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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1915
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- 1915-02-02
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- 02.02.1915
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macht und durch diesen Text etwa den Hauptzweck der Bilder- Wiedergabe zu verschleiern sucht. Auch hat man für das Matz der erlaubten Entlehnung einen bestimmten Prozentsatz angeben wollen, den die Abbildungen in dem Werke, aus dem sie entlehnt sind und in das sie übernommen werden, ausmachen. Mit Recht sagt Dernburg, daß durch die Festsetzung eines solchen Prozent satzes (z. B. '/,») »kümmerliches Rechnen an die Stelle freier Würdigung der Sachlage tritt«. Man denke doch zum Beispiel, daß jemand in einer Arbeit gegen eine andere polemisiert, die sich auf eine Anzahl von Abbildungen stützt. Wenn es auf diese Ab bildungen ankommt, muß hier der Kritiker selbstverständlich sie sämtlich übernehmen könne», und dies bleibt dennoch eine Über nahme ausschließlich zur Erläuterung des Inhalts und aus schließlich zum Zweck der Idee des Textes. Ja es kann sogar der Fall Vorkommen, daß relativ wenig Text bei viel AbbtldUngs- material die Bilder noch nicht zum Hauptteil macht, daß sie viel mehr nur einer leitenden, überragenden Idee zu dienen bestimmt sind, wobei diese literarische Idee darüber steht und die künst lerische oder bildhafte Wirkung trotz der Menge der Abbildungen ganz nebensächlich bleibt. Sicherlich weniger als anderwärts kann man hier mit schematischen Matzstäben arbeiten, sondern mutz den einzelnen Fall sachlich würdigen. Nicht minder schwierig ist die Frage zu lösen, was eine wis senschaftliche Arbeit ist. Dernburg nennt wissenschaftliche Arbeit »Darlegung des Wirklichen in systematischen Untersuchungen«. Schwierigkeiten bereitet ferner die Frage, was »einzelne« künst lerische Bildwerke sind, die in selbständige wissenschaftliche Ar beiten oder in Schul- und Unterrichtsbücher ausgenommen wer den dürfen. Während die einen Beurteiler darunter einzeln erschienene künstlerische Werke verstehen, weil die in Wer ken erschienenen unter dem Z 23 Liter.-Ges. stehen und danach in neue Schriftwerke übernommen werden dürfen, wollen andere darunter »einige wenige« verstanden wissen, indem sie die Frage offen lassen, ob Einzelerscheinung oder Erscheinen in Schriftwerken keinen weiteren Unterschied macht, Und indem sie weiter der Meinung sind, daß für künstlerische Bildwerke über haupt nur dieser ß 19 des Kunstgesetzes als Spezialrecht und der Z 23 des Liter.-Ges. gar nicht gilt. Danach würden dann künstle rische Bildwerke in nichtwissenschastliche oder nicht zum Schul- gebrauch dienende Werke überhaupt nicht frei übernommen werden dürfen, auch wenn sic nur ausschließlich zur Erläuterung des In halts dienen und nur einzelne wenige sind. Die Frage der Aus legung des Wortes »einzelne« führt also hier zu der Kardinal- frage der Beziehung und Grenzregulicrung zwischen Z 19 des Nunstschutzgcsetzes und ß 23 des Litcr.^Gesetzes. Weiter bedarf der Untersuchung, wie weit Bücher als zum Schul- und Unterrichtsgebrauch bestimmt anzusehen sind. Bücher zum Selbstunterricht sollen jedenfalls nicht darunter gehören. Auch macht Dernburg mit Recht darauf aufmerksam, daß Ent- lehnungen, die dichterischen Werken gegenüber als teilweiser Nachdruck gelten müssen, bei Werken lehrhaften Inhalts als er laubte Benutzung angesehen werden können. Es kommt da meines Erachtens sehr viel darauf an, ob das Werk, in das die Übernahme geschieht, gegenüber dem anderen, aus dem die Stell len oder die Abbildungen entnommen werden, Konkurrenz-Cha rakter trägt. Ist dies der Fall, so wird man viel leichter geneigt fein, Nachdruck anzunehmen, als wenn dies nicht der Fall ist. Es läuft hier schließlich immer auf eine verständige freie Würdi gung des Einzelfalles hinaus, unter sorgfältiger Berücksichtigung der bielverschlnngcnen Pfade der Gesetzgebung. Darüber ließe sich noch allerlei sagen, ohne daß man ein rechtes Ende fände. So soll auch aus die weitere Frage, welche Tragweite die For derung der Quellenangabe hat und durch welche Angaben dieser Forderung genügt wird, hier nicht näher eingegangen werden, ebensowenig auf die schon oft brennend gewordene Notwendigkeit, entgegen der wörtlichen Vorschrift des Gesetzes Änderungen an