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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1879
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- 27.10.1879
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- Deutsch
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4356 Nichtamtlicher Theil. V- 249, 27. Oktober. Wenn nicht am Umsang so groß, so doch im Allgemeinen das Publicum noch mehr interessirend waren die Werke desselben berühmten Verfassers „Pompeji" (W. Engelmann) und „Geschichte der griechischen Plastik" (I. C. Hinrichs). I. A. Barth hatte als Nachfolger R. Weigel's „Die Handzeichnungen berühmter Meister" und „Holzschnitte berühmter Meister" gesandt. Von Reisewerkcn erwähnen wir noch: „Die Loangoexpedition 1873 bis 78", von Paul Güßfeldt, Jul. Falkenstein und vr. Ed. Pechuel- Loejche, illustrirt von A. Göring, M. Lämmel und G. Mützel (P. Frohberg). Sowohl die Illustrationen in Holzschnitt als der Druck derselben durch Bär L Hermann sind vortrefflich, leider ist jedoch das Chamois-Papier etwas schwach ausgefallen, so daß die Bände mehr wie starke Hefte aussehen. Hermann Fries hatte zwei Prachtwerke ersten Ranges geliefert, die für den Augenblick ein ganz besonderes Interesse in Anspruch nehmen: F. Kanitz' „Serbien", 2 Bände, und dessen „Donau-Bulgarien und der Balkan", 3 Bände, beide von vortrefflicher Ausstattung. Von Werken in orientalischen oder sonstigen fremden Sprachen ist vor allen zu nennen ein Exemplar auf Pergament von dem „Oocksx Libliornni Linniiions", welches Giesecke Devrient ge liehen, wohl die größte Seltenheit, welche Leipzigs Typographie aufzuweisen hat, ferner die Correspondenzen aus der Zeit der Ramessiden, von Arth. Linde herausgegeben, ganz in der Art wie der Papyrus Ebers ausgestattet (Giesecke L Devrient). Der Papyrus Ebers (Verlag von Engelmann) ist ein typographisches, resp. lithographisches Werk (Breitkops L Härtel und Giesecke k Devrient), welches stets die Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Ueberhaupt bot der ägyptologische Verlag, hauptsächlich in den Händen von I. C. Hinrichs, dem Publicum viele Unterhaltung, und manche sächsisch-thüringische Landratte wunderte sich schier über die großen Bildertafeln in der „Flotte einer ägyptischen Königin", von vr. Joh. Dümichen herausgegeben. Interessant sind die großen nach Manuscript lithographirten lexikalischen Werke von Brugsch-Bcy. Da liegen sein „Oiotiounnirs xbogrnplugue äo l'nuoieune ein Band in kl. Fol. von 1049 Seiten, sein „Hieroglyphisch-demotisches Wörterbuch", 4 Bände von zu sammen 1728 Seiten, in Autographie. Mit Typen gedruckt würden diese Werke bei dem verhältnißmäßigen kleinen Absatz unerschwingliche Summen und lange Zeit zur Herstellung gekostet haben. Allerdings gehört zu diesem Verfahren ein Autor, der so schön schreibt, wie Brugsch-Bey. Von in Typen gedruckten orientalischen Werken nennen wir „liitnb nl tillr-ist", heraus gegeben von Flügel (F. C. W. Vogel); A. Dillmann's I-exivon linAuas netbioxiono (T. O. Weigel); Ör. I. Th. Zenker, Vivtivn- uaire turo-nrubs-xorsnu, 2 Bände gr. 4. (W. Engelmann). Von Schriften naturwissenschastlichen, medicinischen und tech nischen Inhaltes machen wir namhaft: Schmidt, „Jahrbücher der Medicin" in ununterbrochener Reihenfolge vom Jahre 1834 ab (O. Wigand); Heusinger von Waldegg's „Eisenbahn-Technik" (W. Engelmann); C. G. Giebel's „Ineecin exiron" (O. Wigand); „Festgabe an Carl Ludwig von seinen Schülern", Prachtband (F. C. W. Vogel, Druck von Hirschfeld); vr. F. Stein, „der Organismus der Jnfusionsthiere"; den sehr umfangreichen tech nischen Verlag von Karl Scholtze; Alex. Waldow „die Buch druckerkunst", 2 Bände 4.; „Festschrift zur SOjähr. Jubelfeier der Zeitschrift der Zoologie" (W. Engelmann); „Poggendors's Annalen", Jubelband 1874, ganz in Gold gedruckt. Aus dem Gebiete der Sprach- und Literaturwissenschaft, der Bibliographie und der Geschichte seien noch erwähnt: