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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1926
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- 1926-07-27
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- 27.07.1926
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X° 172, 27. Juli 1926. Redaktioneller Teil. rätsel etwas verspottet. Im großen Saale des Wanamaker-Kaufhaufes hatten sich 1500 Menschen eingefunden, um der Verteidigung der Welt meisterschaft im Rätselraten beizuwohnen. Die Verteidigerin des Herold Tribüne-Pokals siegte glänzend, indem sie auf einer Riesen tafel IW Worte in 5 Minuten 34^ Sekunden ohne Fehler löste. Es war die auch in deutschen Zeitungen genannte Ruth Franc von Phul aus Syracuse. Freilich war das Geschäft für den Sortimenter durch diese Kreuzworträtselsucht nicht schlecht, die Verleger Simon L Schuster haben von ihren Kreuzworträtselbllchern 1 Million Stück abgesetzt. — Man kümmert sich sehr stark um die Bcvölkerungszunahme der ame rikanischen Großstädte, weil nun einmal das Buchgeschäft sich in den Großstädten verdichtet; es ist sestgcstellt worden, daß 40 v. H. des Verlegerabsatzcs auf den vier größten Buchmärkten: New York, Chicago, Boston und Philadelphia erfolgt. Die Julistatistik gibt für New York 5 924 WO, für Chicago glatt 3 Millionen und für Phila delphia 2 200 WO Einwohner an; die nächstgrößere Stadt ist nicht Boston, das wegen seiner alten geistigen Vorherrschaft eine Buchstadt ist, sondern Detroit mit 1200 WO Einwohnern. Eine amerikanische "Zeitung schreibt unter der Spitzmarke: »-Vau ok rvar stories?« (Ist der Bann von den Kriegsgeschichten genommen worden?), daß es den Anschein hätte, als wenn Kriegsgeschichten wieder Leser fänden, nachdem zwei Bücher mit Kriegsinhalt guten Ab satz gefunden hätten. — Ein amerikanischer Buchhändler, der hundert Bahnhofsbllcherstände unter sich hat, berichtet ausführlich Über den Bahnhofsbuchhandel. Er stellt sich drei Fragen zur Beantwortung: Wie ist der gewinnreichste Weg herauszufinden?, Wie ist der augen blickliche und der morgige Geschmack der Käufer?, Wie kauft man ein, um dem schnellen Geschmackswechsel zuvorzukommen? Er gibt fes selnde Bemerkungen über den Unterschied zwischen einem Sortiment mit großem Lager und dem beschränkten Raum eines Bahnhofsstandes. »Eure Kunden«, sagt er den Buchhändlern, »kommen in den Laden und wollen sich umsehcn, .stöbern'; unsere Kunden sind immer in der Eile und wollen schnellstens bedient sein«. Das Hauptgewicht liegt natürlich dort in den Erzählungen; es werden von bekannten Er zählern 2- bis 5W0 Stück angeschc'ft, dabei haben immer einige Bahn höfe den Löwenanteil am Absatz. Die drei Hauptstationen Kansas City, Chicago und St. Louis brauchen mehr als die übrigen 100 Bahn hofsverkaufsstände zusammen. Im ganzen handelt es sich bei dem großen Absatz von Erzählungen um nicht mehr als ein Dutzend Ver fassernamen. Neuerdings werden auch ^onukietion-Bllcher mehr ge kauft, wie z. B. die Erinnerungen von dem Gesandten und Verleger Page und Oberst House. Ein Hauptgewicht wird auf sofortiges Zumver kaufstellen von Neuerscheinungen gelegt. Von angekündigten Neu erscheinungen beliebter Verfasser werden am Erscheinungslage oft 2- bis 300 Stück mittels Eilgut bezogen; die höheren Kosten werden gedeckt durch schnelleren Absatz. Sch. Der Gesamtausschuß der Papier verarbeitenden Industrien hielt unterm Vorsitz des Herrn Direktor Kraemer eine Sitzung ab, in der für die Gruppe Verlag Herr vr. Oldenbourg anwesend war. In dieser Sitzung wurde über die bisherige Tätigkeit des Arbeitsausschusses Bericht erstattet. Es wurde dabei u. a. die Frage der »Propa ganda deutscher Waren« durch Poststempel eingehend er örtert und die Unzweckmäßigkeit dieser Stempelreklame einstim mig betont. — Große Aufmerksamkeit fand der Bericht der Geschäfts führung des Außenhandelsverbandes der Papier verarbeitenden Jn>- -dustvie, der sich auf die zuletzt geführten Handelsvertragsoerhandlun- gen erstreckte. Hierbei wurde allerseits die Notwendigkeit anerkannt, zu normalen Papierzöllen zu gelangen, — eine Frage, die bei dem Abschluß der kommenden Handelsverträge, genau wie bisher, auch di« Beachtung der Papierverarbeitung finden wird. — Der GesamtauZ- schuß, der zugleich die Aufgaben des Fachausschusses des beim Reichs verband der Deutschen Industrie bestehenden Ausstellungs- und Messe amtes der deutschen Industrie erfüllt, hörte sodann einen Vertreter der Direktion der »Jahresschau deutscher Arbeit Dresden«, der über die Pläne für eine Ausstellung »-Das Papier« 1927 berichtete. An gesichts der außerordentlich ungünstigen Wirtschaftslage und der mit einer