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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1899
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- Deutsch
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2626 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 80, 8. April 1899. Renten- und Pensionsanstalt für deutsche bildende Künstler. — Nach dein Geschäftsbericht über das fünfte Geschäfts jahr der Renten- und Pcnsionsanstalt für deutsche bildende Künstler (Maler, Bildhauer, Architekten, Kupferstecher, Radierer, Zeichenlehrer, künstlerische Musterzeichner re.) zu Weimar zählt die Anstalt 377 Mitglieder. Das Vereinsvermögen ist auf 118375 ^ 24 -ß angemachsen. Kunst-Ausstellung. — Die dritte internationale Kunst- Ausstellung zu Venedig wird in der zweiten Hälfte dieses Monats eröffnet werden. Unter vielem anderen — auch Kunst gewerblichem — wird sie eine große Sammlung von neuen Bildern und Studien Francesco Paolo Michettis enthalten, des unbe stritten größten modernen italienischen Malers. Bis auf ganz wenige Stücke waren diese Arbeiten vorher noch nirgend zu sehen. Auch hat der Kronprinz von Italien gestattet, daß der Ausstellung das Oelgemälde Michettis einverleibt werde, das die italienischen Frauen dem Kronprinzen aus Anlaß seiner Vermählung mit der Prinzessin Helene von Montenegro gewidmet haben. Verein jüngerer Buchhändler zu Köln.— Am Mittwoch den 5. April hielt der Lehrer der Gedächtniskunst Herr Adolf Kühne vor den zahlreich erschienenen Mitgliedern mit ihren Damen einen Vortrag über Mnemotechnik, der vielen Beifall fand. Der Vortragende, der sich später auch als ein vorzüglicher Hu morist und Rezitator entpuppte, verstand es, die Klippe gelehrter Langweiligkeit zu vermeiden und das schwierige Thema in gemein verständlicher und fesselnder Weise zu behandeln. Besonderes In teresse erregte die Erklärung einiger verblüffend wirkenden Kunst stücke der bekannten Antispiritisten Homes und Fey, die auf einem System der Gedächtniskunst beruhen und die der Vortragende selbst nachmachtc. Auch das sofortige Merken einer 36stelligcn Zahl vorwärts und rückwärts war ihm eine Kleinigkeit. Sein System beruht auf dem Zahlensystem des Dänen Otto Revcntloiv, dessen Schüler der Redner als neunjähriger Knabe war. Als im provisierter Poet bewährte sich Kühne dadurch, daß er etwa 20 an die Tafel geschriebene Worte, natürlich möglichst heterogener Be deutung, sofort zu einem hübschen Gedicht vereinigte. Den Schluß machten einige humoristische Rezitationen und Erzählungen. Da mit auch später der Humor nicht fehlte, vergaß der Gedächtnis künstler beim Fortgehen seinen Regenschirm, freilich nur für eine kurze Zeit, damit bekundend, daß die vulgärste Praxis doch noch etwas anderes ist, als die Schulweisheit sich träumen läßt. 8. Personalnachrichten. f Johann Leonhard Raab. — In München ist am 2. d. M. der berühmte Kupferstecher und Radierer Geheime Hofrat Professor Jo Hann Leonhard Raab (geboren 1825 in Schwaningen bei Ans bach) gestorben. Zu I. L. Raabs besten Platten gehören die Stiche nach Flüggen (Weinprobe, der Morgenkuß); Lessing, (Luther schlägt seine Thesen an, Verbrennung der Bannbulle); fünf Blätter zu Kaulbachs -Frauengestalten»; Vautier (das Verhör vor dem Schullehrer); A. v. Ramberg (Erklärung); Kindler (die Verlassene auf dem Tanzboden); Jakob Becker (Sturm); dann die Radierungen nach Feuerbach (Pieta); Kaulbach (Hunneu schlacht); Pecht (Tell, Clavigo, Heinrich VIII. und Anna Boleyn); insbesondere aber die 50 Blätter nach den -Meisterwerken der Alten Pinakothek» zu München. Anziehend durch ihre packende Wahrheit sind Porträts seiner Zeitgenossen, die Raab unmittelbar nach dem Leben auf seine Platten zauberte, darunter Lenbach, Karl Piloty, Wagmüller, Jos. Knabl, Franz Adam, Kaspar Zum busch, Gottfried Neureuther, Defregger. Nachdem der Meister ein Vierteljahrhundert an der Münchener Kunst-Akademie gewaltet hatte, trat er 1895 mit dem