für meinen Ort von einem Kaiserbilde anzubieten, dessen Striche bei näherem Zusehen aus kleingedruckten Reden unseres Kaisers dargestellt sind. Dieses mehr originelle als schöne Bild sollte 1.25 ord. und 0.75 netto kosten. Da ich mich zur Abnahme eines großen Postens verpflichten sollte, verzichtete ich dankend. Heute erhalte ich nun einen Prospekt des Kunstverlags Ger mania in Charlottenburg, mit dem mir das gleiche Bild zu 2 — ord. und je nach Quantum zu 1.05 bis 1.25 netto an geboren wird. Also das gleiche Bild zu zwei ganz verschiedenen Preisen. Die Hauptsache aber: Wer sich durch das Versprechen des Alleinvertriebs hat verleiten lassen, einen großen Abschluß zu machen, sieht sich in seiner Absatzmöglichkeit arg enttäuscht, weil jeder Buch ung Papierhändler das Bild verkaufen kann. Es wäre erwünscht, wenn man etwas Näheres über die Inhaber dieses proteusartigen Berlagsunternehmens erfahren konnte. Wolfenbüttel. H. Schumacher.
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