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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ,1/ 4, 7. Januar 1915. mühlenweg nicht inbegriffen, da angenommen wird, datz diese Anlagen von der Stadtgemcinde hergestellt werden. Der Aufwand für die bis Ende 1914 ausgeführten Arbeiten beläuft sich auf rund 495 000 einschl. 5°/^ Ver waltungskosten. Leipzig, den 29. Dezember 1914. Das Neubauamt der Deutschen Bücherei in Leipzig. Baer, Baurat. Der Antiquar und die Leipziger Buchgewerbe ausstellung. Von Philipp Rath in Berlin-Wilmersdorf. (Fortsetzung zu Nr. L u. 3.) II. Haupthalle »Deutsches Buchgewerbe«. Die Haupthalle »Deutsches Buchgewerbe« ist mit Recht die größte der Ausstellung gewesen. Sie sollte vor allen Dingen den heutigen Stand in der Entwicklung dieses ungemein verzweigten Gewerbes wiedergeben, und dazu brauchte sie gewiß einen weiten Raum. Der Antiquar, von dem man es verlangt, daß er mehr noch als die übrigen Buchhändler mit allen nur denkbaren Verfahren der Bücherherstellung wenigstens der Theorie nach Bescheid weih, wird sie in allen ihren Teilen mit dem größ ten Genuß und Nutzen durchwandert haben. Mit besonderer Vor liebe aber hat er da Wohl verweilt, wo sich ihm über den Gegen- wartszwcck hinausgehende historische und dabei auch noch sachlich begrenzte Zusammenstellungen boten. Es kann sich hier natürlich nur darum handeln, solche Punkte hervorzuheben. Ihrer Zahl nach sind sie nicht gering. Der Mittelbau mit seiner gewaltigen Ausdehnung enthielt hinter dem prächtigen Ehrenraum zunächst eine kleine, aber ge wählte Mustersammlung aus den Schätzen des Deutschen Buchgewerbevereins, des Veranstalters der Ausstellung, eine Halle der Kultur in nuvo. Hier haben wir also die erste Wiederholung eines schon vorher durchgearbeiteten Stoffes, wenn auch keine Erweiterung. Von Einzelstücken mögen die Handzeichnung von Friedrich König für seine erste Schnell presse erwähnt werden, die Nummer der »Timen« vom 29. No vember 1814 und der »Lveiüng- Uail« vom darauffolgenden Tage, die zuerst auf einer solchen gedruckt wurden. Dann öffnete sich die Gruppe der »B i b l i o p h i l i e«. Man kann Zweifel darüber haben, ob sie hierher gehörte; man könnte vielleicht sogar wünschen, datz manche Bestände aus der Halle der Kultur und datz noch viele andere aus anderen Häusern da mit zusammengenommen worden wären, die ihr in gesonderter Halle ein eigenes, wohlverdientes und dann um so augenfälligeres Dasein verliehen hätten. Doch man mutz die Dinge nehmen, wie die Dinge eben sind. Die Gruppe setzte sich zusammen aus der Hausbibliothek Sr. Majestät des Kaisers, den Sammlungen von Leo S. Olschki in Florenz und von Frau Jda Schoeller in Düren, den Musikbüchereien der Herren vr. Werner Wolffheim in Berlin und Paul Hirsch in Frankfurt a. M. und aus einer Reihe von klei neren Besitztümern anderer in- und ausländischer Bücherfreunde. Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man nach der ein gehenden Beschreibung, die sie durch Hans Kempert im Börsenblatt 1914, Nr. 239 gefunden hat, und nachdem auch die Kataloge der »Hausbibliothek« und der Olschkischen Sammlung hier besprochen worden sind, noch einmal des näheren darauf eingehen. Nur eine kleine Ergänzung sei gestattet. Es befanden sich dort auch ein paar Wandschränke, in denen die Entwicklung der englischen und amerikanischen Bibliophilie an dafür maßgebenden Werken, vor allen Dingen aber an den Katalogen hervorragender Sammlungen und an den Veröffentlichungen der Gesellschaften von Bücher freunden gezeigt wurde. Da war Dibdins »Libllonmaia«, da waren die Auktionskataloge seiner Bibliothek, wie der des Duke of Roxburghe <1812), die Verzeichnisse der »vibllotlrees. 