Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1915
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- 1915-01-07
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Redaktioneller Teil. .V 4, 7. Januar 1915. so an die 21 laufende Meter lang; es überläuft einen kalt, wenn man daran denkt, daß ein solches Ungetüm Blatt für Blatt und Tafel für Tafel kollationiert werden muß. che es in das Lager eines Antiquars eingestellt werden kann. — Sehr interessant war die Ausstellung von F. A. Blockhaus: »110 Jahre Verlags- geschichte«, über die auch ein 16 Seiten starkes Verzeichnis er schienen ist, mit ihren Gegenüberstellungen des ältesten und des neuesten Verlagswerkes, des ältesten und des neuesten Verlags katalogs (dort 6 Seiten, hier 1580 Seiten Umfang), mit ihren Abteilungen: »Im Kampf mit der Zensur«, »Originalausgaben von Werken deutscher Dichter und Schriftsteller«, dem Taschenbuch »Urania« (1810—1848), Okens »Isis« und den anderen politischen und literarischen Blättern des Verlags, den »Büchern, die ihre Geschichte haben« (Schopenhauers Werke. Eckermanns Gespräche mit Goethe u. a.). der durch die Folge seiner Ausgaben und durch allerhand Dokumente illustrierten Geschichte des »Konversations- Lexikons« u. a. m. — Bei H. Haessel waren ältere Ausgaben der Werke Conrad Ferd. Meyers zu sehen und bei F. C. W. Vo - gel — um das Alphabet der Leipziger Verleger in großem Sprunge rasch zu Ende zu führen — aus dem Verlag seines Vor gängers Crusius Schillers Geschichte des Abfalls der bereinig ten Niederlande (1801), seine Gedichte (1804) u. a. So traf man allenthalben, auch an Stellen, die hier nicht besonders erwähnt wurden, auf Bücher von antiquarischem Interesse und Bedeu tung. Von den sonstigen ausstellenden Verlegern soll noch Wilh. Gottl. Korn in Br es lau genannt werden, nicht so sehr we gen seiner 1742 als »Schlesische Privil. Staats-, Kriegs- und Frie dens-Zeitung« ins Leben getretenen Schlesischen Zeitung, deren Wachstum von Anfang an (18,8 Bogen) bis 1910 (2255 Bogen) durch Ausstellung eingebundener Jahrgänge sehr originell illu striert wurde; auch nicht wegen der »Relationen eines vornehmen preußischen Offiziers«, unter welchem Titel Friedrich der Große seine Schlachtenberichte in Breslau und Berlin veröffentlichen ließ; sondern besonders deshalb, weil diese Firma von 1795 ab ungefähr 30 Jahre lang ein nicht unbedeutendes Antiquargcschäst betrieb, von dem zwei ausgestellte Kataloge aus den Jahren 1814 und 1820 (von 120 und 160 Seiten Umfang) noch beredtes Zeug nis geben: der »Oataioguo de beaux et xrands ouvrages L un prix tres modique qui so trouvent dans la Ubiairie «Io Kuillaume Lbeopbiie Lorn ä Lresiau. 1814« und »Libiiotbeque eboisie ou oatalogue des ouvrages rares et previeux et des editions estimoes qui . . . 1820«. Damit wäre hier die Erinnerung an ein gewesenes Antiqua riat aufgetaucht. Aber auch die jetzt existierenden Antiquare, be sonders die Leipziger, hatten fleißig ausgestellt, und weil sie fast durch die Bank auch einen mehr oder minder großen und bedeu tenden Verlag haben, so hatten sie sich der Gruppe der Leipziger Verleger in der Hauptsache angeschlossen. Da war z. B. Otto Harrassowitz, der zusammen mit seinem bibliographischen Verlag und dem Zentralblatt für Bibliothekswesen eine Reihe von orientalischen Originalhandschriften und Drucken mit bunten Miniaturen borführte; da war K. F. Koehlers Antiqua rium, ebenfalls mit orientalischen Manuskripten und zwei Schränken voll antiquarischer Bücher; Adolf Weigel mit einer kleineren Auswahl von Exlibris, alten Kupferstichen, mit Literatur aus der Zeit des Sturms und Drangs, der Klassiker und der Romantiker; da war auch H. Weller in Paris, der sich mit der Bezeichnung »Leipzig und Paris« hier häuslich niedergelassen hatte, mit großen Quellenwerken, wie er sie gern anastatisch reproduziert: Mansi: Ooiieetio oonciliorum; Leeueil des instoriens de ia Kranes; Ilistoire iittbraire de la l'caoee usw. Umfassender war die Ausstellung von Karl W. Hierse- mann, ganz abgesehen von den großen und prächtigen Werken seines Verlags; ihre Mannigfaltigkeit legte es nahe, daraus auf den kostbaren Inhalt des so geräumigen und prächtigen Geschäfts hauses in der Königstratze zu schließen. Da sah man Palmblät terschriften in Sanskrit, ein Palimanuskript auf Blättern starken Baumwollenstoffes, die durch Aufträgen von Goldlack ganz fest ge worden waren; dann mittelalterliche illuminierte Handschriften (z. B. ein Nissale 8edunense, französischen Ursprungs, Wohl aus dem Beginn des 14. Jahrhunderts), Einzelminiaturen und Jni- 20 tialen von hoher Schönheit, auf Pergament gemalt, Inkunabeln (Vineeutius LeUovaeensis: 8peeulum dvetriuaie. sStraßburg: Rusch um 1470j. 2". — Roderieus 2amorensis: 8peeulum vitae kumanae. Augsburg: G. Zainer 1471. 