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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1915
- Strukturtyp
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- 1915-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 59, 13. März 1915. der Bareinkaus im Verhältnis zum Absatz in Rechnung be trächtlich stieg. Im Vereinsjahr 1914 ist ein Mitglied neu eingetreten, drei ausgeschieden, hiervon haben wir zwei durch den Tod verloren. Die Mitgliederzahl beträgt 65, gegen 67 im Jahre 1913. Am 23. Dezember verschied unser Ehrenmitglied Herr Verlagsbuchhändler G. A. Kaufmann. Der Verstorbene war bis 1875 Besitzer der E. am Endeschen Buchhandlung, die er unter der Firma G. A. Kaufmanns Buchhandlung weiterführte und durch rastlose Arbeit zu einer der ersten Sortimentsfirmen Dresdens machte. Aus Gesundheitsrücksichten mutzte er den Sorttmentsbetrieb aufgeben und widmete sich dem Ausbau seines 1870 gegründeten Verlages. Dem Heimgegangenen ist unser Verein zu grotzem Danke verpflichtet, gelang es doch seinen nimmer ruhenden Bemühungen, im Jahre 1883 eine Anzahl Dresdner Buchhändler zunächst gesellig einander näher« zubrtngen und damit den Grundstein zu unserem Verein zu legen. Als er 1888 seinen Wohnsitz nach Leipzig verlegte, nahm er die ehrenvolle Genugtuung mit sich, daß sich der von ihm gegründete Verein zu schöner Blüte entwickelt hatte. Die Mitglieder gaben ihrem Danke für sein verdienstvolles Wirken dadurch Ausdruck, daß sie ihn zum Ehrenmitglied er- nannten. Auch über das Grab hinaus wird der Dresdner Verein diesem ideal veranlagten Buchhändler, dessen Lebens gedanke die Einigung und Weiterentwicklung der Vereins einrichtungen war, ein ehrendes Gedenken bewahren. Am 13. Dezember verloren wir infolge eines Unglücks falles unser wertes Mitglied Julius Achilles, Geschäftsführer der Firma A. Huhle. Uns allen war er ein lieber Berufs genosse, der stets treu zu unserem Vereine hielt und mit Rat und Tat jederzeit die Arbeiten des Vorstandes unterstützte. Er gehörte dem Vorstande während der Jahre 1908—1912 teils als Mitglied, teils als Beisitzer an. Ein Vielredner war er nicht, aber wenn er einen Ratschlag gab, so konnte man gewiß sein, daß er den Nagel auf den Kops traf. Auch ihm wird unser Verein ein dankbares und treues Andenken bewahren. Zwei lieben alten Freunden unseres Vereins konnten wir im vergangenen Jahre Glückwünsche zu ihren Berufs- jubiläen überbringen: unserm verehrten Ehrenmitglied Hermann Seippel in Hamburg, der am 1. Juni 1914 sein 40 jähriges Geschäftsjubiläum feierte, und unserm sächsischen Kollegen Richard Bräuninger in Zwickau am 1. Oktober 1914 zu seinem 40 jährigen Jubiläum als Inhaber der Firma Gebr. Thost, den wir aus diesem Anlaß gleichzeitig mit dem Buchhändler verband für das Königreich Sachsen zum Ehrenmitglied er nannten. Der Vorstand hielt im Jahre 1914 6 Sitzungen ab, davon 2 gemeinsam mit dem Buchhändlerverbande für das Königreich Sachsen. Da unser I. Vorsitzender im Felde steht und der II. Vor sitzende durch sein Sortimentsgefchäft sehr in Anspruch ge nommen war, hat Herr Or. Ehlermann in nicht hoch genug anzuerkenncnder Weise und trotz seiner vielfachen anderen Ver pflichtungen es übernommen, die Geschäfte des Vereins bis auf weiteres im Einvernehmen mit dem II. Vorsitzenden zu führen. Wir sprechen Herrn vr. Ehlermann für seine verdienst volle Tätigkeit unseren wärmsten Dank aus. Die in der vorletzten Hauptversammlung beschlossene Ein richtung einer Liste schlecht zahlender Kunden hat eine für den Anfang recht befriedigende Teilnahme gefunden. Nur eine hiesige Firma hat grundsätzlich die Beteiligung abgelehnt. Die übrigen Firmen, die sich beteiligt haben, sind durch Vermitt lung des Vorstandes in einen Austausch von Adressen schlechter Kunden getreten und werden hierdurch sicher vor manchem Verlust bewahrt geblieben sein. Es muß den übrigen Vereins mitgliedern überlassen bleiben, ob sie sich ebenfalls anschließen wollen, was ihnen jederzeit freisteht. Selbstverständlich wird das Verzeichnis der schlechten Kunden nur denjenigen Mitgliedern