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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1926
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- Deutsch
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M 186, 12, August 1926. Redaktioneller Teil. Man braucht lviuklich nicht einzuweniieu, daß die Ausgabe der Einzelwertung in dem Umsange, wie sie vorstehend gekennzeichnet wurde, etwa praktisch undurchführbar sei. Das Problem ist ein durchaus einfaches, dessen Lösung auch für denjenigen möglich ist, der nicht in Amerika Organisation studiert und nicht auf ameri kanische Methoden eingeschworcn ist. Vermutlich wird man gerade diese Art der Werbung, wie sie hier erforderlich ist, aus Amerika auch gar nicht lernen können, weil dort die psychologischen und praktischen Grundlagen andere sind. Gerade eine in liebevolle Einzelheiten sich verlierende Kleinarbeit (freilich, woran es viel fach fehlte, praktisch und großzügig organisiert) ist von jeher das Sondergebiet des deutschen Buchhandels gowesen. Sie wird nicht nur durch die Struktur des buchthändlerischen Berufes und des Büchermarktes bedingt, sondern sie wird auch vom deutschen Publi kum gefordert. Die Abkehr von der Kleinarbeit im Buchhandel ist nicht, wie es aus den allzuleichtcn Absatzverhältnissen der In flationszeit vielleicht noch gelogentlich hcrgeleitet wird, ein Be weis kaufmännischer Überlegenheit, sondern ein Mangel an Ver ständnis für die Eigenart des Buchhandels und des 'bücherkaufen den Publikums. Mit welchen Mitteln die Einzelwerbung im einzelnen Fall durchgeführt wird, ist nicht so wesentlich wie der Umstand, daß sie überhaupt, und Hwar im vollen Umfang« der oben gegebenen Auslegung, durchgeführt wird. Der Kolportagebuchhandel und der Reisebuchhandel haben hier das Problem sicherlich weit eher erfaßt als das Sortiment. Sie haben schon zu Zeiten, als die Werbetätigkeit für etwas untergeordnet galt, verstanden, Kreise für das Buch zu mobilisieren, an die sonst nicht heranzükominen ist. Mit alledem ist natürlich nicht gesagt, daß nun jeder Sortimenter kolportieren oder reisen lassen sollte. Jeder buchhändlerische Ge schäftszweig hat andere Mittel zu Gebote, die seinem Wesen ent sprechen. Es kommt aber eben nicht so sehr ans das Wie an, sondern vielmehr auf die tatsächliche und lückenlose Durchführung. Aus die ungeheure Bedeutung dieser wirklich planmäßig und bis in die letzte Konsequenz durchgeführten Einzelwerbung des Sortimenters kann gar nicht eindringlich genug hingowiesen wer den, denn aus einer auch nur teilwcisen Vernachlässigung ergeben sich für den Gesamtbuchhandek unweigerlich recht schwerwiegende Folgerungen. Welcher Art disse sein können, möge ein Fall illu strieren, der mir gerade in den letzten Wochen bekannt wurde. Der Verleger eines wirtschaftlichen Fachwerkes hatte dieses dem gesamten Sortiment angezeigt, worauf er Bestellungen auf acht Exemplare des Buches und, was das Wichtigere ist, Bestellungen auf Wcrbematcrial von insgesamt drei Firmen erhielt. Ein Nicht- sortiincnter veranstaltete daraufhin eine direkte Propaganda, in dem er zunächst an eine beschränkte Anzahl von Interessenten von sich aus Rundschreiben versandte, und setzte aus diese Weise sofort gegen 400 Exemplare ab. Die Frage, warum das Sorti ment diese Rundschreiben nicht von sich aus versandt und die Exemplare daraufhin verkauft hat, kanu nur dadurch beantwortet werden, daß der Sinn für die Einzelwerbung im allgemeinen oben nicht erfaßt wird. Wenn jeder Sortimenter, wie es sein sollte, über den nötigen Apparat verfügt, um sofort jedes neucrschionene Buch jedem einzelnen Interessenten nicht nur seines Kuniumkrekses, sondern auch im Kreise derer, die erst zu Kunden gewonnen werden sollen, anzubieten, wären derartige Vorkommnisse sicherlich nicht möglich. Es muß immer wieder betont werden, daß jedwede korporative Werbung nur dann zu ^greifbaren Erfolgen führen kann, wenn auch die unteren Organe in dem anzustrebenden lückenlosen wevbe- technischcn Aufbau des gesamten Buchhandels ihren Ausgabcnkreis richtig ausfüllen. II o v ° k v r. k.: kiblioxrupilie ckes kiibliotiieks- Mick kucliwesens. ckq. 1924. Voipriq: Otto llarrassorvitr 1926. VIl, 239 8. 2en- traldlatt k. UibUotbeksreesan. Leibekt 56. gr. 8" Nb. 18.—. Die Bibliographie des Bibliotheks- und Buchwesens ist hcrausge- wachsen aus den in jeder Nummer des »Zcntraiblattes für Biblio thekswesen- erscheinenden Verzeichnissen über »Neue Bücher und Auf sätze zum Buch- und Bibliothekswesen-. Zn der jetzigen Form, zu sammengestellt zu Jahresbänden, erscheint die Bibliographie seit 1894. 