das monumentale Sprach- wcrk der Brüder Grimm (S. Hirzel); das Sandcrs'sche „Wörter buch" (O. Wigand); Kayser's „Bücherlexikon", 18 Bände (T. O. Weigel); H. Kurz, „Geschichte der deutschen Literatur" (B. G. Teubner); „Das deutsche Kirchenlied" von Philipp Wackernagel (B. G. Teubner); K. Koppman» und von der Ropp, „Hanse- recesse"; die „Allgemeine deutsche Biographie"; Leop. v. Ranke's „gesammelte Werke", 44 Bände (alle im Verlag von Duncker L Humblot). Wir glauben, daß die Auszählung dieser Werke genügt, um ein Bild von dem zu geben, was mit der Collectiv-Ausstellung bezweckt wurde, und fügen nur noch hinzu, daß alle Werke in schöne Halbfranzbände oder Verleger-Originalbände gebunden waren. Die zu dieser Ausstellung verwendete Tisch-, Pult- und Rcgalfläche betrug in der Länge 12 Meter, in der Höhe 3 Meter. Die Wände und Tische waren mit rothem Tibet bezogen, die Regale schwarz lackirt mit Goldverzierungeu. Die Räume des Buchhandels waren außerdem durch die Büsten Joh. Gutenberg's, Albr. Dürer's, Al. Senefelder's und Fr. König's in flachen, mit rothem Sammet bezogenen Nischen geschmückt. Die Ausbauten sür Ausstellungen der einzelnen Verleger waren von schwarz lackirtem Holz mit Gold verziert, die Wände und Tische mit steingraucm Stoff bezogen und mit rothem Tibet behängen. Die äußere Anordnung, die Höhe der Scherwände und dergl. haben sich als raumersparend und praktisch erwiesen.*) VI. Der Musikalienhaudel. Was den Musikalienhandel betrifft, hat Leipzig jetzt fast noch unbestrittener als im Bücherverlag die Oberherrschaft. Der Musi kalienhandel hat sich ebenso wenig wie der Buchhandel durch Zufall hierher gezogen, sondern ist ein Resultat von Leipzigs Bedeutung in der Musikwelt, welche durch sein weltberühmtes Gewandhausconcert, sein Conservatorium für Musik, sein Thomanerchor und seine vielen Vereine für geistliche und welt liche Vocal- und Instrumentalmusik begründet und genährt wurde. I. S. Bach, Doles, Hiller, Schicht, F. Mendelssohn-Bartholdy, Moscheles, Hauptmann, David, Gade, Rob. Schumann, Rietz, Reinecke und noch viele Andere übten ihren mächtigen Einfluß auf die musikalischen Verhältnisse aus. Mit der Praxis ging die Theorie Hand in Hand. Die musikalische Literatur und Journalistik fanden hier Autoren, Herausgeber und Verleger. Die durch die Lithographie, namentlich durch die lithographische Schnellpresse und die Ueberdruckmethoden erreichte Schnelligkeit und Billigkeit der Herstellung, im Verein mit dem Aushören des Verlagsschutzes für die Werke der musikalischen Classiker haben eine Umwälzung in dem musikalischen Verlag hervor gebracht, die eine noch weit größere ist als die Bewegung, welche gleichzeitig auf dem buchhändlerischen Gebiete durch den Ueber- gang der Werke der großen Schriftsteller des Volkes in den Besitz desselben entstand, Leipzig mit seinem gut vorbereiteten Boden hat auch diese günstigen Verhältnisse in ausgiebigster Weise ausgenutzt. Musikalische Werke bieten als Ausstellungsgegenstand des Interessanten und des Abwechselnden sehr wenig und müssen wir uns deshalb hier aus einige allgemeine Bemerkungen beschränken. Wir sangen billigerweise mit der ältesten und für Leipzigs Musikhandel bedeutendsten Verlagshandlung, Breitkopf L *) Ich bin daraus aufmerksam gemacht worden, daß die Bemerkung in dem IV. Artikel dieses Berichtes über eine von der Firma F. A. Brock haus ausgestellte „Bibel in Bildern": „der blausammetne Einband der letzteren mit kolossalen Messingbeschläge» erinnert etwas zu sehr an den Geschmack der dreißiger Jahre", insofern einen Jrrthum enthalte, als die Beschläge von edlem Metall sind. Die mir zugekommene Notiz der Verlagshandlung lautet: „Einband in blauem Sammet. Vorsatz auf AtlaS mit figürlichen Goldornamenten nach Zeichnung von Friedrich Bannigarten. Goldbeschlägc nach Zeichnung des Architekten Jummel, ausgesührt von Th. Struve L Sohn." C. B. L.
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