Titel eines königlichen Geheimen Hofrates in die wohlverdiente Ruhe. — Seine Tochter Doris ist ebenfalls als geniale Kupferstecherin bekannt. Sprech Nochmals die bevorstehende Sport-Ausstellung in München. (Vgl. Nr. 69 u. 74 d. Bl.) In meiner Notiz habe ich ausdrücklich geschrieben, daß ein Hindernis vorzuliegeu -scheint», dessen Beseitigung im Interesse der Ausstellung und der Herren Verleger von Sport-Litteratur zu wünschen wäre. Auch habe ich nicht einen -Vertrag citiert-, sondern die Inserate*) des geschäftsführenden Ausschusses, in welchen es ausdrücklich heißt: -Auf dem Ausstellungsplatze, sowie an den Eingängen zu demselben dürfen andere, Annoncen enthaltende und speziell auf die Ausstellung bezügliche Drucksachen weder verkauft noch gratis verteilt werden». Hiermit ist doch ausdrücklich gesagt, daß 1) andere Annoncen enthaltende Drucksachen und 2) andere speziell auf die Ausstellung bezügliche Drucksachen (neben dem Katalog und der Ausstellungszeitung) weder verkauft noch gratis verteilt werden dürfen. Die neuerdings gegebene Interpretation lautet nun, daß Bücher rc. zugelassen werden, -soweit dieselben nicht als eigens für den Vertrieb auf der Ausstellung hergestellt er)cheinen». Es ist das nun wohl etwas deutlicher, aber immer noch nicht ganz klar ausgedrückt. Schreiber dieses möchte von 3 sportlichen Verlagsartikeln, die schon bisher einen Jnseratenanhang hatten, mit Rücksicht auf die Ausstellung neue Auflagen drucken lassen, und zwar in der ausgesprochenen Absicht, dieselben durch die in der Ausstellung etablierte Sportbuchhandlung verkaufen zu lassen, *) Ein solches liegt der Redaktion des Börsenblatts vor. s a a l. also -eigens für den Vertrieb auf der Ausstellung». Ob dieses einem Verleger gestattet ist oder nicht, ist auch aus der letzten Erklärung noch nicht ersichtlich, scheint danach sogar un statthaft zu sein. 1. S. Zum »Vorschlag eines deutschen Schriftstellers« in Nr. 77 d. Bl. Berichtigung. In der Besprechung des Blüthgen'schen Vorschlags in Nr. 77 des Börsenblattes findet sich folgender Passus: -Blüthgen aber rechnet so, daß ein Buch um so größeren Absatz habe, je billiger es sei. -Das ist nun doch nicht so ohne weiteres zuzugeben. Als vor Jahren ein Stuttgarter Verleger seine Kollektion Markbände einführte, gab er einer ähnlichen Ansicht Ausdruck. Er meinte, jedes Sortimentcrlager würde bald geräumt sein, wenn die Bücher Stück für Stück für eine Mark verkauft würden.» — Mit diesem Verleger wird ohne Zweifel auf mich gezielt. Wenn ich je ein solches Diktum gethan haben sollte, was mir ganz unmöglich scheint, so war es vielleicht im Uebermut einer lustigen Ostermesse, oder um einen indiskret ausfragcnden Ver legerkollegen abzuführen — — sicher aber nicht, um jetzt nach 20 Jahren eine ernste Polemik daran zu knüpfen. Es wäre ja erschreckend, wenn ich in meiner Jugend wirklich so dumm gewesen wäre. Stuttgart, 6. April 1899. W. Spemann. Gerichtliche 6ckaiin1inachmitzen. si6664j Versteigerung. Dienstag, den 11. April 1899, 'vormittags 11 Uhr, sollen im Grundstück Brüderstraße 19, Hof pt., zu Leipzig 600 Exemplare Maschinenbau-Anschläge Anzeigeblatt. Neumann, 168 Bde. Die Halbinsel der Pyrenäen, 115 Bde. für Bauführer rc., 125 Bde. Jahrbuch über die Erfindungen und Fortschritte auf dem Gebiete der Maschinentechnik, 27 Bde. kunstgewerbliche Ornamentik, 15 Bde. Musterbuch für Bild hauer u. Drechsler, 7 Mappen Das Wasser werk der Stadt Halle, 32 Hefte Album für ländliche u. gärtnerische Bauausführung, 75 Hefte Entwürfe von Landschulgebäuden, 170 Hefte Hochofen-Anlagen, sowie 1 Partie Geschäftsmobilien, als: 2 Warenregale, 1 Briefregal, 3 kl. Regale, 2 Ladentafeln, 1 doppeltes und 1 einfaches Schreibpult, 2 Kontorsesscl meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver steigert werden. Leipzig, am 4. April 1899. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amts gerichte.
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