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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1915
- Strukturtyp
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- 1915-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1915
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- Deutsch
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^ 45, 24. Februar 4915. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. im Januar 19>5 sättig geworden sind, gelten vorläufig als bis ein schließlich 31. Mat 1915 gestundet. Bon größter Bedeutung sür den Gläubiger ist ferner die Be stimmung, daß im Falle bestehender Gefahr im Verzüge, ins besondere bet Bescheinigung, daß schon andere Exekutionen gegen den Schuldner geführt werden, Exekution zur Sicherstellung auch fllr die noch gestundeten und nicht vollstreckbaren Teil beträge der Forderungen bewilligt wird. Manche Gerichte stehen auf dem Standpunkte, daß ein von einem deutschen Gläubiger gegen einen österreichischen Schuldner eingeleiteres Verfahren mit Rücksicht auf die in Deutschland geltende Verordnung des Bundesrates vom 7. August 1914 (Ar. 4457 des deutschen Retchs- geseyblatts) und die zu beobachtende Gegenseitigkeit bis 30. April 1915 zu unterbrechen sei. Allem abgesehen davon, daß dieser Stand punkt, der den deutschen Gläubiger gegen seinen österreichischen Kon kurrenten in Nachteil setzt, nur sehr vereinzelte Anhänger findet, ist nicht außer acht zu lassen, daß selbst im Falle einer solchen Unter brechung derjenige Gläubiger, der schon vor diesem Zeitpunkte ein Verfahren emgeleitet hat, in jedem Falle einen Vorsprung vor dem haben wird, der erst nach dem 30. April 1915 gerichtliche Schritte unternimmt. Luxemburg. Außerkraftsetzung des Beschlusses vom 22. August 1914 über Verjährungen, Peremp- tionen und Fristen in Zivil-, Handels-, Verwal- tnngs- und Fiskal fachen. — Ein Beschluß der Großherzogl. Luxemburgischen Negierung vom 10. Februar 1915 lautet: Art. 1. Der ministerielle Beschluß vom 22. August 1914, betreffend Verjährungen, Perempiionen und Fristen in Zivil-, Handels-, Ver- waltungs- und Fiskal suchen, ist fiir alle im Großherzogtnm Luxem burg domizilierten oder residierenden Personen abgcschafft. Art. 2. Eine Frist gleich der, die im Augenblicke der Hemmung noch zu verstreichen hatte, ist vom Tage der Beendigung dieses Still standes gewährt. Diese Frist darf jedoch nicht weniger als zehn volle Tage betragen. Art. 3. Gegenwärtiger Beschluß tritt mit dem Tage seiner Ver öffentlichung im »Memorial« in Kraft. (Memorial des Großherzogtums Luxemburg Nr. 12 vom 11. Februar 1915 S. 112.) Post. — Feldpostbriese an die deutschen Truppen, die in ge schlossenen Verbänden mitunseren Bundesbrüdern zusammen auf österreichischem oder ungarischem Boden gegen die Nüssen kämpfen, sind ebenso zu adressieren wie Feldpostbriefe an die anderen deutschen Truppen. Sie erhalten die Post durch die ihnen zn- gcteiltcn eigenen deutschen Fcldpostanstalten. Dabei macht es keinen Unterschied, daß etwa die von den deutschen Heeresangehörigen in der Heimat eintreffenüen Briefe etwa bei einer österreichischen oder un garischen Feldpostanstalt anfgeliefert worden sind. Wohl zu unter scheiden ist hiervon die Adressierung von Feldpostbriefen an solche deutsche Heeresangehörige, die zu österreichischen oder ungarischen Trup penteilen a b k o m m a n d i e r t sind und die deshalb ihre Feldpost sendungen aus der Heimat durch Vermittlung österreichischer oder ungarischer Feldpostanstalten erhalten. Sendungen dieser Art müssen in der Feldadresse die Nummer der österreichischen oder ungarischen Feldpostanstalt tragen, wie dies in Österreich und Ungarn für die Adressierung der Feldpostsendungen vorgeschrieben ist. Die angeblichen deutschen Greuel als Schullesestoss. Der Pariser »Temps« hat den Vorschlag gemacht, den amtlichen französischen Bericht über die »deutschen Greuel« in den Elementarschulen als vorschrifts mäßigen Lesestoff für die Kinder zu verwerten, um auf diese Weise die französische Jugend gleich von der Schulbank an den Haß nnd Abscheu gegen Deutschland in der wirksamsten Weise einsaugen zu lassen. Da neben hat der »Matin« bereits durch riesengroße Anschlagzettel ver kündet, daß er den Bericht in seinem vollen Wortlaut im ganzen Lande verbreiten werde. Das Vorhaben des »Temps« und des »Matin« ist dieser fanatischen Lügenmache, mit der man das um sein Schicksal bangende Volk zum Vcrzweiflungskampf aufpeitschcn will, würdig. Der amtliche Bericht strotzt jedoch so von erfundenen scheußlichen Einzel heiten perverser Phantasie, daß es doch vom Standpunkt der sozialen Moral andern um diese Pläne des »Temps« und des »Matin« bange geworden ist. Der Ncchtsprofessor Gide hat sich, der »Kölnischen Zei tung« zufolge, an den bekannten Senator Verenger, den Vorsitzenden der antipornographischen Liga, und an den Senator Leon Bourgeois mit der Bitte gewandt, gegen eine solche Verbreitung des Berichtes unter das Volk aus sittlich-sozialen Gründen einzugrcifen. Das gibt der »Humanite« Anlaß, sich dieser Bitte mit folgenden Ausführungen an- zuschließen: Unser Patriotismus hat, um sich zu halten, diese Art sadistischer Aufreizung nicht notwendig. Man behauptet, daß diese Veröffentlichung der französischen Sache nützen werde. Herr Gide bezweifelt das. »Den Deutschen«, erklärt er, »ist es leicht, auch einen Bericht über die fran zösischen Greuel zu fabrizieren.