6ien- villianL«, der »Libliotkeea Innckesiana«, der »60 manuseripts auch boolrs«, die das Lintisk Ausenm aus Alfred H. Huths unschätz-^ 18 barer Sammlung auswählen durfte, die Kataloge der »earlz- 6er- man boolrs« und der »oarlx ksteneb boolrs«, die Fairfax Murray zusammengebracht und in glänzender Weise hat beschreiben lassen, da waren Publikationen des ktoxburAbs 6Iub und der LibUossra- pkioal Looietz- ausgestellt. Das Herz eines jeden Antiquars, eines jeden Bücherfreundes schlägt höher, wenn er diese Namen hör!. — Von den Amerikanern waren neben den großen Katalogen der Kunst- und Büchersammlungen von Pierpont Morgan das Ver zeichnis der »Inounabula tz-poArapbica« von Henry Walters (Bal timore 1906) zu sehen, der »6ataIoAuo ok boolrs mostix kram tbo grosses vk tbe kirst Printers« von Hawkins <in Oxford 1910 ge druckt) und die Veröffentlichungen des »kkilobiblon Olub«, des »ÜÄxton 6Iub« und des »Olrolier 6Iub«, Bücher, die man auf unse rem Festlande nur ganz vereinzelt einmal antrifft, und die darum für einen jeden Antiquar ein um so höheres. Interesse bieten müssen. Rechts von der Gruppe »Bibliophilie« fand sich eine Aus stellung der Kunstbuchbinderei, in der man verfolgen tonnte, in wie prächtiger und gediegener Weise sich dieser bei uns längere Zeit vernachlässigte und erst seit kurzem wieder zu blühen dem Leben erweckte Zweig des Kunstgewcrbes entwickelt hat. Von hervorragenden Künstlern entworfen, von tüchtigen Handwerkern, die übrigens mit Recht vielfach namentlich angegeben waren, aus geführt, stellten diese zum Teil ganz hervorragenden Einbände deutschem Können ein glänzendes Zeugnis aus, bildeten damit zugleich aber auch ein kleines Ruhmesblatt für unsere Bücher freunde, die sich mit der Zeit daran gewöhnt haben, die bedeu tenden Summen für das schöne äußere Kleid ihrer Bücherlieb linge zu bewilligen, die nötig sind, um eine solche Kunstentfaltung überhaupt zu ermöglichen. Früher oder später wird der Antiquar damit zu tun haben; darum ziemt es ihm schon jetzt, die ganze Bewegung mit aufmerksamem Auge zu betrachten. Weiter hinten im Mittelbau war die Abteilung »Flach druck« untergebracht mit historischen und technisch belehrenden Gruppen von geradezu einziger Ausdehnung und Schönheit, viel vollständiger und anziehender, als die lithographische Ausstellung in der Halle der Kultur. Namentlich aus der Sammlung Brock haus war vieles beigesteuert worden, um unter dem Titel »Alois Senefelder und seine Zeit« die fortschreitende Entwicklung dieser Kunst an Einzelblättern und Büchern von ihren Anfängen an ge schichtlich zu belegen. Einzeln wären das »Musterbuch über alle lithographischen Kunst-Manieren« (München 1808), SenefelderS »Lehrbuch« in deutscher und französischer Ausgabe (München 1818 und Paris 1819) zu nennen, »Dürers Gebetbuch« (1808), das »Turnierbuch« (1817). Die erste Verbreitung der Lithographie in Deutschland (nach München zunächst in Hamburg, Düsseldorf, Ber lin) wurde dargestellt, und den Arbeiten Menzels war dabei na türlich ein hervorragender Play gegeben worden. Man sah »Künstlers Erdenwallen« (1834), »Die fünf Sinne« (1835), »Vater unser« (1837), die »Versuche auf Stein mit Pinsel und Schabeisen« (1851) u. a. Ähnlich, wenn auch nicht immer gleich vollständig war die Frühzeit des Flachdrucks in Österreich, in Eng land, in der Schweiz, in Belgien, Holland und Dänemark berück sichtigt worden. Groß und bedeutend war dann vor allen ande ren wieder die Frankreich betreffende Ausstellung, die der Samm lung Aufseesser vieles zu verdanken hatte. Es wird genügen in dieser Verbindung an die Namen Verriet, Charlet.Jsabey, Dau- mier und Gavarni zu erinnern. Außerhalb dieses nach Ländern gegliederten Grundplanes standen einige stofflich zusammengehal tene, sehr interessante Sondergruppen, wie »Napoleon in der Li thographie« (Bilder von Raffet, Bellangö, Baumgarten, Charlet, Julien u. a.) und »Goethe in der Lithographie«, diese aus der Sammlung Kippenberg stammend, darin Porträts, Bilder von Goethes Garten und seinem Arbeitszimmer, Illustrationen zum Faust, Randzeichnungen von Neureuther, Noten, Faksimiles von Briefen und dgl. mehr. Im rechten Flügel des Gebäudes, der dem Buchdruck, der Schriftgießerei und weiteren Hilfsgewerben gewidmet war, interessierte wiederum am meisten die belehrende und die ge schichtliche Ausstellung des Deutschen Buchdruckervereins mit alter Fachliteratur und vielen kostbaren Beispielen aus hervorragen den alten und neuen Drucken. In zeitlicher Reihenfolge, den
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