1000 Jedoch geben di« seitdem erschienenen Bände kein vollständiges Bild, weil infolge des Krieges di« Bearbeitung der Jahre 1918—1921 bisher unterbleiben mußte. Rach Erscheinen dieser Kricgsjahrgängc wird die Bibliographie des Bibliotheks- und Buchwesens in Verbindung mit dem Katalog der Bibliothek des Börscnvereins bas Nachschlagewerk sein, das zur Beantwortung von bibliographischen Fragen aus dem Gebiete des Buchwesens zur Verfügung steht. Der neue Band, in dem über Erscheinungen aus dem Jahre 1824 (nicht 1925) berichtet wird, unterscheidet sich äußerlich von seinen Vor gängern durch seinen Umfang. Während der Jahrgang 1922 nur 115 Sei ten umfaßte, sind es diesmal 239 geworden — innerhalb zweier Jahre eine gute Verdoppelung. Der inner« Aufbau ist im wesentlichen der alte geblieben: systematische Gliederung des Stoffes in die Hauptgruppen Buchwesen; Bibliothekswesen; Einzelne Biblio theken; Schristwesen und Handschristenkunde; Buchgewerbe: Buchhandel; Zeitungen und Zeit- schriftenwesen; Allgemeine und Ratio nalbiblio- graphie;Kachbibliographie; Regionale und lokale Bibliographie; Personale Bibliographie; Biblio philie. Beibehalten worden ist auch die Aufführung der Titel nach den Gesichtspunkten der reinen Bibliographie, also ohne Inhaltsan gaben und ohne besondere Hinweise. Diesmal findet die Bibliographie des Bibliotheks- und Buch wesens bereits einen Weggenossen vor, denn sür das Jahr 19S4 ist schon vor Jahressrist eine andere, ebenfalls das Gebiet des Buch wesens behandelnde Bibliographie erschienen: der erste Band der Jahresberichte des Literarischen Zentralblattes*). Die Bearbeiter dieses Literaturverzeichnisses, Michael-Praesent, beschränken sich aus deutschsprachige Erscheinungen und geben ^daraus nur eine Auswahl, diese jedoch mit den Referaten und Hinweisen, die seinerzeit im »Literarischen Zentralblatt« gegeben waren. Die jetzt erschienene, von Hoecker bearbeitete Biblio graphie hat für den Benutzer den Vorteil der erstrebten Vollständigkeit. In ihr ist versucht worden, alle in Krage kommenden Veröffentlichungen zu verzeichnen, einschließlich der Zeitschristenaussätze und fremdsprachi gen Arbeiten. Von anderer Sette ist früher im Börsenblatt die Forde rung erhoben worden, auch diese Bibliographie des Bibliotheks- und Buchwesens durch Ergänzung der. Titel und Beifügung kurzer Be sprechungen lebendiger zu gestalten. Ter neue Herausgeber hat diesen Wunsch nicht erfüllt, er läßt aber das Bestreben erkennen, bei nichts sagender Titelsassung aufgeführter Werke durch Einstigen knapper Schlagwörter, die in eckige Klammern gesetzt sind, einen Mittelweg zu beschreiten. Zum Beispiel verzeichnet er: Herbst: Ein« Umwälzung aus dem Gebiete der Reproduktions technik sDas Monoguita-Verfahrens. Offset-Buch- und Werbe kunst. (1924.) S. 125—140. Dieses Versenken in scheinbare Kleinigkeiten macht den Band wert voll und brauchbar. Für manchen.wahrscheinlich brauchbarer, als er glaubt annehmen zu können. So wird z. B. der Abschnitt »Fach bibliographie« mit seiner Gliederung nach Wiffenschaftsgruppen noch viel« Freunde auch unter den Buchhändlern gewinnen können, die ja oftmals gern auch aus unselbständig erschiepene und deshalb ini Bücher verzeichnis nicht registrierte Literaturverzeichnisse zurückgreifen würden. Die Gruppe »Kachbibliographie- vermag ferner zweifellos das uns noch fehlende »Bibliographische Jahrbuch- zu ersetzen, wenigstens soweit es sich um seinen praktischen Teil, um die Verzeichnung der im Be richtsjahr erschienenen bibliographischen Arbeiten handeln würde. Dieser Abschnitt kann außerdem gleichzeitig Vorarbeiten leisten flir die uns auch noch fehlende Bearbeitung einer umfassenden Biblio graphie der Fachbibliographien oder gar für eine zeitgemäße Neu bearbeitung von »Petzholdt: Lidliotdsea bidliograpdios», die in seinem »Handbuch der Bibliographie« zit geben Gg. Schneider sich leider glaubt« versagen zu müssen. Trotz der beim Aufbau einzelner Abschnitte geleisteten Feinarbeit bleibt noch eine Unvollkommenheit bestehen: das Fehlen eines Schlag wortregisters. Bei einer Bibliographie im Umsang« von L39 Seiten dürste «in solcher Wegweiser nicht fehlen, der die Brauchbarkeit als Nachschlagewerk unbedingt erhöht hatte, und bei dessen Bearbeitung *) Jahresberichte des Literarischen Zentral blattes Uber die wichtigsten wissenschaftlichen Neuerscheinungen des gesamten deutschen Sprachgebietes. Jg. 1. 1924. Bd. 1: Büch- und Schristwesen, bearb. von vr. F. Michael — Biblio thekswesen, bearb. von vr. H. PraeIent. Das Schrifttum des Jahres 1924. Leipzig: Verlag d. Börsenvcreins b. Deutschen Buch händler. 1925. (87 S.) 8° Preis MI. 3—,
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