« »Das ist gerade notwendig«, antwor tet man ihm, »die öffentliche Meinung kann alsdann vergleichen und urteilen«. Verzeihung, wir glauben indes, daß solches Vergleichen nicht möglich ist. Es ist allerdings in solchen Dingen sehr leicht, zu er finden. Daun aber handelt es sich weiter darum, zu wissen, ob diejenigen, die über die Zurückweisung der vorgeschlagenen Vermittlung, über die Verletzung der belgischen Neutralität, über die Zerstörung Löwens nicht in Bewegung und Entrüstung geraten sind, plötzlich unserer Sache da durch gewonnen werden, daß man ihnen eine Aufzählung von Ver gewaltigungen und Brandstiftungen darbietet, die keine andere Bürg schaft der Wahrheit hat, als das — für uns zwar starke — Zeugnis hoher, von unserer Negierung mit der Untersuchung beauftragter Be amten. Es fehlt nur noch, daß man die politische Lüge und Verleumdung, mit der man in Frankreich Deutschland zu besiegen sucht, da man es mit den Waffen nicht überwinden kann, znr Höhe eines pädagogischen Prinzips sür den Schulunterricht erhebt, um den moralischen Tiefstand dieser Lttgeumache ganz zu kennzeichnen. Die Arbeitcrbibliothekcn Leipzigs im Kriegsjahre 1914. - Zum erstenmal seit dem Jahre 1907, seit Bestehen des Arbeiterbildungs- Jnstttuts, zeigt die Benutzung der Bibliotheken einen Rückgang, der je doch, wenn man berücksichtigt, daß 214 976 entliehenen Büchern im Jahre 1913 205178 im Jahre 1914 gegenüberstehen, nur geringfügig zu nennen ist, vor allem bei der gewaltigen Erschütterung, die der Krieg mit sich brachte. Die Entwicklung in den einzelnen Monaten zeigt folgendes Bild: 1914 1913 Januar 28 224 28102 Februar 25 057 26 317 Marz 23 935 21 943 April 17 047 16 873 Mai 15 025 13 176 Juni 13 536 12 798 Juli 9147 10 217 August 8 014 10 754 September 14 277 12 567 Oktober 15 963 16 606 November 17 706 23 738 Dezember 17145 21 865 Die bedeutendsten Rückschläge fallen also erst auf die Monate Novem ber und Dezember. Große Schwierigkeiten entstanden dadurch, daß ein großer Teil der Bibliothekare ein berufen wurde und geeigneter Er satz nicht immer sofort gefunden werben konnte. Zum Teil sind diese Nöte dadurch überwunden, daß junge Leute oder Frauen in die Bresche gesprungen sind. Größere Gefahren drohen dem Ganzen ans den Nachwehen des Kriegs. Es wird fiir die nächste Zeit kaum in der bis herigen Weise am Ausbau des Ganzen, durch Bereitstellung genügender Mittel, gearbeitet werden können. Da wird es gelten, das Vorhan dene besser als bisher auszunützen und die Arbeit zu verdoppeln und zu verdreifachen, damit nirgends diesen unseren bewährten Bildungs einrichtungen ernstlicher Schaden widerfahre. Ein Preisausschreiben über Schleiermachcr und den Krieg. — Die Schleiermacher-Stiftung schreibt für das laufende Jahr als Preisauf gabe aus: Die sittliche Wertung des Kriegs bei Schleiermachcr ist mit besonderer Berücksichtigung seiner Vorlesungen über die christliche Sitte und seiner Predigten darzulegen. Junge Theologen, die die Aufgabe bearbeiten wollen, sollen sich bis zum 20. März beim Geheimen Lber- konsistorialrat Or. Kapler in Eharlottenburg melden. Die Frist für die Bearbeitung läuft bis zum Dezember. Der Feldzug gegen den deutschen Handel. — Das Nationalkomitee für den auswärtigen Handel Frankreichs hielt am 18. Februar seine erste Sitzung seit Kriegsausbruch ab. Der Vorsitzende, Senator Bar bier, forderte die Mitglieder des Ausschusses auf, ihre Beziehungen anszunützen und dem Nationalkomitee und der Negierung Vorschläge zu unterbreiten, welche Maßnahmen geeignet seien, an die Stelle des deut schen den französischen Handel auf den Weltmarkt treten zu lassen. Barbier berichtete, die Pariser Handelskammer habe mit der Veröffent lichung von Propagandaschrifteu in allen Sprachen begonnen, in de nen der von den deutschen Handelskammern unternommenen Propa ganda entgegengetreten werde, und die in der ganzen Welt Verbreitung finden sollen. Zur Erschließung des russischen Marktes für den fran zösischen Handel werde ein Ausschuß nach Rußland reisen, um die Möglichkeit zu untersuchen, wie der deutsche Handel dort ausgeschaltet 23S
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