2°. — Boelhius: De eonsoiatinne pkiios. Nürnb.: Koberger 1486. 2". — Foresti: 8pe- euium ekronlearum. Venedig: Bern. Rizus 1492. 2". usw.), illu strierte Werke des 16. Jahrhunderts und neuere Literatur; dazu Autographen, Stammbücher, Vorlagen für Kalligraphie, alle Karten, Kunstblätter, Porträts, Schlachtendarstellungen, kurz alles, was man auf dem Lager eines Antiquars nur erwarten kann. Auch Alfred Lorentz hatte einen größeren Raum zum Teil mit umfangreichen und schön gebundenen Serienwerken, wie den Lata 8anotvrum, Merlans Lkeatrum Luroxaeum, der Zeit schrift für Bücherfreunde, der Zeitschrift »Oud Lolland« u. a., zum Teil mit bemerkenswerten und seltenen Einzelwerken und Autographen gefüllt. Zwei andere Antiquare hielten sich von ihren Leipziger Kol legen abgesondert und hatten sich in der Abteilung, die dem Bi bliothekswesen gewidmet war, unmittelbar neben den amerikani schen Bibliotheken angesiedelt, dem Ende dieses linken Gebäude- flllgels zu. Es waren: Paul Gottschalk in Berlin, der neben italienischen und spanischen Inkunabeln und neueren Perga mentdrucken Autographcn von Luther, von Washington u. a. vor führte, und Buchhandlung Gustav Fock G. m. b. H. inLeipzig. In Pappkästen mit grünen Schildern standen hier die als Spezialität der Firma bekannten »Handapparate« (das sind Dissertationen und Broschüren) aus dem Nachlasse namhafter Forscher und aus allen Gebieten (klass. Philologie, roman. Philo logie, Anglistik, allgem. Pathologie, Chirurgie, Gynäkologie, Ge burtshilfe, Ophthalmologie, Neurologie, Psychiatrie usw.) und dann von einer großen Reihe von Zeitschristenserien immer je einige Bände als Probe. In der Ausstellung der Bibliotheken selbst interessierten neben den Einrichtungen für Aufstellung von Büchern, für die äußere Form und die Aufbewahrung von Titelzetteln und neben anderen Fortschritten der Bibliothekstechnik, die sich mutatis mu- tandis auch im Antiquariat mit Vorteil verwenden lassen, beson ders die vorgeführten alten und schönen Einbände, die Exlibris und die Nachbildungen von alten Drucken und Handschriften, durch die man die Schätze der Bibliotheken einem weiteren Pu blikum zugänglich zu machen sucht. Ganz am Ende des Flügels fand sich schließlich noch eine historische Zusammenstellung der Illustrierten Zeitun gen. Was hier unter den »Vorläufern« gezeigt wurde: ein illu strierter Bericht über ein fürstliches Leichenbegängnis a. d. I. 1493 und Merians 3?deatrum euroxaeum von 1643 — das klassifiziert man doch Wohl besser als etwas anderes. Im übrigen war die Ausstellung recht interessant, wenn auch nicht gerade sehr vollständig. An der Spitze steht das Londoner »kennx dla§a- rine« im Jahre 1832, dem ein Jahr darauf prompt das Leipziger »Pfennig-Magazin« folgte; in ähnlicher Weise stehen sich die »Iliustrated London blerrs« (1842 ff.) und die »Leipziger Jllu- strirte Zeitung« (1843 ff.) gegenüber. Sonst nenne ich nur noch die »Fliegenden Blätter« (seit 1844) und den »Kladderadatsch« (seit 1848), alles Zeitschriften, die sich mit Ausnahme der beiden an der Spitze stehenden, eingegangenen nun schon zu bedeutenden, schwerwiegenden Reihen ausgewachsen haben. Ihres Umfangs wegen sind sie nicht gerade leicht verkäuflich und aus beiden Grün den auch im Antiquariat kaum gern gesehene Artikel. Endlich war noch ein Obergeschoß über dem Mittelbau dieser großen Halle zu besuchen, das zunächst eine sehr interessante Aus stellung von Silhouetten, Ausfch Neidearbeiten und Spitzenbildern barg, die mit großer Liebe und Sachkenntnis zusammengebracht war. Hier konnte man die ganze Geschichte dieser liebenswürdigen Kleinkunst verfolgen, hier wurde man an die Namen ihrer hauptsächlichen künstlerischen Vertreter erinnert, an Luise Duttenhofer, Moritz Retzsch, Moritz von Schwind, Graf Pocci, Joh. Aug. Eckart, Karl Fröhlich und Paul Konewka, hier sah man die Literatur, die sich mit ihrer Technik beschäftigt, und auch Bücher, in denen sie angewandt worden ist, an der Spitze Lavaters Physiognomische Fragmente (1776 ff.). — Hier oben war auch die Gruppe der Gebrauchsgraphik untergebracht,
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