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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1926
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- 1926-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1926
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- Deutsch
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X« 172, 27. Juli 1926. RodMioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Friedrich Schwcizerbart verlegte 1848 den Verlag mit der Buch- druckerci in das von ihm gekaufte Haus 33 der Kanzleistraße, wo er dann auch bis zu der Übernahme durch Eduard Koch, am 1.10. 1867, in seinem Alleinbesitz verblieb. Tie Jahre 1830—1867 stellten eine Zeit eifrigster Arbeit und regster Verlagstätigkeit dar. So brachte das Jahr 1831 24 neue Werke zur Ausgabe. Die Richtung des Verlages, die bisher meist historischen Werken zugewandt war, nahm mit der Zeit ein vorwiegend naturwissenschaftliches (besonders geologisches) Gepräge an. 1867 ging die Verlagshandlung an Eduard Koch über, dieser trat die Druckerei 1876 an Carl Grüninger ab. 1898 übernahm Erwin Nägele das Geschäft, der seit 1893 einen eigenen naturwissen schaftlichen Verlag besaß und diesen von der neuerworbenen Firma getrennt fortführte. Unter seiner weitblickenden Leitung und bei seiner hervorragenden Energie und Tatkraft nahm die Handlung einen wei teren Aufschwung. Er konnte sie noch über die Krtcgsjahre hinweg führen, erlag jedoch 1920 nach arbeitsreichem Leben einem schweren Leiden. Die Verlagsbuchhandlung verblieb im Besitz seiner Familie, die Geschäftsleitung übernahm der Schwiegersohn, Herr Walther O b e r m i l l e r. Neben der ausgedehnten naturwissenschaftlich geologischen Richtung wurden andere Verlagsgcbiete nicht völlig ver nachlässigt. Die schönwissenschaftliche Verlagstätigkeit fand mit den Werken Eduard Mörikes ihren Höhepunkt, Botanik und Forstwissen schaft wurden seit 1840 in steigendem Maße verlegt. Dazu kamen zahl reiche Zeitschriften verschiedener naturwissenschaftlicher Gebiete. Trotz wirtschaftlichen Schwierigkeiten konnten in den letzten Jahren größere Verlagsunternehmungen zu Ende geführt und neue begonnen werden. Wir wünschen dem bedeutenden Verlage auch in seinem zweiten Jahrhundert auf seinen Sondergebieten weiteres erfolgreiches Schaffen. Gcschästsaufsicht. — Über das Vermögen des Kaufmanns Hans Heitzer in Duisburg, Inhabers der Firma M. Biefang Nachf., Buch-, Kunst- und Papierhandlung, Bureauartikel, Schrcibwaren in Duisburg, Ecke Mülheimer und Lerchenstr., wird heute, am 20. Juli 1926, vormittags 11 Uhr, die Geschäftsaufsicht angeordnet. Als Ge schäftsaufsichtsperson wird der Rechtsanwalt vr. Saelmanns in Duis burg, Nahestraße 16, bestellt. Duisburg. Das Amtsgericht. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 170 vom 24. Juli 1926.) Sonderhefte der »Auslandswarte«. — Die am 1. Januar 1926 in Len Verlag vr. jur. E. Weber, Berlin, Ubergegangene »Auslands warte«, Zeitschrift des Bundes der Auslanddeutschen, hat seit dieser Zeit neue Wege beschritten. Die zweimal monatlich erscheinende, reich illustrierte Zeitschrift will ein wirkliches Bindeglied sein zwischen den Deutschen im Auslande, den in die Heimat zurückgekehrten Aus landdeutschen und den am Ausland interessierten Kreisen der Wissen schaft, Wirtschaft und Politik. Die Leitung des Blattes liegt in den Händen eines früheren Auslanddeutschen, des