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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1915
- Strukturtyp
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- 1915-03-01
- Erscheinungsdatum
- 01.03.1915
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- Deutsch
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Nr. 4S. ? j?hr^ch ^ I^p!^/>^.1s!söM^^^2sM^.^'s^ö M.° jör ^ WAMuWMörstMerÄM'eMMWMÄH'U Leipzig, Montag den 1. März 1915. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Aus dem belgischen Buchhandel. i. Verbesserungen des Post- und Eisenbahnverkehrs. — Kriegsbroschüren. — Zeitschriften und Zeitungen. Drei weitere Kriegsmonate sind seit dem letzten Brüsseler Briefe ins Land gegangen; sie haben den schwer geprüften Belgiern nach und nach in vielen Zweigen der Verwaltung wieder geordnetere Zustände gebracht, Handel und Industrie leben allmählich wieder auf, so daß trotz der steten Verteue rung der Lebensmittel die wirtschaftliche Lage Belgiens sich im Vergleich zum Anfang des Winters wesentlich gehoben hat. Dies ist in erster Linie auf die stetige Besserung der Verkehrsverhältnisse und aus die Schaffung einer neuen Noten bank zurückzufllhren. Der Ausbau der deutschen Postverwal tung macht regelmäßige Fortschritte. Ende vorigen Jahres waren nahezu alle Städte und Städtchen nebst Vororten und vielen Dörfern in sechs von den neuen belgischen Provinzen dem Postnetz wieder angeschlossen; ausgenommen waren nur noch die im Etappengebiet gelegenen Provinzen Ost- und Westflandern finit Gent, Brügge, Ostende, DPern, Menin, Courtrai, Roulers) und die Provinz Antwerpen. Mit Mecheln und Antwerpen, sowie mit dem Großherzogtum Luxemburg wurde der Postverkehr Anfang Januar wieder ausgenommen, was insbesondere für Antwerpen im buchhändlerischen Sinne von Wichtigkeit war. Bei dieser Gelegenheit gelangte eine ganze Anzahl von Briefschaften, die aus neutralen und feind lichen Ländern in den Monaten August und September nach Belgien gerichtet worden war und in den Antwerpener Postämtern Zurückbleiben mußte, zur nachträglichen Verteilung, gewiß ein neuer Beweis für die Gewissenhaftigkeit der deutschen Postverwaltung. Seit Anfang Februar ist nun auch der nicht weniger wichtige Postverkehr mit Holland erfreulicherweise wieder hergestcllt worden, und seit dem 19. Februar können wir auch wieder mit Österreich-Ungarn direkt korrespondieren. Selbst der postalische Briesverkehr mit den im Etappengebiet ge legenen Orlen ist laut neuerlicher Bekanntmachung durch die Ver mittlung der »Kommandanturen« mit gewissen Einschränkungen möglich. — Andererseits ist der direkte deutsche Postverkehr, der seit der Einrichtung der deutsche» Postverwaltung am 1. Oktober v. I. auf Brüssel und Verviers beschränkt ge blieben war, vor einigen Tagen auch auf Antwerpen und Lüttich ausgedehnt worden. Eine weitere, zur Hebung des geschäftlichen Lebens ebenso notwendige Verkehrserleichterung wurde durch die Wiedereinführung des Postanwcisungsdienstes mit Deutschland (seit Mitte Januar) und in Belgien selbst (seit Anfang Februar) geschaffen. Trotzdem ist der Post- und Eisenbahn-Verkehr in Belgien noch weit davon entfernt, wieder »normal« zu sein, wie es große deutsche Zeitungen tn den ersten Tagen des neuen Jahres verkündet hatten, und die sich jetzt wieder mehren den Vorschläge deutscher Verleger behufs Alleinvertriebes ihrer Werke in Belgien, zu denen sie sich auf Grund solcher irreführenden Meldungen für