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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 26, 2. Februar 1915. Vergleich zum Dezember 1913 um 17 400 000 Lstrl. gesunken. Im gan zen ist somit der auswärtige Handelsverkehr Englands im Dezember 1914 im Vergleich zum Dezember 1913 um 21000 000 Lstrl. zurllck- gegangcn. Der Gesamtwert des englischen Außenhandels 1914 beziffert sich auf 1222 000 000 Lstrl., was eine Verminderung um 182 000 000 Lstrl. gegen das Jahr 1913 bedeutet. Aus den Einzelangaben über diese Handelsbewegung ist zu ersehen, daß die Ausfuhr Englands eine viel größere Einbuße erlitten hat, als die Einfuhr, was auf die Versper rung der Märkte Deutschlands und Österreich-Ungarns für die eng lische Ausfuhr sowie auf die Einschränkung, beziehungsweise das voll ständige Verbot der Ausfuhr von Kohle zurückzufllhren ist. Die Ein fuhr konnte sich im Vergleich dazu infolge des Bedarfs der englischen Industrie an Rohstoffen, sowie infolge der großen Ankäufe, die die Ne gierung an Metallen, Getreide und Kriegsmaterial im Auslande ge macht hat, besser behaupten. Lehrkursus für Redner über Volksernährung im Kriege. — Die bisher von der Negierung getroffenen Maßnahmen, die die Sicher stellung unserer Ernährung für die Dauer des Krieges bezwecken, können nur dann den vollen beabsichtigten Erfolg haben, wenn zugleich alle Bevölkerungskreise planmäßig über die erforderlichen praktischen Mittel zur Einschränkung des Verbrauchs und zur haushälterischen Verwertung der vorhandenen Vorräte aufgeklärt werden. Um diese Aufklärungsarbeit in die Wege zu leiten, wird auf Ver anlassung des preußischen Ministers des Innern vom 3. bis 7. Februar d. I. ein Lehrkursus für Redner über Volksernährung im Kriege abgehalten. Der Zweck der Veranstaltung ist, zunächst eine Anzahl Redner aus allen Berufs- und Jnteressenkreisen sowohl theoretisch als durch praktische Unterweisung über den Stand der Volksernäh rungsfrage im allgemeinen und über die einzelnen Mittel sparsamer Wirtschaftsführung zu unterrichten. Diese Redner sollen dann auf Grund der in dem Kursus gewonnenen Kenntnisse und Anschauungen — jeder vorwiegend in seinem Berufskreise — durch Vorträge und Reden die Aufklärung in alle Teile unseres Landes und Volkes tragen und so an ihrem Teile zu dem Siege unseres Vaterlandes in dem ihm aufgczwungenen Wirtschaftskriege beitragen. Es werden u. a. folgende Gelehrte und Sachverständige Vorträge halten: Geh. Rat Prof. vr. Sering, Geh. Rat Prof. Or. Nubner, Prof. vr. Paul Eltzbacher, zurzeit Rektor der Handelshochschule Berlin, Geh. Rat Prof. Vr. Nathan Zuntz, Prof. vr. Karl Oppenheimer, Frau Hedwig Herst, Or. Friedrich Naumann. Außerdem sind Erläuterungen einer bereitgestellten Ausstellung von Lehrmitteln zur Volksernährungsfrage vorgesehen, sowie Führun gen. Der Lehrkursus wird durch den Minister persönlich am 3. Fe bruar 1915, pünktlich 9 Uhr, im Herrenhaus eröffnet werden. Betrug eines Jnserateusammlers durch unwahre Angaben über die Höhe der Auflage des Blattes. — Wegen Betrugs hatte das Land gericht Leipzig am 1. August v. I. den Reisenden S. Kl. zu 120 Geldstrafe verurteilt. Der Angeklagte war Provisionsreisender bei der Vereinigten Verlagsgesellschaft m. b. H. in Leipzig, die ver schiedene Druckschriften herausgibt, nämlich die »Deutsche Papierge werbezeitung«, die »Kartonnage«, die »Kurz-, Galanterie- und Spiel warenzeitung«, die »Eiscnwarenzeitung« und die »Leipziger Meß nachrichten«. Für diese Zeitschriften hatte der Angeklagte Inserate zu sammeln, auf die er 33^°/„ der Auftragssumme als Provision erhielt. Um einen solchen Jnseratenauftrag für die »Eisenmarenzeitung« und die »Kurz-, Galanterie- und Spielwarenzeitung« zu erhalten, suchte er eines Tages im Herbst 1912 eine Leipziger Firma auf und ver handelte mit dem Geschäftsführer F. Auf die Frage des F., der na türlich die Erteilung eines Auftrages von der Verbreitung der Blätter abhängig machen wollte, wie groß denn die Auflage der beiden Blätter sei, antwortete der Angeklagte, jede Nummer der »Eisenwarenzeitung« erscheine in 13 800 und jede Nummer des anderen Blattes in 6000 Exemplaren. Daraufhin erteilte F., der die Angaben des Ange klagten für wahr hielt, dem Angeklagten für jede der beiden Druck schriften ein Inserat auf zwei Jahre zum Gesamtpreise von 1400 Von dieser Summe ließ sich dann der Angeklagte von seiner Firma 33^o/o als Provision auszahlen. Erst später erfuhr F., daß die An gaben des Angeklagten über die Höhe der Auflage der beiden Blätter der Wahrheit nicht entsprachen, denn diese erschienen nur in einer Auflage von 1000 bzw. 3000 Exemplaren. Da F. aber bei einer der artig niedrigen Auflage einen Auftrag