Herrn C. Fink, der von 1898 bis 1917 an der Spitze des »Ostasiatischen Lloyd« in Shanghai gestanden hat. Die Kreise des deutschen Verlags wird es besonders interessieren, daß die > Auslandswarte« beabsichtigt, sich auch der Propaganda des deutschen Buches in ganz anderer Weise als bisher anzunehmen. Die Besprechung von Büchern soll nicht davon ab hängig gemacht werden, daß zufällig bas eine oder das andere Buch der Schriftleitung zur Besprechung zur Verfügung gestellt wird, viel mehr wünscht die »Auslandswarte« sich systematisch mit der einschlägi gen Literatur zu beschäftigen und sie den Auslanddeutschen näherzu bringen. So ist beabsichtigt, nachdem kürzlich eine Schweden- und eine Finnland-Nummer erschienen sind, am 25. August eine Nieder lande- und am 26. September eine Dänemark-Nummer erscheinen zu lassen. Bücher, die auf diese Länder Bezug haben, würden im Zu sammenhang mit der Behandlung der genannten Länder besprochen werden, soweit sie für das Niederlandc-Heft bis zum 1. August, für Lie Dänemark-Nummer bis zum 1. September in den Besitz der.Schrift leitung gelangen. — Für die letzten Monate dieses Jahres sind ferner Sondernummern über die Türkei, Spanien, Italien und Danzig in Aussicht genommen. — Dem Verlag darf empfohlen werden, von den in der »Auslandswarte« gebotenen BcsPrechungsmöglichkeiten Ge brauch zu machen. Aus Finnland. — Das große Verlagsunternchmen Förlags A. - B. ^Otava in Helsingfors, Finnland, verteilt für 1925 12Z-H v. H. Dividende, benutzt Ä6 000 f. M. zur Rücklage und 100 000 f. M. zu der Pensionskassc und stiftete 20 000 f. M. an den Finnischen Schriftstellervercin. Verlegt wurden 281 (i. V. 223) Schriften. (Pap.Ztg.). 942 Aus Großbritannien. — Eine neue Benutzung der »Jackets«, der bunten Umschläge von Büchern, hat die Londoner Walthamstow-Bi- bliothek gefunden. Die bunten Umschläge wurden, einheitlich auf dunk ler Unterlage aufgeklebt, im großen Bibliothckssaal ausgestellt, und danach sollten regelmäßige Besucher sich neue Bücher zum Lesen aus suchen. Das Erzieherische dabei war, daß Erzählungen ausgeschlossen waren, wodurch, wie der Berichterstatter schreibt, die bunte Wirkung cnvas beeinträchtigt wurde. Diese Bibliothek nimmt sich besonders der Erziehung der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren an, um die Lücke zwischen den Kinder- und Erwachsenen-Büchern auszufüllen. Die Ausstellung von »Jackets« war im vorigen Jahre zum ersten Male abgehalten worden, und dies war die zweite, bedeutend erweiterte Schau. Diese Neuerung wird auch anderen Bibliotheken empfohlen, weil es keine bessere Art gebe, »die besten Bücher des Jahres« zu zeigen und zum Lesen anzuregen. — Der Londoner Verlag Nisbet L C o. hatte Anfang 1925 ein Preisausschreiben erlassen, um neue Kräfte für Jugendbücher aufzufinden. Der Erfolg war recht gut. Ein junger Schulmeister Bennett in der Provinzstadt Enfield wurde über einstimmend zum Preisträger gewählt; seine Geschichte »?eckro ok tks vlaek veatti« ragte weit über die anderen hervor. Lehrreich sind die Einzelheiten bet diesem Fall, der tatsächlich das Entdecken eines guten Schriftstellers bedeutet. Bennett war bei dem Besatzungsheer in Köln und hat von dort aus ab und zu Aufsätze nach England gesandt. Als in vielen Zeitungen das Nisbetsche Preisausschreiben stand, war er gerade bei einer Prüfungsarbeit, schrieb aber zwischendurch die Geschichte vom schwarzen Tod. Er