berechtigt und veranlaßt halten mochten, werden bet uns jedesmal mit Kopfschütteln ent gegengenommen. Ilm dies zu verstehen, genügt es, eins von den drei der Privatinitiative entsprungenen belgischen »Kursbüchern« zu Rate zu ziehen, die an Stelle des offi ziellen belgischen »Kuid« des voz-ageurs« getreten sind. Das erste davon erschien bereits im November: »Ivdi- eateur oküoiel des LRemills - de - Ter eireulaat aetnellemsnt so Lelgigus sous I'Ldministratiou clu Kouvernement allsmand«, 8 Setten 16°, 10 ets. Es enthält 7 Eisenbahnlinien, von denen nur eine (Löwen—Charleroi) nicht von Brüssel ausgeht. Auf jeder Linie verkehrt täglich ein Zug in den beiden Rich- lungen; die wichtigste Strecke ist natürlich Brüssel—Aachen: Abfahrt 11 Uhr 53 vorm., Ankunft unbestimmt; Preis 15 krs. (bisher ca. 5 krs.). Die Fahrt von Brüssel nach Antwerpen, die bisher im bekannten »Train-dloc» 35 Minuten dauerte, geht über Löwen und nimmt über 7V- Stunden in Anspruch; Hinfahrt II Uhr 53, Rückfahrt unbestimmt. In der Vor bemerkung wird den Reisenden empfohlen, sich mit Proviant zu versehen, da die Fahrtdauer nicht garantiert werden könne. So muß es ungefähr im Zeitalter der ersten Eisenbahnen gewesen sein. Die erste Eisenbahn auf dem Kontinent lief be kanntlich zwischen Brüssel und Mecheln, halbwegs Antwerpen. Die neueste Ausgabe des Kursbuches führt den Titel «Knicke pratigue ckes voies cke Oommunieation st cke Transport en Lslgigue Pendant I'Oecupation alieinaade« Tevrier 1915; sie ist schon etwas stattlicher und umfaßt bereits 80 Seilen Sedez; Preis 25 ets. Es sind vier weitere Eisenbahnlinien hinzugekommen, und zwischen Brüssel und Aachen Verkehren bereits wieder je drei Züge mit genau festgelegtem Stunden plan, darunter ein Schnellzug, der sich mit 5°/. Stunden der Fahrtdauer in Friedcnszeit (4 Stunden) beträchtlich genähert hat. Als Schreiber dieses im September vorigen Jahres mit einem Militärzug seiner zweiten Heimat wieder entgegen fahren durste, brauchte er für diese Fahrt 35 Stunden, also fast anderthalb Tag! Das neue Kursbuch enthält außerdem den Fahrplan von 120 im Betrieb befindlichen Kleinbahn- Linien, durch die es möglich ist, bereits wieder ganz Belgien zu bereisen. Das mustergültige, in Belgien zu höchster Entwicklung gebrachte Kleinbahnwesen leistet auf diese Weise dem Lande ungeahnte Dienste; sogar der Dampfer verkehr auf den Kanälen nach Charleroi und Antwerpen wird jetzt von Reisenden gern benutzt. Bei Reifen aufs Land sind manchmal die sonderbarsten Kombinationen aller dieser Ver kehrsmittel einschließlich Postkutschen und Leiterwagen er forderlich, um ans Ziel zu gelangen. Ein anderes, tn diesen Zeiten besonders willkommenes, praktisches Büchlein über die derzeitigen postalischen Einrichtungen ist ebenfalls erschienen: »ssrvice postal. kasseports, Transports de Narekandises etc.« (16°, 16 Seiten, 20 cts.). Alle diese unbedeutenden Erzeugnisse des Buchhandels werden einst gesuchte Sammel-Objekte werden, weshalb mir die Titelangaben nicht überflüssig erschienen. Hierzu gehören ferner die vielen Broschüren und Lteferungswerke zu 10, 20, 25 ets., deren typographische Ausstattung zwar höchst primitiv ist, die aber seit Kriegsbeginn neben den im letzten Briefe er wähnten Zeitungen und Zeitschriften und einigen Neuauflagen von Schulbüchern die einzigen Erzeugnisse der belgischen Buchdruckereten bilden. Beispielshalber seien die wichtigsten 281
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