nicht erteilt haben würde, weil er bei einer solchen nicht den Nutzen aus den Inseraten erwarten durfte, den er nach den Angaben des Angeklagten erhoffen konnte, so war er der Geschädigte, denn er erhielt für sein Geld nicht das, was der Angeklagte ihm zugesichert hatte. Darin lag der dem An- ! geklagten zur Last gelegte Betrug. Gegen das Urteil hatte der An geklagte Revision eingelegt mit der Begründung, es sei zu Unrecht ange nommen worden, daß ein Betrug vorläge, da die Vermögensschädigung des F. nicht festgestellt sei, denn es lasse sich doch nicht beweisen, ob und welche Mehrvorteile F. aus den Inseraten gehabt hätte, wenn die Blätter in der von dem Angeklagten angegebenen Auflage er schienen mären. Das Reichsgericht verwarf indessen am 15. Januar die Revision als unbegründet, da der Vorderrichter die Vermögens schädigung des F. mit Recht darin gesehen' habe, daß F. die beiden Aufträge nicht gegeben haben würde, wenn er die wirkliche Auflage der Druckschriften gekannt hätte. F. sei also um die bereits geleisteten Teilzahlungen auf den Gesamtauftrag geschädigt worden. (4 I) 1116/14.) I.. Die Beschlagnahme deutschen und österreichischen Eigentums in Frankreich. — Die französische Negierung veröffentlicht eine Übersicht der Beschlagnahme des Eigentums deutscher und österreichisch-unga rischer Untertanen. Die Gesamtzahl der beschlagnahmten Fälle beträgt 6188, nämlich 4001 Fälle, die Geschäftsleute, und 2127, die Private betreffen. Keine neuen Zeitungskataloge der Anzeigcn-Expeditionen. — Im Einvernehmen mit dem Verein Deutscher Zeitungsverleger haben die Anzcigen-Expeditionen beschlossen, von der Herausgabe neuer Zeitungs kataloge bis auf weiteres Abstand zu nehmen. Bestimmend für diesen Entschluß war die Erkenntnis, daß unter den gegenwärtigen durch den Krieg hervorgerufenen Verhältnissen die Herstellung zuverlässiger Ka taloge außerordentlich schwierig, ja fast unmöglich ist. Personalniichrichten. Gefallen: am 24. Oktober 1914 im Kampfe fürs Vaterland Herr Emil Schal'ler, Kriegsfreiwilliger im Feldartillerie-Regiment Nr. . . ., ein Sohn des Herrn Hofkunsthändlers Max Schaller in Stuttgart. Der im Alter von 19 Jahren ans dem Leben ge schiedene Berufsgenosse war in der Kgl. Hofkunsthandlung Lud wig Schaller in Stuttgart tätig. Gestorben: * in der Nacht zum 30. Januar schnell und unerwartet am Herz schlage im 59. Lebensjahre Herr AdolfMahnin Firma Adolf Mahn's Verlag in Leipzig-Stötteritz. Der Verstorbene gründete am 8. September 1887 in Leipzig ein Verlagsgeschäft unter der Firma Ad. Mahn's Verlag, die er aber schon im Oktober 1887 nach Übernahme des Verlags der Zeitschrift »Von Haus zu Haus« in Von Hai^s zu Haus, Adolf Mahn abänderte. Nach dem die genannte Zeitschrift mit einem andern Unternehmen ver schmolzen war, änderte sich die Firma in ihren jetzigen Wortlaut. Mahn wirkte neben seiner Verlagstätigkeit auch im Deutschen Schrift stellerverband und im Verein Leipziger Presse, dem er 15 Jahre als Mitglied des Vorstandes angchörte. Hermann Süskind f. — Der Tübinger Privatdozent der systemati schen Theologie vr. Hermann Süskind, der ins Heer eingetreten war, ist jetzt auf dem westlichen Kriegsschauplätze gefallen. Seine erste, 1900 erschienene Arbeit behandelte den Einfluß Schellings auf die Ent wicklung von Schleiermachers System. Süskinds Hauptwerk ist 1911 erschienen und untersucht unter dem Titel »Christentum und Geschichte bei Schleiermacher« die geschichtsphilosophischen Grundlagen der Theo logie Schleiermachers. Miriam Eck s. — In Goslar ist am 28. Januar die Dichterin Miriam Eck, die mit bürgerlichem Namen Käte Sebaldt hieß, im 54. Lebensjahre gestorben. Miriam Eck hat neben lyrischen Gedicht- bändcn, ans denen die »Marienlieder« (1902) hervorgehoben zu werden verdienen, einige Romane und Novellen veröffentlicht. Willem Schürmann -ft — Der holländische Btthnenschriftsteller Wil lem Schürmann ist im noch jugendlichen Alter von 38 Jahren einem schleichenden Leiden erlegen. Mit Heyermans teilte er das Gefühl für Milieuschilderung und intimere Charakteristik. Durch sein Leiden gequält, gab er dem holländischen Theater schon seit Jahren nichts mehr. Sein letzter Erfolg war gleichwohl sein bedeutendster: die »Violiers« (zu deutsch »Ramscher«), ein jüdisches Milieustück, das viele Aufführungen erlebt hat. Nennenswert sind ferner noch: »Vier ziger«, »Das doppelte Leben« und »Pilze«; dann sein Roman »Die Bcrkelmans«. In Deutschland sind seine Arbeiten verhältnismäßig- wenig bekannt geworden. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der B 0 rsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhänblerhauSI. 132
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