wollte die Erzählung aber gar nicht einreichen, hatte sogar die Absicht, sie als unreif zu verbrennen, als ihn seine Schwester davon abhiclt, ihm dann bei der Maschinen abschrift half, und so wurde die Geschichte doch noch 1—2 Stunden vor Schluß der Annahmezeit eingereicht. — Der neue Führer durchs Rhein land von Baedeker wird im Textteil von vubliskers' Cireular empfohlen und dabei erzählt, daß die erste englische Übersetzung 1861 hcrausgekommen sei, während das deutsche Buch, vom Gründer der Firma selbst geschrieben, schon 1828 erschienen war. — In der Fort setzung des Verhandlungsbcrichtes über die Sortimenter-Hauptver sammlung Anfang Juni wird von einem Versuch der gemeinsamen Werbung aus einer Stadt berichtet. Acht Buchhändler hatten vier Wochen vor und bis nach Weihnachten gemeinsam Weihnachtsbücher angezeigt, mit dem Schlagmort: »Kauft Bücher zum Verschenken«. Ob ein Handelsvorteil erreicht wurde, konnte nicht nachgcwicsen werden, doch wird es als wertvoll hingestellt, daß überhaupt einmal die gemein same Werbung irgendwo versucht worden sei, nachdem in allen Buch- handelsländcrn soviel davon geschrieben worden sei. Sch. Aus Schweden. — Ein schwedisches Wochenblatt hatte einen Preis von 3000 kr. für eine 2500 Wörter umfassende Novelle ausgeschrieben. Nicht weniger als 1500 Bewerbungen sind eingelaufen, worauf ein Blatt meint, daß es einen großen Überfluß von Schreiblustigen in Schweden geben müsse, und mit den Worten schließt: »Arme Preis richter!« Sch. Aus den Vereinigten Staaten von Amerika. — Im Rollin's Col lege in Winterpark in Florida ist eine Professur für das Buch eingerichtet worden. Diese »?roke88or8Üip ok Loolr8« wurde einem Mr. Grover anvertraut. Er wird. Vorlesungen über die Geschichte des Buches und seine Herstellung halten. Grover ist Fachmann, 25 Jahre war er in Verlagsgcsellschaften tätig. Für Amerika ist es die erste Professur dieser Art. — Amerikas Buchhandel ist auf dem Wendepunkt angelangt, daß jetzt allmählich der gelernte Buchhändler an die Stelle des Zufalls-Buchhändlers tritt, und alle Buchkreise nehmen sich liebe voll der Frage der Ausbildung des Nachwuchses an. Ein Fachblatt- Aussatz beschäftigt sich wieder einmal damit: »Was muß der Buch händler gelesen haben?« In diesem steht der Satz: »Es ist sprichwört lich, daß die Kinder von Schuhmachern barfuß gehen, wenn aber in diesem Sinne der junge Buchhändler versäumt, sich mit der klassischen und laufenden Literatur vertraut zu machen, wird er sicher ver sagen . . .« An anderer Stelle wird auf diesen Aufsatz Bezug genommen und erzählt, was man in einer großen Literaturprüfung im März in einer Hochschule von den Prüflingen verlangte. Es sollte beantwortet werden, in welchen Büchern 25 Eigennamen Vorkommen, die auf einer Liste aufgezählt worden sind. Der Verfasser meint dazu: »Wenn einer der Studenten in eine Buchhandlung kommt und nach solchen Büchern fragt, in denen jene Eigennamen Vorkommen, wird eine ganze Menge von uns schlechte fünf Minuten verleben«. Es sind natürlich meist amerikanische Bücher gewählt; unter Eigennamen gibt es: Houyhnhnm, Calandrino, Palamon, Sycorax, Panurge, Moll Cut- purfe, Euphemia Clashthought usw. — Ernsthafte Beurteiler amerika nischer Literatur haben die Kreuzworträtselsucht immer bekämpft. In einem Aussatz: »Noch am Leben« wird wieder einmal das Kreuzwort- X
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