entlehnIcmBildermalerial vorzunehmcn, also Verkleinerungen oder Weglassungen. Diese Dinge wollen wir vielleicht ein andermal besprechen. DaS Weihnachtsgeschäft im KrtegSjahre 1914. Ergebnis unserer Rundsrage lvgl. Bbl. 1V14, Nr. 300). VI. Grotzherzogtum Hessen. (V siehe Nr. W.) Von jeher sich durch reges geistiges Leben auszeichnend, besitzt heute das Grotzherzogtum Hessen dank der starken künstlerischen Neigungen eines tatkräftigen Landesherrn in seiner Hauptstadt ein Kulturzentrum, das zugleich als günstiger Boden sür das literarische Leben angesehen werden muß. Wie eng dieser Zu sammenhang zwischen Literatur und Kunst gerade in Darmstadt ist, kann man aus der Pflege der graphischen Kunst (Ernst Lud wig-Presse, künstlerische Einbände von Darmstädter Meistern) er sehen.« Ohne Zweifel dürste auch der Buchhandel aus diesen gün stigen Verhältnissen Nutzen ziehen. Nur begegnet man auch hier der allenthalben beobachteten Erscheinung, daß in diesem Kriege Kunst und Künstler härter zu leiden haben als Literatur und Buchhandel. Das Weihnachtsgeschäft inD a rmst a d t scheint zwar gegen das Vorjahr einen starken Rückgang gegenüber dem son stigen Umsätze erfahren zu haben, gleichwohl aber in Anbetracht der außergewöhnlichen Umstände, besonders auch der Nähe des Kriegsschauplatzes, ein zufriedenstellendes gewesen zu sein: »Das Weihnachtsgeschäft ließ sich zuletzt lebhaft an, doch fehlten größere Bestellungen; auch wurden durchweg nur billigere Sachen ge kauft, wodurch der Weihnachtsumsatz gegen sonst erheblich ge ringer war«. »Im Buchhandel setzte ein immerhin zufrieden stellender Umsatz sehr spät ein, er dürfte zwei Drittel des bisher gewohnten erreichen. Im Kunsthandel wurde höchstens ein Drit tel erreicht.« Der Ortsverein der Buchhändler halte sich nicht ab- schrecken lassen, wie sonst einen Weihnachtskatalog mit Angabe der ihm angeschlossenen Firmen in gleich hoher Auflage zu ver senden, so daß von einer wesentlichen Einschränkung der Pro paganda nicht gesprochen werden kann. In einem Bericht heißt es außerdem: »Wir haben mit dem Versand des Lhotzkhschen Auf rufs ,Sparet nicht an Büchern!' gut« Erfahrungen gemacht, wobei allerdings zu bemerken ist, daß wir ihn durch tägliche Inserate unterstützten.« In diesem Falle gelang es außerdem, redaktio nelle Hinweise zu erreichen, während sonst bei der Presse im allgemeinen wenig Entgegenkommen zu spüren war (»Selbst ist der Mann!«), auch nicht bei Vereinen, öffentlichen Stellen usw.: »Tie hiesigen Staatsbehörden haben ihre Organe zu äußerster Sparsamkeit veranlaßt, der Absatz an der Hochschule ist säst null, alle Ausländer sind fort, Rückgang überall.« Bei Angabe der hauptsächlichsten Geschcnkwerke heißt es: »Alles Patriotische, alles Sittliche und Religiöse wurden stark bevorzugt. Diese Li teratur verdrängte alles übrige vollkommen!« »Zuni Weihnachts geschäft wurden vaterländische Jugendschriftcn bevorzugt, auch Romane, die den Weltkrieg behandelten, gingen gut.« Qualitativ und quantitativ machte sich der Einfluß des Krieges bemerkbar: »Wir haben noch nie so viele und gute Jugendschriftcn verkauft wie diesmal, was auch zum Ausgleich beitrug! Bücher ins Feld iund Bücher für Kinder war die Losung!« »Jugendschristen wurden quantitativ weniger gekauft, vielfach nahmen auch die Kunden diesmal billigere Bücher und gern solche, die aus den Krieg Bezug hatten.« In einem Falle ist der Eindruck gewonnen worden, daß viele Bücher ins Feld gesandt wurden, und zwar Neue Testamente, Goethes Faust, Bismarcks Gedanken und Er- ! innerungen und andere ernste und klassische Literatur. »Dann !aber vorzugsweise Heiteres! Grandebouche und Lausikoff, Sal- !zer u. a.« In einem anderen Berichte heißt es: »Ich ihabe viel gewirkt dafür, daß geistige neben körper- licher Nahrung ins Feld gesandt würde, aber das Resultat war schlecht. Das Publikum war rein versessen lediglich auf Wolle, Zigarren usw.« »Versand nach dem Felde sehr gering«, heißt cs in einer weiteren Antwort. Gegenüber der ausländi schen Literatur verhielt sich das Publikum meist ablehnend. Wenn ^s in einem Berichte heißt: »Trotzdem mußten wir wiederholt englische Journale kommen lassen, die uns auch über Holland prompt geliefert wurden«, so spielt hier ein durchaus berechtigtes Interesse herein, die Auffassung des englischen Durchschnitlspu-
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