Ausstellung verbundenen großen Kosten für die Papierverarbei tung sowie der geringen Aussichten, die Ausstellungen unseres Faches zurzeit in wirtschaftlicher Hinsicht bieten können, wird sich der Aus schuß nicht dafür einsetzen können, die Beschickung der Ausstellung weiteren Kreisen der Papiervcrarbeitung zu empfehlen. — Ferner wurde berichtet über die Aufgaben, die dem Gesamtaus schuß auf dem Gebiete der Bearbeitung der Geschäftsbedin gungen des Vereins Deutscher Papierfabrikanten zufallen. Tie wettere Beratung dieses Punktes wird im Herbst statt finden. MrWrrnllAWeli. Postpakctvkrkehr. — Vom 1. August an sind im Verkehr mit i>en sranzösischen Kolonien usn>. und dem unter französischer Verwaltung stehenden Teil der früheren deutschen Schutzgebiete Kamerun und Togo Nachnahmen aus Postpaketen wieder zuge lassen. Mcistbetrag der Nachnahme auf Postpaketen aus Deutschland nach den sranzösischen Kolonien usw. LM NM., in umgekehrter Rich tung 1000 sranz. Franken; im Verkehr mit Röunion, Martinique und Französisch Guyana sind die Meistbeträge jedoch auf IM RM. oder 5M sranz. Kranken beschränkt. Vom 1. August an sind Gebührenzettel zu Paketen im Verkehr mit Marokko <mit Ausschluß der spanischen Zone) zugelassen. Berliner amtliche Devisenkurse. -m 2S. Jul; ISS» am 26. Juli 1926 Geldkur« Briefkur« Geldkur« Briefkur« Holland 100 Guld. Bueno«Sltre« (Pap.Pcs.) 1 Peso O«lo 100 Kr. Stockholm. . ^ . 100 Kr. New Yort.... 1 Z Belgien 100 yrc«. Italien 100 Lire Pari« 100 Frc». Schwei- 100 Frc«. Spanien .... 100 Peseta« Rio de Janeiro . 1 Milrei» ^apan I^Nen Helsmgsor» . . . 100 Finnin. Lissabon .... 100 EScuto Sofia 100 Lewa Jugoslawien . . 100 Dinar Wien 100 Schill. Budapest. . . . 100000 Kr. Danzig 100 Guld. Konstantinopel . 1 türk. ^ Warschau. ... 100 Zloty Riga 100 Lat« Reval 100 Estn. M. Kowno 100 Lit«»S 20,399 168,04 I 696 4,195 9.83 13,66 9.69 81,18 65,92 0.645 1,975 12,42 10,55 21,42', 8.04 7,412 59,38 5.8? kl 60 2.342 5.01 20,924 1.915 46,08 41,145 20,451 169,06 1,702 92,27 111,48 112,54 4,205 9,87 13 70 9,73 81,38 66,18 0.647 1,979 12,46 10,59 21.475 3,05 7,432 59,62 5,89 61,80 2,352 503 20.976 1.935 46,32 41.355 20,394 168,54 1,69 92,08 111,18 112,27 4,195 11,08 13,93 10,13 81,19 65,27 0,640 1,985 12,422 10,55 21,425 8,04 7,412 59.33 5,875 81.60 20,446 168,96 1,704 92,32 111,46 112,55 4,205 11.07 18.97 10.17 81.39 65,43 0,642 1,989 12,462 10,59 21.475 3,05 7,432 69,47 5,895 81.80 Persmialliachrichteil. 60. Geburtstag. — Herr Robert Lienau, Inhaber der hoch geachteten, über 115 Jahre alten Schlesinger'schen Buch- und Musik handlung in Berlin, feiert am 27. Juli d. I. seinen 60. Geburtstag. Im Jahre 1866 zu Berlin geboren, ist er der älteste Sohn des im Jahre 1020 Heimgegangenen Musikverlegers Robert Lienau sen., der 1865 die Schlesinger'sche Buch- und Musikhandlung erworben hatte. Er besuchte das kgl. Wilhelm-Gymnasium in Berlin und studierte dann einige Zeit an der Berliner Universität Philosophie. Die Grundlage zu seinem Beruf legte er in den Lehrjahren bei Gebrüder Hug L Co. in Zürich, durch Mitarbeit in den väterlichen Geschäften in Berlin und Wien (Carl Haslinger) und durch seine Tätigkeit bet G. Schirmer in New Aork. Im Jahre 1900 wurde er Teilhaber der väterlichen Ge schäfte und trat 1910, nach dem Ausscheiden des Vaters, allein an die Spitze des Berliner Hauses. In den Jahren seiner erfolgreichen Tätigkeit wurden die Geschäfte immer lebhafter, alle Gebiete des Ver lages wurden ausgebaut, viel Neues unternommen, u. a. erfolgte 1907 der Ankauf der bekannten Seemannschen Musikbibliothek, sodaß mehr und mehr eine räumliche Vergrößerung zur Notwendigkeit wurde. 1922 wurde daher der ganze Verlag aus den dumpfen Räumen im Zentrum der Berliner Großstadt hinaus in das neue eigene Heim nach Lichterfelde verlegt, wo für genügend Platz vorgesorgt war und nunmehr in Hellen, sonnigen und gesunden Räumen gearbeitet werden kann. 1925 wurde auch in Leipzig eine eigene Zweigstelle gegründet. Außerhalb seiner Geschäfte hat man Herrn Robert Lienau mit zahlreichen Ehrenämtern betraut. Er war viele Jahre Vorsteher des Berliner Musikalienhändlervereins, ist zurzeit neben vielen anderen Ämtern Vorsteher des Verbandes der Deutschen Musikalienhändler in Leipzig, stellvertr. Schatzmeister des Deutschen Musikalienverlcger-Ver- eins und Präsident der Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte (Gema) in Berlin. Im Börsenvercin der Deutschen Buchhändler war er von 1918—1924 Schriftführer im Nechnungsausschuß und wurde 1918 und 1921 in die außerordentlichen Ausschüsse zur Prüfung und Abänderung der Satzungen berufen. 943
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