streng vertraulich mitgeteilt, die sich an der Ein richtung beteiligen. In dankenswerter Weise hatte sich eine Anzahl von 338 Fabriken und Druckereien bereit erklärt, unseren Mitgliedern die Besichtigung ihrer Betriebe zu gestatten und Führungen durch diese vorzunehmen. Infolge der Kriegsunruhcn mußten diese Besuche leider vorläufig unterbleiben. Um den Anschluß an den Buchhandel haben 9 Firmen nachgesucht. Dem wurde bei 3 Firmen entsprochen, während bet 5 die dafür maßgebenden Voraussetzungen nicht erfüllt waren und diese deshalb abgelehnt wurden. In einem Falle ist auf Veranlassung des Börsenvereins trotz Einspruchs unseres Vereins Aufnahme ins Adreßbuch erfolgt. Nach den Satzungen des Verbandes der Kreis- und Orts- Vereine scheidet der gegenwärtige Verbandsvorstand, da er sechs Jahre im Amte ist, zur nächsten Ostermesse aus dem Amte, ohne wieder wählbar zu sein. Da die Ostermcsse diesmal nur schwach besucht sein wird, es vielleicht auch Schwierigkeiten macht, in dieser Zeit einen geeigneten Nach folger zu finden, so erscheint es sehr wünschenswert, wenn der gegenwärtige, verdienstvolle Verbandsvorstand während der Dauer des Krieges im Amte bleiben wollte. Eine Ab änderung der Satzungen des Verbandes, die dies ermöglicht, könnte die nächste Abgeordnetenversammlung beschließen. Wir haben eine entsprechende Anregung an die Kreis« und Orts vereine ergehen lassen. Wir haben folgende Kriegsmaßnahmen getroffen: Zu Beginn des Krieges bestand die Gefahr, daß die hiesigen Zeitungen Karten als Gratisbeilagen brächten und damit den Buchhandlungen das angesichts der trüben Zeiten erfreuliche Kartengefchäst vernichteten. Der Verein hat sich mit dringlichen Vorstellungen an sämtliche hiesige Zeitungen gewendet und zu seiner Freude überall Erfolg erzielt, mit Ausnahme der Dresdner Neuesten Nachrichten, die in ge wohnter Weise jede Rücksichtnahme auf die berechtigten Inter essen des Buchhandels ablehnten. Wir haben ferner in den Zeitungen eine Bitte an das Publikum veranlaßt, bei verspäteter Zustellung von Zeitungs- Abonnements Nachsicht üben zu wollen. Die zu Kriegsansang ausgetretenen Störungen haben inzwischen beseitigt werden können. Sodann haben wir den hiesigen Buchhändlern ein Plakat mit dem Wortlaut: »Mit Rücksicht auf die Kriegs- zeiten wird gebeten, tunlichst nur gegen bar zu kaufen« zum Aushang in ihren Geschäftsräumen gratis zugehen lassen und unseren Mitgliedern ein Rundschreiben an das Publikum zur Verfügung gestellt, das die Bitte enthielt, mit Rücksicht auf den Krieg die ausstehenden Rechnungen möglichst bald zu begleichen und künftige Einkäufe bar zu bewirken. Von diesem Schreiben ist sehr ausgiebiger Ge brauch gemacht worden, und wir dürfen hoffen, daß mit diesen Maßnahmen die namentlich im Anfang des Krieges so überaus schwierige Lage der hiesigen Sortimenter etwas erleichtert worden ist. Auch ist an die Sortimentermitglieder die Aufforderung ergangen, sich gegenseitig mit vorhandenen Lagerbeständen auszuhelfen. Der Bücherverkehr nach Leipzig war durch die Mobil machung auf Wochen hinaus so gut wie abgeschnilten oder sehr unregelmäßig, doch ist die Verbindung jetzt wieder eine durchaus befriedigende. Leider aberhaben sich bei der Anrollung große Verzögerungen ergeben, die eine Anzahl unserer Kol legen veranlaßt haben, mit der anrollenden Firma zu wechseln. Es wird Sorge zu tragen sein, daß die bisherige Einheitlich keit bei der Anrollung tunlichst wiederhergestellt wird, damit die durch den seinerzeit abgeschlossenen Vertrag erreichten Vorteile den Vereinsmitgliedern nicht verloren gehen. Auf Anregung der Firma Union Deutsche Verlagsgesell schaft, Stuttgart, hat sich die Mehrzahl der hiesigen Sortiments firmen zum gemeinsamen Bezug der »Illustrierten Geschichte des Weltkrieges« durch gefällige Vermittlung der Verlags buchhandlung Alwin Huhle zusammengeschlossen. Nachdem der Vorstand des Börsenvereins bereits in großzügiger Weise für die Versorgung der Lazarette mit Lese stoff gewirkt und auch unser Mitglied, Herr Hofrat Lehmann,
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